Kapitel 2.-Training

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Unsere "Trainingskuhle" war eine mittelgroße Erddgrube, welche die vorherigen Rudelführer mal gegraben hatten. Für Kämpfen trainieren eignete sie sich perfekt, da man sich auf der weichen Erde nicht so sehr verletzte.

"Kämpfen lernen ist sehr wichtig", knurrte Tornado.

"Manchmal passiert es, das zwei Rudel aneinander geraten und dann muss jeder Löwe kämpfen - für sich und sein Rudel!" Ich antwortete nicht, weshalb er sagte: "Ich werde dir jetzt ein paar Techniken zeigen. Danach wirst du versuchen, mich anzugreifen um zu zeigen, was du daraus gelernt hast."

Was? Ich soll gegen ihn kämpfen? Ich habe doch keine Chance!

Ein paar Löwen hatten sich jetzt um uns versammelt. Das machte mich noch nervöser. Es brauchte doch nicht jeder zuzuschauen! Unter den Neugierigen waren auch Thonder und Light. Mein Bruder musterte mich mit zusammengekniffenen Augen, welche immer wieder an meinem weißen Fell hängen blieben.

Weißt du, ich glaube diese Löwen haben einfach Angst vor dem Unbekannten.

Die Worte meiner Mutter kamen mit immer logischer vor. Die Löwen hier schienen allem zu misstrauen, was sie nicht kannten. Und wahrscheinlich teilten viele Schimmers Vermutung, dass mein weißes Fell in allem
zu sehr auffallen würde. Es musste wirklich schlimm sein, wenn mich deshalb sogar mein eigener Bruder nicht leiden konnte.

"Das ist nicht fair! Warum darf Eis das kämpfen denn zuerst lernen?",

fragte dieser nun.

Ich wünschte, er könnte meinen Platz einnehmen..

Doch das durfte ich auf keinen Fall sagen. Es wäre ein Zeichen von Schwäche. Und das konnte ich gar nicht gebrauchen. Zum Glück schien auch unser Zweitalpha genug von dem Gedrängel zu haben. Er zeigte seine Zähne, die so spitz wie eine Dorne waren und fauchte: "Verschwindet! Wir können jetzt keine Zuschauer gebrauchen!" Tatsächlich verteilten sich die meisten Löwen wieder und senkten unterwürfig den Kopf. Nur Thonder blieb noch stehen.

"Wann darf ich trainieren?" "Wenn deine Zeit gekommen ist. Und jetzt hau ab!", wies Tornado ihn aufbrausend zurecht und mein Bruder verschwand schließlich wirklich. "So", brummte der ältere Löwe. "Los geht's."

Er schob mich in die Trainigskuhle und begann zu erklären: "Direkte Kampftechniken haben wir nicht - denn kämpfen haben wir im Blut. Doch ein paar Tricks muss jeder lernen! Erstmal haben wir Männchen einen Vorteil, da unsere Mähne, die bei dir erst noch wächst, uns vor Bissen und Kratzern schützt. Kämpfst du aber gegen einen anderen Löwen, hat er den gleichen Vorteil. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst dich erstmal verteidigen und ausweichen, bis dein Gegner erschöpft ist und dann angreifen. Oder du greifst gleich an und versuchst einem Löwen, wenn er gerade abgelenkt ist, an die Kehle zu gehen. Außerdem sind schnelle Pfotenhiebe auch nützlich. Hast du verstanden?"

"Ich denke schon", murmelte ich. "Gut. Ich werde dich jetzt angreifen. Versuche so gut es geht auszuweichen und bei Gelegenheit ebenfalls anzugreifen." Mein Atem ging schneller und ich musste mich bemühen, keine Angst zu zeigen. "Und los!", brüllte Tornado und sprang schon auf mich zu. Gerade noch so schaffte ich es, nach links zu springen, sodass er mich nur streifte. Er hatte wohl nicht geglaubt, dass ich es schaffen würde auszuweichen, denn jetzt lag er auf dem Boden.

Das ist die Chance. Ich könnte ihn angreifen!

Bevor der große Löwe sich aufrappeln konnte, sprang ich auf ihn und gab ihm mit eingezogen Krallen einen leichten Pfotenhieb. "Ich bin ein starker Löwe! Ich halte das doch aus! Du musst Viel fester schlagen!", knurrte Tornado belustigt und warf mich ab. Ich purzelte auf den Boden und noch bevor ich es verhindern konnte, sprang er auf mich und hielt mich fest. Ich wehrte mich mit allen Kräften, schaffte es aber nicht ihn abzuschütteln. Tornado holte aus und fuhr mit eingezogen Krallen über meine Kehle. Ich verspürte einen Schmerz und musste ein Jaulen unterdrücken. Mein Gegner ließ von mir ab, leckte sich eine Pfote und brummte:

"Das passiert, wenn du auch nur einen Moment unaufmerksam bist. Hätte ich die Krallen ausgefahren, hätte ich dir die Kehle aufschlitzen können. Los, nochmal!" Keuchend kam ich auf die Pfoten und war jetzt schon erschöpft.

Nach vielen weiteren Übungen, ließ ich mich unterwürfig in den Sand fallen und schnaufte: "Ich kann nicht mehr!" Tornado musterte mich kurz und erwiderte dann: "Okay. Für heute ist es genug. Habe übrigens schon schlechtere Junge gesehen."

