2. Kapitel (Wörter: 4120)

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Außerhalb der Zeit

Ein Monitor piepte schrill und rotes Licht blinkte wie verrückt. Fünf Personen stürzten in die Richtung des Raumes, aus dem der Alarm kam.

»Oh Sch****! Was ist das?« fragte ein Junge namens Emil. Emil hatte kurze hellbraune Haare mit einem Stich von Orange. Leicht braun gebrannte Haut und smaragdgrüne Augen.

»Oh Mist! Das ist nicht gut!« rief ein Mädchen namens Laura. Laura hatte langes blondes Haar mit türkisen Strähnen. Türkise Augen und sehr blasse Haut.

»Das ist wirklich nicht gut! Das müssen wir Nora berichten!« rief ein weiterer Junge, der auf den Namen Aidan hörte. Aidan hatte halblanges schwarzes Haar, was er sich oft zurück gelte, damit es kürzer aussah. Helle Haut und grüne, blaue Augen.

»Wir brauchen Alex! Er kann Nora die Botschaft überbringen!« rief ein vierter Junge, mit dem Namen Finn, über den Lärm hinweg zu seinen Kameraden. Finn hatte hellbraunes, kurzes, lockiges Haar. Helle Haut und grüne Augen.

»Wo bleibt Alex denn nur?«, fragte Laura aufgeregt. »ALEX!«, riefen die Anwesenden zusammen im Chor. Die Tür wurde ein fünftes Mal aufgestoßen.

Herein stolperte ein weiterer Junge. Er hatte goldblondes Haar und strahlend hellblaue Augen. Seine Haut war hell, aber mit einem leichten Braunton. »Ich bin ja schon da! Was ist los?«, keuchte Alex.

»Sehe dir das selbst einmal an«, sagte Aidan. Alex ging zum rot blinkenden Monitor und was er da sah, erschrak ihn zutiefst. »Alex, kannst du Nora ausfindig machen und ihr berichten, was passiert ist?«, fragte Emil. »Klar, Leute. Wartet nur ein paar Minuten. Ich bin gleich wieder da.« sagte Alex und verschwand. Puff. Alex hatte sich einfach in Luft aufgelöst.

2019 Umbrella Zeitlinie

Nora saß gerade mit Ben im Speisesaal am Tisch zu Mittag. Es war eine Stille beim Essen eingekehrt. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ben hatte vieles zu verarbeiten. Nora dachte weiter über den Plan nach. Urplötzlich gab es einen Knall. »Was war denn das?«, fragte Ben, aufgeschreckt aus seinen Gedanken gerissen. »Das schien aus dem Wohnzimmer zu kommen.« vermutete Nora. Ebenfalls aus ihren Gedanken gerissen. »Ey! Junge! Wer bist denn du und wie kommst du hier ins Wohnzimmer?« fragte Pogo's Stimme aus dem Wohnzimmer. Nora hatte Pogo auch wieder zum Leben erweckt, da er noch sehr wichtig war. »Nora, denkst du nicht auch, dass wir nach schauen sollten, was im Wohnzimmer gerade passiert?«, fragte Ben abenteuerlustig. »Ich schätze, du hast recht, Ben.« stimmte Nora Ben zu. Ben und Nora standen vom Tisch auf und gingen in Richtung Wohnzimmer. »Verzeihung, Herr Schimpanse, dass ich hier einfach so hereingeplatzt bin, aber ich suche nach Nora Soraya.« versuchte der Junge höflich. Pogo schaute den Jungen ein bisschen verwirrt an. Doch bevor Pogo etwas sagen konnte, erreichten Ben und Nora das Wohnzimmer. »Lieber Pogo. Danke, dass du immer noch der Alte bist, aber ich kann dir versichern, dass ich diesen Jungen wirklich kenne. Übrigens, lieber Alex, die Tür mit der Türklingel hätte es auch getan. Das wäre um einiges unauffälliger.« sagte Nora mit einem belustigten Augenzwinkern. »Tut mir leid, Nora«, sagte Alex schnell. »Na ja, halb so schlimm. Darf ich vorstellen: Das ist Ben. Ben, das ist Alex. Ihr habt euch ja schon kennengelernt, Pogo und Alex.« machte Nora die Person einander vertraut. »Moment ist er einfach so hier aufgetaucht und nicht durch die Tür ...« Ben brach ab und schaute, fragend von Nora, zu dem Jungen und dann zu Pogo. »Jupp. Wie hast du das gemacht, Alex?« fragte Pogo etwas misstrauisch.

