28. Kapitel

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"Du bist unmöglich!", meine Mutter baute sich vor mir auf. "Ich dachte immer, ich hätte dich zu einem guten Jungen erzogen!"

Meine Mutter war über einen Kopf kleiner als ich und trotzdem schien sie mir gerade über den Kopf zu wachsen. Sie hatte ihre Hände in die Hüfte gestemmt und funkelte mich wütend an.

"Dein Vater und ich haben alles gegeben, damit du irgednwann ein guter Alpha wirst, damit du die Chance hast glücklich zu werden. Wir haben dir Pflichtbewusstsein und Anstand beigebracht! Wir haben dich gelehrt höflich und zuvorkommend zu sein! Wir haben dich gut erzogen! Und weißt du was? Ich kann Lia nur Recht geben, du bist ein riesen großer Idiot! Du hast sie nicht verdient und würde nicht auch ihr Glück und der Frieden im ganzen Königreich von dem deinen abhängig sein, würde ich dich am liebsten in dein Unglück, nicht nur laufen lassen, sondern rennen lassen! Ich dachte wirklich, du hättest aus deinen Fehlern gelernt, aber nein, bei der ersten Möglichkeit lässt du deine Seelenverwandte wieder im Stich!

Du wirst um deine Mate kämpfen, du wirst ihr zeigen, wie viel sie dir bedeutet und du wirst das hinkriegen Junge! Aber zu aller erst wirst du dich bei ihr entschuldigen! Oder lieber morgen, ich glaube jetzt schläft sie."

Meine Mutter rauschte an mir vorbei und ließ mich betroffen zurück. Meine Mutter war schon immer so gewesen, einem gehörig den Kopf waschen und dann verschwinden. Man hatte Zeit über ihre Worte nachzudenken, die leider eigentlich immer der Wahrheit entsprachen und wenn man danach mit ihr darüber reden wollte, dann kontne man zu ihr kommen und mit ihr zusammen eine Lösung finden.

Hatte ich es tatsächlich schon wieder vergeigt? Hatte ich sie wirklich schon wieder verletzt? Ich hörte meinen Wolf in mir, er stimmte meiner Mutter zu. Verdammt. Ich war ein Idiot.

"Du wirst das hinkriegen Junge!", hörte ich die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf und es waren keine aufmunternden Worte, wenn man selbst zweifelte, sondern es war eine Drohung. Ich hatte es mit Lia hinzukriegen, nicht nur meinetwegen, sondern vor allem ihretwegen. Meine Mutter würde mir die Hölle heiß machen, würde ich die Sache mit Lia nur noch einmal falsch angehen.

Ich musste mich bei ihr entschuldigen, ihr zeigen, wie viel sie mir bedeutete. Ich versuchte etwas zu finden, womit ich ihr bewiesen konnte, dass ich sie liebte. Ich suchte etwas, dass ihr wichtig war. Während meine Gedanken durch Lias Leben wanderten, trugen meine Füße mich nach draußen und noch bevor ich den Waldrand erreichte, spürte ich wie mein Wolf die Kontrolle übernahm. Ich ließ es bereitwillig zu, denn er war derjenige, der bei Lia bisher richtig gehandelt hatte. Ich spürte seinen Drang ihr Nahe zu sein, spürte sein Verlangen nach ihr und dem Bedürfnis sie zu seiner Mate zu machen, sie zu markieren.

"Wir können sie nicht markieren!", schrie ich meinen Wolf in meinen Gedanken an. "Sie hat Angst vor uns, sie vertraut uns nicht, sie liebt uns nicht, weil sie das Band nicht spüren kann!"

Mein Wolf knurrte mich an.

"Ich weiß, dass ich selbst dran Schuld bin, aber ich such ja schon nach einer Lösung, etwas, womit ich ihr zeigen kann, dass ich sie liebe", teilte ich meine Gedanken mit meinem Wolf.

Mein Wolf zeigte mir ein Bild, das gerade wenige Stunden alt war. In meinem Kopf sah ich die Szene von heute Abend ganz anders. Lia wie sie stockte, als sie erkannte, wer auf uns wartete. Lia wie ihr für einen Moment die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Lia wie sie tapfer weiter ging und lächelte. Wie sie mich traurig ansah, als ich entschied bei meinen Freunden zu bleiben.

Freunde. Lia hatte keine. Sie hatte niemanden mit dem sie über Probleme sprechen konnte, der ihr half oder der sie wieder aufrichtete, wenn mal etwas nicht so war wie es sein sollte. Lia brauchte Freunde.

Ich schreckte aus meinem Traum hoch. Noch immer konnte ich die kleine weiße Wölfin vor mir sehen. Ich spürte ihr Fell unter meinen Fingern und hatte das Gefühl, dass sie mir so unendlich vertraut war.

Langsam beruhigte sich mein Atem, während mir die Details aus meinem Traum immer deutlicher wurden. Wenn dieser traum kein einfacher traum war, dann befanden wir uns im Kireg und der Angriff vor ein paar Wochen wäre nicht einfach nur ein Angriff gewesen. Doch wen sollte ich aufhalten? Daimon? Oder den Krieg? Mir erschien beides unmöglich, doch dann erinnerte ich mich an die zuversichtlichen Worte der kleinen Wölfin. Wir werden ihn aufhalten! Ich erinnerte mich an den letzten Traum, ich erinenrte mich daran, wie der helle Wolf mich ebenfalls darum bat ihn aufzuhalten. Würde ich es wirklich schaffen? Wir werden ihn aufhalten! Die Entschlossenheit der kleinen Wölfin gab mir Sicherheit. Ich hatte das Gefühl, es wirklich schaffen zu können.

Plötzlich riss mich ein Klopfen aus meinen Gedanken.

"Guten Morgen Luna Lia!", Isabell kam gut gelaunt in mein Zimemr und riss die Vorhänge auf, noch vollkomemn verwirrt ließ ich sie gewähren. Helles Licht belendete mich. Die Sonne fand ihren Weg in mein Zimmer und ich blinzelte. "Ich hoffe ihr habt gut geschlafen, es ist ein wunderschöner Morgen und die Luna erwartet euch zum Frühstück!"

Isabell tanzte durch den Raum, räumte hier und da direkt etwas weg und ich war noch nicht wach genug um ihr zu wiedersprechen wie ich es sonst immer tat. Wie konnte sie schon so früh am Morgen immer so gut gelaunt sein. Schließlich fiel ihr Blick zum ersten Mal auf mich.

"Luna Lia, was ist denn mit Ihnen los?"

"Erstens nenn mich bitte nicht Luna, sondern einfach nur Lia und zweitens, sag du zu mir, wir sind doch fast gleich alt", erklärte ich ihr mal wieder.

"Natürlich Lia, ich versuche es! Aber nun sag schon, was ist los mit dir?", fragte sie erneut und ich konnte erkenne, wie sich zwischen ihren Augen eine kleine Falte bildete.

"Alles gut Isabell, ich bin gestern nur eingeschlafen, bevor ich mich umziehen konnte", antwortete ich ihr und hiefte mich aus dem Bett.

"Ich hätte gestern Abend doch noch einmal nach dir sehen sollen", sagte sie, während sie mir aus dem Kleiderschrank ein Kleid heraussuchte, das nach ihren Worten passend für ein Frühstück mit der Königin sein würde.

Ich begann meine Haare zu bürsten, während Isabell im Hintergrund das Bett machte.

"Isabell?"

"Ja?"

"Habt ihr eigentlich einen Seelenverwandten?"

"Ja, Lia, den habe ich", antwortete sie und ich konnte ihr Lächeln förmlich vor mir sehen.

"Bist du glücklich mit ihm?", fragte ich leise.

"Natürlich bin ich glücklich mit ihm!", und ihre Stimme ließ keine Zweifel aufkommen, dass sie anders empfand. Natürlich nicht. Wie konnte man mit seinem Mate auch nicht glücklich sein?

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