5. Kapitel

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Lia

Zitternd servierte ich den Nachtisch, bisher war noch nichts schief gegangen und ich betete zur Göttin, dass dies auch so blieb. Ich bemühte mich jeden Teller vorsichtig abzustellen, als ich bei Daimon ankam spürte ich sofort wieder meine Wölfin in mir, ich spürte in der Ferne diese Anziehung, doch mehr schaffte sie nie mir mitzuteilen, wage Gefühle von Angst, Zuneigung oder Hass. Ich spürte wie schwach sie war und ignorierte sie. Nein, ich wollte nicht in die Nähe von Daimon. Schnell stellte ich seinen Teller ab und wandte mich an meine Cousinen. Ich beeilte mich fertig zu werden und griff dann nach dem Weißwein. Es war ein teurer Wein, den mein Onkel für diesen Abend ausgesucht hatte, ich hörte noch immer die Drohung in meinem Hinterkopf, Verschütte ja keinen Tropfen von dem guten Wein! Ganz vorsichtig begann ich noch ein letztes Mal um die Reihen herum zu gehen und jedem Wein einzuschenken.

"Egnatia, dürfte ich mich kurz frisch machen gehen, bevor wir die Nachspeise zu uns nehmen?", fragte die Königin mit ihrer warmen Stimme, von der ich wusste, dass sie diese jedem Mitglied des Rudels schenken würde um ihm Trost oder Kraft zu spenden. Sie war eine geborene Luna, würdig an der Seite des Alpha Königs nicht nur das Rudel sondern das ganze Königreich zu führen. Sie war eine warmherzige Frau und kümmerte sich um ihr Rudel, wie eine Mutter um ihre Kinder.

"Aber natürlich, eure Hoheit, die Toilette befindet sich gleich angrenzend an die Eingangshalle", seuselte meine Tante.

Es passierte schneller, als ich es ahnen konnte. Schneller, als ich es überhaupt realisieren konnte. Doch mir waren die Folgen sofort bewusst. Der Alpha König schob seinen Stuhl zurück um seiner Frau den Stuhl zurecht zu rücken. Dabei stieß er mich um, als ich im Versuch war ihm seinen Wein einzuschenken. Zum dritten Mal heute macht ich Bekanntschaft mit dem Boden, wie in Trance nahm ich war, dass mir der Wein aus der Hand rutschte und die Flasche auf dem Boden zerbrach. Mein Blick blieb bei der goldgelben Flüssigkeit hängen, die sich wie in Zeitlupe auf dem dunkelen Boden verteilte.

Dann wurde ich je aus meiner Trance gerissen.

"Du nichtsnutziges Stück von einem Mädchen, kannst du nicht aufpassen?", schrie meine Tante durch den Raum. Bevor ich reagieren konnte, spürte ich wie sie mich an der Haaren in eine aufrechte Position zog. Ich zwang mich keinen Laut über meine Lippen kommen zu lassen, dabei hatte ich das Gefühl, sie würde mir meine gesamte Kopfhaut vom Kopf reißen. Der nächste Schlag traf mich genau dort, wo mein Onkel mich heute morgen getroffen hatte. Alles wurde schwarz und das Esszimmer drehte sich. Ich erwartete den nächsten Schlag, bevor ich mich erholt hatte, doch er blieb aus.

Daimon

Das Knurren in meiner Kehle entwich, bevor ich es aufhalten konnte. Ich spürte wie mit ihm meine Alpha Aura meinen Körper verließ. Bevor ich reagieren konnte, hatte mein Wolf seine Entscheidung gefasst. Er schien zu wissen, dass ich nichts gesagt hätte und er war mal wieder gänzlich anderer Meinung. Noch immer verstand ich nicht, warum mein Wolf einen derart großen Beschützerinstinkt ihr gegenüber hat. Doch ich wusste nun, woher sie all ihre blauen Flecken hatte. Mein Blick blieb bei ihr hängen, dem ängstlichen Gesichtsausruck, sie sah niergends direkt hin, und doch erkannte ich auf was sie wartete. Sie erwartete weitere Schläge. Mein Herz blieb eine Sekunde stehen, mein Wolf jaulte leise in mir und dann riss ich mich am Riemen. Sie war ein niemand und hatte es vermutlich nicht anders verdient. Ich verdrängte meinen Wolf, löste meine Finger von der Tischplatte, die sich dort so eben eingegraben hatten und setzte wieder eine ausdruckslose Miene aus. Sie bedeutete mir nichts, sie hatte noch nicht einmal auf meinr Alpha Aura reagiert, sie war so wenige Werwolf, dass sie das nicht spürte. Sie war niemand auf den mein Wolf achten sollte.

Richardson setzte eine beschwichtigende Miene auf. Er hingegen hatte meine Alphaaura eindeutig gespürt und augenblicklich seinen Kopf eingezogen, sowie auch der Rest der Main Familie.

