Kapitel 3

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Kapitel 3 Die Stadt Malenia

Zara stand vor dem Spiegel und drehte sich ein paar Mal im Kreis. Bei jeder ihrer noch so kleinen Bewegungen bewegte sich ihr rot schillerndes Kleid mit. Diese Mischung aus rot und blaugrün war nicht wirklich ihre Sache. Eigentlich wollte sie sich nur mit ein paar Seerosen verzieren und dann einfach so dorthin gehen. Sie hatte mal gehört, dass es an Weihnachten bei den Menschen Tannenbäume gab, die extra dafür geschmückt werden würden.

Zara seufzte laut auf, als sie ihre Bürste in die Hand nahm und dieses anfing zu bürsten. So wie sie ihre Mutter kannte, würde diese gleich hochkommen und ihr eine extra Frisur für diesen Anlass machen. Das nervte die Meerjungfrau über alles.

Tatsächlich kam diese keine zwei Sekunden später in den Raum hinein geschwommen und beugte sich schon über einen kleinen Rechteckigen Kasten, indem lauter Haarnadel, Spangen und anderer Krimskrams drinnen waren. „Welche Frisur möchtest du denn heute haben?", fragte sie gut gelaunt. Die Jüngere rollte mit den Augen und erwiderte leicht genervt: „Am besten gar keine. Es ist nur ein unbedeutendes Fest, bei dem ich zugucken muss, wie Leute ihr Leben opfern. Glaubst du das ist angenehm für mich?"

Ihre Mutter stemmte beide Hände in die Hüfte und blickte böse zu ihr. „Jetzt pass, mal auf Fräulein. Dies ist nicht irgendein Fest, sondern eines der wichtigsten in der Geschichte. Nur besondere Personen dürfen da hin und zuschauen. Diese Ehre hat nicht jeder. Also benimm dich, sofort."

Brav setzte sich das Mädchen auf einen Hocker und blickte nun genervt in den Spiegel. Wenn auch nur widerwillig ließ sie sich die Haare zu eine Kunstvollen Frisur hochstecken. Hier und da glitzerten ein paar weiße Perlen und auch Bänder waren mit eingeflochten worden. Langsam schloss Zara die Augen, um sich dieses Leid nicht sehen zu müssen. Das war grauenvoll.

Sie sah so aus, wie ein wandelnder Christbaum und fühlte sich auch genauso so. Die riesigen Perlen ließen ihren Kopf hinunterziehen und dadurch bekam sie Nackenschmerzen. „Mama, dass ist zwar ganz lieb, aber könntest du das bitte wieder aufmachen. Ich schätze deine Arbeit, doch das tut mir wirklich weh"

Die Ältere sah ihre Tochter nicht gerade sehr begeistert an, doch da sie das beste für sie wollte, löste sie die vielen dutzenden Nadeln auf. Irgendwann würde sie es schaffen ihre Tochter dazu zu überreden ihre Frisuren zu tragen. Nach endlosen Minuten fielen die roten Locken von Zara wieder locker über ihre Schultern. „Ich finde, dass ich so auch wegkann, oder nicht?"

Die Mutter verdrehte nur leicht die Augen, ehe sie schnell zu ihrem Kästchen schwamm und daraus eine rote Blume herausholte. Diese steckte sie der Meerjungfrau in die Haare und klatschte dann freudestrahlend in die Hände. Auch Zara lächelte leicht. Diese Frisur gefiel ihr gleich viel besser.

„So jetzt aber ab mit dir. Du willst doch nicht zu spät kommen", forderte die Ältere auf. Ergeben nickte die junge Meerjungfrau und schnappte sich einen Korb mit bunten Blumen. Diese sollte sie mitnehmen, um damit die Wächter zu verzieren.

Recht gemütlich schwamm die Meerjungfrau durch die grünen Algen, die sich eng um sie herum schmiegten. Kleine Krebse, sowie Muscheln lagen oder krabbelten unter ihrem Fischschwanz und ließen sich nicht von ihr stören. Es war fast so, als wären sie es gewöhnt, dass die Meeresbewohner vorbeikamen, obwohl nur Zara ab und zu diesen Weg nahm.

Eine Schnecke bahnte sich langsam und ruckelnd ihren Weg durch die grauen Steine. Das Wasser stieg an einigen Stellen blubbernd heraus. Darunter befand sich meist eine heiße Quelle, an der man sich nach einen gestressten Tag erholen konnte.

Sanft bewegte sie ihren Fischschwanz durch die Algen, ohne irgendwo hängen zu bleiben. Auch wenn Zara es nicht gerne zugeben wollte, war sie etwas aufgeregt. Klar, sie hieß das Fest nicht für gut, doch es war nun Mal eine besondere Zeremonie, auf dem sie noch nie gewesen war.

Nach ein paar Schlägen und Rudern kam die Hauptstadt des großen Unterwasserreiches in ihren Blick. Die großen, weißen Türme glänzten und durch das einfallende Licht der Sonne konnte man die genaue Uhrzeit ablesen. Die junge Meerjungfrau hatte noch alles Zeit der Welt, den erst nach einer Umdrehung, würde es beginnen.

Interessiert beobachtete sie die langen Giganten vor ihr. Sie hatte die Türme früher nur aus der Ferne gesehen, da sie durch das West Tor nie in die Stadt ging. Sie waren genau auf die Sonne ausgerichtet und eine Umdrehung bedeutete in der Menschenwelt eine Stunde, hatte die das Mädchen mal gelesen.

Jeder hatte bei sich Zuhause oder auch in größere Gebäude so eine Art Tafel mit verschiedenen Zeichen. Wie die Jahreszeiten war der Zeit in vier Hauptzeichen eigeordnet. Die Sonne für den Morgen, der Delphine für Mittag, der Stein für den Nachmittag und der Stern für den Abend. Der Zeiger bewegte sich, angetrieben durch das Wasser Stück für Stück vorwärts. Momentan war dieser beim Stein und die Zeit der Welle, also später Nachmittag.

Langsam schwamm sie weiter durch die Gassen von Malenia, der Hauptstadt.

"Hey, Zara, was machst du hier?", ertönte eine laute Stimme aus der einer anderen Straße. Ein schmächtiger Junge mit braunen Haaren erschien und winkte mit seiner Hand. Sein leuchtend gelber Fischschwanz bewegte sich hin und her.

"Seleia Lutos", begrüßte das Mädchen ihn.

"Du weißt doch, dass ich die alte Sprache nicht verstehe. Außer dir kennt sie keiner von uns. Wieso benutzt du sie dann?", klärte er auf. Die junge Meerjungfrau lachte leicht auf. Sie wusste, dass ihr bester Freund sie nicht verstand, aber es machte Spaß ihn zu verwirren. Trotzdem verstand sie, wieso er es nicht mochte, wenn sie so sprach.

"Du hast recht. Tut mir leid. Ich habe heute vor, zu dem Fest in der Stadt zu gehen. Dort sollen ja die hohen Wächter heute gewählt werden", sagte sie. Die Augen von Lutos wurden groß. "Du darfst da mitmachen? Das ist doch schön. Ich würde auch gerne mit dabei sein, aber es dürfen da nur wichtige Leute hin. Wieso geht dein Vater nicht hin?"

Zara dachte wieder unweigerlich an ihrem Vater. Er war krank. Die Heiler hatten noch immer kein Heilmittel gefunden und sein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. "Er ist auf einer Reise zu den blauen Riffen", log sie.

Von ihrer Geburt an hatte sie gelernt, das es nicht immer klug war, die Wahrheit zu sagen. In diesem Fall war sie sogar höchst unangebracht gewesen. Wenn die anderen erfuhren, das es eine Krankheit gab, die man noch nicht heilen konnte, dann würde hier Panik ausbrechen und die wäre nicht mehr zu stoben gewesen.

Normalerweise konnte man jede noch so kleine Krankheit heilen, doch bei ihrem Vater war es etwas anderes.

Die Augen des Jungens nahmen einen verwirrten Ausdruck an. "Wieso ist er weggeschwommen? Er wusste doch genau, dass das Fest heute war, oder?"

"Ja, wusste er, aber die Reise duldete keinen Aufschub, sonst wäre er hiergeblieben."

Das Licht wurde langsam schwächer und Zara blickte auf die Tafel. Wenn sie jetzt losschwamm würde sie noch gemütlich und pünktlich ankommen.

"Ich muss leider los. War schön dich zu sehen", meinte die Meerjungfrau und hob ihre Hand zu einem Abschied.

Lutos legte seine Handfläche gegen ihre und schwamm kurze Zeit später los.

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"Seit gegrüßt, heute wollen wir die Meermenschen unter uns wählen, die es würdig sind den goldenen Dreizack zu bekommen. Hierzu müssen sie eine wichtige Aufgabe erledigen, die zeigt, ob sie es schaffen können. Lasst uns beginnen."

Ein lauter Schlag ertönte. Das goldene Tor auf der rechten Seite öffnete sich und heraus kamen zwölf Meermenschen. Ihre Gesichtszüge waren wie eingefroren und kein Lachen zierte ihr Gesicht. Starr blickten sie geradeaus. Kein Zeichen der Nervosität zeigten sie. Kein Schwanzzucken, oder eine Kopfbewegung.

"Ihr habt einen Eid geschworen, dass ihr den Dreizack beschützen werdet. Nun werden wir euch prüfen, ob ihr bereit seid. Stellt euch auf", befahl die Stimme. Wie Marionetten schwammen alle zu einer weißen Linie. Die purpurfarbenen Umhänge wehten und der goldene Schmuck klimperte.

Langsam bewegte sich ein alter Meermensch zu ihnen und blieb knapp vor ihnen stehen. Kurz verbeugte er sich, ehe er jeden an dem silbernen Helm berührte. Er war der erste Priester des heiligen Tempels. Es war seine Aufgabe viele von ihnen in den Tod zu schicken.

"Ihr kennt die Regeln. Nur fünf von euch werden das glorreiche Rennen überleben. Die sind würdig genug, um den Dreizack zu beschützen. Verbindet ihnen die Augen!"

Sofort traten blonde Frauen hervor und legten ihnen ein weißes Tuch um Augen.

"Rennt in das rote Riff. Von dort aus müsst ihr über den Pfad des Todes bis hinunter zum alten Schiff. Mögen die Besten gewinnen."

Beträchtlich lief der alte Herr wieder zurück auf seinen Platz. Ein Meermensch stellte sich an den Rand, in seiner Hand eine schwere Kugel.

Mit einem dumpfen Laut ließ er sie auf dem Boden fallen. Das Zeichen. Wie besessen schwammen alle gleichzeitig los. Noch sahen sie alle gesund aus, doch dies würde sie während des Spieles ändern.

Die Hände von Zara krampften sich um den Korb. 

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