Kapitel 2

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Kapitel 2 In den Tiefen des Meeres

Leichte Blubberblasen stiegen auf, als sie mit ihrem Schwanz hin und her schlug. Ihre langen, roten Haare wellten sich über ihren Rücken und wurden vom Wasser sanft aufgehoben. Die Strähnen fielen über ein paar spitze Ohren, die aber gar nicht so auffällig waren. Ihre Flossen leuchteten schillernd grün, das mit einem leichten Blauton vermischt war. Je weiter man die glänzenden Schuppen nach oben ging, desto intensiver wurde die anfängliche Farbe. Das Gesicht der Unterwasserbewohnerin war schmal und leicht bräunlich. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, sodass man ihre kalkweißen Zähne sehen konnte.

Nach endlosen Minuten schaffte sie es sich aufzurichten. Ihre Nacht war grauenvoll gewesen. Wieder einmal hatten Menschen eine Seeschlacht veranstaltet. Dadurch das sich die Meermenschen sehr verbunden mit dem Meer fühlten, spürten sie immer, wenn etwas oben auf dem Wasser passierte. In der Dunkelheit hatte das Mädchen Schwankungen gespürt. Auch der Lärm der Geschosse und das Sinken der Waffen waren unerträglich gewesen. Was wohl diesmal der Grund gewesen war überlegte die Meerjungfrau. Krieg und Tod war nichts Schönes und trotzdem kommen die Schwingungen immer öfters. Manche blieben bloß eine Weile, andere dagegen konnten einen ganzen Tag dauern. Je nachdem wie lustig die Menschen waren. Langsam schwang sie ihren Fischschwanz über die Kante ihres Bettes. Dies bestand aus einem einfachen Muschelgelag, die nach oben angeordnet waren.

Als Pfosten wurden Steinblöcke verwendet. Die Besonderheit war, dass man sie leichter formen und aufstellen konnte, wie zum Beispiel der Steine am Land. In den wärmeren Sommernächten brachte man die Decke aus Seegras eher selten. Im Winter dagegen konnte es passieren, dass die Temperaturen unter die magische Grenze rutschte. Wenn das passierte, dann sollten die Unterwasserbewohner zu Hause bleiben. Meeresbewohner können durch die niedrige Temperatur ihre Elemente verlieren. Hier unten in der Stadt Triana besaß jeder ein Element. Feuer, Wasser, Erde, Luft und Magie. Letzteres ist sehr mächtig und unberechenbar. Einmal alle tausend Jahre wird ein Kind geboren, dass diese Gabe besitzt. Mit dieser kann man Gegenstände einfach so wegsprengen. Jedoch kann man das sehr kräftezehrend sein. Die plötzliche Erschöpfung ist auch ein Grund, wieso es so schwer ist sie beherrschen, denn dann gehört man zu den stärksten der Stadt.

Kurz kniff das Mädchen ihre Augen zu, um von den Erinnerungen an die Nacht wegzukommen.

Unterwassermenschen konnten mit ein bisschen Übung ihr Gedächtnis löschen. Mit einer besonderen Flüssigkeit schaffte man es dann diese wiederherzustellen. Das war praktisch gegen die sieben Magier gewesen, die vor mehreren Jahrtausenden Triana bedroht hatten. Mittlerweile waren alle der festen Überzeugung, dass sie tot seien. Somit wurde diese Gabe kaum mehr gelehrt, weil sie als unnötig empfunden wurde.

Nun hörte die Meerjungfrau auf zu denken und schlug die Augen wieder auf. Mit einem leisen knarren stand sie auf und schwamm durch den Eingang, der zu ihrem Zimmer führte. Ihr Weg führte an bunten Souvenirs vorbei, die an den leicht rosa Wänden hingen. Nach einer Abbiegung befand sie sich in einem weiteren Raum. An der Steintheke pendelte eine ältere Meerjungfrau hin und her. In ihrer Hand hielt sie eine runde Schüssel, aus einem Holz der Kasamibäume.

Diese wachsen auf hohen Plantagen im Norden, auf denen ein Großteil der Meermenschen arbeiten. "Neheliel Zara", begrüßte die Frau sie lächelnd. "Guten Morgen Mum", sagte sie. Ihre Mutter war sehr altmodisch, weshalb sie öfters Wörter der alten Sprache gebrauchte. Nur noch sehr wenige konnten diese noch sprechen und verstehen. Zara gehörte zu denen, die sie noch lernten, deswegen konnte das Mädchen doch ein paar Fetzen übersetzen. Die Ältere kam zu ihr und stellte den Gegenstand auf ihren Armen auf den Tisch.

Darin waren Seekräuter gemischt mit der Milch von Seepferdchen. Es war zwar nicht so viel, jedoch wurde man satt davon. "Dankeschön", bedankte sich die Jüngere. Sie nahm auf einen der Sitzgelegenheiten platz und griff nach dem polierten Holzlöffel. Das Muschelgelage, aus dem die Bank gemacht worden war, knarrte leise, als sich die andere Meerjungfrau neben sie setzte. „Was ist Elenia?", fragte die Unterwasserbewohnerin. Ihre Mutter seufzte laut, ehe sie in einem ruhigen Ton antwortete: „Nach deinem Unterricht sollst du auf den Marktplatz kommen. Dort soll die Auswahl der hohen Wächter stattfinden. Es erfordert deine Anwesenheit." Zara blieb der Bissen im Hals stecken. Laut hustete und würgte sie, bis sie endlich wieder atmen konnte. Nachdem sie einige Minuten dar dagesesen hatte, fasste sie sich wieder.

„Wie bitte? Wieso muss ich da anwensend sein? Außer dass mein Vater zu der höheren Schicht gehört, verbindet mich nichts mit ihnen", beschwerte sie sich. Die hohen Wächter beschützen einen wichtigen Gegenstand. Den goldenen Dreizack der Meere. Dieser hatte die Fähigkeit einen bestimmten Fluch rückgängig zu machen, doch der Preis dafür war sehr hoch.

Für die Unterwasserbewohner war er ein Zeichen der Freiheit. Sie vergötterten ihn so als wäre er ihre Luft zum Atmen und ihr Wasser zum Trinken. Jede, wirklich jeder kannte ihn. Alle fünfzig Jahre wurden sieben Männer und Frauen, mit bestimmten Voraussetzungen ausgewählt, den Schatz zu beschützen. Jedoch verunglückten diese meistens bei ihrer Aufgabe, da nur wenige diese Herausforderung gewachsen war. Deshalb war es für Zara eher ein Fluch, als ein Glück dabei zu sein. 

Sie würde über die Hälfte nie wiedersehen. Es war reine Zeitverschwendung, es zu tun, doch den Wünschen der Regierung sollte man um jeden Preis Folge leisten. „Das würde dann ein sehr stressiger Tag werden", dachte sie. Fast wie in Zeitlupe tauchte sie ihren Löffeln in die Brühe und steckte ihn danach in den Mund. Beim Schlucken hinterließ die Suppe einen bitteren Nachgeschmack.

Lange Zeit herrschte Stille im Raum und wirklich nichts war zu hören. Nachdem Zara aufgegessen hatte legte sie ihr Besteck zu Seite und blickte zu ihrer Mutter. Diese wippte mit ihrem lila Fischschwanz hin und her. Dabei bewegte sich ihre blauen Flossen bei jeder Bewegung mit. Ihre Stirn war in Falten gelegt und sie starrte auf den Boden. „Also ich gehe fang mal zum Unterricht. Mach's geht Elenia" fügte sie hinzu. Beim Aufstehen nahm sie ihre Schüssel mit, um sie auf den Tresen zu stellen. Dann schwang sie durch den Flur in ein anderes Zimmer. Als das Mädchen eintrat, öffnete ein Mann die Augen. Sein Gesicht war faltig und blass. Das weiße Haar hing ihn strähnig über die Wangen bis zum Hals. Sein Fischschwanz lag auf einem Hocker neben dem Kamin, der nie angezündet wurde. Die Farben seines Schwanzes war weiter oben dunkelblau und ging weiter unten in ein dunkles Grau über.

Innerhalb von wenigen Sekunden huschte sein Blick zur Meerjungfrau hin und durchbohrte sie.

"Guten Morgen, Professor William.", sagte sie und senkte den Kopf. "Alané senora, Zara.", meinte er. "Ja, ich weiß und das tut mir auch leid. Nur meine Mutter und ich hatten noch was zu besprechen.", entschuldigte sie sich. Er zog seine Augenbrauen in die Höhe. "Na gut, dann will ich dir Mal glauben." Mit einem Ruck stand er auf und wendete sich dem großen Bücherregal zu., Dass auf der rechten Seite war. Blaue, Rote und viele andere Farben erstreckten sich vor den Augen des Betrachters. Seine knochigen Finger wanderten über die Buchrücken, bis sie schließlich vor einem grauen Einband stoppten. Er fasste es ganz an und zog bewegte es heraus. Auf dem Cover war ein goldener Schwan und an den vier Ecken waren geschwungene Zeichen.

In der Mitte bildeten die Buchstaben die Wörter "Die alte Sprache für Anfänger". "Wir wiederholen etwas.", verkündete er mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Der Blick der Meerjungfrau wurde schlagartig genervt. Sie rollte mit den Augen und setzte sich auf das rote Sofa, dass ebenfalls aus Muscheln bestand.

"Wenn du fertig, dann würde ich jetzt gerne angefangen. Erstes Wort: Was heißt Leben auf unserer alten Sprache?", fragte er. Dieses Mal musste Zara lachen. "Anlema. Das ist doch einfach. Können Sie nicht Mal etwas anspruchsvolleres stellen?", motzte sie. Ein kleines Entspannen der der Hände verriet, dass er sich das genauso vorgestellt hatte.

„Gut, dann lass uns mit etwas schwererem anfangen.", meinte er und holte ein blaues Buch aus seiner Tasche. „So meine junge Dame. Was heißt denn ‚Morgen?' So ging es die ganze Stunde zu. Das Mädchen wusste fast jedes Wort und langsam begann sie sich zu langweilen. Doch wie jede Sache Mal zu Ende geht, so ging auch der Unterricht zu Ende. Ihr neuer Gedanke war für sie allerdings nicht so erfreulich. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro