Ich habe keine Angst, es zu sagen. Ich habe Angst, dich zu verlieren

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,,Ich hätte niemals gedacht, dass Concealer die Augenringe wirklich so gut verdecken kann. Maria hatte also doch Recht...'' Wenn ich mich outen würde, würde ich verprügelt werden. Vielleicht nicht von Mama, aber von Frank.
,,Guck mal, Timi. Siehst du noch was von meinen Augenringen? Ich sehe aus wie ein vollkommen anderer Mensch. Das ist so beeindruckend, was Make-Up alles kann!'' Sollte ich mein Outing bis zum Auszug hinauszögern? Bis zu meinem Tod?
,,Ich weiß, dass das etwas albern aussieht. Ich glaube, das muss man noch überblenden, oder wie das heißt. Aber an sich wäre es 'ne Überlegung wert.'' Was sollte ich nur machen, wenn Mama mich rausschmeißen würde? Wo sollte ich dann hin?

,,Timi!'' Ich zuckte erschrocken zusammen, als Lukas' laute Stimme meine Gedanken übertönte und konnte mich noch gerade so auf dem Bett halten.
,,Ähm...was?'', machte ich nur verwirrt um und sah mich in den kleinen Requisitenraum um, in den Lukas' Vater uns gebeten hatte.
Da im Büro gerade ein wichtiges Meeting stattfand, in der Küche sich noch andere Menschen befanden und auf der Bühne gerade einige Proben durchgeführt wurden, sind Lukas und ich hierher geflüchtet.

,,Was ist los? Du bist so abwesend, das kenne ich gar nicht von dir. Eigentlich hättest du schon längst gesagt, dass ich wegen dem Concealer ein Vollidiot bin.'' Mit besorgten Augen musterte mich Lukas und schminkte sich wieder ab.
,,Timi, ist irgendwas in der Schule passiert? Du bist schon die ganze Zeit so komisch drauf.'' Lukas ließ sich neben mir auf den Bett nieder, griff nach meinen Händen und verschränkte unsere Finger ineinander.
Ich seufzte leise, presste meine Lippen aufeinander und richtete den Blick auf den kleinen Teppich vor uns. Direkt blitzte ein Bild meines heutigen Traumes in meinem Kopf auf und ich krallte mich verzweifelt an ihm fest.

,,Es...ähm...'', bekam ich nur heraus, starrte auf den Schminktisch und immer wieder tauchten vereinzelnd Bilder meines heutigen Traumes auf, den ich für immer aus meinem Gedächtnis verbannen wollte.
In meinem Augenwinkel sah ich, wie Lukas mich verwirrt von der Seite musterte und näher an mich heranrückte, um den Arm um meine Schulter zu legen und mir beruhigend über diese zu streicheln.
,,Was ist passiert, Schatz? Hast du eine schlechte Note bekommen? Muss ich jemanden verprügeln?'', fragte Lukas besorgt nach und am liebsten wollte ich nicht mehr existieren. Das ist einfach alles scheiße!

,,Ich hatte einen Traum heute Nacht. Aber keinen Schönen, sondern einen ganz, ganz Schlimmen...'', antwortete ich mit gebrochener Stimme, brach in Tränen aus und schmiegte mich an seine Brust.
Lukas handelte sofort und schlang die Arme einmal fest um mich. Er zog mich näher an sich heran und streichelte mir beruhigend über den Rücken, während er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte.
,,Oh, nein. Worum ging es denn da?'' Lukas löste mich etwas von sich, um mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und presste unsere Stirnen aneinander, um mir tief in die Augen zu gucken.

,,Ich...ich...hab' von meinem Papa geträumt. Ich bin ihm nach all den Jahren mal wieder begegnet und irgendwie...wir sind ins Gespräch gekommen. Ich habe ihm erzählt, was alles so in meinem Leben passiert ist, seitdem er weg ist.'', fing ich weinend an und schnaubte einmal.
,,Wir haben erst s über meine Mutter geredet. Ich habe ihm erzählt, dass sie noch zwei weitere Kinder bekommen und einen neuen Mann an ihrer Seite hat. Er hat sich darüber gefreut und Mama ernsthaft viel Glück gewünscht. Ich konnte es kaum glauben, dass er keinen dummen Kommentar dazu abgelassen hat, er schien sich echt verändert zu haben.''
,,Aber schnell hatte sich das Blatt gewendet. Irgendwann wollte er auch etwas über mich wissen und ich habe ihm davon erzählt, dass meine Versetzung mal wieder gefährdet ist. Ich hätte das eigentlich nie gemacht, aber ich dachte, er würde dafür Verständnis zeigen. Aber stattdessen hat er mich nur ausgelacht und mir gesagt, dass ich ein Nichtsnutz bin.'', fuhr ich fort und begann stärker zu weinen.

,,Aber das ist noch nicht mal das Schlimmste gewesen. Ich habe gedacht, dass ich mich selbst in ein besseres Licht rücken könnte, wenn ich ihm sage, dass ich momentan eine Beziehung führe. Auf einmal hat er sich wieder gefreut und gesagt, dass ich ja wenigstens etwas richtig mache. Ich habe mich schon in Sicherheit gesehen, aber was danach folgte, ist einfach nur die Hölle gewesen... Ich habe ihm gesagt, dass ich...ähm...dass ich mit einem Jungen zusammen bin. Er hat so geschockt darauf reagiert, du kannst dir vorstellen, was er alles gesagt und mit mir gemacht hat.'' Ich vergrub die Hände im Gesicht und zitterte leicht.
,,Lukas, hat er hat einfach gesagt, dass er das total ekelig findet und sich richtig dafür schämt, jahrelang mit einem Homo unter einem Dach gelebt zu haben. Nie im Leben hätte er gedacht, dass ich einmal so tief sinken würde. Mein Papa hat gesagt, dass ich krank bin und mich besser in Behandlung steckenlassen sollte, damit ich wieder klar im Kopf werde.'' Die Tränen, die meine Wange hinunterliefen wurden immer mehr und Lukas streichelte mir beruhigend über den Rücken, während er nach einem Taschentuch griff.
,,Als würden diese Worte nicht schon reichen und schmerzhaft genug sein, hat mein Papa ganz weit ausgeholt und angefangen, mich zu schlagen, weil er die Homosexualität aus mir herausholen wollte. Er hat mich angespuckt, mich auf den Boden getreten und gar nicht mehr aufgehört. Kannst du dir das vorstellen? Ein Vater schlägt sein eigenes Kind, nur weil es einen anderen Menschen sehr gerne mag? In welcher Welt ist sowas bitte erlaubt?'' Ich krallte mich schwer atmend an Lukas fest, dessen Shirt vor lauter Tränen komplett durchnässt war. Er zog mich fester in seine Arme und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

,,Lukas, ich will das nicht...'', heulte ich in sein Shirt, schlang die Arme fester um ihn und wollte die Zeit zurückdrehen. Zwei Wochen zurück in die Zeit, wo es mir noch wesentlich besser als jetzt ging.
Zurück zu den Osterferien, wo alles so perfekt und keine Sorgen existent gewesen sind. Wo ich mit Lukas zusammen den ganzen Tag nichts anderes außer kuscheln, knutschen und Sex im Kopf hatten.
Es ist eine so wunderschöne und sorglose Zeit gewesen, die ich dringend wieder zurückhaben wollte. Wo ich mir keine Gedanken um morgen machen musste und wusste, dass jeder Tag perfekt ist.

,,Oh mein Gott, Schatz. Ich...ähm...ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist wirklich schrecklich, was du da letzte Nacht durchmachen musstest und am liebsten wäre ich gerne bei dir gewesen, um dir Halt und etwas Sicherheit zu geben.'', seufzte Lukas leise auf und streichelte mir über den Kopf.
,,Aber Timi, das ist nur ein Traum gewesen, der keinerlei Bedeutung hat. Niemand hat dich verprügelt oder angespuckt. Es ist alles gut, keine Sorge. Dein Kopf hat dir nur einen Streich gespielt.'', flüsterte Lukas mir beruhigend ins Ohr, löste mich etwas von sich und lächelte mich aufmunternd an.
,,Nein, das kann nicht sein! Dieser Traum muss irgendeine tiefere Bedeutung haben, ansonsten hätte ich es nicht geträumt! Da steckt immer etwas Wahrheit hinter! Man wollte mir nur zeigen, was mich erwarten wird, wenn ich mich irgendwann vor Mama oute!'', stritt ich es sofort etwas lauter ab und schüttelte mit dem Kopf.

