Kapitel 1

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Kapitel 1. Stadtleben

In der Ferne türmte sich ein hohes Blau auf, das immer größer und größer wurde. Die Sonne, die seit ein paar Stunden am Himmel stand, durchbrach die dunkle Fläche und brachte sie zum Glänzen. Nach endlosen Kilometern traf dieses auf kleine Körner, die an einen Ort lagen. Sofort rollte sich die Welle sich auseinander und bildete weißen Schaum. Das Wasser überspülte den Sand und hinterließ Nässe und klebrigen Schlamm. Einige Wellen krachten mit einem lauten Knall gegen die Felsen, die das Land vor Überflutung schützend. Wasserperlen flogen nach allen Seiten, um danach seelenruhig an ihrem Ursprung zurückzukehren.

Weiter entfernt von dem regelrecht gefährlichen Treiben des Wassers, lag eine blühende Metropole. Vor vielen Jahren hatten Einwohner die Stadt gegründet und nannten sie fleurs en floraison, was in der Sprache der Europäer blühende Blumen hieß. Die Ureinwohner sagten jedoch nur Lema zu der Stadt, was so viel wie größenwahnsinnig bedeutete. Es war ein typisch mittelalterlicher Wohnort, mit seinen positiven und negativen Seiten. Gerade zu diesem Zeitpunkt herrschte regelrechtes Treiben in der Stadt und nichts deutete daraufhin, dass die Bewohner noch vor ein paar Stunden im Bett lagen. "Du kannst doch nicht einfach deine Karte hier hinstellen", schallte ein lauter Ruf durch die beengten Gassen.

Spätestens jetzt war jeder wach und schlecht gelaunt. "Wie du es siehst, kann ich es.", konterte eine Männerstimme und ein lautes Poltern war zu hören, so als hätte irgendwer was zu Seite gerollt. Nachdem Geräusch war es für ein paar Minuten still. Fast schon ungewohnt, doch das sollte sich im nächsten Moment ändern.

"Pass doch auf du dumme Göre. Was fällt dir eigentlich ein, mich zu schubsen. Hast du etwa kein Benehmen?" In der Stimme schwang ein warnender Unterton mit. Um die beiden Menschen versammelte sich eine Traube von Menschen und beobachtete das geschehen aufmerksam, um ja nichts zu verpassen. Auf dem schlammigen Boden lag eine junge Frau und ihr sonst glattes Haar kringelte sich zu den unausstehlichen Locken. Ein leichtes Schaudern durchlief ihrem Körper, so als wäre ihr kalt. Als sie Aufstand verzog sie das Gesicht zu einer Grimasse. Ihre Augen blickten auf den Boden und sie drehte sich immer wieder um ihre eigene Achse. "Gib mir endlich eine Antwort, wenn ich mit dir rede!", ertönte die leicht raue Stimme erneut. Offensichtlich hatte das Mädchen den Gegenstand gefunden, nach den sie verzweifelt gesucht hatte, denn ihr Blick fiel auf ein Buch, dass weiter hinten lag.

Der ledernde Einband war durch dem Dreck leicht kaputt und an einigen Stellen fehlten große Stücke des teuren Stoffes. Leder war teuer und nur wenige Leute konnten es sich leisten, einen so wertvollen Gegenstand zu besitzen. Als sie die Stimme hörte, drehte sie sich mit weit aufgerissenen Augen um. Zum ersten Mal schaute sie einen gut gebauten Mann an. Dieser hatte bräunliches Haar, wovon die Hälfte unter einen großen schwarzen Hut versteckt war. Seine Kleidung erinnerte an einen französischen Soldaten des höheren Ranges. Links und rechts steckten zwei lange Degen an den purpurfarbenen Gürtel.

Für einige Momente entgleiste ihre Maske, doch im nächsten Moment fing sie sich wieder. Am liebsten hätte das Mädchen ihm so viel an den Kopf geworfen, doch ihr Anstand hielt sie zurück. Ergeben senkte sie den Kopf und starrte auf die schwarzen Schuhe ihres Gegenübers stehenden. Der Mann war einer dieser Adeligen, die dachten sie wären etwas Besseres. "T-Tut mir leid, Sir. Ich habe leider nicht aufgepasst.", entschuldigte die Jüngere sich.

Der Ältere zog beide Augenbrauen nach oben und schaute sie vielsagend an. Nach endlosen Sekunden nahm er seinen roten Umhang schwang diesen wie ein Mantel um sich und beugte sich vor.

"Dein Verhalten kann man nicht entschuldigen und auch nicht verzeihen. Verschwinde mir aus den Augen und tauche mir ja nie wieder vor der Nase auf. So ein Gesindel wie du wird schon noch seine gerechte Strafe bekommen. Ich hoffe - für dich - dass du mich verstanden hast!", flüsterte er spöttisch. Im nächsten Moment ergriff er ihr Handgelenk und drückte fest zu. Ein heißer Schmerz breitete sich an ihrem Gelenk aus und sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht loszuschreien. "Wir verstehen uns doch, oder?" Der Griff verstärkte sich.

Der Mund der jungen Frau öffnete sich, doch das einzige, das sie zustande brachte, war ein Nicken. "Freut mich, dass du so kooperativ bist." Dann ließ er ihr Handgelenk los. Durch den Schwung lehnte sich ihr Körper nach hinten. Verzweifelt ruderte sie mit den Armen, um ein stabiles Gleichgewicht zu erreichen, jedoch landete sie bereits wieder am Boden. Erneut spritzte der Dreck noch oben und befleckte die Wände der Häuser. Ungeziefer und andere ekelhafte Sachen, wie Essensreste verfingen sich in ihrem langen roten Haar.

Das Gelächter des ehemaligen Soldaten schallte über den Platz und mit seinem dicken Finger zeigte er auf sie. Das Mädchen hob die Hand und wischte sich damit über die Augen, um etwas sehen zu können. Einige Zentimeter weiter lag das Buch, das sie vorher getragen hatte. Wieder stand sie auf, doch dieses Mal griff sie nach ihrem Schatz. Ihre leicht blassen Finger fuhren über die goldenen Buchstaben, die die Wörter "Tränke aller Art" bildeten.

Sie legte es sich in die Armbeuge und verließ den Platz, aber davor warf sie den Gaffenden noch einen vernichtenden Blick zu. Die junge Frau ließ die große Ansammlung von Menschen hinter sich, sowie die dunklen und beengten Gassen des unteren Standes. Ihre Holzschuhe klapperten laut auf den Pflastersteinen, als sie durch die fest gebauten Straßen der Mittelschicht spazierte.

Die Stadt war in drei Teile untergeteilt. Im untersten Abschnitt lebten Bauern und Sklaven. Bei den Häuser glich eins den anderen, sodass man sich leicht verlaufen konnte. Überall sah man diese Holzhütten, die dicht aneinander gequetscht waren. Ab und zu hatten Kinder etwas an diese gemalt, um die Bedrückende Stimmung aufzulockern. Hier wohnten siebzig Prozent der Bevölkerung.

Wenn man den Straßen, die vom Markt weggingen, folgte, dann kam man langsam zu den Häusern der Mittelschicht. Hier und da blitzte nun öfters etwas Buntes auf. Auch gab es nun vereinzelnd kleinere Gärten mit Zäunen. Die Wohnungen waren groß und geräumig und einige hatten separate Geschäfte.

Weiter oben, am Ende der Straße, endete der Weg für die Normalsterblichen. Dort durften nur die reichen hin und eine Wache hinderte die anderen, ärmeren Menschen hindurch zu gehen. Kurz bevor das Mädchen durch das große Steingemäuer, mit den weißen Fahnen hindurchging, bog sie nach links in eine breite Gasse.

Noch immer rann das Nass an ihr herab und sie fühlte sich schmutzig. Nach ein paar Metern hielt sie an und fasste mit ihren Händen ein kleines Türchen an. Es war der Eingang zu dem Haus, wo sie wohnte. Mit einem lauten Quietschen öffnete sie dieses und betrat den Kiesweg. Automatisch verschloss sich der Eingang wieder und die junge Frau stand allein da. Vor ihr thronte ein gemütliches Haus mit vielen Dachbalken, die kreuz und quer angeordnet waren. Das Gebäude hatte viele Fenster, um so viel Sonnenlicht wie nur möglich aufzusaugen.

Unter den Öffnungen waren Beete angebaut worden, wo zum Teil seltsame Kräuter wuchsen. Einige verschmolzen mit der rötlichen Außenfarbe der Wände. Das Dach war schief und leicht bräunlich. Doch das Mädchen hatte keine Zeit sich mit den genausten Details des Hauses zu befassen, denn geschwind lief sie die Stufen hinauf, durch die Tür, die offen war, geradewegs auf einen kleinen Tisch in der Mitte zu.

Sanft legte sie das schwere Buch ab und seufzte erleichtert auf. Erst jetzt schaffte sie es sich umzusehen, wo ihre Mitbewohnerin war. Normalerweise war sie hinter der schier endlos langen Theke, wo die reicheren Kunden die Kräuter kauften. Dort konnte man gut die Ware vorzeigen und auch gleichzeitig ausbessern, falls diese Wünsche hatten.

Dieses Mal war aber niemand dahinter zu sehen, weshalb sie sich zu dem großen Kräuterschrank umdrehte, der in der Ecke stand. In den vielen Gläsern und Säcken wurden allerlei Pflanzen und besondere Steine in verschiedenen Größen aufbewahrt.

Irgendwann gab sie das Suchen auf und setzte sich an den Holztisch, der sich nach hinten durchzog. "Jana, da bist du ja endlich! Ich habe schon auf dich gewartet.", rief eine Frauenstimme von hinten. Das Mädchen drehte sich zur Quelle des Satzes und sah zu einer älteren Frau. Diese hatte ihre grauen Haare zu einen Knoten nach oben gesteckt und hielt eine Tonfarbe Schüssel in der Hand. Mit der anderen rührte sie das Gemisch herum. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte diese und stellte den Gegenstand hin, um zu ihrer Mitbewohnerin zu laufen.

"Lizzy, die Adeligen haben es schon wieder gemacht. Irgendwann weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Die Ältere runzelte die Stirn, sah aber weiterhin zu Jana. "Gräme dich nicht. Lass den reichen Leuten ihren Spaß, wenn ihnen schon so langweilig ist." Dann ging sie zu der anderen Seite des Tisches, wo das Buch lag und schlug es auf. "Na siehst du, man kann noch etwas lesen. Also alles gut.", ermutigte sie sie.

Das Mädchen nickte und stand auf, um in ihr Zimmer zu gehen. Bevor sie zur nach oben ging, sagte sie leise: "Danke!" Danach drehte sie sich um und stieg die knarrende Treppe nach oben. Jana lief sofort ins Badezimmer, um sich den Schmutz herunter zu waschen. Lizzy hatte das offensichtlich schon vorhergesehen und ihr das Wasser aufgewärmt. Bevor sie in die Wanne glitt, schaute sie aus der Öffnung hinaus auf das endlose Meer.

Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und langsam drangen ihre Strahlen tief in die blaue Flüssigkeit ein. Sie bahnten sich ihren Weg zu zwischen Seepflanzen und Krebsen hindurch, bis sie schließlich zu einem kleinen Haus kam, indem ein Mädchen mit einen langen Fischschwanz schlief. In dem Moment, wo das leuchtende Gelb die Wange dieser berührte, schlug sie ihre Lider auf und man blickte in zwei leuchtend blaue Augen. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro