Meine Inspiration

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Zufriedend aufseufzend schlang ich die Arme fester um ihn, während Lukas mir sanft über den Kopf kraulte. Meine Mundwinkel stießen in die Höhe und mein Herz klopfte schneller gegen meine Brust, als er mir einen federleichten Kuss auf die Stirn hauchte.
Seit geschlagenen zwei Stunden lagen Lukas und ich zusammen in diesem Bett, was eigentlich als Requisite für diverse Theaterproduktionen diente und genossen die Nähe des jeweils anderen.
Nachdem wir unsere Lippen wund geküsst hatten, hatten wir uns völlig erschöpft in den weichen Kissen niedergelassen und gerade, als ich es mir auf Lukas' Brust gemütlich gemacht hatte, hatte mir dieser von seinem Schultag erzählt.

Ich hatte mich vor Lachen kaum noch eingekriegt, als Lukas mir von seinem missglückten Chemieexperiment berichtet hatte, bei dem er und Maria fast den Tisch abgefackelt hatten. Sie hatten jeweils drei Reagenzgläser mit Eisen- Magnesium- und Kupferpulver bekommen.
Mit einem Gasbrenner sollten sie dieses erhitzen und die Helligkeit miteinander vergleichen und diese dokumentieren. Ihr Lehrer hatte vor Durchführung des Experiments die klare Anweisung gegeben, dass man nicht zu viel von dem Pulver in den Brenner geben sollte.
Während Lukas fleißig das Arbeitsblatt ausgefüllt hatte, ist Maria die drei chemischen Substanzen durchgegangen und konnte es einfach nicht lassen, sich zu fragen, was genau sich an der Flamme veränderte, wenn man etwas mehr dazu gab.

Lukas hatte eigentlich versucht seine beste Freundin davon abzuhalten und ihr mehrmals gesagt, dass sie sich lieber an die Anweisung halten sollte. Maria wollte darauf aber nicht hören und als sich die ersten Male nichts weiter verändert hatte, hatte sie einfach weitergemacht.
Gerade, als Lukas seelenruhig das Protokoll zu Ende geschrieben hatte, ist dieser einmal erschrocken zusammengezuckt und fast vom Stuhl gefallen, als Maria ein lautes 'Oh mein Gott, Lukas, der Tisch brennt!' durchs Klassenzimmer gerufen hatte.
Vollkommen unter Schock sind sie nur von ihren Stühlen aufgesprungen und alle hatten sie völlig entgeistert angestarrt. Till, der Typ, der direkt vor ihnen saß, hatte sich sich schlussendlich erhoben und die kleine Flamme einfach mit seinem Schuh ausgetreten.

Bis auf einige, kleine Brandflecken am Tisch ist zum Glück aber nichts weiter passiert. Peinlich berührt und mit geröteten Wangen hatten Maria und Lukas sich zurück auf die Stühle gesetzt und bis zum Ende der Stunde nichts mehr angerührt.
Aber den ganzen Tag wurde von nichts anderem mehr gesprochen und Lukas hatte mir unter Lachen versichert, dass die Story wahrscheinlich bis zum Ende der Woche die Runde bei jedem Lehrer gemacht haben würde.
Ansonsten ist es bei ihm das gleiche Chaos wie immer gewesen. Die Lehrer und Schüler hatten ihn genervt, Tests wurden angekündigt und den ganzen Tag über hatte sich mein Baby nichts sehnlicher gewünscht, als mich wieder in den Armen halten zu können.

Als Lukas mich gefragt hatte, was bei mir denn passiert sei, hatte ich nur die knappe Standardantwort 'Wie immer' von mir gegeben, da ich nicht gerne über die Schule reden und verschweigen wollte, was wirklich bei mir abging.
Ich wollte Lukas keinen Bericht darüber erstatten, dass ich all meine guten Vorsätze schon in der ersten Minute über Bord geworfen hatte.Ich hatte mich schon schlecht gefühlt, als Lukas mir mit klagender Stimme davon erzählt hatte, dass er heute Abend noch Lernzettel vorbereiten müsste.
Eigentlich müsste ich genau das später auch tun - einen Lernzettel für die kommende Klassenarbeit schreiben. Aber wie sollte ich das machen, so ganz ohne Mitschriften und irgendeinen Plan, was überhaupt rankommen würde? 