,,Entschuldigung, Lukas, aber ich hab' wirklich Angst. Was ist, wenn es wirklich so ablaufen wird? Ich will nicht, dass meine Mama mich hasst, nur weil mit dir zusammen bin. Was ist, wenn sie mich rausschmeißt? Wo soll ich dann hin?''
,,Ständig stelle ich mir diese Fragen und finde einfach keine Antworten darauf. ich mein', man hört doch so oft in den Nachrichten davon, dass Eltern sowas mit ihren Kindern machen, nur weil sie auf das gleiche Geschlecht stehen. Was ist, wenn ausgerechnet ich dazu gehöre?'', wurde ich immer verzweifelter und strich mir die Tränen aus dem Gesicht.
,,Aber ich kann mein Outing auch nicht bis zu meinem Tod hinauszögern, das geht nicht. Aber ich kann's einfach nicht. Ich hab' Angst, dass sich all meine Sorgen bewahrheiten werden und allein' der Gedanke daran, verpasst mir Herzrasen. Lukas, was soll ich denn nur tun?'', schüttete ich mich ihm mein Herz aus und brach wieder in Tränen aus.

,,Ich verstehe deine Sorgen, Timi. So ein Outing ist nie leicht und raubt einem echt die Nerven. Was denkst du, wie oft ich heulend im Bett lag und mir den Kopf darüber zerbrochen habe, wie meine Eltern reagieren könnten? Als ich mich dazu entschlossen habe, mich zu outen, habe ich sogar vorher meine Koffer gepackt, weil ich so Angst hatte.'', erwiderte Lukas und lachte kurz auf.
,,Aber als es raus gewesen ist, habe ich mich so befreit gefühlt. Es hat gut getan, es endlich ausgesprochen zu haben und all meine Sorgen haben sich in Luft ausgelöst. Aber Timi, ich weiß, dass das für dich verrückt klingt, aber du kannst erst herausfinden, was passiert, wenn du mit deiner Mama darüber gesprochen hast. Du kannst dir tausende von Szenarien in deinem Kopf ausmalen, aber es gibt nur einen Moment, wo du sehen wirst, welche davon sich bewahrheiten wird.''
,,Mein Kleiner, deine Mama wird dich nach deinem Outing nicht hassen. Sie wird dich auch nicht verprügeln oder rausschmeißen. Das Einzige, was sie tun wird, ist dich in den Arm zu nehmen und sich darüber zu freuen, dass du es ihr anvertraut hast. Sie wird dich immer noch genau so lieben, wie sie es davor auch getan hat. Es wird sich niemals etwas zwischen euch stellen.'', lächelte mich Lukas an und fuhr mir liebevoll die Tränen aus dem Gesicht.

,,Du stellst dir das immer so einfach vor, Lukas. Du kannst auch gut reden, weil du es schon lange hinter dir hast und weißt, dass deine Eltern kein Problem damit haben. Ich weiß, dass du deine Worte nur nett meinst, aber irgendeinen Grund muss sie doch haben, um mich zu hassen. Wenn selbst mein Vater in diesem Traum auftaucht, um es dort irgendeine verschlüsselte Botschaft geben.'', widersprach ich ihm mit Tränen in den Augen und verschränkte genervt die Arme vor der Brust.
,,Timi, ich möchte nicht böse klingen, aber niemand ist wie dein Vater. Du kannst deine Mama und andere Menschen nicht ständig mit diesem Arschloch vergleichen. Er hat seine Fehler gemacht und dich nie richtig zu schätzen gewusst. Es macht mich wirklich wütend, was für eine Macht dieser Mann über dich und deine Gefühle hat, obwohl er nicht mehr in deinem Leben ist. Das ist schrecklich.'', seufzte Lukas und streichelte mir vorsichtig über den Rücken.
,,Ich weiß, dass dir das Outing vor allem wegen deiner Vergangenheit schwer fällt und du Angst davor hast, auch noch deine Mama zu verlieren, das ist verständlich. Aber Timi, du machst dich mit diesen ganzen Gedanken noch viel verrückter. Du kannst erst herausfinden, wie deine Mama über sowas denkt, wenn du es ihr auch sagst. Spekulieren kann man immer, aber die Antwort kriegst du erst, wenn du auch nach ihr fragst.'', wurde Lukas etwas ernster und zog mich näher an sich.