»Alex kam am selben Tag zum gleichen Zeitpunkt auf die Welt wie du und deine Geschwister Ben. Zur zwölften Stunde am 01. Oktober 1989 erklärte Nora. »Du hast also auch Superkräfte. Cool. Meine Superkraft sind Tentakel aus einer anderen Dimension. Was ist eigentlich deine Superkraft?« fragte Ben nun neugierig und etwas lockerer.

»Meine Superkräfte sind parallele Teleportation. Das ist auch die Erklärung, warum ich hier einfach so aufgetaucht bin«, beantwortete Alex Ben's Frage. »Wie viele gibt es eigentlich von uns?«, fragte Ben interessiert. Diese Frage hatte er sich und seine Geschwister schon sehr oft gestellt. Aber sie hatten nie eine Antwort von ihrem Adoptivvater bekommen. »Zur zwölften Stunde am 01. Oktober 1989 brachten weltweit 43 Frauen Kinder zur Welt. Alex ist einer davon und einer meiner Schützlinge«, antwortete Nora in einem ganzen Satz darauf. »Wasss? 43! Woher weißt du das?« flippte Ben von der Information aus. »Stand damals in den Zeitungen und den Nachrichten«, antwortete Nora knapp. Mit so einer Anzahl hätte Ben jetzt wirklich nicht gerechnet. Das würde er seinen Geschwistern erzählen, wenn er sie wiedersehen würde. Ben hoffte es, dass er sie wieder sehen würde. »Einer deiner Schützlinge? Wie viele hast du insgesamt?« fragte Pogo hellhörig. »23. Ich habe 23 Kinder unter meine Fichte genommen sagte Nora.

»Oh nein!«, sagte Alex plötzlich aufgeregt. »Was ist los?«, fragte Ben neugierig. »Ich bin ja nicht ohne Grund hier. Die anderen! Sie haben mir gesagt, dass ich dich holen soll, Nora. Es ist wichtig und sehr dringend!« fiel Alex wieder ein, was er eigentlich hier wollte. »Was ist passiert?«, fragte Nora besorgt. »Es wäre wahrscheinlich besser, wenn du es selbst siehst«, sagte Alex etwas nervös. »Okay, ich glaube, ich muss dann wohl los. Es gibt wohl einen familiären Notfall.« sagte Nora zu Pogo und Ben. »Kann ich mitkommen? Vielleicht kann ich ja helfen?« fragte Ben hoffnungsvoll und mit ein bisschen Abenteuerlust. »Nein, tut mir leid, Ben, aber das wird erstmal nicht gehen. Ich muss nachsehen, was überhaupt Sache ist. Genieße stattdessen die noch übrige Freizeit, bevor wir unser Vorgehen weiter besprechen.« sagte Nora ausweichend. Nora hatte jetzt wirklich keine Zeit für eine lange Diskussion. Alex's Nachricht klang wirklich sehr dringend. »Okay«, sagte Ben etwas niedergeschlagen. Ben hatte wirklich gehofft, etwas Action zu bekommen. »Pogo, bitte halte hier die Stellung und Ben, du könntest ja ein bisschen trainieren. Würde dir glaube ich ganz gut tun, deine Kampf-Kenntnisse zu erfrischen, da du ja wahrscheinlich aus der Übung bist.« schlug Nora stattdessen vor. »Das halte ich für eine gute Idee. Nicht wahr, Ben?« sagte Pogo. »Ja, wieso nicht.« stimmte Ben zu. Das hatte er ja wirklich vergessen. Wenn er auf Missionen gehen wollte, musste er ja auch kämpfen können. Da er eine Zeitlang tot war, wäre es sogar sehr wichtig, dass er das Training wieder aufnehmen sollte. Pogo begleitete Ben zum Trainingsraum. »Okay, los geht es, Alex«, sagte Nora. Alex nickte. Im nächsten Moment waren beide verschwunden. Puff. Einfach in Luft aufgelöst.

Außerhalb der Zeit

Nora und Alex landeten direkt in dem Raum, den Alex zuvor verlassen hatte. Die anderen Vier hatten den Raum nicht verlassen, sondern haben gewartet. »Okay Leute, was ist passiert?«, fragte Nora die Truppe. »Sehe es dir besser selbst an«, sagte Laura. Nora ging zum rot blinkenden Monitor und sah es sich genau an. Sie erschrak. »Ach du Sch****! Das haben diese Idioten jetzt nicht wirklich getan! Oder!« ärgerte Nora sich darüber, was sie sah. »Was ist es genau, Nora?«, fragte Aidan.

»Es gab einen illegalen Zeitlinien-Reset! In der Sparrow-Zeitlinie«, sagte Nora leicht sauer. »WASSS!«, riefen alle fünf entsetzt. »Wer ist dafür verantwortlich und aus welchem Grund?«, fragte Emil empört.

»Die aus der Umbrella Zeitlinie sind für den Kugelblitz in der Sparrow-Zeitlinie verantwortlich. Reginald Hargreeves aus der Sparrow Zeitlinie ist für den Reset der gesamten Sparrow Zeitlinie verantwortlich. Viktor aus der Umbrella Zeitlinie hat einen Weltuntergang verursacht. Unabsichtlich. Das hat dazu geführt, dass Fünf. Seine Familie mit in die Vergangenheit genommen hat. (Einer von Aidan's "Ich" Versionen.) Damit haben sie großes Chaos in der Zeit angerichtet und sogar ihre eigene Existenz gefährdet und sind somit in eine andere Zeitlinie geraten. Wo sie eigentlich gar nicht existieren!« erzählte Nora. »Ach du Sch****! Das ist ja wirklich gegen alle Regeln des Zeit-Kontinuums!« sagte Laura ebenfalls entsetzt.

»Warum muss eine Version von mir schuld sein?«, fragte Aidan empört. »Alter ey! Aidan, dein Alter Ego ist echt zum Schießen.« sagte Emil neckend. Mit einem Grinsen und boxte ihm leicht gegen den Arm. »Aidan, also wirklich, die Intelligenz bei deiner Umbrella Version ist echt ziemlich tief gesunken«, sagte Finn, mit dem Kopf schüttelnd. Konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. »Was ihr nicht sagt.« seufzte Aidan gelangweilt. »Na ja, deine Umbrella Version ist nicht der Hauptschuldige, sondern nur mitschuldig wegen dieser Dummheit, die Zeitreise-Regeln nicht einzuhalten!«, sagte Laura empört. »Der Hauptschuldige ist in erster Linie Reginald Hargreeves! Wohl gesehen in der Umbrella Zeitlinie sowohl als auch in der Sparrow Zeitlinie. Er hat das alles extra so geplant und Viktor, früher Vanya, zu dieser Bombe geformt, die er eigentlich gar nicht hätte sein müssen.« führte Alex weiter aus. »Er hat Viktor und Fünf benutzt, um dieses Ziel mit der Zurücksetzung des Universums und des Kugelblitzes zu erreichen!« fasste Emil entsetzt zusammen. »Die Frage ist nur. Woher wusste dieses Alien Reginald Hargreeves, wie er dieses Ziel erreichen konnte?« fragte Finn nachdenklich.

