Liam - Neues Zuhause

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In der Wohnung denke ich dauernd an Zayn. Alles hier erinnert mich an ihn und das macht mich langsam aber sicher verrückt. Das Verlangen, mich mit Alkohol zu betäuben ist zwar weg, aber ich will nichts riskieren. Ich muss hier raus, bevor ich wieder Dummheiten mache. Niall unterstützt mich tatkräftig bei der Suche und schaut sich mit mir unzählige Wohnungen an. Zu klein, zu groß, zu hellhörig, unpassende Nachbarschaft. Als ich schon aufgeben will, fällt mir die Anzeige für ein kleines Häuschen ins Auge. Garten, große, helle Zimmer, genau die richtige Größe und günstig gelegen. Sofort rufe ich an, um einen Besichtigungstermin auszumachen und habe Glück. Ich kann mir das Haus gleich noch anschauen. Auf dem Weg dorthin fahre ich bei Niall vorbei.

"Hallo Liam, was machst du hier?"

"Hey, ich wollte dich fragen, ob du noch eine Besichtigung überstehst."

"Na klar, aber ich bin grade nicht alleine. Lou und Harry sind hier."

"Dann kommt doch alle mit. Ich kann wirklich euren Rat brauchen."

Fünf Minuten später sind wir zu viert auf dem Weg zu dem Termin. Zwischen dem Lockenkopf und Lou auf dem Rücksitz herrscht mal wieder Eiszeit. Auf meinen fragenden Blick hin, zuckt Niall nur die Schultern. Nun gut, darum kümmere ich mich nach der Besichtigung. Die Fahrt dauert nur eine Viertel Stunde, dann parke ich den Wagen in der Einfahrt. Die Eigentümerin erwartet uns schon, sie begrüßt uns freundlich und führt uns anschließend herum.

Die Zimmer sind gut geschnitten, die Küche ist groß und bietet Platz für einen Tisch und Stühle. Begeistert schaue ich mich überall um und gehe danach in den Garten. Eine dichte Hecke verwehrt den Einblick auf das Grundstück, das gefällt mir ganz gut. Jemand legt von hinten die Arme um mich und ich seufze leise.

"Das Haus ist toll", sagt Harry.

"Ja, es ist wunderschön und ich fühle mich wohl hier."

"Dann wirst du es kaufen?"

"Wenn Mrs King es mir verkauft, dann ja. Sag mal, was ist mit dir und Louis los?"

Er schweigt, deshalb drehe ich mich zu ihm um und sehe Tränen in seinen Augen glitzern. Ich umarme ihn und er legt den Kopf auf meiner Schulter ab. "Können wir später reden?", flüstert er.

"Wann immer du dazu bereit bist. Du weißt, ich bin für dich da, Haz."

"Danke."

Er wischt sich über die Augen, schenkt mir ein schiefes Lächeln und atmet tief durch. Zusammen gehen wir wieder hinein, wo Lou und Niall aus dem Schwärmen nicht mehr heraus kommen. Der Lockenkopf gesellt sich zu ihnen, während ich zu Mrs King gehe.

"Nun, wie ich sehe, gefällt Ihnen das Haus."

"Es ist wirklich sehr schön und ich habe mich sofort wohl gefühlt. Ich würde es gerne kaufen, aber Sie haben sicherlich auch noch andere Interessenten."

"Um ehrlich zu sein, sind Sie der Einzige, der angerufen hat. Ich habe mir deshalb erlaubt, gleich einen Kaufvertrag fertig zu machen. Die Lage ist für viele Leute ungünstig, deswegen ist es schwer, hier ein Objekt zu verkaufen."

"Das heißt, ich bekomme das Haus?"

"Sobald der Vertrag unterzeichnet und das Geld auf meinem Konto eingegangen ist, gehört es Ihnen."

"Ich danke Ihnen Mrs King. Ich werde das Geld heute noch überweisen. Es ist wichtig, dass ich aus der alten Wohnung ausziehe."

Nachdem wir beide den Vertrag unterzeichnet haben, machen wir uns auf den Rückweg. Bei Niall steigen die drei Jungs aus, aber Harry setzt sich gleich wieder zu mir ins Auto.

"Ich fahre mit zu Liam", verkündet er.

"Ok, wir sehen uns später", sagt Louis leise.

Bei mir angekommen, folgt Harry mir hinein und geht direkt in die Küche, um sich einen Kaffee zu kochen. Ich setze mich schon mal ins Wohnzimmer, lasse ihm ein wenig Zeit sich zu sammeln. Mit zwei Tassen Kaffee kommt er herein, stellt sie ab und sinkt neben mir in die Polster. Er streicht sich durch die Haare, dreht sich zu mir und erneut hat er Tränen in den Augen. Vorsichtig lege ich den Arm um ihn und er lehnt sich schwer an mich.

"Was ist passiert, Haz?"

"Wir haben uns gestritten. Lou hat mir vorgeworfen, dass ich zu sehr an ihm hänge. Er meint, ich solle ihm mehr Freiraum lassen. Wie soll ich das machen, Liam? Ich..." Er stockt und überlegt einen Moment, bevor er weiterredet. "Ich brauche ihn doch. Ohne Louis kann ich nicht leben."

Sein Kummer zerreißt mir das Herz. Ich weiß zu gut, wie es sich anfühlt, ohne den Menschen leben zu müssen, für den man alles tun würde. Sanft wische ich ihm die Tränen von den Wangen.

"Vielleicht wäre es besser, wenn du dich eine Weile von ihm fern halten würdest, auch wenn es dir schwer fällt. Du kannst auch hier bleiben, wenn du nicht alleine sein willst."

Wir sprechen beide das Offensichtliche nicht aus, nämlich, das Harry in Lou verliebt ist. Das müssen wir auch nicht, es ist klar, dass es genauso ist. Ich hoffe nur, dass Louis keine Dummheit macht und den Jüngeren noch mehr verletzt.

"Danke, Li. Das ist lieb von dir."

Am nächsten Morgen weckt mich das Klingeln meines Telefons. Verschlafen taste ich danach, reibe mir die Augen und schaue, wer mich anruft. Ich gehe dran und werde gleich mit einer Frage überfallen.

"Ist Harry bei dir?"

"Dir auch einen guten Morgen, Louis", brumme ich.

"Ja, guten Morgen. Ist er da?"

"Wieso interessiert dich das?"

"Weil wir uns gestern noch treffen wollten, aber er ist nicht aufgetaucht. Ich mache mir Sorgen, Liam. Weißt du, wo Harry ist oder nicht?"

"Beruhig dich, er ist hier. Er wollte nicht nach Hause und ich habe ihm angeboten, erstmal bei mir zu wohnen."

"Was? Warum das?"

Ich lache freudlos auf. "Willst du mir wirklich weis machen, dass du keine Ahnung hast, wovon ich rede? Verkauf mich bitte nicht für blöd, Tomlinson."

"Ich...es tut mir leid. Hör zu, ich wollte Harry auf keinen Fall wehtun, aber..."

"Liebst du ihn?"

"Ja", haucht er.

"Warum stößt du ihn dann weg?"

"Das verstehst du nicht. Ich kann keine Beziehung mit ihm eingehen. Pass auf ihn auf, ich kann es gerade nicht."

"Immer Lou, immer."

Seufzend ziehe ich mir nach dem Telefonat die Decke über den Kopf. Warum muss alles so kompliziert sein? Wir schlittern von einer Katastrophe in die nächste. Einzig Niall scheint zu glücklich sein. Nie hört man ihn jammern oder sieht, dass er traurig ist. Vielleicht ist er aber auch ein besserer Schauspieler, als wir anderen.

Zwei Wochen später ist der Tag meines Umzugs gekommen. Harry hat mir geholfen, alle Sachen zu packen. Jeden Tag hat er bis zur Erschöpfung geschuftet. Er redet kaum, sein Lächeln ist verschwunden und es scheint, als würde er vor meinen Augen verblassen. In jeder Nacht höre ich ihn weinen und gehe zu ihm, um ihn zu trösten. Es zerrt an meinen Nerven, dass ich kaum etwas für ihn tun kann.

Morgens kommen Niall und Louis, die den Umzugswagen abgeholt haben. Eine Weile laden wir einfach die Kisten in das Auto, aber dann nimmt Lou mich zur Seite.

"Du hast versprochen, auf Harry aufzupassen", zischt er wütend.

"Das habe ich, aber sein Kummer ist zu groß. Ich kämpfe immer noch gegen meine eigenen Dämonen, meine Kraft ist begrenzt. Wie wäre es, wenn du wieder in die Spur kommst und dich um ihn kümmern würdest?"

Er schluckt schwer und nickt dann. Danach arbeiten wir weiter, fahren zum Haus und laden dort alles wieder aus. Stunden später sind endlich alle Kisten auf die einzelnen Zimmer verteilt. Ich gehe in die Küche, um Getränke zu holen und Pizza zu bestellen. Mein Blick fällt aus dem Fenster, ich sehe Lou und Harry im Garten stehen. Dem Lockenkopf laufen mal wieder Tränen über die Wangen. Gerade als ich hinaus eilen will, um für ihn da zu sein, umarmt Louis ihn fest.

"Es tut mir leid, Hazza. Ich wollte dir nie wehtun. Bitte verzeih mir, ich war so dumm", höre ich ihn sagen.

"Gib mir noch ein paar Tage Zeit, bitte. Du hast mich sehr verletzt, Boo."

Niall kommt herein, stellt sich zu mir und schaut zu unseren Freunden hinaus. "Es wurde aber auch Zeit, das sie endlich miteinander reden. Louis war jeden Tag bei mir. Denkst du, sie schaffen es eines Tages, sich ihre Gefühle zu gestehen?"

"Ich weiß es nicht. Im Moment bin ich einfach nur froh, dass sie sich einander wieder annähern. Sie brauchen sich gegenseitig. Sieh dir Harry an, ohne Louis ist er nur ein halber Mensch. Selbst wenn sie nur Freunde bleiben, ist es besser als der Zustand der letzten Wochen."

"Du hast Recht. Wie geht es dir eigentlich?"

"Viel besser, auch wenn es immer noch ein Kampf ist. Das Verlangen ist unterschwellig stets da, aber ich habe mich gut im Griff. Die Wohnung verlassen zu haben, war der beste Schritt, den ich machen konnte. Klar fällt es mir schwer, die schöne Zeit hinter mir zu lassen, aber ich muss irgendwie nach vorne schauen. Ich glaube nicht mehr daran, Zayn jemals wieder zu sehen. Es wird Zeit, nach vorne zu schauen und positiv in die Zukunft zu gehen."

"Das hört sich gut an", sagt Louis hinter mir.

Er und Harry kommen zu uns und ich finde mich in einer festen Gruppenumarmung wieder. Ich habe wunderbare Freunde und ein neues Zuhause. Vielleicht gelingt es mir ja tatsächlich, mir eine Zukunft ohne Zayn aufzubauen.

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