,,Ich kenne deine Mama nicht wirklich. Aber das, was ich bisher von ihr gehört und gesehen habe, spricht Bände. Diese Frau liebt dich und würde dich nie für irgendwas verurteilen. Ihr habt zusammen schon so viel Scheiße durchgemacht und sie hat immer für dich gekämpft. Denkst du wirklich, sie wird dich nach all dem fallen lassen, nur weil du mit mir zusammen bist? Warum sollte sie das tun?'', sagte Lukas aufmunternd und strich mir mit seinen warmen Fingerkuppen zärtlich über den Rücken.
,,Baby, dieser Traum hat überhaupt nichts mit der Realität zutun und er wird auch niemals dazu werden. Deine Mama ist so eine liebevolle und herzliche Person, sie wird dich niemals alleine lassen oder verurteilen. Sie wird dich nach deinem Outing immer noch genau so lieben und unterstützen, wie sie es davor auch getan hat. Das wird rein gar nichts zwischen euch ändern, glaub' mir.''
,,Aber falls sich dieser Traum bewahrheiten sollte, was ich mir aber überhaupt nicht vorstellen kann, weißt du, dass du immer zu mir kommen kannst. Wenn deine Mama dich rausschmeißt, brauchst du mich nur einmal anrufen und keine halbe Stunde später stehe ich bei dir, um dich mitzunehmen. Du brauchst keine Angst davor haben, jemals alleine zu sein. Ich bin immer bei dir.'' Lukas lächelte mich an, strich sich die verlorene Träne aus dem Gesicht und packte mit den Händen nach meinem Gesicht, um mich zu küssen.

,,Lukas, sag' sowas bitte nicht. Es ist lieb gemeint und ich weiß das auch wirklich zu schätzen, aber irgendwann wird es dir auch zu viel, mich ständig um dich zu haben. Die Osterferien gingen noch, weil es mir da gut ging. Aber wer weiß, wie lange du diesen ganzen Spaß noch mitmachst. Ich bin nur eine Last, mehr nicht. So jemanden wie mich möchte man auf Dauer nicht in seinem Leben haben.'', erwiderte ich frustriert über seine Worte und drehte mich von ihm weg.
,,Tim, hör' auf sowas über dich zu denken. Du kannst mir niemals zu viel werden. Ich habe dich wirklich gerne bei mir und möchte deine Nähe nie wieder missen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mir heute Nacht und in der Schule gefehlt hast. Ich konnte es kaum noch erwarten, dich endlich wieder in die Arme schließen zu können. Du sollst für immer bei mir bleiben, Baby.'' Lukas packte mich an den Schultern, um mich wieder zu sich zu drehen und legte die Arme fest um mich.
,,Es haben mich schon so viele Menschen verlassen, die genau das gesagt haben. Warum sollte es bei dir also anders sein? Irgendwann wirst auch du mich sitzenlassen, weil du erkennst, dass es da draußen so viel bessere und leichtere Typen als mich gibt. Lukas, du könntest jeden haben - wirklich jeden! Was willst du also mit so einem depressiven Jungen wie mir?!'' Ich schlug seine Arme von mir weg und sah ihn aufgebracht an.

,,Weil du mein Baby bist, Timi. Ich möchte niemanden anderes als dich haben. Auch wenn du es selbst nicht glaubst, bist du der wunderschönste Mensch, der mir jemals begegnet ist. Du hast so einen tollen Charakter und das Herz am rechten Fleck. Du strahlst so viel Liebe und Wärme aus und gibst mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Ich fühle mich wohl bei dir und du gibst mir so vieles, was andere mir niemals geben könnten. Was soll ich mit denen, wenn ich den Mensch, der mich am meisten zum Lachen und Strahlen bringt, nicht haben kann? Die können von mir aus total perfekt und glatt gestriegelt sein und trotzdem würde sie mich nicht interessieren, weil du das Einzige bist, was ich jemals haben wollte.'', erwiderte Lukas lächelnd und griff nach meinen Händen, um mich an diesen näher zu sich zu ziehen.
,,Timi, ich finde es auch nicht schön, dass du immer wieder mit deiner Vergangenheit konfrontiert wirst und dadurch Probleme in der Gegenwart entstehen, die gar nicht sein müssen. Es bricht mir das Herz, dich immer wieder so sehen zu müssen und wenn ich könnte, würde ich dir all das gerne abnehmen. Du hast das nicht verdient und es tut weh, dich immer wieder am Boden zu sehen, weil du so mit dir selbst kämpfst.'', fing Lukas zu weinen an und strich sich die Tränen direkt aus dem hübschen Gesicht, während mein Herz in tausend Teile zerbrach.
,,Aber ich möchte dir helfen da rauszukommen, Timi. Ich weiß, dass es kein leichter Weg wird und es einige Hürden zu besiegen gibt, aber du musst das nicht mehr mit dir alleine ausmachen. Ich lasse dich niemals hängen - niemals. Du kannst immer zu mir kommen, wenn dir irgendwas auf dem Herzen liegt. Ich werde dich niemals dafür verurteilen und dir immer eine helfende Hand ausstrecken, wenn du eine brauchst. Selbst wenn der Rest der Welt sich gegen dich stellt, werde ich derjenige sein, der dir lächelnd die Knarre in die Hand drückt. Ich bin immer für dich da, versprochen.'' Lukas strich mir zärtlich über die Handrücken und drückte mir einen federleichten Kuss auf die Lippen, der mein Herz einige Takte schneller schlagen ließ.

Mit fassungslosen Augen starrte ich ihn an und legte mich in seine Arme, die Lukas sofort fest um mich schlang. Einige Tränen liefen mir die Wange herunter und ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt.
,,Danke für die lieben Worte, Lukas. Ich weiß gar nicht, wie ich das je wieder gut machen soll. Mir fehlen einfach die Worte...'', murmelte ich heulend in sein Shirt, presste mich näher an ihn heran und ein angenehmer Schauer legte sich auf meinen Rücken, als er über diesen streichelte.
,,Bleib' einfach bei mir...'', flüsterte mir Lukas ins Ohr, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Sein warmer Atem streifte meinen Nacken und augenblicklich stellten sich alle erdenklichen Haare meines Körpers mit einem Mal auf.

,,Ich möchte deine Worte nicht schlecht reden, denn sie sind wirklich süß. Aber...aber verstehst du meine Angst nicht? Man kann doch nicht alles gut reden und so tun, als würde alles perfekt werden. Es ist toll, dass du mich aufnehmen würdest, aber es wäre nicht dasselbe.'', fragte ich zögerlich, als wir uns eine Zeit lang schweigend in den Armen gelegen hatten und schnaubte ins Taschentuch.
,,Doch natürlich verstehe ich das, Timi. Ich weiß, dass sowas nicht einfach ist und man nicht immer das Positive in allem sehen sollte. Aber du kannst die Reaktion deiner Mama nicht von diesem Traum abhängig machen. Du hast doch selber gesagt, dass sie sich nie abfällig gegenüber sowas geäußert hat.'', erwiderte Lukas einfühlsam und streichelte mir über die Schulter.
,,Ich verstehe, dass du Angst hast und unsicher bist. Aber Timi, du kannst nicht immer vom Schlimmsten ausgehen. Wie gesagt, man sollte nicht immer alles schön reden, aber du machst dich viel zu verrückt und urteilst über Dinge, die gar nicht passiert sind. Nicht alles, was du machst oder sagst ist schlecht. Zum Beispiel bist du mit mir zusammenkommen und das ist jawohl die beste Entscheidung deines Lebens gewesen.'', lachte Lukas aufmunternd und ich stimmte mit ein.

,,Aber hab' keine Angst, dass mit deinem Outing kriegen wir hin. Falls du Hilfe brauchen solltest, bin ich gerne für dich da und helfe, wo ich nur kann. Wenn du möchtest und es dir leichter fällt, mache ich das auch gerne mit dir zusammen und setze mich mit deiner Mama an einen Tisch. Wenn sie dann irgendwas Dummes sagt und dich rausschmeißen möchte, lernt sie den lieben Luki mal von der anderen Seite kennen.'', schlug Lukas lächelnd vor, formte aber, aufgrund des letzten Teils, die Augen wütend zu Schlitzen.
,,Das ist wirklich lieb von dir, Lukas. Danke, dass du so ein offenes Ohr für mich hast. Ich hoffe, dass ich mich irgendwann bereit dazu fühle, es ihr zu sagen und mich nicht ständig verrückt wegen allem machen muss...'', bedankte ich mich lächelnd bei ihm, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, musste aber trotzdem leise seufzen.
,,Nicht dafür, mein Kleiner. Dir sollte aber bewusst sein, dass dein Outing noch Zeit hat und dir niemand vorschreibt, wann genau du es machen musst. Die einzige Person, die dich da unter Druck setzen kann, bist du selbst. Ansonsten steht niemand vor dir und sagt, wann dein Ablaufsdatum ist. Selbst wenn du dich erst in zehn Jahren bereit dazu fühlen solltest, ist das vollkommen okay.'' Mein Freund zog mich fester in seine Arme und drückte mir einen Kuss auf die Haare, was meine Kopfhaut angenehm kribbeln ließ.

,,Dankeschön für die aufmunternden Worte, Baby. Es bedeutet mir wirklich viel, dass du das immer wieder mitmachst und versuchst, mir zu helfen. Ich weiß gar nicht, wie ich das je wieder gut machen soll. Das ist einfach zu viel.'', bedankte ich mich lächelnd bei ihm, als wir uns eine Zeit lang in den Armen gelegen hatten.
,,Nicht dafür, mein Kleiner. Da gibt es auch nichts zu machen. Ich bin gerne für dich da und helfe, wo ich nur kann. Die Hauptsache ist, dass du glücklich bist und wieder lachen kannst. Das reicht für mich.'', winkte Lukas gelassen ab und griff nach meinen Händen, um unsere Finger ineinander zu verschränken und mir einige Küsse auf die Handrücken zu verpassen.
,,Aber trotzdem fühle ich mich immer schlecht wegen sowas. Eigentlich wollten wir nur einen schönen Nachmittag miteinander verbringen, aber mal wieder passiert irgendeine dumme Scheiße, ich heule und du musst dich mit meinen Problemen auseinandersetzen...'', meckerte ich seufzend über mich selbst und Lukas schüttelte nur den Kopf.

,,Baby, rede dich deswegen nicht schlecht. Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, egal was ist. Wir können über alles reden und ich bin dir überhaupt nicht böse, wenn du mit deinen Problemen zu mir kommst.'', lächelte Lukas mich aufmunternd an und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Ja, aber trotzdem wünsche ich mir, bei solchen Sachen nicht bei dir zu sein. Dann würdest du davon nichts mitbekommen und müsstest dir keine Sorgen um mich machen. Ich muss irgendwann auch mal alleine mit meinen Problemen klar kommen...'', erwiderte ich unsicher und musterte ihn von der Seite.
,,Timi Schatz, hör' auf damit. Ich möchte nicht, dass du so ein Gefühle bei mir hast, denn du kannst dich wirklich immer bei mir melden. Selbst wenn du nachts alleine im Bett liegst und weinst, kannst du mir jederzeit schreiben oder mich anrufen. Ich wäre der Letzte, der dir deswegen böse wäre.''

,,Du bist ein Engel, Lukas. Ich bin so froh darüber, dich zu haben und frage mich immer wieder, womit ich das eigentlich verdient habe. Danke, für alles.'', seufzte ich zufrieden auf und kuschelte mich näher an ihn.
,,Du bist so süß, mein Kleiner. Ich bin auch froh darüber, dich zu haben. Du bist ein so toller Mensch, der mich immer wieder aufs Neuste verzaubert.'', lächelte Lukas und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
Ein breites Lächeln zog sich über meine Lippen und während Lukas seine Arme fester um mich schlang, um mir zärtlich über den Bauch zu streicheln, legte sich eine angenehme Gänsehaut auf meinen kompletten Körper.

,,Aber...ähm...Lukas? Ich habe noch eine Frage. Denkst du wirklich, dass meine Mama positiv darauf reagieren wird, oder hast du das nur so gesagt, damit ich mich besser fühle? Sei bitte ehrlich.'', fragte ich schüchtern nach, als wir eine Zeit lang miteinander geschwiegen hatten und setze mich etwas auf.
,,Ich bin mir da ziemlich sicher, Baby. Sie ist so eine tolle und starke Frau, die dich niemals hängen lassen würde. Ihr habt schon so vieles miteinander durchgemacht und wenn wir mal ehrlich sind, hast du schon weitaus schlimmere Dinge getan, als mit einem Jungen zusammen zu sein.'', erwiderte Lukas lächelnd und streichelte mir durchs Haar.
,,Ich kann's mir wirklich nicht vorstellen, dass deine Mama dich deswegen hassen würde. Es wäre wirklich fragwürdig, wenn sie dich all die anderen Sachen durchgehen lassen und bei so etwas vollkommen durchdrehen würde. Es gibt solche Eltern, aber deine Mama gehört definitiv nicht dazu.''

,,Eigentlich kann ich es mir auch nicht vorstellen. Aber meine Ängste stellen sich mir immer in den Weg und müssen mir ständig ins Gewissen rufen, dass Alles den Bach runtergehen und ich alleine dastehen könnte.'', seufzte ich frustriert auf und Lukas fuhr mir über den Arm, was mir eine angenehme Gänsehaut an diesen verpasste.
,,Das ist normal, Baby. Man geht immer vom Schlimmsten aus und natürlich kann sich das Blatt wenden. Aber du musst keine Angst haben. Wir schaffen das und egal, was danach sein sollte, ich bin bei dir.'', grinste Lukas mich mit seinem wohl schönsten Lächeln an und fuhr mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht.
,,Aber der Albtraum hat zum Schluss eine sehr schöne Wendung genommen. Keine Ahnung wie, aber du warst plötzlich da und hast meinem Papa einmal ordentlich auf den Deckel gegeben, sodass er sich in Luft aufgelöst hat. Dann hast du mich ganz fest in den Arm genommen, mich geküsst und gesagt, dass Alles gut wird, das ist total schön gewesen.'', lächelte ich, schmiegte mich fester an ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
,,Awww, wie süß! Aber genau so würde ich auch im echten Leben handeln, sei dir sicher...''

Wir lächelten uns gegenseitig an, sahen uns tief in die Augen und mein Herz machte einen riesigen Hüpfer, als Lukas damit begann, unter mein Shirt zu fahren und intensiver über meinen Rücken zu streicheln.
,,Ich hoffe wirklich, dass ich das mit meinem Outing hin bekomme. Dann müssen wir uns nicht mehr in diesem Requisitenraum verstecken und ich kann dich endlich mit zu mir nach Hause nehmen.'', flüsterte ich lächelnd gegen seine Lippen und seufzte zufrieden auf.
,,Das wäre schön. Aber mach' dir bitte keinen Druck deswegen. Es gibt kein Datum, wo es unbedingt erledigt sein muss. Du hast alle Zeit der Welt.'', lächelte Lukas und kraulte mir vielsagend über den Hinterkopf.

,,Das ja. Aber ich möchte dich wirklich gerne mal mit nach Hause nehmen, ohne Angst davor haben zu müssen, dass Mama uns jeden Moment erwischen könnte. Außerdem haben Alex und ich nächsten Monat eine gemeinsame Geburtstagsparty, zu der ich dich sehr gerne einladen würde. Da möchte ich mich nicht den ganzen Abend verstecken und nur heimlich in der Besenkammer mit dir knutschen.'', grinste ich schief und wurde etwas roter um meine Wangen.
,,Das ist verständlich, mein Schatz. Ich mache vieles mit, aber es wäre wirklich schön, wenn wir dazustehen könnten, wer wir sind. Aber keine Sorge, selbst wenn du dich bis dahin nicht bereit fühlst, bin ich dir nicht böse und kann gerne auf deine Lippen verzichten.'', beruhigte mich Lukas lachend und küsste mich.
,,Aber Besenkammer klingt gar nicht mal so unspektakulär. Die sind verdammt eng und da wird es schnell mal heiß, und man muss sich direkt ausziehen. Außerdem gibt es da genug Möglichkeiten um sich abstützen und im Stehen soll es auch gut machen, habe ich gehört.'', grinste Lukas dreckig und stöhnte mir heiser ins Ohr, weshalb sich meine Mitte angenehm zusammenzog. Oh mein Gott!

,,Ey, du bist so ein Spinner! Kannst du eigentlich auch mal an was anderes als Sex denken?'', fragte ich lachend nach, schüttelte einmal mit dem Kopf und verpasste ihm einen Boxer auf den Arm, den er um meine legte.
,,Wie soll man das bei so einem heißen Kerl wie dir denn bitte schaffen? Du kannst froh drüber sein, dass mir nicht ständig einer abgeht.'', grinste Lukas und zog mich an den Beinen auf seinen Schoß, um nach meinem Gesicht zu packen und unsere Lippen miteinander zu vereinen.
Ich seufzte zufrieden auf, schlang die Arme um seinen hübschen Hals und machte es mir auf seinem Schoß gemütlich. Lukas leckte mit seiner Zunge vorsichtig über meine Lippen und stieß diese zögerlich in zwei.

Neugierig erkundete er mit seiner Zunge meine Mundhöhle und ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen, während sich eine angenehme Gänsehaut auf meinen kompletten Körper legte.
Dieser Junge ist einfach das Beste, was mir jemals hätte passieren können. Erst vor einigen Minuten hatte ich noch am Rande meiner Verzweiflung gestanden und kaum berührte er mich, wirkte alles wie vergessen.
Lukas bewahrte mich immer wieder davor, in mein Loch zu rutschen. Wenn ich kurz davor stand, hielt er mich fest, schlang die Arme um mich und versuchte mich mit all seiner Kraft davon wegzuziehen.

Ich bin diesem Menschen dankbar für all das, was er mir immer wieder gibt und zeigt. Dass er mich immer wieder auffängt, mir eine starke Schulter zum Ausheulen gibt und einfach da ist, wenn ich jemanden brauchte.
So viele Jahre hatte ich nach diesem einen Menschen gesucht und hätte niemals damit gerechnet, dass diese Person mir im Jugendzentrum so nah gewesen ist. Zum Glück hatte mein Handy damals den Geist aufgegeben, ansonsten wären wir jetzt nicht hier.
Wir lösten uns voneinander und Lukas lächelte mich an, während er über mit den Daumen über die Wangen strich und mich an den Schultern hinunter auf die weichen Kissen drückte, um sich rittlings auf mir niederzulassen.

,,Du bist wunderschön.'', hauchte er mir lächelnd gegen die Lippen und griff nach meinen Händen, um unsere Finger ineinander zu verschränken. Sein warmer Atem streifte meine Wangen und seine funkelnden Augen brachten meinen Bauch zum Kribbeln.
,,Du bist perfekt.'', strahlte ich ihn an und legte die Hand in seinen Nacken, um ihn zu einem Kuss zu mir herunterzuziehen. Lukas stöhnte leise auf, krallte sich an meinen Handrücken fest und legte seinen Oberkörper auf meinem ab.
Ich streichelte ihm über den Rücken und packte einmal fest an seinen Hintern zu, während Lukas meine Lippen wieder in zwei stieß und leicht seine Hüften auf mir zu bewegen begann, als ich seinen Knackarsch massierte.

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