~2~ Falle

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Ungläubig starrte ich sie an, sie stand auf und humpelte zu mir, um sich vor dem inzwischen wieder einigermassen lebendigen Tawaqif zu entfernen.
Ich war disqualifiziert, alles was ich bis hier hin erarbeitet hatte war zunichte gemacht, und das nur weil ich ihr geholfen hatte, und sie nicht herzlos hatte verrecken lassen.
Den Bogen liess ich in der Hand baumeln, während Mace nun ausser Atem dazu stiess und nicht einmal zwei Sekunden brauchte um zu begreifen.
"Nein", sagte er und schüttelte den Kopf.
Mitfühlend sag er zu mir und ballte die Hände zu Fäusten, doch das half mir jetzt auch nicht mehr.
Alles war weg, wenn ich die Prüfung nicht bestand, was war ich dann? Das hatte es bis jetzt noch gar nie gegeben, und erst recht nicht bei einer Tochter von zwei Spitzen Jägern, ich hatte sie enttäuscht, und alle anderen noch dazu.
Wütend krallte ich die Nägel in meine Handfläche und versuchte durch den aufkommenden Schmerz wieder zu mir zu kommen.
Doch noch immer schwebte in mir nur der Gedanke herum, dass ich alles umsonst gemacht hatte, die erste Jägerin die in ihrer Prüfung versagt hatte.
Da nützte mir wahrscheinlich auch die Tatsache dass ich Erika vor dem gefressen werden bewahrt hatte nicht mehr all zu viel.
"Duuuu hassssst veeeerlooooreeen kleeeiner Eeengeel", wisperte der Tawaqif und ich erkannte Freude in seiner Stimme, falls er überhaupt imstande war das zu fühlen.
Die Wörter wiederhallten in mir und suchten jede Zelle heim, um es auch überall und an jeder Stelle in mir zu verbreiten.
Doch meine Zellen wehrten sich. Sie wollten es nicht wahrhaben, und wenn doch, dann musste ich wenigstens noch das zu Ende bringen was ich begonnen hatte.
Ich hob den Blick und sah dass er verschwunden war, doch ich liess mch nicht mehr abschütteln.
Es war das letzte was mir im Moment noch Halt gab, ich brauchte die Gewissheit wenigstens den Dämonen getötet zu haben, bevor ich wie auch immer meines nicht vorhandenen Amtes enthoben wurde.
"Arya lass es, komm, Klaus wird sonst ungeduldig", Mace legte mit sanft ene Hand auf die Schulter und versuchte mich wohl so auf seine Art zu trösten.
Erika war schon längst weg, und ich hätte gerade einiges gegeben um sie wieder...nein das stimmte nicht.
Selbst wenn ich noch tausend Mal die Wahl hätte, ich würde sie immer retten, jedes Mal, es war einfach dass was mir richtig erschien, und dass liess ich mir nicht von einer Regel verbiegen.
Ich sah zu Mace, vielleicht hatte er ja Recht und ich sollte es jetzt gut Sein lassen, aber irgendwie war mein mulmiges Gefühl noch nicht vorbei.
Im nächsten Moment ertönte ein schriller Schrei, ich spürte die Angst förmlich und konnte die Panik in der Stimme schon fast schmecken.
Doch es war nicht eine der Stimmen die ich kannte, oder die des Tawaqif, sondern...
"Menschen", das Wort war mir zu schnell über die Lippen gekommen, sodass Mace mich verwirrt ansah, aber anhand von seiner Gänsehaut auf den gebräunten Armen sah ich, dass er den Schrei ebenfalls gehört hatte.
"Arya denk nicht einmal dran, du weisst doch dass du jetzt schon in Schwierigkeiten steckst", er sah mich bittend an, in seinen Augen entdeckte ich ehrliche Sorge, was mich zwar rührte aber nicht von dem Entschluss abbrachte den ich gefasst hatte.
Wenn ich sowieso schon disqualifiziert war, und eine Regel gebrochen hatte, dann fiel diese Tat auch nicht mehr gross ins Gewicht.
"Es sind Menschen hier! Ich weiss zwar nicht wieso oder wie, aber es sind genau dieses Leute die wir beschützen wollen ok? Wenigstens dass könnte ich noch in bekommen", ich sah ihm stur in die Augen, er sollte erkennen wie wichtig es mir war, denen zu helfen die jetzt in Lebensgefahr schwebten.
