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Jimin hielt inne. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Jong-Hun und.. Gyeong?! Sein Blick huschte zum Alten und ihm fielen die Ähnlichkeiten auf, die seine Gesichtform mit die von Yoongis Vater hatte. Dieselben, katzen-artigen Augen. Die Lippen, diese Stimme.

Er starrte den Mann vor sich an, welcher ihn nur zögernd musterte, ihm die Zeit gab. Er erinnerte ihn ebenfalls an Yoongis Liebhaber. Es waren die freundlichen Gesichtszüge, die ihm sofort auffielen. Das vorsichtige Lächeln, die matten, schwach glänzenden Augen.

Er konnte es einfach nicht glauben. Vor ihm standen zwei Männer, die schon lange dem Tod hätten erlegen sein müssen. Zwei Männer, die durch die Zeit gereist waren. »Es tut uns leid, dich so überrumpeln zu müssen.«, sprach Jong-Hun und hielt sich den Kopf. Er lief zu Gyeong, half ihm, auf den Beinen stehen bleiben zu können. 'Ich habe es dem Jungen gesagt.'

»Wir konnten nicht früher auftauchen.«, hustete Gyeong und hielt sich an Jong-Hun fest. Aus Jimin wich langsam die Angst und Panik, die Anspannung blieb jedoch bestehen. »Aber ihr- ihr..«, stammelte der Junge und er sah auf die Spieluhr in seinen Händen. Gyeong musterte ihn, ging mit kargen Schritten auf ihn zu. Er war langsam, als würde er bei einer raschen Bewegung zu Boden fallen.

»Du musst uns zuhören, Jimin.«, sprach er mit harter Stimme und er fiel auf die Knie, die Kraft wich aus seinen Beinen. Jimin setzte sich schnell zu Boden, damit es der Alte einfacher hatte. »Die beiden Verräter im Herrenhaus sind das geringste Problem, aber ich habe einen Vorschlag, wie du sie beseitigen kannst.«, sprach er und nahm vorsichtig die Spieluhr aus Jimins Händen. Er öffnete sie, in ihr fehlte der Schlüssel. Deswegen steckten sie an diesem seltsamen Ort fest. Gyeong hatte mit dem rausziehen des Schlüssels die Zeitreise gestoppt, während sie gerade dabei waren durch Raum und Zeit zu schweben.

»Wie konntet ihr in meine Zeit kommen? Die Spieluhr war doch im Besitz von Jemandem gewesen, da konntet ihr sie eigentlich nicht benutzen.« Jong-Hun seufzte. Er setzte sich neben Gyeong, direkt vor Jimin. »Wir sind hier angekommen, als du noch nicht vom Dachboden wusstest. Das war vor einigen Wochen. Etwas später wäre viel zu knapp gewesen, schließlich wussten wir nicht genau, wann genau du die Spieluhr finden würdest. Du hast das Tagebuch sicher schon entdeckt, oder?« Jimin nickte schweigend.

»Wir sind nur in andere Realitäten gereist und dessen Schicksale waren immer von allen ein Stück abweichend. Wir mussten die Tage bis hierhin auf der Straße verbringen, deswegen ist Herr Min so geschwächt.« Besorgt sah der Junge zu Gyeong, welcher aber nur abwank.

»Jimin, wir hatten keine andere Wahl. Deine Realität ist das Original und wenn hier nicht die Seelen des Hauses Frieden finden können, dann wird es keine andere Realität schaffen. Sie werden für immer an das Haus gefesselt sein. Egal wo, egal wann.«

Die Worte drangen nur dumpf zu Jimin durch. Er konnte nur noch an das Tagebuch denken. An die Sünden, an den Jungen, den der Autor retten konnte. Sein Blick hob sich, er sah direkt in Jong-Huns Augen. Er verstummte, da er ursprünglich weitersprechen wollte.

»Du bist der Junge aus dem Tagebuch, der gerettet wurde, oder?« Jong-Hun weitete seine Augen. »Der, der Geheimnissen erzählt bekam, die er eigentlich nicht wissen durfte.« Jimin sah langsam zu Gyeong, welcher seinen Blick voller Scham abgewandt hatte. »Und Sie sind der Sündner, nicht wahr? Der Autor, der das Tagebuch geschrieben hat. Sie haben Sünden begannen, Sie haben-«
»Ich habe Reue gezeigt!«

Gyeongs Stimme erhob sich zitternd. Sein Gesicht war verzerrt, es erinnerte einen an Yoongis wütende Visage. »Ich habe Buße getan und bin auf Gottes Seite übergegangen! Ich leide jeden Tag wegen den Opfern, die wegen mir ihr Leben gelassen haben. Ich..« Seine Stimme brach ab.

