1~ Blitz der Wut

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Ich schlug die Augen auf, meine Haare klebten mir am Rücken und ich schlug die kratzige Decke abrupt zurück, während mein Herz schnell in meiner Brust pochte.
Schmerzhaft schnell.
Ich liess meinen Blick gehetzt durch das Zelt wandern und brauchte einen Moment, um zu realisieren dass es nur ein Traum gewesen war.
Deamon hatte mich nicht getötet, Michael war kein Lügner und Mom...mom lebte nicht.
Stattdessen war mein Freund weg weil ich ihn von mir gestossen hatte, mein Dad durfte mich wegen irgendwelchen Himmlischen Gesetzen nicht sehen und meine Mutter würde tot bleiben.
Keine viel bessere Realität.

Ich schloss die Augen und atmete tief durch, solche Träume hatte ich oft und ich spürte wie es in meinem Inneren brodelte.
Ich führte mich auseinander gerissen.
Engel und Dämon bekämpften sich in mir drin und ich hatte alle Mühe zu verhindern, dass ich mich zu sehr auf den Kampf konzentrierte, der zwischen ihnen wütete.
Ich stand schwankend auf, der Raum drehte sich kurz, bevor ich es schaffte mit einem Wink meiner Hand das Wasserglas zu mir zu befördern.
Es hatte einige Tage gedauert, bis ich mich damit zurecht gefunden hatte, wie ich die aufkommende Kraft nutzen konnte.

Sie wurde von zwei Seiten gespeist, was eigentlich nicht möglich war.
Doch ich hatte das Glück gehabt, ein total irres Leben zu führen, in dem ich es mit meinen Fähigkeiten geschafft hatte, ein Teufelsengel zu werden.
So nannte ich mich selbst, einen Namen für mich gab es nicht, das stand nicht einmal im Buch der Dämonen, obwohl das ja auch nie wieder gelesen werden würde, dort wo es jetzt war.

Ich war zur Hälfte ein Engel.
Ich hatte nie erfahren dass mein eigentlicher Vater nicht Mitch, sondern Michael gewesen war, der eine so seltene Bindung mit meiner Mutter eingegangen war, bevor die Götter ihn gezwungen hatten wieder zurück zu kehren.
Wegen was wusste ich nicht.
Man verstand also dass ich sie nicht besonders mochte, angesichts dessen dass ich bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr nicht gewusst hatte, was himmlisches in mir schlummerte.
Bis ich ihn getroffen hatte.
Dad. Ich hatte es nicht geglaubt, doch tief in mir hatte sich etwas geregt, was mir aufzeigte dass ich zu ihm gehörte.

Und ich war zur Hälfte Dämon.
Eigentlich überlebte kein Engel die Heilung eines Dämonen.
Aber ich wäre sowieso gestorben.
Und Deamon hatte die Wahl gehabt, mich als halben Engel sterben zu lassen, oder mich versuchen zu Heilen, auch wenn ich vielleicht dennoch sterben würde.
Wieso es dennoch funktioniert hatte, wussten nur die Götter, und wieso mein Körper sich so angepasst hatte, dass die nichtmagische Seite an mir zu einem Dämon wurde, das war mir ein Rätsel.
Das hatte es noch nie gegeben, und ich wünschte es auch niemandem.
Diese innere Zerrissenheit machte mich fertig, ich wollte bloss dass der Kampf um mein Ich aufhörte und ich einfach ich selbst sein konnte.
Oft ging das, doch sobald ich schlief, begannen sich die beiden Seiten wieder zu bekämpfen, worauf ein Alptraum den Anderen jagte.
Ich erinnerte mich kaum an eine Nacht der letzten zwei Monate, in denen ich nicht schweissgebadet aus meinen Träumen aufschreckte.

Die Sonne ging gerade erst auf, und die Schatten wichen vor den rötlichen Strahlen bis zur Waldgrenze zurück.
Flüchtig kämmte ich mein Haar und betrachtete mich in de zersprungenen Spiegel, den ich in den Trümmern unserer ehemaligen Jägerhauses gefunden hatte.
Meine Augen waren waldgrün, dunkel und satt, nicht grell wie die von Deamon.
Deamon.
Er spukte mir seit diesem Abend, in dem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte im Kopf herum.
Ich war mir meiner Gefühle nicht sicher gewesen, er war trotz allem was wir zusammen durchgestanden hatte, Schuld an meinem Zustand gewesen und ich wusste nicht ob ich wirklich mit ihm hatte zusammen sein wollen.

Mittlerweile hatte ich aufgegeben, mir selbst Vorwürfe zu machen, wieso ich ihn hatte gehen lassen.
Vielleicht war es wirklich besser so, vielleicht wollten die Götter, oder welche Wesen neben meinem Dad dort oben sassen, nicht dass mein Schicksal so endete.
Schnell zog ich mir meinen Mantel an, an der Unterseite war er zerfetzt, und eine rote Spur färbte den Rand.
Sogleich erinnerte ich mich wieder daran, wie Azrael daran gerissen hatte, bevor er mich beinahe getötet hätte.
Ich verwarf den Gedanken und sperrte die Streitereien in meinem Inneren hinter eine dicke, mentale Mauer, bevor ich das Zelt verliess.

Draussen zog ich den Mantel enger um mich, wir hatten noch keine Zeit gehabt neue Sachen zu kaufen, wir waren zu beschäftigt gewesen, die Verwundeten zu heilen und den neuen Frieden mit den Dämonen an zu nehmen.
In diesen Zelten konnten wir nicht ewig leben, aber noch keiner hatte wirklich darauf angesprochen dass wir vielleicht unser Leben in die Hand nehmen sollten, jetzt wo die älteren Jäger bis auf wenige tot waren.

Ich lief über das Gras, der Geruch nach nassem Laub stieg mir in die Nase und ich spürte mit jeder Zelle meines Körpers dass es geregnet hatte.
Normale Jäger sahen es an dem Morgentau, an den Wasserpfützen auf den Zeltplanen oder an dem wolkenbehangenem Himmel.
Und ich spürte es, es war nich zu beschreiben, doch ich wusste es einfach, wahrscheinlich weil eine meiner beiden Seiten in engem Kontakt mit den Naturgewalten stand.
Während ich durch das Lager der Zelte ging, Richtung Essenszelt um meine Morgenration ab zu holen, schweifte mein Blick über die Jäger, die bereits wach waren.
Egal ob sie ihre Kleider wuschen, ob sie Essens vor dem Zelteingang sassen oder sich an einen Baum gelehnt unterhielten, als ich vorbei kam verstummten sie.
Ich spürte wie mich ihre Blicke verfolgten.
Bereits vorher hatten sie mich anders behandelt, sie alle hatten von meiner himmlischen Seite gewusst, bis auf mich und einige anderen.
Ich hatte immer gedacht dass es deshalb war, dass meine Eltern, bei allen angesehene Jäger, wegen mir gestorben waren.

Doch wenn ich mich damals ausgeschlossen, anders gefühlt hatte, dann wollte ich jetzt nur noch unsichtbar werden.
In ihren Blicken sah ich Hass, Verwirrung und Angst vor dem Unbekannten, mit dem sie es noch nie zu tun bekommen hatten.
Ich war für sie keine Jägerin mehr, ich trug für sie das in mir, was sie über Jahrhunderte lang gejagt hatten.
Ihre Instinkte rieten mich zu hassen, und keiner von ihnen achtete darauf, ob ich mit Deamon die Hölle gerettet hatte, und sie nur deswegen noch am Leben waren.
Für sie war ich eine Verräterin, wessen Blick ich auch immer erwiederte, verdunkelte sich und wandte sich ab.
Es tat weh, so behandelt zu werden, sie zeigten mir offen was sie von mir dachten und ich wusste dass ich für sie nie wieder dazu gehören würde.

Bloss Mace und Alice, meine beiden Freunde die mir durch die ganze Sache geholfen hatten, interessierten diese Vorurteile nicht.
Sie kannten mich wirklich, seit Anfang unseres Lebens und sie hatten nicht einmal den Funken von Wut oder Abscheu in den Augen.
Deshalb hatte ich auch immer, wann immer es ging, mit ihnen abgehangen, und mich gefreut, dass sie nun ein so glückliches Paar waren.
Doch mein Leben schien einen Schlag nach dem anderen ein zu stecken, wann auch immer die anderen glücklich waren, ich hatte das Gefühl dass ich nicht tiefer fallen konnte.
Ich war mir sicher dass einige der Jäger mich längst angegriffen hätten, aber selbst sie hatten Respekt vor meinen Fähigkeiten, meinem Dasein als Brücke der Heere und vor meinem Dad.

Ich sah bereits das Zelt vor mir, die Portionen standen auf einem improvisierten Tisch bereit und ich nahm mir schnell eine davon, in letzter Zeit hätte ich auch fünf Teller verdrücken können.
Nachdem ich mir auch ein Wasser geschnappt hatte, verliess ich den Mittelpunkt der Menschen und huschte so schnell und unauffällig es ging zu meinem Zelt zurück.
Doch als ich es, absichtlich etwas näher am Waldrand, fand, zersprang die Wasserflasche in meiner Hand, obwohl ich sie nicht bewegt hatte.
Wut wallte in mir hoch.
Mit Kohle waren einige Zeichen auf die Zeltplane gemalt, und ich erkannte sofort welchem Zweck sie dienten.

Sie sollten Dämonen aus den Teilen halten, die damit versehrt waren.
Also auch mich.
Ich fühlte wie verlockend sich die Dämonenseite in mir hoch schlängelte, sie wisperte mir zu wie schnell ich mich revanchieren konnte, doch ich achtete nicht auf sie und hielt sie weiter unterdrückt.
Stattdessen wandte ich mich langsam um.
Einige Jäger, darunter zum Teil sogar ehemalige Freunde, standen etwas weiter weg und lachten sich kaputt.
Oder aber sahen mich gehässig an.
Als mein Blick sie traf grinsten sie noch mehr, ein kleiner Teil in mir explodierte.

Ein Ruck ging durch meinen Körper, doch ich hielt die Wut zurück, sie beflügelte bloss die dunklere Kraft in mir.
"Na Arya."
Einer der Jungs löste sich aus der Gruppe und kam auf mich zu, sein Grinsen war spöttisch und in seinen Augen konnte ich den allbekannten Abscheu und die Verwirrung ausmachen, die ich hier überall sah.
"Mal sehen wie du heute Nacht schläfst. Ind deinem Zelt wohl eher nicht."
Darauf hin grölten seine Kumpels und auch einige der Mädchen kicherten.
Sie fühlten sich sicher in der Gruppe.
Nur wussten sie nicht wozu ich jetzt imstande war.

Die Wut kroch meine Arme entlang, wie ein Schatten kam meine Dämonenseite weiter in mir hoch.
"Mach es weg."
Presste ich hervor und deutete auf die Zeichen.
Er lachte laut und drehte sich zu seinen Anhängern.
"Habt ihr gehört? Sie will dass ich es weg mache."
Noch lauteres Gelächter.
"Ich sag dir was ich machen werde."
Er beugte sich vor mir hinunter, sodass ich ihn schmerzlich näher wahrnahm als ich es eigentlich wollte.
Dennoch sagte ich nichts, kämpfte innerlich um die Vernunft und liess keim Funken Gefühl in meine Augen.
Er sollte nicht sehen wie sehr es verletzte.
"Ich werde dich auf dieselbe Art töten, wie ich auch das ganze Dämonenpack getötet hätte, mehr bist du nämlich nicht. Nur eine..."
Ich knurrte, mit Freuden liess ich die Dunkelheit zu, meine Augen glühten heller, und der Boden unter meinen Füssen bebte leicht.

Der Junge riss die Augen auf und machte einen stolpernden Schritt zurück, auf den abwartenden Blick seiner Freunde drehte er sich aber wieder zu mir.
Er durfte nicht als Feigling dastehen.
Er zog tatsächlich eines der Messer, mit denen ich selbst, die früheren Dämonen, die aus der Hölle entkamen getötet hatte.
"Du machst mir keine Angst, dein Dämonen Freund ist nicht hier um dich zu retten."
Ja, das war wahr und ich vermisste ihn wahnsinnig, selbst wenn ich mir das nicht eingestehen wollte.

Er kam näher und alles in mir wuchtete sich in die Höhe, meine Umrisse verflossen leicht mit dem Schatten der Bäume, bevor ich wieder vollständig ich war.
"Du wirst es nicht wagen."
Meine Stimme klang selbstbewusst, un es viel mir nicht schwer, den Abscheu für ihn ebenfalls offen zu zeigen.
"Und wie ich das werde."
Er stürzte los, ich erkannte in ihm die typische Geschwindigkeit eines Jägers. Gut trainiert, er war ein guter Jäger, doch ich war schneller.
Ich würde immer schneller sein, im Kampf gegen einen Menschen.
Mit einer Bewegung flog das Messer aus seiner Hand und er stoppte abrupt vor mir, sah mich mit richtiger Angst in den Augen an, ich spürte das Glühen in meinen.
Gefährlich.

Ich riss die Arme hoch, ich konnte spüren wie die Kräfte reagierten, und von einer unsichtbaren Macht wurde der Junge nach hinten über den Boden geschleudert, wo er dicht vor seinen Freunden aufprallte und stöhnend aufsass.
Diese hatten mittlerweile aufgehört zu lachen, keiner sagte etwas, doch ich lief langsam auf sie zu.

Sie hatten nicht das Recht mich so zu behandeln, und ich hatte mich zu lange nicht gewehrt.
Jetzt konnte ich es, und würde es auch tun.
Ich sah auf den Junge hinab, um meine Finger glühte es und ich liess kleine helle Blitze neben ihn in den Boden schiessen.
"Du machst das weg, oder ich Schwöre sie werden dich treffen."
Als Beweis zuckte ein Lichtstrahl nahe an seinem Ohr vorbei und er nickte schnell, der Hass war nicht zu übersehen, doch er unternahm nichts mehr.
Ich spürte wie ich wieder normal wurde, mittlerweile hatte ich es schon recht gut drauf, die Seiten einzeln zu kontrollieren.

"Gut. Und mach das nie, nie wieder."
Sagte ich und blitzte ihn an, er nickte nur gepresst, ich sah wie schwer es ihm viel das zu tun.
Aber selbst er sah ein dass er gegen mich keine Chance hatte.
Ich sah hoch zu den Übrigen, die bloss verstehend und schnell nickten.
Ich wollte mich beinahe abwenden, als ich es spürte.
Mein beiden Seiten spürten es, was sonst nie der Fall war.
Etwas stimmte nicht.
Und es kam aus dem Wald.

Uii was könnte das nur sein^^
Seid ihr gespannt Sternchen?
Ab in die Kommentare mit Vermutungen!
Love you
Tala

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