Es war sieben Uhr am Morgen als May mit dem Zweitschlüssel den Flash ihr gegeben hatte die Wohnungstür der 83. Etage öffnete. ,,Flash?", fragte sie unsicher in die riesige Wohnung. Keine Antwort. Sie ging rein. Die Luft roch nach kaltem Rauch und dem süßlichen Duft von Cannabis. ,,Flash?!", rief sie erneut, dieses mal lauter. Abermals bleib eine Antwort aus. Langsam schlich die hübsche Brünette in das viel zu große Wohnzimmer. Da saß er auf der Couch, den Kopf in den Nacken gelegt und gleichmäßig atmend. Schnell huschte seine Assistentin zu ihm. Das Erste was ihr auffiel waren die tiefen, rötlichen Augenringe. Vorsichtig rüttelte sie an seiner Schulter. ,,Flash, du musst aufstehen", flüsterte sie mit sorgenvoller, zitternder Stimme. Seine Augenlider flatterten nach oben, schlossen sich aber sofort wieder. ,,May?", wollte er mit Kratzer Stimme wissen. Die jüngere stand schnell auf, lief in die Küche und füllte ein Glas mit Limonade der Marke Lime-up. Sein lieblingsgetränk. Mit dem vollen Glas in der Hand lief sie schnell zurück in sein Wohnzimmer, rutschte allerdings auf irgendeinem Zeug auf dem Parkettboden aus und kippte im die süße Flüssigkeit ins Gesicht und über das weiße Shirt. Sie selbst flog gleich hinterher und landete mehr oder weniger auf seinem Schoß. ,,Okay... Bin wach", stöhnte ihr Chef, ,,was ist so wichtig, dass du zu solch drastischen Maßnahmen greifen musst?". May währenddessen sprang auf, fand ihr Gleichgewicht und ihre normale Gesichtsfarbe wieder. ,,T-tut mir leid!", stammelte sie, ,,Es geht um das Rennen. Du darfst am Mittwoch noch einmal fahren. Zusammen mit Lucius O'Connor und den Newcomers diesen Jahres!". ,,Lucky?", fragte der Mann welcher hellhörig gewonnen war, ,,Es geht ihm gut?". May nickte. ,,Er hatte großes Glück. Nur eine Gehirnerschütterung", erklärte sie. Flash lachte leicht, ,,Dieser Zähe Hund überlebt auch alles!"
,,Freust du dich denn gar nicht, dass du noch mal fahren darfst?", wollte May verwundert wissen. ,,Doch, klar", meinte ihr Boss ruhig, ,,Aber jetzt freu ich mich erst mal auf n Bad und n neues glas Limonade". Damit drückte der schwarzhaarige seiner Managerin das nun ja leere Glas in die Hand und zwinkerte ihr zu.

Während May im Wohnzimmer das Chaos beseitigte saß Flash mit einem vollen glas Lime-up in der Badewanne und sah sich das gestrige Rennen an. Immer wieder spulte er die stelle des Unfalls zurück. Achtete auf jedes Detail. Seine Hand fuhr automatisch über die Narbe welche von seinem Schlüsselbein bis zu seiner Brust führte. Fünf Jahre war sein letzter Unfall her. Manchmal fragte er sich tatsächlich was ihn dazu bewegte diese verdammte Sportart überhaupt noch zu machen.