Kapitel 1- Im Rudel

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Zwei Monate später

Eis

Ich lag träge in der Sonne herum und versuchte die misstrauischen Blicke, die mir von meinen Rudelmitgliedern zugeworfen wurden, zu ignorieren. Meine Geschwister Thonder und Light kämpften spielerisch miteinander, ein paar Löwinnen waren auf der Jagd, unser Alpha-Männchen brüllte hier und da mal um Eindringlinge zu warnen und das restliche Rudel lag ebenfalls herum. Ich fühlte mich schlecht. Einerseits beobachteten mich alle, andererseits würde niemand darauf kommen, mit mir zu reden. Sie ignorierten mich, starrten mich aber trotzdem an.

Warum?

fragte ich mich zum hundertsten Mal.

Was haben sie alle gegen mich?
Warum mag niemand, außer vielleicht meine Eltern, etwas mit mir zu tun haben? Dabei kannte ich die Antwort schon längst... Mein Fell... Der Grund, warum sich alle mir gegenüber distanziert verhielten. Aber ich verstand nicht, warum.

Was ist an weißem Fell denn so schlimm? Muss man als Löwe etwa goldenes oder sandfarbenes Fell haben, um anerkannt zu werden?

"Alles okay, Kleiner?", hörte ich plötzlich eine sanfte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte meine Mutter Schimmer, die mich liebevoll anblickte. Meine Schnurrharre zuckten. Schließlich antwortete ich: "Mama, warum hassen mich alle?" Schimmers' Augen weiteten sich. "Sie hassen dich doch nicht! Keiner hasst dich!" "Aber sie mögen mich auch nicht! Selbst Light und Thonder spielen lieber ohne mich. Ich wünschte, ich hätte nicht dieses dumme... weiße Fell!" Meine Mutter schleckte mir beruhigend über den Kopf. "Sag so etwas nicht, Kleiner. Du bist etwas besonderes! Weißt du, ich denke, die Löwen hier haben einfach Angst vor dem Unbekannten. Sie sind es nicht gewohnt, einen andersfarbifgen in ihrem Rudel zu haben. Vielleicht denken sie, dass du durch dein weißes Fell zu auffällig bist und die anderen leicht in Gefahr bringst. Aber das alles ist völlig falsch. Du wirst ein genauso hervorragender Jäger und Kämpfer sein, wie alle anderen." Ich versuchte, ihren Worten zu glauben aber ich schaffte es nicht.

Du bist nicht besonders, du bist anders...

flüsterte die Stimme in meinem Ohr. Und das mögen diese Löwen nicht. Du hast keine Zukunft! Ich musste ein trauriges Wimmern unterdrücken und schüttelte den Gedanken ab. Dann kuschelte ich mich neben meine Mutter und schloss die Augen.

"Eis! Eis!", knurrte jemand. Ich öffnete die Augen und musste blinzeln. Die warme Mittagssonne schien mir mitten ins Gesicht und mir juckte es vor Hitze unter dem Fell. Der Platz neben mir war kalt und ich stellte leicht enttäuscht fest, dass meine Mutter nicht mehr neben mir lag.

"Mach dich mal nützlich!", grollte der Löwe erneut und jetzt erkannte ich die Stimme Tornado. Tornado kam in der Rudelordnung direkt nach unserem Alpha Blitz und hatte dementsprechend eine sehr gute Stellung. Er war groß und stark, seine Muskeln zeichneten sich unter seinem Pelz ab. Leider mochte er mich überhaupt nicht. Eine dunkle Erinnerung blitzte in mir auf.

Flashback:

Ich fiepte leise. Wo war meine Mutter? Ich sehnte mich nach ihrer Wärme und nach dem Gefühl der Geborgenheit. Ich sah mich um. Neben mir lagen meine Geschwister Thonder und Light. Sie schliefen. Ich hörte Knurren und Fauchen und blickte mich um. Da! Weiter vorne , vielleicht zehn Löwenlängen entfernt, stand das restliche Rudel und schien über irgendetwas zu diskutieren. Auch meine Mutter konnte ich in dem Getümmel entdecken. Freudig wollte ich zu ihr laufen, doch plötzlich stellte sich mir Glitzer in den Weg. "Sie hat gerade keine Zeit, ruhe dich lieber ein bisschen aus", erklärte sie freundlich aber bestimmt und ich gehorchte. Doch ich konnte bis hier her die wütenden Stimmen hören. Die eine gehörte dem ranghöchstem nach unserem Anführer. Da waren solche Wortfetzen:

weißes Löwenbaby... schwach und klein... wird nicht durchkommen... schadet dem Rudel... sollten es töten...