»Das habt ihr alle sehr gut zusammengefasst. Eigentlich hatte ich schon einen Plan gehabt, aber der muss jetzt ein bisschen umgeplant werden.« sagte Nora mit einem Seufzer. »Okay, die nächste Frage wäre. Wie könnte man das wieder gerade biegen, damit alle wieder in ihrer ursprünglichen Zeitlinie sind?« fragte Aidan ernst. »Gut, dass du fragst, Aidan. Hier ist der neue Plan. Der Auftrag lautet: Fünf lebend zu mir bringen und nicht umbringen. Haben wir uns da verstanden? Oder gibt es noch weitere Fragen?« Nora schaute jeden der Reihe nach an. »Wer soll ihn holen?«, fragte Laura. »Wie wäre es mit dir, Laura und Emil? Finn und Alex werden euch zwei dann überwachen und euch die Lage berichten, wann und wie ihr Fünf fassen könnt.« schlug Nora vor. »Keine so schlechte Idee«, sagte Finn. »Was ist mit mir?«, fragte Aidan sich etwas ausgeschlossen. »Denkst du, es wäre gut, dir selbst zu begegnen? Normalerweise würde es zu einer Paradox-Psychose kommen.« nannte Nora den Grund. »Aber mir passiert das nicht, weil wir hier ja eine Ausnahme haben. Diese Ausnahme gilt für alle, die du adoptiert hast, Nora«, erinnerte Aidan Nora empört daran. »In Anbetracht dieser Umstände darfst du dann mitkommen auf die Mission. Jetzt geht an die Arbeit. Hopp, hopp. Sagt mir Bescheid, wenn ihr Fünf gefasst habt.« sagte Nora und verließ den Raum. »Los, Leute, ihr habt Nora gehört. An die Arbeit.« sagte Laura enthusiastisch und klatschte dabei in die Hände. Aidan und Emil kamen in Bewegung und folgten Laura zu den Garderoben. Dort zogen sie sich für die bevorstehende Mission um.

Dritte Zeitlinie

Laura, Aidan und Emil hockten hinter einem Gebüsch und warteten darauf, dass ihre Zielperson vorbeilief. »Seht ihr schon was?«, fragte Emil über ein verstecktes kleines Headset. »Nein, nichts! Aber den Daten zufolge müsste er jeden Moment auftauchen.« antwortete Finn's Stimme aus dem Headset. »Was ist der Plan?«, fragte Aidan seine Teamkollegen. »Plan A: Wäre. Wir schleichen uns von hinten an und überraschen so, dass er keine Chance hat, sich zu wehren. Das wäre auch am einfachsten.« erklärte Emil den Plan A. »Was ist, wenn Plan A schiefgehen würde? Was wäre Plan B?« fragte Aidan. »Plan B sieht folgendermaßen aus: Emil lenke Fünf erstmal ab. Dann komme ich und gebe Emil Deckung. Aidan, du bist der Überraschungsmoment. Im richtigen Moment musst du deine Version ablenken. Wenn Fünf abgelenkt ist, bist du wieder an der Reihe, Emil. Du setzt deine Kraft ein und fängst Fünf dann. Alles so weit verstanden oder noch irgendwelche Fragen?« erklärte Laura den Plan B. »Warum soll ich die Ablenkung spielen?«, fragte Aidan ein bisschen empört. Seine Stimme klang so, als wäre er damit nicht einverstanden. Sondern eher so, als würde er gerne kämpfen wollen. »Weil du, er bist! In gewisser Weise. Ihr seid dieselbe Person vom Aussehen und der Genmutation. Der Unterschied ist, nur ihr seid komplett unterschiedlich aufgewachsen. Der Überraschungsmoment wäre dahin, wenn du früher herausspringen würdest und er sich früher selbst sehen und erkennen würde.« erklärte Emil es Aidan noch einmal.

»Fünf ist in seinem dreizehnjährigen Körper gefangen und ist eigentlich schon 58. Du dagegen bist erst 30 und siehst jünger aus, als du eigentlich bist. Nämlich wie zwanzig. Normalerweise sollte zwischen euch beiden jetzt eine Paradox-Psychose entstehen. Aber da du von Nora adoptiert wurdest, hast du einen Schutz dagegen bekommen. Genauso wie wir und der Rest unserer Geschwister.« stellte Laura leicht genervt klar. »Diese Information über die andere Version von mir hast du jetzt bitte woher?«, fragte Aidan leicht säuerlich. »Von Nora«, antwortete Laura knapp. »Das hätte ich mir doch denken können«, sagte Aidan leicht sarkastisch.