,,Lukas, Tim, wir wür... Oh mein Gott, Leonardo, komm' mal bitte her! Schnell!'', riss es mich aus den Gedanken, als ich die Stimme von Lukas' Mama hören konnte, die die Tür vorsichtig aufgemacht hatte.
,,Was gibt's de... Oh nein, wie süß...'', erwiderte Lukas' Papa mit leicht quietschender Stimme und ein Lächeln zog sich auf meine Lippen. Ich spürte, wie Lukas die Arme fester um mich legte und sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.
Ich konnte spüren, wie sich Lukas etwas unter mir bewegte und unzufrieden grummelnd öffnete ich die Augen. Ich musste einige Male blinzeln, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen und sah nach oben zu Lukas.

Dieser lächelte mich an, streichelte mir zärtlich mit seinem Handrücken übers Gesicht und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, der mein Herz einen riesigen Hüpfer machen ließ. Ich presste mich nur näher an ihn heran und sah zu Lukas' Eltern, die breit lächelnd im Türrahmen standen.
,,Hätten wir uns ja eigentlich denken können, dass man euch ausgerechnet in dem Raum findet, wo auch das Bett steht.'', musste Lukas' Vater einmal lachen, als dieser uns musterte und Lukas und ich verrollten nur grinsend die Augen.
,,Wir würden dann gleich los. Schafft ihr das in zehn Minuten unten zu sein?'' Lukas' Vater sah uns befehlend an, biss sich aber betrübt auf die Unterlippe, was mir aber trotz der schlechten Nachricht ein Lächeln auf die Lippen trieb.

Lukas' Eltern waren wirklich sehr herzliche, leibe Menschen. Dass sie so viel Rücksicht auf ihren Sohn nahmen und versuchten, ihm alles zu ermöglichen, ist leider keine Selbstverständlichkeit und hoffentlich wusste Lukas das auch zu schätzen.
Ich würde alles dafür geben, zwei Elternteile zu haben, die mich bei allem unterstützen und immer hinter mir stehen würden. Aber leider konnte man sich seine Familie nicht aussuchen und musste sein Schicksal, wohl oder übel, akzeptieren und versuchen, dass Beste aus der Situation zu machen.
Umso glücklicher bin ich darüber, wenigstens noch meine Mama zu haben, die mir bei jedem Weg, den ich ging, ein Lächeln zu warf, mir ihre Hand reichte und versuchte, in jeder erdenklichen Lebenslage für mich da zu sein.

,,Warum muss die Zeit ausgerechnet dann so rasen, wenn es am Schönsten ist? In der Schule hat sich 'ne Minute, wie 'ne halbe Ewigkeit angefühlt...'', seufzte Lukas frustriert auf, als seine Eltern die Tür hinter sich geschlossen hatten.
,,Luki, du weißt doch, dass Zeit relativ ist. Wenn man mit dem Mädchen, was man sehr gerne mag, zwei Stunden zusammensitzt, denkt man, es ist nur eine Minute; Wenn man aber nur eine Minute auf einem heißen Ofen sitzt, denkt man, es sind zwei Stunden.'', erwiderte ich grinsend.
,,Warte...hast...hast du gerade ein Zitat von Einstein zur Relativitätstheorie gedroppt, oder habe ich mich da verhört?'', sichtlich erstaunt sah mich Lukas von der Seite an, während ich mich aufrecht hinsetzte und lachte.

,,Hast wohl nicht gedacht, dass ich so schlau bin, oder was?'', kicherte ich leise und stupste ihm gegen die Nase.
,,Das nicht, aber...äh...das kam jetzt unerwartet.'', gab Lukas lachend zu, setzte sich ebenfalls aufrecht hin und küsste mich.
,,Aber das Zitat ist total süß, weil es die Zeit mit dir so gut wiederspiegelt.'', strahlte Lukas mich an und nahm mich fest in den Arm.
,,Awww...''

,,Ich will mich aber nicht schon wieder von dir trennen. Wir sind gerade erst zusammengekommen und schon musst du wieder gehen.'', seufzte Lukas leise und erdrückte mich fast.
,,Ich möchte auch nicht gehen. Es ist so toll mit dir...'', erwiderte ich bedrückt, kraulte über seinen Hinterkopf und hielt mir die Tränen zurück, weil ich davon in den letzten Tagen genug vergossen hatte.
,,Hast du morgen Zeit? Wenn nichts Dummes dazwischenkommt, könnte ich dich wieder von der Schule abholen.'', fragte mich Lukas lächelnd und löste sich etwas von mir, um mich mit seinen hübschen Augen zu mustern. Wie perfekt konnte man nur sein?
,,Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen!''

Glücklich lächelnd drückten wir uns einen Kuss auf, bis wir unsere Beine über das Bett schwangen, um uns die Schuhe auszuziehen, die wir irgendwann in mitten unserer Knutscherei verloren hatten.
Lukas griff nach meiner Hand, drückte diese fest und gemeinsam gingen wir aus dem Requistenraum, holten im Büro unsere Mappen und verließen schweren Herzens das Theater, in welchem Lukas und ich einige schöne Stunden verbracht hatten.
Ich musste lächeln, als ich daran zurückdachte, aber gleichzeitig brach es mir auch das Herz, mich schon wieder von ihm trennen zu müssen. Aber der Gedanke daran, ihn morgen schon wiedersehen zu können, hob meine Stimmung etwas.

,,Entschuldigt Jungs, wir hätten euch gerne noch etwas liegengelassen, aber Papa muss das Theater langsam schließen.'', entschuldigte sich Lukas' Mama direkt bei uns, als wir beim Auto ankamen und unsere Taschen in den Kofferraum luden.
,,Alles gut.'', winkten Lukas und ich gleichzeitig ab, sahen uns leicht verwundert an und lachten. Lukas drückte mir einen Kuss auf die Lippen und gemeinsam stiegen wir ins Auto, wo mein Freund sofort in die Mitte rutschte.
Ich lächelte und mein Bauch kribbelte angenehm, weil ich es einfach nur zum Fressen fand, wenn Lukas das machte. Er griff nach meiner Hand, legte diese auf seinem Oberschenkel ab und verschränkte unsere Finger ineinander.

So, dann bringen wir Tim mal nach Hause.'', lachte Lukas' Vater, kam ins Auto gestiegen und drehte sich einmal entschuldigt zu uns um, während er den Autoschlüssel ins Zündschloss steckte.
,,Darf ich Timi auch mit in mein Zimmer nehmen?'', fragte Lukas mit bettelnden Hundeaugen nach, presste sich näher an mich heran und drückte mir so lange Küsse auf die Wange, bis ich lachen musste.
,,Am Wochenende, Luki, am Wochenende.'', erwiderte Lukas' Mama grinsend und Lukas zog einen Schmollmund. Ich drückte einmal fest seine Hand, lächelte ihn verliebt an und fuhr ihm seinen viel zu langen Pony aus den so hübschen Augen.

Die ganze Fahrt über hielten Lukas und ich Händchen, drückten uns den ein oder anderen Kuss auf und das erste Mal in meinem Leben war ich froh darüber, dass wir an jeder Ampel rot hatten, die größten Rentner vor uns gurkten und Lukas' Vater vielen Autos und Menschen die Vorfahrt ließ.
Es fiel mir schwer, mich nach einer so kurzen Zeit von Lukas verabschieden zu müssen und umso glücklicher war ich über alles, was den Abschied hinauszögern würde. Auch wenn Lukas mir versprochen hatte, dass wir uns morgen wiedersehen würden, war das einfach viel zu lange.
Ich hoffte nur, dass diese Nacht wenigstens um einiges besser verlaufen und ich nicht nochmal zu Mama rennen müsste. Rein theoretisch hatte ich kein Problem damit, aber es fuckte mich ab, dass wir nicht offen miteinander kommunizieren konnten.

Ich seufzte einmal leise, legte meinen Kopf auf Lukas' Schulter ab und alle negativen Gedanken waren mit einem Mal wie vergessen, als mir sein vertrauter Duft in die Nase stieg, der sich etwas mit meinem paarte, weil Lukas noch immer meine Strickjacke trug.
Ich fand es unendlich süß, dass Lukas diese ständig an und noch kein einziges Mal daran gedacht hatte, diese zu ersetzen. Dass ich sie wahrscheinlich nie wiedersehen würde, nahm ich dafür gerne in Kauf.
,,Du bist süß...'', flüsterte ich ihm leise gegen die Lippen, bis ich diese mit meinen vereinte und sie langsam zu bewegen begann. Lukas lächelte in den Kuss hinein, zog mich näher zu sich und die ganze restliche Fahrt knutschten wir durch. Ich wollte mich nicht von ihm trennen!

Als wir vor meinem Elternhaus hielten, stiegen Lukas und ich zusammen aus, um an den Kofferraum zu gehen und dort meinen Rucksack herauszuholen, den ich mir sofort überschulterte und meinen Freund mit traurigen Augen musterte.
,,Denkst du, es fällt auf, wenn ich mich in den Kofferraum lege? Also, wenn ich mich zusammenrolle, könnte das passen.'', schlug ich grinsend vor und musterte nachdenklich den geöffneten Kofferraum.
,,Wir können dich auch in meine Mappe stecken, dann ist es noch unauffälliger. Schwerer als meine Bücher bist du jawohl nicht.'', spinnte Lukas kichernd die Idee weiter und öffnete seinen Reißverschluss.
,,Wenn es nur so einfach wäre...'', seufzte ich leise und sah ihn vielsagend an.

,,Wann hast du morgen denn Schluss? Schulband fällt morgen bei mir aus, deswegen habe ich 7 und 8 Stunde frei.'', fragte mich Lukas lächelnd, als dieser den Kofferraum geschlossen hatte und griff nach meinen Händen.
,,Äh... 13:30 müsste das glaube ich sein...'', erwiderte ich schüchtern und wurde etwas roter um meine Wangen. Lukas konnte seinen Stundenplan sicherlich rückwärts aufsagen und ich bekam es noch nicht mal hin, mir die Zeiten zu merken. Aber was erwartete man auch von einem Schüler wie mir?
,,Okay, dann holt dich die geile Sau hier morgen um 13:30 von der Schule ab.'', lächelte Lukas dreckig, verpasste sich selbst einen Klaps auf den Hintern und ich konnte nicht anderes tun, als darüber lachend die Augen zu verdrehen.
,,Idiot!''

,,Und jetzt komm' her, mein Baby.'', lächelnd breitete Lukas seine Arme aus und sofort ließ ich mich in diese fallen. Er schloss diese, drückte mich näher an sich und ich krallte mich an ihm fest.
Nur zu gerne wollte ich jetzt einfach nach seiner Hand greifen, ihn die Treppen hoch und in mein Zimmer ziehen, wo ich Lukas aufs Bett schubsen und wie ein hungernder Löwe über ihn herfallen würde.
Sein wunderschöner Duft stieg mir in die Nase und eine Träne rollte mir aus dem Augenwinkel, als Lukas mit seinen Händen unter meinen Rucksack fuhr, um mit seinen warmen Fingerkuppen über meinen Rücken zu streicheln.

