29. Kapitel

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Zögerlich trat ich in den Speiseraum ein. Isabell hatte mir gesagt, dass die Königin schon auf mich warten würde, doch ich war noch nicht bereit, nach ihrem Besuch gestern mit ihr zu sprechen. Es war, als müsste ich ihr antworten, doch ich wusste nicht, was ich antworten sollte.
"Hallo Lia, setzt dich doch, das Frühstück wird sofort serviert", Elena zeigte auf den Stuhl neben sich.
In dem Moment, in dem ich mich setzte, kamen mehrer Angestellte herein und servierten uns Frühstück. Wie oft schon hatte ich meine Familie derart bedient und wie oft habe ich gehofft, dass sie etwas zu Essen für mich über ließen? Die Luna schien mich ganz genau zu beobachten, als ich mir ein wenig Obst und ein Brötchen auf den Teller legte. Jede Bewegung meinerseits schien sie zu analysieren. Ich fühlte mich unwohl und fragte mich, ob ich mich wirklich einfach so bedienen durfte. Doch die Luna begann ebenso zu essen und sagte nichts, also durfte das wohl nicht der Fehler sein, den ich begann.
"Was weißt du über die Aufgaben einer Luna in einem Rudel?", fragte sie mich schließlich.
"Nicht besonders viel", sagte ich leise, aber es war ja auch nie so gewesen, dass ich darüber nachgedacht hatte, Luna zu werden. "Die Luna ist der Gegenpart zum Alpha. Gütig und warmherzig. Sie ist die Einzieg, die die Entscheidungen des Alphas abmildern kann oder gar r
Rückgäng machen kann."
"Ja, das stimmt. Man schreibt der Luna auch die Rolle der Mutter des Rudels zu und das mag leicht klingen, aber es ist ein richtiger Job. Wenn es Probleme gibt, wirst du dafür zuständig sein sie zu lösen. Dadurch, dass wir ein so großes Rudel sind, bist du nicht die einzige die sich damit befassen muss. Alle kleineren Probleme werden erst einmal von den dir untergeordneten Wölfinnen gelöst werden und nur wenn dort keine Lösung gefunden wird, wird man sich an dich wenden. Das ist gut so, denn zu deinen Aufgaben gehört es ebenso unser Königreich nach außenhin zu präsentieren. Du bist nicht nur Luna, sonden auch Königin. Zu unserem Königreich gehören viele kleine Rudel, die ihre eigene Luna haben, die sich aber alle dem Alpha untergeordent haben und damit unserem Schutz", die Luna stoppte kurz, als sie in mein besorgtes Gesicht sah.
"Du musst dir keine Sorgen machen, Lia, ich werde dich nach und nach an deine Aufgaben heranführen, du wirst das alles lernen", sie griff nach meiner Hand und ich wollte sie zuerst zurück ziehen, doch ich wiederstand dem Drang.
"Du wurdest von der Göttin auserwählt diesen Platz im Rudel einzunehmen, und die Göttin des Mondes weiß schon was sie tut", sagte sie sampft.
Doch bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass die Göttin wusste, was sie tat. Eher hatte ich das Gefühl, dass die Göttin blind durch einen Raum lieft und alles umstieß, was sie finden konnte. Mein Vertrauen in die Göttin war ein wenig sehr angeknackst.
"Ich glaube nicht, dass sie das weiß und wenn doch, wie konnte sie das alles zu lassen?", die Worte waren schneller gesagt, als ich sie gedacht hatte. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und Panik stieg in mir auf. Man sagte nichts gegen die Göttin und schon gar nciht vor der Luna. Tränen bahnten sich ihren Weg nach draußen und ich sprang auf. Ich rannte aus dem Speisezimmer die Flure entlang, ich wusste nicht, wohin, doch am Ende fand ich mich auf der großen Wiese hinter dem Schloss. Der dunkle Wald lockte mit der Einsamkeit, die mich dort erwarten würde. Ich hinterließ meine Spuren in dem schmelzenden Schnee und atmete erleichtert ein, als der Wald mich verschluckte. Hier hatte sich der Schnee schon gänzlich zurückgezogen und hinterließ den Boden voller Wasser. Bei jedem Schritt hörte ich, wie das Wasser unter meinen Füßen weggedrückt wurde. Immer tiefer ging ich in den Wald. Je weiter ich ging, desto größer wurde die Stille und umso lauter die Natur. Es war als würden die Vögel mich begleiten und für mich singen. Sie halfen mir meine Ruhe zu finden. Ich hielt erst an, als ich auf eine kleine Lichtung trat. Die Sonne schien durch die Baumkronen und erwärmte diesen kleinen Ort. Ich zog ihre Wärme in mich auf und streckte mein Gesicht zur Sonne.

Daimon

"Wo ist Lia?", fragte ich die Zofe von Lia. Ihr Zimmer war leer und mein Wolf sagte mir, dass es ihr nicht gut ging.
"Sie ist mit Eurer Mutter zum Frühstück gegangen", sagte sie kleinlaut.
Ich rannte durch das Schloss zum Speisezimmer. Doch ich fand es nur leer vor.
"Wo sind sie hin?", fragte ich eine Angestellten, die den Tisch abräumte.
"Luna Lia rannte aus dem Raum heraus und die Königin ist ihr wenige Minuten später hinterher, wohin, das weiß ich allerdings nicht", erzählte sie mir, doch ich war schon dabei den Raum wieder zu verlassen.
Wo war Lia?
Mein Wolf übernahm die Oberhand, er musste seine Mate finden. Immer weiter drängte er sich in den Vordergrund, bis ich spürte, wie die Verwandlung einsetzte. Ich ließ es zu, er würde sie schneller finden können als ich. Mein Wolf nahm ihre Witterung auf und folgte ihr durch das Schloss. Immer wieder vermischte sich der Geruch mit dem von meiner Mutter, doch sie hatte sich nicht verwandelt. Warum nicht? So hätte sie sie viel eher aufhalten können. Ich folgte dem Geruch weiter über die Wiese hinter dem Schloss bis hin zum Wald . Was wollte Lia dort? Es war viel zu gefährlich für sie, wenn wieder feindliche Wölfe auftauchen würden. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was sie mit ihr anstellen würden, jetzt wo sie wussten, dass sie meine Mate war. Die schlimmsten Bilder zeigten sich in meinem Kopf und trieben mich noch schneller an. Stimmen ließen mich stoppen. Lia stand auf einer kleinen Lichtung. Meine Mutter hinter ihr. Ich verwandelte mich zurück, ich wollte ihre Worte ganz genau verstehen.
"Es tut mir Leid!", schluchzte Lia.
"Was tut die Leid, Lia?", fragte meine Mutter sanft. Am liebsten wäre ich zu ihr hin gegangen und hätte sie in den Arm genommen und getröstet, doch ich wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war.
"Es tut mir Leid, dass ich mich so abfällig über die Göttin geäußert habe, dass ich weggerannt bin, es tut mir Leid", ihr Stimme zitterte, vor Angst.
"Es ist alles gut, Lia, wirklich, es ist alles gut", sagte meine Mutter, während sie auf sie zutrat. Sie legte ihre Hand auf Lias Schulter. Lia zuckte zusammen und ich spürte ihre Angst durch das Band.
"Lia, du brauchst bei uns keine Angst habe, vor niemanden. Wir tun dir nichts! Keiner von uns, werder der Alpha, noch Daimon. Daimon könnte dir nichts tun. Aber ich weiß, dass dir das nicht reicht. Ich weiß nicht, was zwischen euch alles vorgefallen ist, aber er wird dir nichts tun."
Ich sah wie sie sich langsam unter der Berührung meiner Mutter entspannte. Das Zittern hörte auf.
"Ich wollte das alles nicht", flüsterte sie.
"Ich weiß, keiner will so etwas."
"Jeder liebt seinen Mate, aber ich spüre nichts als Angst, ich weiß nicht, wie wir zusammen finden sollen."
Beinahe hätte ich laut aufgeschrien. Doch ich wollte nicht, dass sie wusste, dass ich gelauscht hatte. Warum war das alles so passiert? Warum hatte die Göttin ihr diese Last auferlegt?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro