Kapitel 1

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A/N: Heyy :) Ich fände es super, wenn ihr in den Kommentaren Feedback geben könntet. Keine Ahnung, ob ihr das kennt, aber in meinem Kopf ist alles was ich geschrieben habe total logisch, aber das könnte auch daran liegen, dass ich mir das selbst ausgedacht habe, falls ich irgendwas also nicht verständlich erklärt habe oder es zu viel Infodumping gibt, sagt gerne bescheid, dann ändere ich das <3

Nahida

Die Bar war mal wieder gut gefüllt, als ich eilig den Gastraum betrat. «Nahida, da bist du ja», begrüßte Karyn mich erleichtert. Scheinbar waren wir heute im gleichen Gastraum eingeteilt. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich ihm zuwinkte und ihn hinter der Bar ablöste. Das hier war mein Spezialgebiet. Drinks mischen, Gästen zuhören. Dafür lebte ich.

«Hey, Mira», begrüßte ich meine Mini. So nannten wir intern die Kleinen, die bei uns anfangen würden. Mira war vierzehn und war mir zugeteilt worden, als ich 18 geworden war, damit ich ihr zeigen konnte, wie hier alles funktionierte. Auch wenn wir vor allem dafür zuständig waren das zu übernehmen, für das man Durchsetzungsfähigkeit brauchte. Die meisten waren am Anfang leider ziemlich schüchtern, was etwas unpraktisch war, wenn man einen Geist wegen unangebrachter Kommentare aus der Bar werfen sollte. Die meisten hielten sich zwar zurück, aber immer mal kam es doch zu Ausschreitungen.

Aber alle kannten die Regeln und keiner, der hier her kam, wollte den letzten Kontakt zur Welt der Lebenden verlieren. Denn genau das war diese Bar. Der Ruhepunkt zwischen Leben und Tod.
Er war vor mehreren tausend Jahren von drei Familien gegründet worden, mit denen alle, die hier lebten und arbeiteten direkt oder angeheiratet verwandt waren.
Allerdings hatten wir inzwischen den Überblick darüber verloren, wer mit wem wie verwandt war. Die meisten wussten das höchstens noch bei Cousins vierten Grades.

Feststand, nur wer zu diesen Familien gehörte wusste, dass das hier existierte. Zumindest solange man lebte. Danach war der erste Ort den man sah diese Bar, bis man von speziell ausgebildeten Familienmitgliedern in die Unterwelt eingewiesen wurde.
Der Ort, an dem man lebte, oder eher existierte, bis man komplett verblasst war. Die meisten sahen wir dann noch ein paar Mal. Die Bar war der einzige Ort, an dem sie sich noch einmal wie ein Mensch fühlen konnten und die meisten brauchten noch ein paar Wochen, bis sie das Leben wirklich loslassen konnten. In der Zeit kamen sie erst fast jeden Abend und dann immer seltener, bis sie irgendwann verschwanden.

Aber es gab natürlich immer Ausnahmen. Einige kamen nie hierher, andere einmal und andere gingen nie.
Bei dem Gedanken sah ich mich in der Bar um. Wir hatten verschiedene Räume, für jede Epoche drei für verschiedene gesellschaftliche Stände. Heute war ich im neuesten. In diesem Raum saß für gewöhnlich die größte Ausnahme, die ich bisher kennengelernt hatte.
Loane, ein Geist, der jung gestorben war, vermutlich in seinen zwanzigern und kaum verblasst. Er war hier, seit ich diese Bar das erste Mal betreten hatte und das war lange her. Ich hatte immer eine Faszination für diesen Ort gehabt und hatte mich bestimmt seit ich sieben Jahre alt war regelmäßig hier hereingeschlichen, auch wenn wir offiziell erst mit 12 gedurft hatten.

Und ja, er saß wieder in der gleichen Ecke wie immer, ganz am Rand der Bar.
Als er merkte, dass ich zu ihm sah winkte er. «Das gleiche wie immer?», fragte ich. Er nickte.
Keine Minute später stellte ich das Getränk vor ihm ab und er bedankte sich mit einem Nicken. Es war alles wie immer und manchmal fragte ich mich, ob er das genau deshalb tat. Um der Routine Willen. Und immer alles ohne Worte.

Aber ich hatte nicht wirklich Zeit darüber nachzudenken, denn in diesem Moment schob Karyn mir die ersten Bestellungen zu. Ich nahm den Zettel entgegen und einige Getränke später war ich fast schon in einer Art Rausch aus dem Mischen von Getränken, Gesprächen mit den Gästen und der üblichen Geräuschkulisse.

Irgendwann nach 4 verabschiedeten sich die letzten Gäste und Karym war in der Küche verschwunden, um Spülmaschinen anzuwerfen und aufzuräumen, während ich den Gastraum aufräumte.

«Hey», hörte ich plötzlich eine unbekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Hinter mir stand Loane. Überrascht von der Nähe wich ich einige Schritte zurück. Mit einem entschuldigenden Gesichtsaudruck entfernte er sich wieder etwas von mir.
«Hey», meinte ich schließlich auch.
«Ich.. kann ich mit dir reden?», fragte er stockend. Es hörte sich so an, als würde er zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder sprechen. Irgendwie rau, etwas krächzend, also wäre er aus der Übung gekommen.
Ich dachte kurz nach. Es war inzwischen halb fünf und eigentlich hatte ich inzwischen Feierabend. Und den brauchte ich, ich war todmüde.

«Alles gut?» Karyn stand in der Küchentür und musterte uns etwas skeptisch. «Ja, alles klar», erwiderte ich und lächelte ihm beruhigend zu.
Er nickte etwas erleichtert. Auch nach drei Jahren, in denen wir hier ohne Aufpasser arbeiteten machte er sich immer noch Sorgen um mich. Auch bei der Arbeit merkte ich immer wieder, wie sein Blick auf mir lag, sobald jemand mir ansatzweise zu nah kam, auch wenn er inzwischen eigentlich bemerkt haben müsste, dass ich diese Situationen hervorragend alleine regeln konnte.

Nach einem letzten prüfenden Blick hob er zum Abschied die Hand. «Ich mach dann Feierabend, okay?»
«Klar, bis morgen», ich winkte ihm ebenfalls noch einmal zu, bevor er in den Flur verschwand.
Dann wandte ich mich wieder Loane zu.
«Wir können gerne noch reden. Wollen wir uns an einen Tisch setzen oder lieber an die Bar oder rausgehen?»


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