»Zielperson gesichtet! Auf drei Uhr! Macht euch bereit!« sagte Alex's, stimmte aufgeregt durch die Headsets. »Verstanden.« gab Emil über sein Headset Rückmeldung. »Auf Position«, sagte Laura. »Okay, holen wir uns diese Version von mir!«, sagte Aidan Abenteurer lustig. Leise kamen sie hinter dem Gebüsch hervor und gingen näher an Fünf heran.

Außerhalb der Zeit

»Finn, denkst du, die schaffen das ohne Blutverluste?«, fragte Alex ironisch. »Nope. Ich rechne mit Blutverlusten.« entgegnete Finn schelmisch und schüttelte den Kopf. »Was du nicht sagst. Aber jetzt mal ehrlich. In der Akte von Fünf steht, dass er ein ziemlich geschickter Auftragskiller ist. Das ist ja fast schon gruselig.« wechselte Alex das Thema. »Kein besonders großer Unterschied zu Aidan. Ich meine, die sind schon ein und dieselbe Person. Sie sind nur anders aufgewachsen. Aidan ist zwar kein offizieller Auftragskiller. Aber im Prinzip könnte er genauso gescheit töten wie Fünf.« entgegnete Finn. »Aber seine Geschichte ist schon echt krass. Aidan dagegen musste nicht alt werden und von seiner Familie getrennt sein. Fünf dagegen war sehr lange einsam. Niemand hat Fünf, die Zeitreise-Regeln erklärt und so hat er eine Menge Mist gebaut.« sagte Alex. »Er bleibt trotzdem ein Auftragskiller. Das heißt, wir dürfen das wieder ausbügeln und diese dumme Kommission hält sich auch an keine Zeitreise-Regeln!« empörte sich Finn. »Wer hat die überhaupt erfunden und warum ist sie auch außerhalb der Zeitgrenze?«, fragte Alex etwas unbeherrscht. »Keine Ahnung. Wusstest du, dass mindestens einige Versionen von einer Person eine komplett andere Persönlichkeit haben als der Durchschnitt?« fragte Finn seinen Bruder Alex. »Jupp, entweder total freundlich und schüchtern oder aber sogar auch ein Superschurke. Ein Killer ohne Herz und ohne Gnade.« antwortete Alex. »Ich möchte am liebsten gar nicht diesen Versionen von mir begegnen, die so ohne Herz und ohne Gnade töten. Die würden sogar ihre eigenen Versionen ohne zu zögern töten.« schluckte Finn nervös bei diesem Gedanken.

»Finn, du kannst wenigstens deine anderen Versionen steuern. Mit deiner Gabe, das Bewusstsein zu projizieren, könntest du jede Zeitlinie unauffällig besichtigen, ohne dabei Gefahr zu laufen, sich doppelt zu begegnen.« sagte Alex schnippisch. »Aber wenn eine Version davon als Verbrecher im Knast sitzt, dann kann ich diese Zeitlinie leider nicht erkunden. Diese Versionen, die die Gabe ebenfalls besitzen, könnten ebenfalls eine Bewusstseinsübertragung machen. Ich würde es merken, denn dann würde es ein Tausch geben.« erklärte Finn seine Gabe noch einmal. »Ziemlich gruselig.« gab Alex als einziges zur Antwort.

»Ihr wart an meiner Aktenschublade!« donnerte plötzlich Aidan's Stimme aus dem Headset. »Woher weißt du das?«, fragte Alex etwas ertappt. »Jungs, ihr seid wirklich etwas vergesslich. Ich bin ein Telepath schon vergessen?« fragte Cecilia's Stimme unschuldig durch das Headset. »Cecilia, wo kommst du auf einmal her?«, fragte Finn überrascht. »Ich war zufällig in der Nähe und komme von einem Auftrag.« gab Cecilia Uni so von sich. »Okayyyyy.« zog Alex das Wort in die Länge, weil ihm nichts anderes einfiel. »Ich helfe noch einmal mit, wenn ich schon hier bin«, sagte Cecilia durch ihr Headset. Nun kam Aidan wieder zu Wort. »Wenn ich später hier fertig bin. Seid ihr dran!« dröhnte Aidan's Stimme ziemlich ärgerlich. Oh oh, nicht gut. Dachten sich Finn und Alex und schauten sich alarmiert an.

Dritte Zeitlinie

Fünf spazierte gerade durch einen großen Park. Die Sonne schien und der Himmel war strahlend blau. Keine einzige Wolke ließ sich am Himmel blicken. Menschen, die an ihm vorbeigingen, blendete er vollkommen aus, da er den Kopf voller Gedanken hatte. Fünf ärgerte sich über die vergangenen letzten Wochen. Warum musste nur alles so schieflaufen? Er und die anderen hatten ziemlich viel Mist gebaut. Nora hatte übrigens einen Plan und wahrscheinlich war der jetzt hinfällig. Nein. Nein. Nein! Es musste einen Weg geben, alles wieder geradezubiegen.

Fünf war so vertieft in seine Gedanken, dass er gar nicht die vier maskierten Gestalten bemerkte, die plötzlich im Park aufgetaucht waren.

Die Gestalten trugen jeweils einen violetten Anzug und violette Masken. Auf der rechten Brusthöhe prangte ein Wappen. Oben auf der linken Seite des Wappens prangte eine 1. Neben der 1 auf der rechten Seite war eine violette Schlüssel-Note abgebildet. Unter der 1 war eine Sanduhr zu sehen. Unter der Schlüssel-Note waren, zwei Schwerter über kreuz. Unter dem Wappen stand etwas auf Latein. (Non Ludere Cum Tempore), was übersetzt lautete: (Mit der Zeit spielt man nicht.)

Leise schlich sich das Quartett von hinten an. Einer von ihnen trat unvorsichtig auf einen Ast. Es knackte Geräuschvoll. »Sch****!« fluchte Emil leise. »Verteilt euch!« zischte Laura flüsternd.

Aidan teleportierte sich mit Laura und Cecilia hinter einen Busch. Vergaßen aber Emil mitzunehmen. Emil blieb als einziger an Ort und Stelle. So schnell konnte er gar nicht reagieren. »Plan B«, flüsterte Laura kurz und knapp durch ihr Headset. »Verstanden«, sagte Aidan und teleportierte sich hinter einen Baum. Emil konnte nur nicken, was Laura und Aidan aus einiger Entfernung noch gut erkennen konnten. Cecilia machte sich auch Kampfbereit.

Das Knacken riss Fünf aus seinen Gedanken. Alarmiert drehte er sich um und erblickte einen jungen Mann, der um die zwanzig Jahre alt sein musste. Emil schaute Fünf direkt in die Augen. Das alles passierte in wenigen Sekunden. Ehe Emil sich versah, hatte Fünf auch schon ihm eine Faust in den Bauch reingehauen. Emil krümmte sich vor Schmerz zusammen und keuchte erschrocken auf. Das hatte er nicht kommen sehen. Mit so einer Reaktion hatte Emil gar nicht gerechnet. Obwohl die Umbrella Version von Aidan, auch nicht ohne war. Man hätte sehr wohl damit rechnen können.

»Alter Emil, benutz doch dein Schutzschild«, murmelte Aidan sarkastisch vor sich hin.

Emil richtete sich wieder auf, doch Fünf ließ ihm keine Zeit, in Angriffsstellung zu gehen. Kaum, dass Emil wieder einigermaßen aufrecht stand, schlug Fünf erneut zu. Emil sank erneut gen Boden. Im nächsten Moment stand Fünf über ihm, den Fuß dicht auf seine Kehle gedrückt. Fünf ließ gerade noch so viel Luft, dass Emil atmen konnte. »Wer bist du und was willst du von mir? Bist du etwa von der Kommission?«, zischte fünf gefährlich und verstärkte den Druck auf Emils Kehle, als dieser nicht antwortete. Ohne zu wissen, dass es eigentlich vier Gegner waren. Emil versucht, mit seinen Händen den Fuß von Fünf von seiner Kehle zu bekommen. Doch erfolglos. Der zunehmende Sauerstoffmangel machte ihm zu schaffen und er spürte, wie seine Kraft mit jedem rasselnden Atemzug mehr schwand. Aus ihren verschiedenen Verstecken nickten Aidan und Laura und Cecilia sich einander ernst zu. Jetzt war Laura mit ihrem Part des Plan's an der Reihe.

Laura sprang aus ihrem Versteck und schlich sich lautlos von hinten an. Fünf hatte Laura noch nicht bemerkt. »Das reicht jetzt!«, schrie Laura genervt und riss Fünf während des Sprungs von Emil runter. Die zwei rollten über den staubigen Parkboden. Laura sprang elegant wieder auf und landete auf ihren Füßen. Fünf dagegen müsste sich mühselig wieder aufrichten.

Währenddessen teleportierte Aidan sich zu Emil und teleportierte Emil und sich zurück hinter den Baum, wo Aidan sich zuletzt versteckt hatte. Emil rang erleichtert nach Luft. Laura hatte die Aktion aus dem Augenwinkel gesehen, doch Fünf hatte das nicht gesehen, da er mit dem Rücken zu dem Geschehen gestanden hatte.

Im nächsten Moment verpasste Laura Fünf einen Kinnhaken. Fünf taumelte zu Boden. Fünf spürte, wie langsam Blut aus seiner Nase floss. Auch das noch! Ärgerte Fünf sich. Das passierte alles so schnell, dass Fünf gar nicht wusste, wie ihm geschah und total überrascht von einem weiteren Angreifer war. Fünf kam plötzlich ganz schön in den Schwitzkasten. Am liebsten würde er sich weg teleportieren, doch das ging ja leider nicht mehr. Das war ziemlich ärgerlich. Er hatte genau wie seine Geschwister seine Kräfte durch den Reset des Universums verloren. Aber kämpfen konnte er immer noch. Er wurde ja zu einem Superhelden ausgebildet. Aber ob das reichen würde, um gegen die beiden Gegner durchzukommen? Das wusste Fünf nicht. Seine Chancen würden besser stehen, wenn die beiden Gegner nicht so erfahren im Kampf wären. Aber so sahen seine Chancen sehr schlecht aus. Trotzdem würde er nicht aufgeben und weiter um sein Leben kämpfen bis zum bitteren Ende. »Wer seid ihr und was wollt ihr von mir? Seid ihr von der Kommission?« wiederholte Fünf seine Frage erneut. In der Hoffnung, mit der Frage abzulenken und dem ganzen eine Wendung zu geben. ›Du hast doch zuerst angegriffen. Wir verteidigen uns nur.‹ Antwortete plötzlich eine Stimme in Fünf's Kopf. Was zum ...? Wer hatte das gerade gesagt? Fragte sich Fünf gedanklich. Vielleicht seine innere Stimme? Fünf hatte nicht wirklich Zeit, über diese Stimme nachzudenken. Er musste sich konzentrieren, am Leben zu bleiben. Doch den Moment der Unachtsamkeit nutzte Laura und den nächsten Schlag bekam Fünf in seine Weichteile kassiert. Fünf spürte einen ungeheuerlichen Schmerz in sich aufsteigen. Am liebsten hätte er sich vor Schmerz zusammengekrümmt, aber die Blöße wollte er sich vor seinen Angreifern nicht geben. Also biss er sich bloß auf seine Unterlippe und lächelte schief. Er durfte jetzt nicht schwächeln. »Du hast einen ziemlich harten Schlag«, brachte Fünf unter zusammengebissenen Zähnen heraus. ›Reines Training.‹ Hörte Fünf wieder, diese Stimme in seinem Kopf. Die ziemlich unbeeindruckt klang. Aidan beobachtete das ganze Spektakel eine Weile und wartete ungeduldig auf die perfekte Gelegenheit. Er lächelte spöttisch. Ein weiterer Moment der Unachtsamkeit bekam Fünf einen weiteren Schlag und wurde ein paar Meter über den erdigen Parkboden geschleudert. Ein kurzer Moment traf ein. Dann trat Aidan endlich aus seinem Versteck hervor. »Hey, macht es Dir Spaß, mein alter Ego so zu vermöbeln?«, rief Aidan Laura spöttisch zu. »Haha, sehr witzig! Du kennst die Antwort genau!«, sagte Laura sarkastisch. ›Konzentriere Dich lieber auf Deinen Part.‹ Sprach Cecilia telepathisch in Aidan's Kopf. »Ist ja schon gut.« schmunzelte Aidan.

Das war der Moment, in dem Fünf innehielt und sich zu der Stimme umdrehte, die zu der Person gehörte. Die Stimme klang ihm so seltsam vertraut. Fünf konnte es nicht fassen. Da stand eine ungefähre zwanzig Jahre alte Version von ihm! Warum gab es keine Paradox-Psychose? Was war hier los? Was ging hier vor sich? Fünf rappelte sich wieder auf. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Aidan schaute in Fünf's Richtung. Fünf schaute ungläubig zurück. »Was ist? Sprachlos sich selbst zu sehen?« fragte Aidan spöttisch zu Fünf. Seiner anderen Version. »Du wusstest es. Die Regel ist doch ganz klar, dass man sich am besten meiden sollte wegen der Paradox-Psychose.« sprach Fünf zu seinem anderen Ebenbild. »Na, na, na. Komm Du mir nicht mit Regeln. Du warst imstande dazu, alle Regeln des Zeitreisens zu brechen und jetzt schau Dich um. Siehe, was Du angerichtet hast!« sagte Aidan bitter. »Woher ... weißt Du davon?«, fragte Fünf misstrauisch. »Das geht Dich gar nichts an«, antwortete Aidan scharf.

Fünf fiel noch etwas Merkwürdiges an seiner anderen Version auf. »Du bist nicht älter als zwanzig Jahre, obwohl Du im Jahr 2019 um die 30 Jahre sein müsstest. Warum?« fragte Fünf weiter. »Du willst wissen, warum ich jünger aussehe als ich eigentlich sein sollte. Das könnte ich genauso gut, Dich fragen. Du bist nämlich ein 58-jähriger alter Mann, der in seinem 13-jährigen Körper gefangen ist!« spottete Aidan. »Woher weißt Du das alles? Antworte mir!« wurde Fünf lauter. »Aber gut, auf diese Frage antworte ich Dir mal. Ich sehe nicht älter aus, weil, mit einem jüngeren Körper, kämpft es sich besser als mit einem alten Körper.« grinste Aidan böse. Nach diesen Worten löste sich Aidan in Luft auf und tauchte direkt vor Fünf wieder auf. Fünf erschrak sich so sehr, dass er dem nächsten Schlag von seiner selbst nicht ausweichen konnte. Aidan briet seinem Alter Ego eins über und Fünf fiel bewusstlos zu Boden.

»Der Auftrag lautete doch, ihn lebend ins Hauptquartier zu bringen und nicht umzubringen!« erinnerte Laura an Nora Soraya's Worte. »Sagt diejenige, die sich mit meiner selbst geprügelt hat.« Aidan's Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. »Emil wäre beinahe erstickt«, empörte sich Laura. »Danke übrigens für die Hilfe«, bedankte Emil sich bei Laura. »Das war doch selbstverständlich. Du bist doch mein Bruder«, sagte Laura zu Emil. »Ich habe ihn mit meinen telepathischen Fähigkeiten abgelenkt, damit ihr es einfacher hattet.« gab Cecilia ihren Beitrag dazu. »Danke, Ceci. Das war wirklich hilfreich.« bedankte sich Laura. »Kommt, beeilen wir uns besser. Emil, stell meine andere Version ruhig und dann verschwinden wir am besten von hier.« sagte Aidan. »Geht klar«, sagte Emil.

Emil sperrte Fünf in ein Paradoxgefängnis, das aus einer Blase bestand.

Dann drückten alle einen Knopf, was an ihren Handgelenken eines Armbandes befestigt war. Im nächsten Moment lösten sich alle in Luft auf. Weg waren sie.

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