,,Ich werd' dich vermissen, mein Kleiner. Sunny hat mir die Nacht ihren Arsch ins Gesicht gehalten. Ich will dich lieber wieder im Bett liegen haben.'', zog Lukas einen Schmollmund, als wir uns voneinander gelöst hatten und ich lachte.
,,Wenn alles klappt, bin ich am Wochenende wieder bei dir. Da wird dir dann aber was anderes ins Gesicht gehalten.'', beruhigte ich ihn dreckig grinsend und wanderte mit meinen Händen etwas südlich, um ihm in den Hintern zu kneifen.
Lukas quickte leise auf, lächelte und presste unsere Stirnen aneinander, um unsere Lippen miteinander zu vereinen. Wir bewegten diese langsam aufeinander, bis Lukas diese keine Sekunde später in zwei stieß und seine Zunge in meine Mundhöhle gleiten ließ.

,,Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Schatz. Meld' dich falls irgendwas sein sollte, oder auch, wenn nichts ist.'', verabschiedete sich Lukas lächelnd von mir, als wir uns nach einer viel zu kurzen Zeit voneinander gelöst hatten.
,,Ich dir auch und eine gute Fahrt. Und ja, ich werde mich melden, keine Angst.'', lächelnd verrollte ich die Augen, zog ihn nochmal zu einem Kuss zu mir und trennte mich dann schweren Herzens von ihm.
Wir nahmen uns noch einmal fest in den Arm, bis ich mich endgültig von ihm löste, dass Gartentor öffnete und mich nochmal zu ihm umdrehte, um ihn anzulächelnd und zu zuwinken. Warum konnte ich ihn nicht mitnehmen?
,,Vergiss' nicht dein Handy heute Abend ordentlich einzustecken, mein Schatz!''
,,Jaja!''

Lachend stieg Lukas ins Auto, schnallte sich an und alle drei wanken mir zu, bis sie um die Ecke bogen und ich sie nicht mehr sehen konnte. Ich seufzte einmal leise, strich mir die Träne aus dem Gesicht und zückte meinen Schlüsselbund.
Im Flur angekommen, kickte ich meine Chucks in den Schuhschrank , hing meine Jacke an die Garderobe und ging in die Küche, wo ich meine Brotdose auspackte und bedrückt die Stulle musterte, die Mama mir extra geschmiert hatte.
Ich musterte diese nachdenklich, beschloss aber, mich nicht so zu haben, sondern packte sie aus, um einen riesigen Bissen davon zu nehmen. Ich wollte nicht, dass Mama sich noch mehr Sorgen machen und sich nochmal extra in die Küche stellen würde, nur um mir etwas zu kochen.

,,Oh, wo kommst du denn auf einmal her, mein Spatz?'', wie gerufen kam meine Mama lächelnd vom Wohnzimmer in die Küche getreten, drückte mich einmal fest an sich und ich war mehr als froh darüber, dass sie von der Action vorne überhaupt nichts mitbekommen hatte.
,,Ich bin gerade gekommen. Entschuldigung, ich wollte eigentlich direkt nach Hause kommen, aber Lukas hatte mich von der Schule abgeholt und dann haben wir den Nachmittag miteinander verbracht.'', erklärte ich ihr schief grinsend und mit vollem Mund.
,,Alles gut. Aber ansonsten ist alles okay? Die Schule ging heute?'', fragte mich meine Mama direkt mit einem leicht besorgten Unterton in der Stimme und ich konnte darüber nur schmunzeln, fühlte mich gleichzeitig aber auch etwas schlecht.

,,Ja, es ist alles in Ordnung gewesen. Ich hab' auch Herr Klimpke gesehen und der meinte, dass der Termin klar geht.'', lächelte ich sie an und versuchte mir dabei nicht anmerken zu lassen, dass ich etwas flunkerte.
Mama lächelte mich nur an, freute sich darüber, dass es soweit gut gegangen ist und als ich die Frage verneint hatte, ob ich noch etwas essen wollte, ging ich die Treppen nach oben in mein Zimmer.
Sofort katapultierte ich meinen Rucksack in die nächstbeste Ecke, tauschte meine Jeans gegen eine bequeme Jogginghose aus und ließ mich auf dem Schreibtischstuhl nieder, um meinen Zeichenblock und die Packung Stifte, die Lukas mir geschenkt hatte, aus der Schublade zu holen.

Ich musste lachen, als ich das sah und schüttelte über mich mit dem Kopf. Mein Zimmer ist wirklich die Definition von Chaos. Kein einziger Bezug von Ordnung befand sich in diesem und alles, was ich besaß wurde einfach dort reingestopft, wo eben noch Platz ist.
Alles, bis auf meine Zeichensachen, die einen genauen Standort in diesem Zimmer hatten und jedes einzelne Mal dort hingeräumt wurden, wo sie auch herkamen. Während ich es teilweise nicht mal schaffte, frisch gewaschene Klamotten in den Kleiderschrank zu legen, mussten Pinsel und Stift zurück an Ort und Stelle.
Das sind auch die einzigen Sachen, bei denen sich meine Mama nicht traute, einfach dran zu gehen. Wenn sie mein Zimmer saugte oder etwas Staub wischen wollte, fragte sie woher immer nach, ob sie das auch so stehenlassen oder nicht irgendwo hinräumen konnte.

Ein Lächeln zog sich auf meine Lippen. Ich mochte es, dass meine Mama immer so viel Rücksicht auf meine Kunst und Zeichnungen nahm und alles, was auf meinem Schreibtisch oder im Zimmer verteilt lag, nicht einfach so wegräumte.
Meinen Vater hatte das nie wirklich interessiert. Wenn dieser an meinen PC wollte, um irgendwas nachzugucken, hatte er alles, was sich dort an Zeichnungen befunden hatte, vom Schreibtisch gefegt.
Nicht selten kam ich nach Hause und musste mit Erschrecken feststellen, dass Zeichnungen von mir einfach vollkommen zerknittert im Müll lagen, er meine teuren Stifte zerbrochen oder die Farbe nicht ordentlich zugemacht hatte, sodass sie vertrocknet ist.

Dass Papa nie viel von meinem Hobby gehalten hatte, musste ich wohl nicht erwähnen. Immer wieder hatte er mir an den Kopf geworfen, dass das doch keine Zukunft haben und totale Zeitverschwendung sein würde.
Oft genug hatte er meine Mama dafür angeschrien, was ihr denn bitte einfiele, mir schon wieder solche teuren Stifte oder Pinsel zu kaufen, weil man das Geld ja in etwas viel Anständigeres investieren könnte.
Natürlich hatte er nicht gesehen, dass mich das Zeichnen von vielen Dingen abgelenkt und mich glücklich gemacht hatte. Eigentlich hätte mein Vater stolz darauf sein müssen, dass ich anstatt zu Drogen, öfters zum Pinsel gegriffen hatte.

Ich schüttelte mit dem Kopf und versuchte diesen Mann daraus zu verbannen, denn er ist es einfach nicht wert. Wahrscheinlich dachte er seit unserer letzten Begegnung kein einziges Mal an mich und war froh darüber, mich endlich los zu sein.
Er hatte es nicht verdient, dass ich mir fast täglich Gedanken um ihn machte und mich jedes Jahr zu seinem Geburtstag fragte, wie es ihm ging, wo gerade er ist und ob er sich von mir irgendwas erhoffte.
Aber das konnte ich vergessen. Papa ist glücklich darüber, mich nicht mehr in seinem Leben zu haben und wollte auch nie wieder etwas von mir wissen. Würde ich jemals vor seiner Tür stehen, würde er mir diese sofort vor der Nase zu knallen.

Ich fuhr mir einmal durch die Haare, schob diese Gedanken beiseite und griff nach meinem Block, aus dem ich ein Blatt heraus riss, was ich mir auf den Schreibtisch legte und einen Bleistift zückte.
Nachdenklich starrte ich aus dem Fenster, richtete meinen Blick wieder auf das Blatt Papier und begann die ersten Umrisse zu zeichnen. Ich musste lachen, denn obwohl es gerade erst einige wenige Striche waren, wusste ich, was am Ende das Papier zieren würde.
Aber seit unserer ersten Berührung im Jugendzentrum konnte ich nichts anderes mehr zeichnen. Ständig musste ich an Lukas denken, der einfach so wunderschön ist, dass ich nichts anderes mehr zustande bringen konnte.

Lukas ist einfach eine verdammt schöne Vorlage und so facettenreich. Seine Haarstruktur, diese Augen, die vollen Lippen, die wenigen Muttermale, die seine blasse Haut zierten - jeder Künstler der Welt wäre dankbar, so jemanden wie Lukas vor den Pinsel zu kriegen.
Ich lächelte und mein Bauch begann angenehm zu kribbeln, als man sein Gesicht einigermaßen erkennen konnte. Dieses Gesicht, was ich schon tausende Male auf Papier gebracht hatte und was mir nie langweilig werden würde.
Lukas ist einfach der wunderschönste Junge auf dieser Erde - sowohl innerlich als auch äußerlich. Dass er vor mir noch keinen festen Freund hatte, erstaunte mich immer wieder, denn auf so einen tollen Kerl würden sich viele nur stürzen.

Lukas, 19:56 Uhr:,,Bin Zuhause. ♥''
Lukas, 19:56 Uhr:,,Bild.''
Lukas, 19:57 Uhr:,,Noch nicht einmal wirklich angefangen und jetzt schon keine Lust mehr. 😒 Kannst du bitte kommen, damit wir 'ne Runde rumknutschen können? 😝''

Direkt musste ich lachen und gleichzeitig schlug mein Herz einige Takte schneller, als ich Lukas' Nachrichten las. Ich klickte auf das Bild, welches er mir geschickt hatte und mein Lachen wurde nur noch viel lauter, sodass man es wahrscheinlich durch das ganze Haus hören konnte.
Es zeigte Lukas und wie dieser an seinem Schreibtisch saß. Er hatte seinen linken Arm auf diesem mit dem Ellbogen abgestützt, um seinen Kopf mit der Hand abstützen zu können. Er verdrehte genervt die Augen und vor ihm lagen einige Zettel und Bücher.
Zwischen seinen Fingern hatte er einen Füller, was mich darauf schließen ließ, dass er gerade an den erwähnten Lernzetteln arbeitete, auf die er sich schon so gefreut hatte. Ich lächelte, machte einen Bild von meinem Schreibtisch und schickte ihm dieses.

Timi, 19:59 Uhr:,,Bild.''
Timi, 19:59 Uhr:,,Ich bin gerade damit beschäftigt. ♥ Hätte aber natürlich nichts dagegen einzuwenden, zum Rumknutschen vorbeizukommen. 😉''
Lukas, 20:00 Uhr:,,Kannst du eigentlich noch was anderes zeichnen? 😂 Aber dann komm' mal her mit deinen Lippen. 😚''
Timi, 20:01 Uhr:,,Was soll das denn bitte bedeuten? Gefällt es dir etwa nicht? 😂 Wenn ich es könnte, wäre ich schon längst da. 😭''
Lukas, 20:02 Uhr:,,Doch, natürlich!!! Sieht richtig schön aus. ♥ Kriege ich es, wenn es fertig ist? 😇 Als wir um die Ecke gebogen sind, bin ich für eine kurze Zeit am Überlegen gewesen, aus dem Wagen zu springen. Du fehlst so!!! 😭''
Lukas, 20:03 Uhr:,,Und ich will keine dummen Lernzettel schreiben. Was interessiert mich der Körperbau und die Lebensweise von Gliederfüßern? 😒 Würde lieber über deinen Körperbau etwas lernen. ♥''
Timi, 20:05 Uhr:,,Tsss, willst du mir jetzt alle Zeichnungen von dir wegnehmen? 😝 Muss aber gucken, wie es am Ende aussieht, das ist gerade die Skizze und es gefällt mir noch nicht so. 😐 Awww Baby, wie süß. Aber bitte niemals aus dem Auto wegen mir springen, du sollst dir nicht wehtun. ♥''
Timi, 20:05 Uhr:,,Musst ja nicht lernen. 😂 Von mir aus darfst du gerne mal bei mir forschen und das nicht nur einmal. 😏''
Lukas, 20:07 Uhr:,,Wie das ist erst die Skizze??? Timi, das ist jetzt schon total perfekt. Stell' dir das erstmal fertig und mit Farbe vor. ♥ Keine Sorge, ich werde niemals aus dem Auto springen, außer es geht um dein Leben. ♥''
Lukas, 20:07 Uhr:,,Doch, leider muss ich lernen. Die letzte Biologiearbeit ist die Katastrophe gewesen. 😭 Aber vergiss das Angebot mit dem Körperbau nicht, meine Lippen und Zunge sind allzeit einsatzbereit.😏''
Lukas, 20:08 Uhr:,,So, ich muss mich jetzt wirklich ransetzen und lernen. Melde mich später wieder. Dir noch viel Spaß beim Zeichnen. ♥ Wehe, du wirfst die in den Mülleimer, dann knallst. 👊👊👊''

Timi, 20:10 Uhr:,,In Farbe??? Soso, was mir der Herr für Ansprüche stellt.😝 Aber Danke, ich werde mein Bestes versuchen. Du bist so süß. ♥''
Timi, 20:10 Uhr:,,Heul' nicht wegen einer 3- rum, du Idiot. 😂 Du machst das Alles so toll. ♥ Das mit der Zunge und Lippen sind allzeit bereit, merke ich mir.😉''
Timi, 20:11 Uhr:,,Dir gutes Gelingen beim Lernen und mach' nicht zu viel. Eine Pause ist vollkommen okay. ♥ Keine Sorge, sie wird nicht im Müll landen.😉''

Eine Träne tropfte aufs Display, die ich sofort wegstrich und nochmal nach oben scrollte, um mir Lukas' Bild anzugucken. Zu gerne wäre ich jetzt bei ihm, würde ihn in den Arm nehmen und ihm bei den Lernzetteln helfen.
Auch wenn ich wahrscheinlich nur Bahnhof verstehen würde, könnte ich trotzdem bei Lukas sein und seine wunderschöne Nähe spüren. Ich könnte ihn küssen, seinen angenehmen Stimmchen lauschen und mich in seine Arme legen.
Es brach mir das Herz, wissen zu müssen, dass Lukas wieder so viel lernen musste. Vor den Osterferien hatte er ja auch einiges zutun gehabt, weswegen wir uns nicht immer sehen konnten.

Ich konnte mir vorstellen, dass er alles daransetzte, dass wir uns regelmäßig sehen konnten, aber genau so wenig wollte ich der Grund sein, wieso Lukas die Schule vernachlässigte und schlechte Noten schrieb.
Ich legte mein Handy zur Seite, stellte dieses aber ausnahmsweise mal auf laut, um es ja nicht zu verpassen, wenn Lukas mir schreiben würde. Ich zückte meinen Bleistift und machte mich an seinen Haaren zu schaffen.
Strich für Strich setzte ich auf das Blatt, was irgendwann das Gesicht meines wunderschönen Freundes zieren würde. Ich setzte einige Konturen um seine perfekten Augen, lächelte und stellte mir vor, dass Lukas jetzt bei mir wäre und von hinten die Arme fest um mich legen würde.

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