Das kam ja fast einem Kompliment nahe! Stolz reckte ich den Kopf und trabte aus der Kuhle heraus, direkt auf meine Mutter zu. Es dämmerte schon langsam. Schimmer blickte mich erschrocken an, als sie mich sah. "Wie siehst du denn aus! War das etwa Tornado?"

Ich spürte die Kratzer auf meiner Nase, genau wie den Kratzer bei meiner Flanke und den von vorhin an der Kehle. Ich streckte den Kopf noch höher. "Das ist nicht so schlimm. Tornado hat auch ein paar Kratzer abbekommen." Meine Mutter jedoch, riss wütend den Kopf hoch. "Damit geht er auf jeden Fall zu weit! Ich werde das heute bei der Rudelversammlung ansprechen!"

Genau in diesem Moment kamen die Weibchen Glitzer, Sun, Stern und Sally aus dem hohen Gras zurück. Gemeinsam trugen sie einen großen Büffel. Ich hüpfte übermütig herum. Bei einem so großen Beutetier, würde selbst ich, der rangniedrigste Löwe im Rudel, genug abkriegen.

Der rangniedrigste...

Außer mir und meinen Geschwistern gab es zur Zeit keine anderen Jungen. Thonder kam von uns dreien als erstes und selbst Light war vor mir dran. Plötzlich löste sich meine Fröhlichkeit in Luft auf.

Tornado hat nicht mit mir trainiert, weil er glaubt, dass ich später einmal ein guter Krieger werde... Wenn Mama recht hat, dann trainiert man normalerweise nicht so und er wollte mit einfach nur ein paar Kratzer hinzufügen. Oder er wollte mich einschüchtern und verängstigen.

Egal was für einen Grund es hatte, das er mit mir trainiert hatte, es war kein guter Grund...

Traurig lief ich zu dem Mittelpunkt unseres Reviers, wo gerade Blitz alle zu einer Versammlung rief. Der Mittelpunkt unseres Reviers war unser Treffpunkt, denn genau in der Mitte stand ein großer, schöner und blühender Baum. Unser Anführer und Tornado stellten sich immer vor ihn, während der Rest des Rudels darum einen Kreis bildete.

Ich spürte den trockenen Boden unter meinen Pfoten. Meine Kehle war rau und kratzig und ich bemerkte, dass ich heute erst wenig getrunken hatte.

Nachdem sich alle Löwen versammelt hatten und der Büffel in die Mitte gelegt wurde, trat unser Alpha vor. Er riss sich ein großes Stück Beute ab und kaute. Man hörte Knochen knacken und mir lief das Wasser im Mund zusammen.

Schließlich war Tornado an der Reihe. Er aß sogar noch mehr als Blitz. Typisch... Danach kam mein Vater, dann die ranghöchsten Weibchen und noch ein Männchen. Jetzt war Thonder dran. Von dem Bison war noch recht viel da, bestimmt könnten wir ihm noch nach diesem Tag und an dem Tag danach verzehren.

Nachdem schließlich auch ich halbwegs satt war, richtete sich unser Anführer auf. "Möchte noch jemand etwas sagen?" Es herrschte kurz Schweigen, doch dann trat meine Mutter mit hocherhobenem Kopf und funkelnden Augen hervor. "Ich!", fauchte sie. "Sprich", forderte Blitz sie auf.

Jetzt beschwert sie sich über das Training...

"Ich verstehe nicht, was das soll, was Tornado da macht!", knurrte meine Mutter und sprach sogleich weiter: "Eis ist erst seit zwei Monaten hier im Rudel und jetzt wird er schon trainiert und zwar ziemlich hart! Schaut euch doch seine Kratzer an!"

Jetzt hefteten alle Blicke an mir und mein Fell prickelte, so unangenehm war mir das. Erschrockenes Gemurmel breite sich aus. Auch Blitz musterte mich und wandte sich dann an Tornado: "Was sagst du dazu?" "Dass Schimmer sich nicht so beschweren soll. Das Junge, das sie zur Welt gebracht hat, ist nunmal so schwach und muss früh mit dem Training beginnen." Kurz machte der Zweitalpha eine Pause, dann fügte er höhnisch hinzu: "Wie sonst soll es lang genug überleben?  Außerdem sind die paar Kratzer wohl nicht so schlimm." Jetzt bauten sich meine Eltern bedrohlich vor ihm auf.

"Was erlaubst du dir eigentlich?", brüllte Schimmer und wollte sich gerade auf ihn stürzen, als Blitz dazwischen sprang und knurrte: "Das reicht jetzt! Eis wird erstmal kein Training mehr bekommen und die Kratzer verheilen auch wieder. Die Versammlung ist beendet!"

Sofort sprang ich auf. Inzwischen war es schon stockfinster.

Nicht mal Blitz tut richtig etwas dagegen!

Mein Vater wollte mir hinterherlaufen, aber ich ging noch weiter weg und legte mich schließlich ins hohe Gras und fauchte jeden an, der mir zu nahe kam. Ich wollte jetzt einfach nur alleine sein. Frustriert, nein eher verletzt, schloss ich meine Augen.

Wie findet ihr das Kapitel? Was glaubt ihr, wird noch passieren? Ich hoffe es hat euch gefallen! Ich würde mich über kommis und votes freuen:-)

LG Juwelherz

Ps: Das oben sind Eis' Geschwister. Light ist Links und rechts Thonder.

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