Doch an seinem Blick konnte ich ablesen wie sehr er sich dagegen sträubte und rannte einfach alleine los, wer auch immer in Schwierigkeiten steckte, würde nicht mehr all zu viel Zeit haben.
Stolpernd rutschte ich einen Abhang hinunter und zog eine kleine Lawine aus Blättern und Erde mit mir, während ich an Wurzeln oder Ästen Halt suchte und dann mit einem grossen Sprung auf der Landstrasse landete, die vielen Leuten als Jogging-Route oder Wanderweg diente.
Der Boden war zwar nicht hart aber fühlte sich auch nicht mehr an wie der Wald, sodass meine Schritte sich nun nicht mehr hinter den Gewohnheiten des Dickichts verstecken konnten.
Also blieb ich vorerst stehen um mich kurz zu orientieren.
Aber ich konnte nur den leichten Nebel auf der anderen Seite des Weges ausmachen und die dunkeln Baumkronen die sich über die Strasse beugten, als ob sie sie vor dem Licht des Mondes abschirmen wollten.
Dann sah ich auch schon die Frau.
Sie hatte einen hautengen Jogging Anzug an und die weissen Kopfhörer baumelten an ihrem Hals, während ich die Musik bis zu mir hören konnte.
Der Tawaqif grinste, und bleckte seine dunkeln Zähne, de eher wie spitze, aneinander gereihte Nadeln aussahen.
Ich spannte den Bogen, die Frau hatte ihn sowieso schon gesehen, also konnte es mir egal sein.
Ihre Augen zeigten blankes Entsetzen und die Erkenntnis, die ich eigentlich niemals sehen wollte.
Aber es war zu spät, sie würde nun mit dieser Last leben müssen, und das nur wegen einem kleinen Fehler.
Den ich jetzt wieder gut machen wollte.
Dieses Mal würde ich nicht warten mit schiessen.
Ich atmete langsamer, die Bewegungen der Blätter waren nur noch in Zeitlupe wahr zu nehmen, ich hörte mich atmen und das rasende Klopfen meines Herzens.
Alles andere verschwamm, ich schloss ein Auge und zielte.
Ich sah nun nur noch mein Ziel, welches ich über den braunen Pfeil hinüber fixierte.
Seinen Kopf.
Die Wut in mir wallte wie jedes Mal auf, wenn ich kurz davor war ab zu schiessen. Jedes Mal erwartete ich sie, denn sie gab mir immer wieder erneut die Sicherheit den Pfeil los zu lassen, und in den Dämonen keine menschlichen Wesen zu erkennen.
Ich liess los, die Sehne klang und schwang leise hin und her, während ich dem Pfeil nachsah und mich aufrichtete, meine gebückte und gefasste Haltung aufgab.
Und meine Pfeile verfehlten ihr Ziel nie, das war auch dieses Mal so, er bohrte sich in den Schädel des Dämons und dieser begann zu zucken, Seine roten Augen glühten au und aus seinem Mund strahlten helle, fast goldene Strahlen, während er zurück taumelte und sich lautlos krümmte.
Dann erklang ein Schrei, der mir durch Mark und bein ging, nicht mehr wie die anderen Schreie der Angst, sondern ein Schrei von Rache.
Er hatte sich mich gemerkt, und er wollte Rache, unbedingt.
Dann begann schwarzer Staub an ihm hinunter zu rieseln und riss die Gestalt mit sich, bis der Tawaqif schliesslich in Form von einer Staubwolke vom Wind davon getragen wurde.
Mein Atem beruhigte sich und ich strich mir die Haare aus er Stirn, die vor Schweiss überall klebten.
Dann sah ich schluckend zu der Frau hinüber. Was sollte ich hetzt machen? Hingehen und ihr alles erklären? Ihr sagen sie wäre verrückt und das nichts stimmte was sie gesehen hatte? Das wir einen Film drehten?
Ich wusste es nicht, noch nie waren wir darauf vor bereitet worden einen Menschen über uns und diese parallele Welt auf zu klären.
Also lächelte ich ihr flüchtig zu und hoffte sehr dass sich ihr Leben durch dieses Ereignis nicht all zu sehr veränderte.
Dann zog ich mir die Kapuze über den Kopf und sprang wieder los, die Böschung hoch und verschwand im Schatten, sodass ich wieder, regelmässig atmend durch den Wald rannte.
Ich folgte den zerdrückten Blättern und Zweigen, sie führten mich zurück zu der Lichtung, auf der wir gestartet waren.
Den Weg dort hin lief ich schneller zurück als ich eigentlich wollte.
Ich hatte Angst darüber nach zu denken was passieren könnte und desto schneller ich dort war, desto weniger Zeit blieb mit für das Ausdenken von irgendwelchen Folgen.
Als ich die mondbeschienene Lichtung betrat waren die anderen bereits dort versammelt, und starrten mich erwartungsvoll an.
Klaus hatte sich zu Erika gekniet, die schwer atmend, und äusserst dramatisch auf dem Baumstamm sass und die anderen standen herum, die Waffen weg gelegt und nicht sehr glücklich.
Ich blieb stehen und liess meinen Blick von einem zum anderen schweifen.
"Er ist tot, und die Frau lebt noch."
Es schien mir das wichtigste zusammengefasst zu sein und so sahen es auch die anderen, sie atmeten aus und Alice umarmte mich, bevor sie mir ernst in die Augen sah.
"Keine Sorge ich weiss alles", flüsterte sie und mein Blick fixierte Klaus der mich nachdenklich und mit einem versteinerten Blick ansah.
Ich schluckte und schloss die Augen, erst jetzt spürte ich das brennen in meinen Muskeln, und die Müdigkeit in meinen Gliedern.
Jetzt wo das Adrenalin verschwand, spürte ich die eigentliche Anstrengung und meine Beine wurden weich.
Aber die Nacht war noch keinesfalls beendet, und ich würde sie wohl oder übel durchhalten müssen.

Den Weg zurück zu unserem Anwesen am anderen Ende des Waldes verlief schweigend.
Wir alle waren in unseren Gedanken vertieft, die gedrückte und eisige Stimmung konnte ich beinahe mit Händen greifen.
Ich wusste nicht ob die anderen sieben  auf mich wütend waren, oder einfach nur niedergeschlagen.
Dass Mace une Alice mir nicht die Schuld gaben hoffte ich, da sie ja wussten was sich zugetragen hatte.
Alice erzählte es während unserem Marsch durch das Dickicht auch den anderen, aber ich hatte nicht auf ihre Reaktion gehört, ich wollte gar nicht wissen was sie von mir dachten.
Das Erika ihren Spass bei der ganzen Sache hatte bezweifelte ich nicht, keine einzige Sekunde.
Aber egal wie gross die Wut auf sie war, die in mir brodelte, ich musste mich zusammenreissen.
Schliesslich sah es nicht sonderlich gut aus wenn ich nach meiner Aktion auch noch auf eine Jägerin los ging.
Und das schien sie auch zu wissen, was ich ihrem Dauer Grinsen und dem, im Gegensatz zu allen andern, fröhlichem Blick ansehen konnte.
Klaus lief vorne Weg, wir alle liefen einige Meter hinter ihm, seine Schritte wirbelten jedesmal Erde und Staub auf, seine Haltung war angespannt.
Ich war noch nie sein Liebling gewesen, das lag an seiner Vorgeschichte mit meinen Eltern, aber jetzt war er wirklich wütend.
Ich schluckte, was er wohl dem Rat erzählen würde. Wenn sie wirklich auf seine Stimme hören würden, könnte mich mehr als nur eine unbestandene Prüfung erwarten.
Als ich das Anwesen erblickte, empfand ich, das erste Mal, keine Erleichterung, heil wieder Heim gekehrt zu sein.
Es ragte schon fast bedrohlich über mir auf, die Schatten tauchten die ohnehin dunkeln Mauern die Das grosse Haus umschlossen in eine gespenstische, Rauchartige Substanz.
Das grosse Eisentor bestand aus geschwungenen, mit einander verschweissten Stöben, die alle möglichen Sprüche und Siegel eingraviert hatten, oder formten.
Es quietschte leise als wir hindurch liefen, den Strich über dem Boden überschritt ich ohne nach zu denken, der war bloss für die gedacht, die Böse Absichten hatten, und sie hier drinnen verwirklichen wollten.
Wenn man es so sehen wollte, dann war mein Zuhause schon fast ekne Festung, von der grossen Schutzmauer um das Anwesen mal abgesehen.
Es war Privatbesitz, und bis jetzt hatte sich kaum jemand hier hin gewagt oder hatte auch nur daran gedacht.
Die Menschen hörten viel zu sehr auf die geschriebenen Gesetzte.
Das waren jedoch nur Buchstaben, die wahren Handlungen sahen anders aus, und es würde noch eine Weile gehen, bis die Menschheit das verstehen würde.
Als ich über das feuchte, ungeschnittene, aber niedergetrampelte Gras lief, blickte ich hoch und meim Blick fiel we sooft auf die vielen kurzen Türme, die von dem breiten, Villenartigen, jedoch viel düsteren, Anwesen aufragten.
Ihre Spitzen trugen Symbole, die noch von den jüngsten Jägern der Geschichte stammten, und dem Schutz dieses Hauses dienen sollte.
Ich nannte mein zuhause auch gerne "die Festung". Es erschien mir ein guter Name, denn bis jetzt war mir noch kein Dämon unter gekommen, der es schaffte all die Kräfte zu überwinden und hier hinein zu spazieren.
Hier fühlte ich mich sicher, naja, bis vorhin, jetzt lief es mir kalt über den Rücken hinunter.
Bisher waren nur wenige Jäger verbannt worden, und ich machte mir wahrscheinlich auch nur zu viele Gedanken, oder schon mal wieder Panik.
Als sich die schwarzen, ebenfalls mit Symbolen gekennzeichneten Flügeltüren öffneten und mir der leicht modrige, aber gewohnte Geruch entgegen schlug, beruhigte ich mich etwas, und spürte wieder die Müdigkeit in mir aufsteigen.
Ich folgte Klaus und den anderen, ich war mittlerweile zurück gefallen.
Die Eingangshalle war mit dunkelbraunem, lackierten Holz ausgestattet, sowohl Boden als auch Wände.
An denen flackerten jedoch noch die guten alten Fackeln, bloss strahlte das echte Licht von einigen Lampen von der Decke.
Überall standen Vitrinen, in denen alte Bücher oder Waffen lagen, vorsichtig auf rotes Samt gebettet und beschriftet.
Das waren die Waffen oder Utensilien der grössten Jäger der Geschichte.
Ich lief wie gewohnt nach links, zu beiden Seiten prangten zwei grosse Türen, beide mündeten in grosse Gemeinschaftsräume, die ich jedoch nicht anstrebte.
Ich blieb vor der letzten Vitrine stehen, die goldene Inschrift war noch frisch und gut leserlich.
Cora und Mitch Light.
Mir stiegen alberne Tränen in die Augen, die ich schnell weg blinzelte, während ich mit dem Finger über die Buchstaben fuhr.
In der Vitrine lagen Pfeil und Bogen, und ein Messer, welches mit einem, mir unbekannten, Film überzogen war, der ölig glänzte.
Ich kam nach jeder Jagd, nach jedem Auftrag oder Erlebnis hier her, und fühlte mich ihnen näher, denn ich hatte sie nie begraben können.
Gestern hatte ich ihnen aufgeregt erzählt wie ich meine Prüfung heute bestehen wollte.
Und jetzt sagte ich nichts, auch wenn ich nur mit mir selbst sprach, ich wollte ihnen noch nichts erzählen, erst wenn ich es definitiv wusste.
Ich wollte sie nicht enttäuschen, aber ich wusste auch gar nicht wie ich das schaffen sollte, da sie sowieso weg waren.
Seufzend und um Haltung bemüht machte ich mich wieder zurück auf den Weg zu der Holztreppe und meine Schritte widerhallten in dem menschenleeren Saal.
Die Stufen knarrten und ich wollte sie eigentlich gar nicht hinauf steigen, da ich wusste, ich würde nicht im ersten Stock bei meinem Zimmer bleiben können. Ich würde weiter nach oben gehen müssen, zum Rat, in dem obersten Stock, wo man ansonsten nur bei Versammlungen einberufen wurden.
Also widerstand ich dem dringenden Gefühl mein Zimmer aufsuchen zu wollen und mich darin zu verkriechen und lief Stufe um Stufe weiter nach oben.
Nur mein unregelmässiger Atem und das zuverlässige Knarren der Treppe begleitete mich, die anderen waren bestimmt schon oben.
Als ich den letzten Stock betrat, und über den roten Teppich lief, der alle Geräusche schluckte, erkannte ich die anderen an der Wand lehnen.
Alle noch in ihren Mänteln, auch sie hatten keine Zeit zum Umziehen gehabt, und sie schienen ziemlich nervös zu sein.
Leise stellte ich mich neben Alice an die Wand und spürte sofort die Kälte der Mauer auf mich übergehen, was mir eine Gänsehaut über den Körper jagte.
Aber irgendwie liess sie auch meine umherschwirrenden Gedanken vor Kälte ein zu frieren, und ich hörte auf darüber nach zu denken, was wohl in dem Versammlumgsraum des Rates passieren würde.
Mein Kopf schien nun völlig Leer, ich dachte an nichts mehr und starrte bloss die tickende Wanduhr vor mir an, folgte ihrem Sekundenzeiger mit den Augen und spürt das regelmässige Klopfen meines Herzens.
Die anderen verschwammen und ich konzentrierte mich nur auf diese beruhigende Tätigkeit, reden tat sowieso niemand.
Doch plötzlich wurde ich sanft auf den Arm geschlagen und zuckte zusammen, bevor ich meinen Blick ruckartig von der Uhr löste und ihn durch das Geschehen schweifen liess.
Ein Jäger stand an der Tür und hielt sie offen, während die anderen der Reihe nach, und mit vorgeschriebenem gesenkten Kopf in den Saal liefen.
Hastig lief ich Alice hinterher due das Schlusslicht bildete und passte mich ihrem Schritt an.
Den Kopf senkte ich jedoch nicht. Keinen Millimeter tat ich das.
Nennt mich rebellisch, trotzig oder wie auch immer, aber ich würde nie den Kopf vor jemand anderem senken.
Es war nicht nur mein Stolz, der sich nicht gern vor anderen beugte.
Ich fand es einfach unmoralisch, da jeder von uns als Mensch gleich viel Wert war, und somit niemand das Recht hatte von jemand anderem so etwas zu erwarten.
Es war eingebildet und egoistisch, und ich würde es nicht tun. Aber das wussten sie schon, alle aus dem Rat, denn meine Eltern waren auch so gewesen. Jedenfalls den Erzählungen nach.
Der Saal war gross, viele Stühle waren aufeinander gestapelt in einer Ecke gelagert, während der Rest des Raumes leer war, nur eine grosse Tafel, aus Ebenholz und silbernen Ranken, die sich um das Holz schlangen, stand mitten drin, sieben Jäger sassen auf ihren gepolsterten, fast mittelalterlich aussehenden Stühlen und hatten sich uns zugewandt.
Der Mann in der Mitte war Victor, der oberste Jäger. Sein Blick streifte die anderen gar nicht erst, sondern viel direkt, und ohne Umschweife auf mich, die Kälte in seinen Augen war dabei nicht zu übersehen.
Er hatte fast keine Haare mehr, und die stechenden grauen Augen zeigten bereits eine matte Müdigkeit, die er jedoch durch seine stramme Haltung und den strengen und gebieterischen Gesichtsausdruck wieder wett machte.
Ich sah ihm direkt in die Augen, Angriff war die beste Verteidigung, und für einen Blick konnte selbst er mich nicht bestrafen. Und das wusste er, was mir immer wieder ein Gefühl der Zufriedenheit verlieh.
Eine Weile erwiederte er meinen Blick, und ich war mir fast sicher dass er in mir bloss meine Eltern sah.
Dass die drei sich nicht hatten ausstehen können war jedem bekannt gewesen, und als mein Vater schliesslich starb, übernahm Victor die Kontrolle, ohne auf Gegner zu achten.
Cecilia, die Ratsvorsitzende beobachtete schweigend unseren Blickaustausch und warf mir dann einen geheimnisvollen Blick zu, den ich jedoch nicht recht deuten konnte.
Die übrigen Jäger bedachten alle mit nachdenklichem Blick, Klaus lehnte an der Wand links von mir, und hatte ein selbstsicheres Lächeln aufgelegt.
Wieso er mich nicht mochte hatte ich noch nie heraus gefunden. Ich war eine gute Schülerin gewesen und soweit ich mich erinnern konnte war ich auch nie sonderlich frech oder so gewesen.
Doch da unser Ausbilder eine Schwäche für Erika zu haben schien, erklärte es das somit wieder.
Wir stellten uns in einer Reihe auf, ich wurde zwischen Mace und Alice gequetscht, was mir allerdings nichts ausmachte. Denn ihre Körper neben mir gaben mir irgendwie Kraft, und ich schaffte es weiter, den Blick auf die sieben Jäger vor mir zu richten, die noch immer nichts gesagt hatten.
"Nun denn", Victors Stimme klang tief, mir wurde sogleich unwohl.
"Klaus hat uns die Vorfälle erzählt, und auch einige von euren Erzählungen mit ein gebracht."
Er sah zu Cecilia, die zu lächeln begann, was ihre sanften Gesichtszüge zum leuchten brachte.
"Ich darf euch mitteilen, das die folgenden Namen bestanden haben, auch wenn es ihnen allen nicht gelang den Tawaqif zu töten, haben sie sich dennoch vorbildlich verhalten und echtes können bewiesen.
Erika", war ja klar gewesen, dass dieses Miststück gleich als erstes Aufgerufen wurde.
Erika schien förmlich au zu blühen und streckte die Brust raus, während Victor sie nickend betrachtete.
Sie trat vor und bekam von einem der Ratsmitglieder einen Ring.
Diese Ringe hatten jeweils zwei Worte in das silberne Gestein eingeritzt.
Es war verschlungen und bezeichnete den der es trug, nicht nur als vollwertiges Mitglied sondern auch als individueller Mensch.
Sie steckte sich ihn an den Finger, und wie es brauch war senkte sie den Kopf und Victor berührte ihn sanft mit der alten Hand, bevor sie sich wieder erhob und stolz die beiden Wörter vorliess, bevor sie sich wieder einreihte.
"Ausdauer. Wille."
Ich verzog keine Miene, auch wenn ich ihr diesen Ring keinesfalls gönnte.
Ich hätte mich jetzt zwingen können mich für sie zu freuen, aber das hätte nichts gebracht, weil ich dann maximal auf den blutroten Teppich gekotzt hätte.
"Mace."
Jetzt musste ich doch lächeln und warf meinem Kumpel einen stolzen Blick zu, bevor dieser mit geschwollener Brust und einem dauergrinsen den Vorgang wiederholte, und die beiden Wörter vorliess.
"Freundschaft. Rat."
Ich konnte die unbändige Freude in Alice spüren, als sie aufgerufen wurde und sich ihren Ring abholen durfte.
Ihre Augen leuchteten als sie sich aufrichtete und sagte; "Herz. Kraft."
Ich umarmte sie kurz und versuchte so viel Freude hinein zu stecken wie es nur ging, ich wollte dass sie sich genauso freute, auch ohne mich, wie sie es verdient hatte.
Dankbar sah sie mich an und drehte an ihrem ganzen Stolz.
Vaselissa, Kacy, Dominic und Cole holten sich ebenfalls ihre Ringe ab und überall standen schöne, und ermutigende Wörter drauf.
Ich freute mich für sie, aber es tat mir im Herzen weh, dass ich das nicht erleben durfte, und meine Eltern niemals so stolz auf mich sei konnten wie ich es mir gewünscht hatte.
Deshalb war es für mich auch nicht verwunderlich, als sie die Liste zur Seite legte und nun wieder Victor sprach.
"Arya, bitte trete vor."
Ich hob den Kopf, vielleicht aus Stolz, vielleicht aber auch um meine aufkommende Angst zu verbergen.
Alice drückte meine Hand, bevor ich langsam, mit den Blicken der anderen im Rücke , über den weichen Teppich schritt, was mir wie ein Jahrhundert vorkam.
Mein Herz pocht, ich hörte es in meinen Ohren rauschen und liess die Hände in meiner Jacke verschwinden, sodass niemand sah wie sie zitterten.
Schwach wollte ich nicht wirken.
"Klaus hat uns auch von dir erzählt, aber wir wollen es auch von dir hören."
Victor rückte sich in seinem Thron von Stuhl zurecht und fixierte mich, unter seinem Blick wurde mir erneut unwohl und ich brauchte all meine Konzentration um noch antworten zu können.

Ein langes Kapitel und ich hoffe dass ihr es spannend findet, und die Idee mit den Ringen habe ich selbst erfunden, also hoffe ich auch das sie euch gefällt.
Meinungen ab in die Kommis und ich freu mich dank euren lieben Kommis und Votes, immer weiter zu schreiben ^^
Love❤️ Tala

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro