VIERZEHN

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D A N I E L

Nachdem ich noch bei Jona und Josh vorbeigeschaut habe, öffne ich nach einem vorsichtigen Klopfen Haileys Zimmertür. Ich sehe sie nicht sofort, aber nach einer Sekunde kommt Hailey durch die weiße Schiebetür zu ihrem Ankleidezimmer in ihr Zimmer zurück. Sie trägt ihren Pyjama und hat ihr Haar zu einem lockeren Zopf gebunden. 

»Bereit?«, frage ich sie und sie nickt mir kurz zu, ehe sie es sich unter der Bettdecke bequem macht. Ich setze mich neben sie und lehne mich ans Kopfende ihres Bettes. Mein Buch liegt auf ihrem Nachttisch, genauso wie die von Evan, Josh und Jona. 

Ich drücke auf den Lichtschalter über dem Nachttisch und das Deckenlicht geht aus, dann schalte ich die Nachttischlampe an und lege mein Buch kurz auf meinem Schoss ab.

Hailey blinzelt mich müde an. Die Beruhigungstabletten von heute Morgen wirken noch immer und ich habe das bestimmte Gefühl, dass sie heute recht schnell einschlafen wird. 

Ich lächle sie sanft an, doch Hailey muss mir meine rasenden Gedanken ansehen. Und die drehen sich, wie sie ganz richtig vermutet, nicht nur um Kyle. »Du bist sauer, oder?«, deutet sie mit vorsichtigem Blick. 

»Ich... Nein, das ist das falsche Wort. Vielleicht...« »Enttäuscht?«, Hails richtet sich auf. »Nein, das ist es auch nicht!«, stelle ich klar. »Ich mache mir Sorgen um dich, Hailey, und ich frage mich...«, ich beende den Satz nicht, sondern sehe mich im Raum um, als ob die Worte, die mir auf der Zunge liegen, dort irgendwo geschrieben stehen würden. 

»Du fragst dich, ob ich mit Absicht so viele Tabletten genommen habe...«, gestikuliert sie mit aufmerksamen Blick. Ich neige nach einem kurzen Augenblick des Zögerns mit dem Kopf und Hailey senkt den Blick auf ihre Füße.

Sie seufzt und sieht dann mit einem ernsten und ehrlichen Gesichtsausdruck wieder auf und mir direkt in die Augen. »Ich war so nervös und wollte einfach nur alles vergessen, aber ich wollte mir nie ernsthaft etwas antun. Es gibt zu viel, für das es sich zu leben lohnt, Dano.« Sie greift nach meiner Hand und ich halte sie ganz fest.

Einige Sorgen, die ich mir, seit ich die gesamte Verantwortung für meine Geschwister übernommen habe und sich Hailey so stark verändert hat, mache, fallen mir von den Schultern - doch es bleiben so viele bestehen. 

Aber für den Moment ist alles gut, denn die größte aller Sorgen wurde mir gerade abgenommen. »Danke, dass du das sagst, Hails.« Ich drücke ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe. »Und jetzt schlaf, du musst morgen fit sein.« 

Hailey schnaubt. »Danke für die Erinnerung!«, deutet sie und ich kann die Ironie sogar in ihren Handbewegungen sehen.»Tschuldige« Hails legt sich wieder zurück in ihre Kissen, von denen sie ungefähr hundert besitzt, und schließt die Augen, während ich mein Buch öffne. 

Es dauert wirklich nicht lange bis Hailey die Augen zufallen. Doch während sie in einen unruhigen Schlaf verfällt, kann ich mich kaum auf mein Buch konzentrieren. Meine Gedanken kreisen um die morgige Gerichtsverhandlung und Haileys und meine Aussagen. 

Ich ziehe die E-Mail aus meiner Hosentasche, die ich mir schon vor Tagen ausgedruckt habe. Darauf stehen wichtige Stichpunkte, an die ich mich morgen halten muss. Meine Kleidung, mein Auftreten, die zeitliche Abfolge. 

Die Zimmertür geht langsam auf und ich falte schnell den Zettel wieder zu einem kleinen Rechteck zusammen. Evan steckt den Kopf zur Tür herein und kommt dann mit leisen Schritten zu mir. »Schläft sie?«, fragt er flüsternd. 

»Ja, sie war ziemlich erledigt.« Evan grinst. "Ist ja auch anstrengend so eine leichte Überdosierung. Danke, dass du Landon zum Essen eingeladen hast.«, fügt er noch hinzu. Ich winke ab. »Die Pizza waren wir ihm schuldig.«

»Soll ich hierbleiben? Nicht nur Hails muss morgen aussagen...« Ich sehe auf unsere kleine Schwester hinab und stimme dann schließlich zu. »Weck sie am besten gleich, wenn die Albträume anfangen. Die paar Minuten sind es nicht wert, dass sie-« Evan klopft mir die Augen verdrehend auf den Rücken. »Relax, großer Bruder, ich hab schon öfter Nachtwache gehalten.«

»Sorry« Ich stehe auf und lege mein Buch wieder auf den Stapel auf dem Nachttisch. In ein paar Tagen, wenn ich wieder an der Reihe bin, werde ich es brauchen. In der Dunkelheit des Zimmers bin ich ohne es zu merken müde geworden. Als ich also wieder ins Licht trete, bekomme ich die Augen kaum auf. Erst als ich wieder im Erdgeschoss angekommen bin, bin ich wieder ganz wach.

Auf dem Weg in die Küche bemerke ich einen Briefumschlag unter der goldenen Schale herauslugen, in der immer die Autoschlüssel liegen. Es sieht aus, als ob jemand versucht hat den Brief zu verstecken. 

Stirnrunzelnd ziehe ich den Umschlag hervor und drehe ihn um. Daniel Knight. Es gibt keine Briefmarken, was wohl bedeutet, dass er persönlich eingeworfen worden ist. Ich sehe mich um, obwohl alle meine Geschwister oben sind und ich hier vollkommen alleine bin, erst dann reiße ich den Brief auf. 

Darin ist eine einzige schwarze Karte mit goldener, verschnörkelter Schrift, die zu einer Benefizgala einlädt. Aber nicht irgendeine Benefizgala - sondern die von Mr und Mrs Blackwood, die Eigentümer der Blackwood AG.

Meine Hände beginnen zu zittern. Wie können sie es wagen? Ausgerechnet jetzt feiern sie - sie! - eine Benefizgala. Ich schmettere den Brief in eine der Ecken des Eingangsbereiches, wo er unter dem Schuhschrank liegen bleibt. 

Ohne einen Blick zurück stürme ich in die Küche, wo ich im obersten aller Küchenschränke hinter ein paar Rollen Küchenpapier eine Flasche Tequila versteckt habe. Ich schnappe mir noch eine Zitrone und Salz, dann gehe ich hoch in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett werfe. 

Es ist Zeit mich zu betrinken, jetzt, wo alle Kids schlafen.



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