Er meinte mich...

Wie vorhin schüttelte ich die Erinnerung ab, aber zwei Fragen blieben:

Wollte Tornado mich damals wirklich töten? Und wenn ja, wieso hat er es
nicht geschafft?

"Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?", blaffte der Löwe, über den ich gerade nachgedacht hatte, wütend. Ich versuchte mich auf ihn zu konzentrieren und brummte: "Entschuldigung. Ich soll mich nützlich machen? Und wie?" Tornado schnaubte verächtlich. "Du hast dich jetzt lange genug ausgeruht! Es wird Zeit, dass du endlich etwas zum Rudel beiträgst. Heute werde ich dir das Kämpfen beibringen. Ich würde dir raten, dich dabei anzustrengen!"

Kämpfen lernen? Jetzt schon? Ich bin doch noch ein Junges!

Auf einmal tauchte mein Vater Schlamm auf. Er hatte ein etwas dunkleres Fell als die meisten hier im Rudel, was auch seinen Namen erklärte. Auch er hatte einen recht hohen Rang im Rudel, kam jedoch nach Tornado. "Du willst mit ihm kämpfen üben?", fragte Schlamm verblüfft. Tornados Augen blitzten. Ist er wütend? "Wieso nicht?", knurrte er. "Tornado, Eis hat noch lange nicht das Alter erreicht, ab dem ein Löwe kämpfen lernt! Lass ihm noch etwas Zeit."

Ich drängte mich an meinen Vater und war ihm dankbar, das er mich in Schutz nahm. "So viel Zeit hat er aber nicht mehr! Schließlich wird er das Rudel irgendwann verlassen müssen, so wie die meisten männlichen Löwen!", schnaubte er. Was? Ich muss das Rudel verlassen? Wann? Und was ist mit meiner Familie? Panik machte sich in mir breit. Auch wenn mich die meisten nicht besonders mochten, so könnte ich ohne sie, ohne ein Rudel, nicht einen Tag überleben!

"Das dauert aber noch recht lange", meinte Schlamm ruhig. "Und Thonder muss das Rudel irgendwann auch verlassen, wahrscheinlich sogar mit Eis, immerhin sind sie gleich alt." Tornado brüllte plötzlich aufgebracht, sodass ich erschrocken zusammenzuckte. "Das weiß ich selber! Aber Thonder ist nicht so schwach wie er! Und wir üben jetzt kämpfen, keine Widerrede!" Mein Vater funkelte den Löwen noch einmal wütend an, brummte aber dann:

"Tu was du nicht lassen kannst. Ich schicke Eis gleich zu dir. Ich möchte aber nochmal kurz mit ihm sprechen." "Von mir aus." Damit verschwand Tornado. Schlamm sah mich mitleidig an: "Hör zu, Kleiner. Ich weiß; es ist nicht gerecht, was Tornado da tut, aber sehe es als Vorteil. Je schneller du dich verteidigen kannst, desto besser. Geh jetzt." Er stupste mich freundlich an und ich lief mit einem letzten Blick zu meinem Löwenvater auf unsere "Trainingskuhle" zu.

Ich hoffe euch hat Kapitel 1 gefallen. Natürlich ist noch nicht viel passiert aber das war ja auch nur die Einführung. Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich offen! :) Ansonsten freue ich mich über reads und votes!
Ps: Das da oben ist Eis. Stellt ihn euch nur mit blauen Augen vor.
Pps: Welchen Namen findet ihr in der "Löwensprache" für Menschen besser? Lärmmacher oder Luftverpester? Oder wisst ihr noch irgendeinen besseren? Schreibt es in die kommis!

LG Juwelherz

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