6. Kapitel

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Immer wieder spürte ich etwas Kältes an meinem Körper, doch ich konnte dem nicht ausweichen. Ich konnte meinen Körper nicht bewegen, alls war so schwer und taub. Bei jeder Berührung entwich mir ein Stöhnen. Hatte ich Schmerzen? Ich konnte es nicht so richtig sagen. Es war, als wäre die Verbindung zwischen meinem Gehirn und meinem Körper kaputt, als würde sie nur Bruchstücke übertragen.
"Lia?", ich hörte in der Ferne eine Stimme, die mir bekannt vor kam.
"Lia, du musst deine Augen öffnen, die Sonne ist schon auf gegangen."
Oh die Sonne schien heute? Wie ungewöhnlich im November. Gestern Morgen Sonne, heute Morgen Sonne. Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Es fühlte sich nicht an wie ein Lächeln.
"Lia, du musst jetzt aufstehen, ich habe Schmerzmittel für dich", sagte die Stimme. Es war, als würde sie mich anflehen aufzustehen, doch ich konnte nicht, ich spürte gar nichts. Wozu brauchte ich dann Schmerzmittel? "Deine Tante und dein Onkel stehen gleich auf." Bei diesen Worten schlich sich Panik über meinen Körper und während die Panik sich in meinem Körper ausbreitete, spürte ich ihn auch wieder. Ein Keuchen entfuhr mir. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Nun wusste ich, wofür mir Schmerzmittel angeboten wurde und warum ich mich nicht bewegen konnte. Wüsste ich, wie es sich anfühlt von einem Auto oder gleich mehreren überfahren worden zu werden, so würde ich es so beschreiben, wie ich mich jetzt fühlte.
"Lia, trink das, es wird deine Schmerzen ein wenig lindern und dann müssen wir dir etwas anderes anziehen und deine Klamotten waschen", sagte die Stimme, die mir so bekannt vor kam. Ich öffnete meine Augen und erkannte Anne vor mir. Sie sah so traurig aus. Ich wollte meine Hand heben und sie trösten, doch ich ließ es sofort bleiben. Meine Rippen brachten mich um.
"Es tut mir so Leid, Lia, ich würde dir so gerne helfen können", eine Träne lief über ihr Gesicht.
"Es ist nicht deine Schuld, das Monster in ihnen tut das", flüsterte ich. Dann hielt mir Anne einen Becher mit einer braunen Flüssigkeit hin.
"Trink das, es ist das stärkste Mittel, was ich besorgen konnte", sagte Anne leise und hielt mir die braune Flüssigkeit direkt unter die Nase. Sie stank wiederlich, doch hatte ich eine Wahl? Schnell setzte ich an und kippte den Becher runter. Es schmeckte grauenvoll. Angeekelt verzog ich das Gesicht. Ich hoffte es wirkt nicht nur gut, sondern auch schnell.
Ich wäre am liebsten einfach liegen geblieben, doch Anne sagte mir, dass ich keine Zeit hätte. Unter fluchen und stöhnen zog sie mich auf die Beine. Dann führte sie mich langsam die Treppe herunter. Bilder zogen an mir vorbei, wie mein Onkel mich hirauf gezerrt hatte. Ich hörte seine Worte, die er mir an der Kopf schleuderte. "Missgeburt", "Nichtsnutz", "Schande".
Im Keller stellte mich Anne unter die Dusche für die Angestellten. Das heiße Wasser betäubte für den Moment meine Schmerzen und mit Annes Hilfe schaffte ich mir das Blut abzuwaschen, welches in meine Haaren und auf meinem Gesicht klebte. Sie steckte meine Klamotten von gestern in die Waschmaschiene und half mir im Anschluss in ein paar frische Anziehsachen.
Als sie mir die Treppe hoch half, begann das Schmerzmittel langsam zu wirken. Geräusche aus den oberen Stockwerken zeigten mir, dass es keine Sekunde zu spät war. Ich bemerkte, wie ich langsam wieder klar denken konnte und die Panik kam zurück. Ich würde nicht mehr alles rechtzeitig erledigt haben.
"So mein Kind, die Treppe, das Speisezimmer sowie die Küche sind geputzt, Frühstück ist soweit fertig, du musst es nur noch servieren und was am wichtigsten ist, du musst etwas essen, das Schmerzmittel ist unglaublich stark, darf aber eigentlich nicht auf nüchteren Magen genommen werden, weil es sonst zu starken Nebenwirkungen kommen kann. Ich habe dir schonmal ein Brot gemacht. Iss das bevor die anderen hier sind! Ich muss dann jetzt hoch und unsere wohlhochgeborenen Herren bedienen", den letzten Satz sagte Anne genervt und verdrehte dabei die Augen. Manchmal fragte ich mich, wieso Anne sich keine andere Arbeit suchte, hier war es so grauenvoll.
"Danke", krächste ich heiser und holte mir vorsichtig ein Glas aus dem Schrank. Das kühle Wasser half meine Stimme wieder zu finden. "Danke, Anne, danke!"
"Da gibt es nichts, wofür du dich bedanken müsstest, mein Kind."

Der Weg zu Schule fiel mir unglaublich schwer. Jeder Schritt war eine Qual für sich und jedes Luft holen zeigte mir neue Stellen, an denen mich meine Tante und Onkel geschlagen hatten. Einzig der Gedanke an meine Tante und meinen Onkel zu Hause ließen mich weiter gehen.
"Du schaffst das Lia", murmelte ich leise vor mich hin.
Als ich an der Schule ankam, klingelte es gerade zum Ende der ersten Stunde. Ich versuchte mich in der Menge der Schüler unsichtbar zu machen, doch es gelang mir nicht. Ihre Blicke voller Hass und Hohn spürte ich auf mir, genauso wie sich ihre Worte in meine Seele brannten. Aber kein Blick und kein Wort tat derart weh, wie der Moment indem ich vor ihm stand. Ich beeilte mich ihm aus dem Weg zu treten, doch ich wurde an meime Arm zurück gezogen. Er traf irgendwelche Blutergüsse, doch ich hatte gelernt keinen Laut über meine Lippen kommen zu lassen, sodass ich nun schweigend vor ihm stand, den Blick gesenkt und meine blonden Haare wie einen Schleier vor mir, der mich vor ihm beschützte, der mich vor seinem Blick beschützte.
"Na sieh mal einer an, wen haben wir denn hier? Unsere Missgeburt. Heute sieht sie ja noch besser aus, als gestern", sagte er laut, dass seine Stimme über den ganzen Korridor hallte. Es legte sich eine angespannte Stille über den Raum, in der jeder versuchte zu verstehen, was der Alpha Prinz sagte. Dann griff seine Hand grob unter mein Kinn und zwang mich dazu ihn anzusehen. Seine schwarzen Augen sahen wie immer hasserfüllt auf mich herab und in diesem Moment wünschte ich mich nach Hause. Ich würde lieber den ganzen Tag in der Nähe meiner Tante und meines Onkels verbringen, als auch nur eine Sekunde diesem Blick standhalten zu müssen.
Dieser Blick setzte in mir eine Todesangst frei, die mich zum einen hier fesselte und zum anderen in mir ein Drängen nach Flucht auslöste.
"Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede und erweise mir den Respekt, den ich verdiene", sagte er so laut, dass seine Worte in meinem dröhnenden Schädel wiederhallten und sich tausendfach verstärkten. Er erhöhte den Druck an meime Arm und an meinem Kinn, bis mir ein leises schmerzerfülltes Stöhnen über die Lippen kam.
Ich spürte es, ohne es bennenen zu können. Es war als würde von ihm eine unichtbare Macht ausgehen, die alle erreichte nur mich nicht. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie sich alle Köpfe der Schüler senkten und sie ihm gegenüber in eine Demutshaltung verfielen, die man nur aus alten Filmen kannte, etwas, das ich zuletzt gestern Abend erlebt hatte. Während er seinen Griff lockerte, hielt ich dieses Mal seinem Blick stand. Er musterte mich und umso länger seine Augen in meinen verharrten, desto zorniger schien er zu werden. Er beugte sich zu mir vor, bis ich seinen Atem an meime Ohr spürte. Die folgenden Worte sagte er so leise, dass kein anderer hier auf dem Flur sie hören konnte.
"Glaube nicht, dass ich dich jemals noch mal beschützen würde. Ich habe es gestern nur getan, weil es sich für einen guten Anführer so gehört, auch die Schwächeren zu beschützen. Doch es war nur für meine Eltern, also merke es dir, ich werde dich nicht beschützen. Eher gratuliere ich jedem, der eine solche Missgeburt wie dich fertig macht. Ich bin mir sicher, wenn deine Eltern dich jetzt sehen könnten, wären sie froh nicht mehr am Leben zu sein um dieses Elend welches du abbildest nicht mit ansehen zu müssen."
Als er sich von mir entfernte, spürte ich, wie meine Wölfin sich nach seiner Nähe sehnte und schrie sie an, dass er uns gerade verletzt hatte, dass er uns hasste und dass er uns wieder verletzten würde, wenn er die Gelegenheit dazu hatte. Im nächsten Moment flog ich gegen die Spinde, als er sich an mir vorbei drängelte und seine Schulter gegen mich steiß. Siehst du?, fragte ich meine Wölfin, er tut uns genauso weh, wie die anderen. Auch er ist ein Monster.

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