Prolog

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Jeffrey

Scheiße!
Ich hatte diesen verfluchten Geist tagelang verfolgt, um genau das zu verhindern. Aber irgendwie hatte er es geschafft, mir lange genug zu entkommen und ich hasste mich dafür.
Auch wenn es sinnlos war und ich das, was gleich passieren würde wirklich nicht sehen wollte, bog ich nicht auf den kleinen Feldweg neben der Landstraße ab, auf den ich gerade zufuhr, sondern fuhr weiter hinter dem LKW her, der gerade dabei war, auf die Gegenfahrbahn zu fahren. Direkt in ein Motorrad, dass gerade um die Kurve bog.

Ich bremste und wartete, bis beide Fahrzeuge zum stehen gekommen waren, was dank der Leitplanke nicht besonders lange dauerte. Dann blinkte ich und stellte mein eigenes Auto vor der Unfallstelle ab. Zum Glück waren kaum andere Leute unterwegs. Kein Wunder, es war in der Woche und mitten am Vormittag, warum sollte man jetzt unterwegs sein?

Möglicherweise, weil man von einem Geist besessen war, der widerum davon besessen war, jemanden umzubringen. Und wenn man ein Motorradfahrer war, der gerade von seiner Familie nach Hause fuhr. Oder wenn man gerade dabei war zu versuchen, einen Geist wieder zurück in die Unterwelt zu schicken.
Wie gesagt, es waren wenige Leute unterwegs.

Ich überlegte gerade, bei wem ich zuerst erste Hilfe leisten sollte, als meine Armbanduhr einen nervtötenden Piepton von sich gab, der vermutlich noch fünf Kilometer weiter zu hören war, wenn man ihn hören konnte. Zum Glück blieb das normalen Menschen erspart.
Mir selbst blieb hiermit die Entscheidung erspart, bei wem ich zuerst erste Hilfe leisten musste. Sofern ich wusste, war der LKW Fahrer zumindest nicht aus meinem Viertel und dementsprechend nicht unbedingt gerade eben gestorben.

Natürlich existierte auch die kleine Wahrscheinlichkeit, dass der Motorradfahrer noch lebte und meine Uhr mich über den Todesfall irgendeiner älteren Dame oder so informiert hatte, aber wie wahrscheinlich war es bitte, dass gerade noch eine Person aus meinem Zuständigkeitsbereich gestorben war?

Trotzdem war ich erleichtert, als ich sah, dass doch noch ein anderes Auto bei der Unfallstelle angehalten hatte und der Fahrer ausstieg und damit anfing, Warndreiecke aufzustellen.
Er würde bestimmt auch zum Motorradfahrer gehen und ich konnte mich in Ruhe um den LKW-Fahrer kümmern.

Ich öffnete die Tür der Fahrerkabine, was zum Glück problemlos möglich war. Der LKW hatte insgesamt wenig Schaden genommen, zumindest im Verhältnis zu seinem Opfer. Ich hatte es nicht geschafft nicht hinzusehen. Jetzt war mir übel. Mal wieder war ich froh darüber, dass Tote selten mit ihrem Körper zum Zeitpunkt des Todes in der Unterwelt auftauchten.

Der Fahrer war bewusstlos, was erstmal nicht ungewöhnlich war. Eher im Gegenteil. Das passierte so gut wie jedem, der von einem einigermaßen starken Geist besessen gewesen war.
Das hieß allerdings auch, dass der Geist verschwunden war. Aber warum hatte ich auch etwas anderes gehofft. Schließlich hatte ich schon die letzten Tage gemerkt, dass er nicht blöd war.
Ich überprüfte die Atmung – vorhanden - und zog ihn aus dem Wagen, um ihn in die stabile Seitenlage bringen zu können.

Als ich fertig war und Sirenen hörte, die wohl bedeuteten, dass jemand einen Krankenwagen gerufen hatte – zumindest hoffte ich das – hörte ich mein Handy klingeln.
Highway to hell. Vielleicht ein etwas morbider Humor, aber irgendwie musste man schließlich damit klarkommen, sich den ganzen Tag mit Toten auseinanderzusetzen.

Ich lief zurück zum Auto und hob ab. «Hi?»
«Jeff, wo bleibst du? Der Typ ist schon seit fünf Minuten tot und der Job ist, ihn schnell einzuweisen.»
Ich seufzte. Kieran war mein bester Freund und ich war sein Stellvertreter. Denn eigentlich gehörte der Motorradfahrer in sein Zuständigkeitsgebiet.
Allerdings war er krank und ich durfte übernehmen.
«Jaa, jaa, bin auf dem Weg», erwiderte ich etwas widerwillig und legte auf. Der Geist war eh längst verschwunden, also konnte ich genau so gut den neuen Toten in der Unterwelt willkommen heißen.

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