"Ich denke, das ich nichts, was hier beim Essen besprochen werden sollte, nicht wahr Egnatia?", sagte Richardson mit einem Lächeln. "Lia reinige den Boden und schenke Wein nach."

Sie kam seinem Befehl sofort nach und flüchtete aus dem Raum. Mein Wolf entspannte sich und ich spürte den Blick meiner Eltern auf mir. Sie glaubten fest an den ganzen Quatsch über Seelenverbindung. Für mich hatte mein Wolf nur einen überdimensionalen Beschützerinstinkt für sein Rudel und da sie das schwächste Glied in unserem Rudel war, sorgte er sich wohl um sie. Es fehlte mir gerade noch, dass meine Eltern dachten, sie wäre meine Seelenverwandet. Ich dachte an Crystal und ihren starken Wolf. Sie würde die Luna an meiner Seite werden.

Lia

Das Knurren eines Wolfes ließ mich genauso zusammenzucken, wie die Angst vor weiteren Schmerzen. Ich wusste nicht wer es war, doch ich hörte heraus wie gefährlich er klang.

Ich wagte nicht aufzusehen, doch die Stille im Raum zwang mich hinzusehen, warum sie sich aufhielt. Ihre Blicke lagen allesamt auf Daimon. Er hatte seine Hände an den Tisch gekrallt und schien sich festhalten zu müssen. Seine schwarzen Augen durchlöcherten mich. War er über meinen Fehler noch wütender als meine Tante? Ich konnte es mir kaum vorstellen.

Vorsichtig lugte ich zu ihnen, meiner Tante und meinem Onkel, sie standen dort mit gesengtem Kopf in Daimons Richtung. War er es der geknurrt hatte? Was hatte er getan, dass sie ihm in einer deratigen Demutshaltung gegenüber standen? Für einen Moment sah ich in seine schwarzen Augen und ich erkannte nicht den sonst allgegenwärtigen Hass, sondern Sorge. Doch dies war nur von so kurzer Dauer, dass ich glaubte mich getäuscht zu haben, der Hass loderte wieder in seinen Augen auf und es war alles wieder so wie immer.

"Ich denke, dass ich nichts, was hier beim Essen besprochen werden sollte, nicht wahr Egnatia?", sagte mein Onkel in seiner freundlichsten und wohlgesonnensten Stimme. "Lia reinige den Boden und schenke Wein nach."

Ich flüchtete förmlich aus dem Raum, keine Sekunde länger wollte ich unter ihnen weilen. Anne fand mich zitternd in der Küche stehen.

"Was ist los, mein Kind?", fragte sie besorgt.

"Sie werden mich umbringen", flüsterte ich. "Sie werde mich umbringen."

"Nein, das werden sie nicht, ich verspreche es dir."

Gerne würde ich an ihr Versprechen glauben, doch sie als alte Wölfin hätte dem starken Wolf meines Onkels nichts entgegenzusetzten.

Ich wusste nicht mehr wie ich den Abend überstanden habe, doch als mein Onkel die Tür hinter der königlichen Familie schloss, stürmte meine Tante schon in die Küche.

Sie stützte sich wie ein wild gewordener Wolf auf mich und vermutlich war sie das auch. Ein leiser Schrei entwich mir, als sie mich gegem die Anrichte schleuderte. Warum war sie so stark? Ihr erster Tritt saß in der Magengegend und ich krümmte mich vor Schmerz. Ein Keuchen konnte ich nicht mehr unterdrücken.

"Du nichtsnütziges Stück einer Missgeburt. Wie konntest du nur? Wir haben dir erklärt, wie wichtig dieser Tag ist!", sie schrie mich an, doch unter ihren Tritten konnte ich sie kaum hören. Meine ganze Konzentration lag nur dafauf weiter zu atmen und nicht zu schreien. Ich konnte nicht mehr sagen, ob sie meinen Rücken, meinen Bauch oder irgendwelche Gliedmaßen traf. Ich spürte sie überall und der Schmerz nahm überhand. Schwarze Lichter tanzten durch den Raum. Ihre Worte hallten in meinem Kopf wieder ohne dass ich sie überhaupt wahr nahm. Immerwieder kam ein Wimmern über meine Lippen und ich behielt recht, es heizte ihren Wolf, das Monster in ihr nur noch mehr an.

Irgendwanm hört ich auch meinen Onkel heraus und wusste nicht mehr, was sie mir zufügte und was mein Onkel. Die schwarzen Punkte verdichteten sich immer mehr zu einer schwarzen Masse aus Schmerzen, aus der ich erst aufwachte, als sich die Schmerzen veränderten. Ich zwang mich die Augen zu öffnen und erkannte, dass mein Onkel mich hinter sich her zerrte. Doch ich konnte einen Blick in die Augen meines Onkels werfen, sie loderten gelb. Sein Wolf regierte sein Handeln und dieser war es, der mich die Treppe hinauf in meine Dachkammer zog. Es waren diese Treppenstufen, die mich letzten Endes ohnmächtig werden ließen.

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