Jimin musterte ihn, Jong-Hun schien nicht überrascht. »Sie haben von einem zweiten Sohn erzählt.«, sprach Jimin einige Sekunden später, nachdem sich der Alte etwas beruhigt hatte. Gyeong sah ihn an, aus seinen Augen wich die Lebenskraft. »Yoongi ist aber Ihr einziger Sohn.«

Der alte Mann atmete zittrig ein. Es schien schwer für ihn zu sein, darüber zu sprechen. »Nein, er..«, hauchte er.
»Er ist mein zweiter Sohn. Mein Erster, er..« Seine Atmung ging schwer, stockend. Die matten Augen wurden glänzend und die Tränen stiegen ihm hoch.

»Er ist einem Monster zum Opfer gefallen. Er wurde- er wurde..« Jimin konnte sich erdenken, was mit ihm passiert war. Sein erstes Kind zu verlieren war ein Schmerz, den man sich nicht vorstellen konnte. Als würde man ein Teil seiner Selbst verlieren. Und diese Leere, dieses Loch konnte niemand mehr füllen.

»Wer war es gewesen, Herr Min? Wer war es?«, fragte Jimin eindringlich auf ihn ein, doch er schüttelte nur schwach seinen Kopf. Die Mundwinkel fielen, das Herz schlug ihm schwer in der Brust. »Yusong.« Jong-Hun zuckte bei der Nennung dieses Namens zusammen. Er atmete tief Luft ein, schien sich zu sammeln. »Er hat den ersten Sohn kaltblütig umgebracht. Zu Tode erdrosselt, als er noch ein kleines Kind war. Lange, bevor Yoongi das Licht der Welt erblickt hatte.«, sprach er für Gyeong weiter. Er schien mehr zu wissen, als Jimin anfangs angenommen hatte.

»Herr Min hat davon erfahren und ist auf ihn losgegangen. Verständlich, es war sein Kind gewesen. Aber Yusong hatte die Macht über ihn. Er wusste nämlich, dass Herr Min keine reine Seele war wie er immer behauptete.« Er blickte zu Gyeong, welcher sich mit dem Ärmel über das faltige Gesicht wischte. Die Trauer zerfetzte ihn von innen aus. »Herr Min hat einige Jahre zuvor viele Straftaten begannen. Er hat gestohlen und Gewalt angewendet. Er hat sich geschlagen und trotzdem eine heile Welt vorgespielt. Yusong hatte ihm gedroht, es der Polizei zu petzen, wenn er auch nur einmal blöd guckte und selber zur Polizei ginge. Herr Min würde sein ganzes Leben in einer Zelle verbringen, bei dem Betrug, den er durchgeführt hatte. Aber er wusste gleichermaßen, dass Yusongs Tat viel schlimmer war als Betrug und vereinzelt auch Gewalt. Er hat ein Kind ermordet, mit eigenen Händen. Sowas kann man nicht miteinander vergleichen.«

Jimin nickte schwach. Er senkte seinen Blick zu Boden, sah dann zur Spieluhr in Gyeongs Händen. »Er hat ihn trotzdem erpresst und manipuliert. Er hat gedroht, seine Familie und ihn umzubringen, wenn er sprechen würde. Und er hatte Todesangst gehabt. Aber irgendwann muss alles einmal raus, hm?«

Gyeong atmete tief durch, fing dann wieder an zu sprechen: »An meine Familie konnte ich mich gar nicht wenden. Weder an Frau, noch Kinder. Meine Liebste dachte, dass unser Kind bei einem Unfall verstorben seie. Ich hätte es niemals über das Herz bringen können, ihr zu sagen, dass er umgebracht wurde. Also habe ich- ich habe.. den Kontakt zu Jong-Hun gesucht.«

Es enstandt eine kurze Stille.
»Ich war mir Anfangs noch unsicher, da er noch recht jung war und ich ihn nicht verschrecken wollte. Aber dann habe ich mich ihm anvertraut und er erzählte mir von der Liebe, die er für Yoongi hatte.«

Jong-Hun senkte verletzt seinen Kopf, jedoch unterbrach er den Alten nicht. Diese Wunde war weder verheilt, noch waren die Schmerzen weniger geworden. Es gab keinen Tag, an dem er nicht an seinen Geliebten dachte. Die verlorengegangene Liebe, durchtrennt durch einen grauenhaften Mord. Jimin fühlte sich sehr schlecht. Er schämte sich, dass er etwas für seinen Freund empfand. Für diesen lieben, süßen Geist.

»Ich habe ihn nicht verstoßen. Wie konnte ich auch? Ich habe ihn in Lebensgefahr gebracht, da die Last auf meinem Herzen unerträglich schwer wurde. Ich habe mich.. tatsächlich für sie gefreut. Sie liebten sich und es war richtig so, wenn es sich für sie gut anfühlte. Ich habe sie heimlich unterstützt, Yoongi wusste schließlich nichts davon, dass ich deren kleines Geheimnis kannte.«

Der alte Mann schien beinahe in Erinnerungen zu schwelgen. »Und dann kam die Weihnachtsnacht. Alle waren erstochen worden. Alle, außer Jong-Hun und ich. Er konnte sich verstecken und Yusong wollte mich als letztes aufheben. Als krönenden Abschluss, wenn man es so nennen möchte.

Ich habe Jong-Hun, den Jungen, mitgenommen und wir konnten fliehen. Wir sind in die Zukunft gereist und haben ein neues Leben angefangen. Ich musste meine Liebsten hinter mir lassen und ich habe- ich habe.. eine neue Familie gegründet. Unter anderem Namen, unter anderer Identität. Jong-Hun musste seine Eltern und Yoongi ebenfalls der Vergangenheit überlassen. Mein Sohn war tot und Yusong würde ihn nur weiter jagen, wenn er sich wieder seiner Familie anschließen wurde. Zu groß war die Angst davor, für seine Taten bestraft zu werden.«

Gyeong reichte Jimin den Schlüssel der Spieluhr und sprach weiter. »Ich bin weiter durch die Zeit gereist. In diese Realität, in das Original. Ich wollte sehen, wie das Leben voranging. Und dann habe ich eine Chance gesehen. Ich habe das Haus zum Verkauf angeboten und das Schicksal hat dich hierhin geschickt.«

Jimin weitete seine Augen. Gyeong war also der Mann gewesen, der ihm dieses Haus verkauft hatte? Jetzt war ihm alles klar. Er wollte damit keinen neuen Besitzer dafür herholen, sondern einen Retter, der das Geheimnis auflöste. »Ich habe das Blut in Flur und Zimmern entfernen können und die Betten, auf denen die Morde ausgeübt wurden, gesäubert. Du musst wissen, dass man mit der Spieluhr auch die Zeit einhalten konnte. Deswegen hat niemand etwas davon mitbekommen und ich ging immer ein- und aus, wann immer mir danach war.«

Eine rauchige Lache verließ die Kehle des alten Mannes. Er suchte in seinen großen Taschen, gab Jimin dann einen recht großen Schlüssel in die Hand. Er schmunzelte entschuldigend. »Du hast so lange ohne Sicherheit ertragen müssen, und dafür muss ich mich entschuldigen. Aber ohne Schlüssel kam ich nicht ins Haus.«

Jimin musterte baff den Haustürschlüssel in seinen Händen und betrachtete ihn einige Sekunden. Er hatte ihn also die ganze Zeit über gehabt!

»Ich habe dich in der letzten Zeit beobachtet, Jimin. Du bist mir von Gott geschickt wurden und ich danke dir unglaublich sehr für deine Hartnäckigkeit und dass du dir diese Hölle antust. Du bist ein guter Mensch und hast eine Belohnung verdient.«, nickte Gyeong und Jimin senkte verlegen seinen Blick, strich über das Metall beider Schlüssel.

»Yusong ist mein Bruder«, meinte der Alte kurz darauf. »Ich bin mir nicht sicher ob du weißt, wer er ist. Ob du schon von ihm gehört hast. Aber das ist nicht wichtig, du musst nur diese Nachricht überbringen. Erzähl es Yoongi, schrei es durch das ganze Haus. Sie müssen es wissen, um Gewissheit zu haben. Erst dann kommt die richtige Herausforderung.«

Jimin schluckte schwer. Sein Blick wurde ernst und er nickte. Er würde dies bewältigen. Für die leidenden Seelen. Für Yoongi. »Du musst in die Vergangenheit reisen. Ich weiß, ich habe geschrieben, dass du eigentlich in Multiversen reist, aber es gibt auch eine Möglichkeit, in die wirkliche Vergangenheit zu kommen. In die deiner eigenen Realität. Und dann kannst du unser Schicksal verändern. Ich kann es nicht tun, Jong-Hun ebenfalls nicht. Es muss von Dritten kommen, und du bist unsere einzige Hoffnung. Verstehst du?«

Nur schwach konnte Jimin ein Nicken zustande bringen. Der Alte rückte näher an ihn heran, hüllte seine Hände mit den eigenen ein. Jimin betrachtete die faltige Haut und die kleinen Leberflecken an Handrücken und Fingern.

»Du hast nur einen Versuch, die Spieluhr ist danach überlastet und braucht den Cooldown. Wir haben aber nicht die Zeit dafür, hörst du? Die Zeit wird irgendwann nicht mehr änderbar sein und das Haus wird für immer besessen sein. Meine Liebsten können keinen Frieden finden, da ihr Mörder keine gerechte Strafe erhalten hat und einfach so davon kommen konnte.«

Wieder nickte Jimin, nur diesmal eifriger. Er durfte dies nicht zulassen. Er wollte doch Yoongi bei sich haben. Er wollte dem Spuk ein Ende setzen. »Du wirst in die Vergangenheit reisen und Yusong überwältigen müssen. Du kannst nicht den Tod meiner Familie verhindern, also versuch es erst gar nicht.«
Jimin fiel ihm sofort ins Wort: »Doch, ich kann! Ich möchte- ich werde Yoongi mit zu mir nehmen!«

Gyeong sah ihn überrascht an, ehe sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte. Er wusste, dass Yoongi der einzige Geist war, welcher für bestimmte Menschen exsistierte. Wenn Jimin sich schlau anstellte, dann konnte es vielleicht funktionieren.
»Aber du kannst nicht alle retten.«

Jimin seufzte bestürzt, jedoch hatte der Mann recht. »Du musst dafür sorgen, dass du die Polizei holst. Jong-Hun und ich werden in der Vergangenheit ebenfalls Vorort sein und da du die Spieluhr in deinem Besitz hast, können wir nicht einfach so fliehen. Wir werden dir helfen, ihn an Ort und Stelle zu halten. Er muss seine gerechte Strafe bekommen und Buße dafür tun. Und ich.. ich werde ihm folgen.«

Der junge Mann öffnete seinen Mund und wollte protestieren, doch Gyeong schüttelte seinen Kopf. »Ich tue es aus freiem Wille. Ich habe doch schon alles verloren, und wenn ich meine Strafe entgegen nehme, kann ich in irgendeiner Weise auch meinen Frieden finden.« Jimin schloss seinen Mund und ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen.

Er stimmte ihm zu. Es hatte Gyeong all die Jahre gequält, nicht sprechen zu können. Er wollte sich stellen, also konnte er die Chance bekommen, dies auch zu tun. Der Herr wollte fortfahren, doch Jong-Hun unterbrach ihn schnell: »Haben wir nicht etwas vegessen?«

Herr Min hielt inne und dachte nach, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
»Richtig!«
Er seufzte schwer. »Ich möchte mich kurz halten: Es hat seine Gründe, warum die beiden Verräter Yoongi sehen können. Es ist so, dass..«

Er hagerte mit sich selber, ehe er keine Sekunde später mit der Sprache rausrückte: »Rio ist meine Ururenkelin und Taehyung ist Jong-Huns Urenkel. Deswegen können sie Yoongis Gestalt wahrnehmen. Nur diejenigen, die in der Familie liegen oder einen engen Bezug zu uns hatten, können die Geister wahnehmen. Oder auch ein Schicksalsschlag wie du es bist, Jimin.«

Gyeong stand Mithilfe Jong-Hun auf und sie ließen den jungen Mann überlegend auf dem Boden verharren, da er dies erstmal auf sich sacken lassen musste. Tatsache: deswegen hatte der Mann auf dem Bild in Rios Wohnung haargenau das Gesicht von Gyeong, und der Name stimmte ebenfalls überein. Und, wenn man es so sah, hatten Taehyung und Jong-Hun vom Gesicht her ziemliche Ähnlichkeiten. Dieses Gespräch hatte ihm so sehr die Augen geöffnet, dass er dachte, vorher blind umher gelaufen zu sein.

Jetzt passte alles zusammen.

»Und nun erkläre ich dir, wie schnell du die Verräter verschwinden lassen kannst.«

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