Kapitel 49

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Amalia Pov.:

Als wäre ich weit entfernt hörte ich wie Ciel mit mir sprach. Ich fühlte mich desorientiert und als würde ich nicht Herr meiner Selbst sein.
Angestrengt kämpfte ich gegen den Nebel an, aber erst als ich Angela schreien hörte und einen Blick auf sie erhaschte, hatte ich mich selbst für einen Augenblick wieder unter Kontrolle.

Der Engel hielt blutüberströmt, zerzaust und ziemlich zugerichtet mit ausgefahrenen Flügel auf uns zu.

Geistesgegenwärtig drehte ich mich so, dass ich mit "Ciel" die Plätze tauschte und stieß ihn aus der Gefahrenzone. Statt ihm bekam nun ich den Flügel in die Seite und ein stechender Schmerz durchfuhr mich. Eine warme Flüssigkeit suchte sich den Weg in meinen Mund und lies mich husten. Allzu deutlich schmeckte ich den metallischen Geschmack des Blutes, während ich in hohen Bogen von der Brücke geschleudert wurde und in die Tiefe fiel. Kurz schloss ich meine Augen. Ich fühlte mich mit einem Mal bleischwer, als hätte mich all meine Kraft verlassen. Mit traurigem Blick schaute ich auf in den wolkenverhangenen Himmel.

Das würde dann wohl mein Ende sein.... Ich dachte an alles was ich in den letzten Wochen erlebt und durchgemacht hatte und an alle Personen die mich begleitet hatten.

Dann schlug ich auf dem Wasser auf. Der Aufprall presste alle Luft aus meinen Lungen und lies das Gefühl von Schmerz auf meinen Rücken explodieren, bevor mich das eisige Wasser umschloss und in die Tiefe zog.



























Immer weiter zog mein Leben vor meinen Augen vorbei. Alles was ich so schmerzhaft vermissen würde. Doch nicht etwas sondern jemand war es der mich am härtesten mitten ins Herz traf. Undertakers leuchtend grüne Augen, sein unverwechselbares Lachen und all die schönen Momente die wir gehabt hatten, schienen sich fast greifbar vor mir abzuspielen. Wie er meinen Tod wohl verkraften würde? Jetzt bereute ich es mich mit ihm gestritten zu haben. Unsere letzten Worte waren so voller Wut gewesen und hatten keinesfalls unsere wahren Gefühle widergespiegelt. Zumindest meine nicht. Hier umgeben von dem kalten Wasser der Themse erkannte ich das was ich die ganze Zeit ignoriert hatte...

Ich hatte mich in Undertaker verliebt.

Dieser verrückte Shinigami hatte mein Herz gestohlen. Doch das würde er jetzt niemals erfahren, schließlich verschwand ich gerade auf nimmerwiedersehen in den Fluten. Meine stummen Tränen mischten sich mit dem Wasser, während ich meine letzten Worte hauchte: "Ich liebe dich", mit seinen Gesicht vor Augen driftete ich in ein schwarzes Nichts ab.























Die Zeit schien still zu stehen, alles um mich herum war schwarz und doch war es nicht dunkel.

Sah es so etwa aus wenn man starb? Also den Übergang von Leben zum Tod hatte ich mir schon etwas spektakulärer vorgestellt. Ein Licht wäre da noch das mindeste gewesen was ich erwartet hatte. Aber nöö hier war rein gar nichts! Suchend schaute ich mich um. Wo war hier nur der Ausgang? Ohne ein Ziel vor Augen zu haben lief ich einfach los. Mit jedem Schritt den ich tat schlug mein Herz schneller. Irritiert krallte ich mich in mein Kleid, dort wo mein Herz sitzt. Wieso reagierte ich so? Doch auch wenn ich es nicht zu erklären wusste, so war ich mir sicher das ich weitergehen musste. Irgendetwas schien mich zu rufen. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus und zögernd streckte ich meine Hand aus. Hier war weit und breit nichts und doch war ich mir sicher mein Ziel erreicht zu haben. Meine Hand berührte etwas, doch noch ehe ich erkannte was es war musste ich geblendet meine Augen schließen. Ein grelles Licht erstrahlte vor mir und tauchte alles vor mir in weiß. Langsam flimmerten verschiedene Szenen vor mir auf. Erst waren es nur verschwommene Figuren, doch mit der Zeit wurde es klarer. Vor mir spielte sich eine grausige Szene ab. London lag in Trümmern. Zwar war Angela besiegt, doch die anderen waren viel härter von meinem Tod getroffen als ich angenommen hatte. Laut heulend saß das Chaostrio vor meinem Grab, selbst Ciel stand mit rot geränderten Augen hinter ihnen. Sie strahlten nicht wie sonst in einem leuchtenden blau, sondern waren matt mit dunklen Ringen darunter, welche das elende Bild noch verstärkten. Selbst in den Augen Sebastians war eine tiefe Trauer zu sehen, auch wenn er es nach außen nicht zeigte. Das Bild veränderte sich und es schien Nacht geworden zu sein. Leise näherte ich mich der Person die mir den Rücken zuwandte. Mein hörte deutlich wie sie schluchzte. "Es tut mir leid. Ich konnte dich nicht beschützen. Das es so weit kam ist allein meine Schuld", immer und immer wieder murmelte die Person diese Worte. Ich hatte schon eine Ahnung wer da ganz in Schwarz gekleidet saß, doch als ich ihm endlich ins Gesicht blickte traten mir die Tränen in die Augen.

Vor mir saß Undertaker, doch seine ganze Lebensfreude schien mit mir beerdigt worden zu sein. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, jeder Glanz war daraus gewichen. Es schmerzte mich ihn so zu sehen, doch als ich ihn berühren wollte löste sich alles um mich herum auf. Wieder stand ich in dem schwarzen Nichts.

Doch diesmal stand am anderen Ende eine Gestalt die von innen heraus zu leuchten schien. Ihre Konturen waren verschwommen, ich konnte nicht ausmachen wie sie aussah, sie schien nur aus Licht zu bestehen und als sie Sprach hallte ihre Stimme glockenhell von allen Seiten wieder. "Du musste es nicht soweit kommen lassen. Deine Freunde, deine große Liebe, sie alle würden deinen Tod nicht verkraften."

Frustriert lief ich auf sie zu: "Selbst wenn ich jetzt noch nicht komplett Tod bin, was soll ich deiner Meinung nach tun?! Ich bin zu schwach! Ich kann nichts ausrichten!"

"Glaub an dich. Vertrau auf deine Kräfte, du bist stark, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Halt deine Gefühle fest, die Liebe wird dich leiten. Sie ist der Schlüssel, sie ist der Eingang und der Ausgang", sprach sie immer leiser werdend bis sie verschwand.

Was sollte das denn heißen?! Ich brauchte doch jetzt keine Rätsel! Was ich brauchte war ein Plan! Oder zumindest Hilfe um hier wegzukommen!

Endlich erreichte ich die Stelle an der eben noch diese Erscheinung gestanden hatte. Klirrend trat ich gegen etwas das auf dem Boden lag.

Irritiert hob ich es auf. Überrascht schrie ich auf. Das war mein Dolch!
Reflexartig fuhr ich über die Flügel und verweilte darauf.

Dieses Lichtwesen hatte recht. Ich durfte mich nicht einfach diesem Schicksal hingeben. Ich musste kämpfen. Für mich, für meine Freunde und vor allem für Undertaker. Bei dem Gedanken an ihm war das warme Gefühl in meinem Inneren wieder da. Verträumt schloss ich meine Augen während ich mir jedes Detail von ihm vor Augen rief. Ein kribbeln breitete sich in meinem ganzen Körper aus und ein brennender schmerz durchfuhr erst meine Finger die auf der Gravur lagen und dann meinen Rücken. Mit einem Schmerzensschrei wurde ich aus der Dunkelheit herauskatapultiert und fand mich im Wasser wieder.

Der Druck der vorher auf meinen Lungen gelegen hatte war verschwunden, stattdessen nahm dieses warme Gefühl mein Herz ein. Mit neuem Lebenswillen stieß ich mich im Wasser ab und näherte mich blitzschnell der Oberfläche.

Dann durchbrach ich sie auch schon und .... schwebte mitten in der Luft?! Entgeistert sah ich an mir herab. Jup, ich schwebte eindeutig einen Meter über der Themse. Sofort fiel mir mein neues Outfit auf. Es war ein langes weißes Kleid mit schwarzen Rändern. Es war oben eng anliegend und nach unten ging es in einen wehenden Rock über der vorne ganz kurz gehalten war und nach hinten länger wurde. An meiner Seite erkannte ich meinen Dolch, der auf die Größe eines Schwertes gewachsen war. Doch das was ich aus dem Augenwinkel sah schockte mich am meisten. Hastig zog ich das Schwert, um meine Spiegelung darin betrachten zu können. Hinter mir, direkt aus meinem Rücken ragten zwei riesige Flügel. Oben waren sie strahlend weiß bis sie unten leicht gräulich wurden und dann schwarz endeten. Überwältigt japste ich nach Luft. Ich hatte Flügel! Zusätzlich noch ein neues Outfit und ein Schwert.
(Outfit+Flügel siehe Bild oben)

"Okay Lia, krieg dich wieder ein! Das ist nicht die Zeit über eine Verwandlung wie im Märchen zu staunen. Deine Freunde sind immer noch in Gefahr!", schallte ich mich selbst. Nachdem der erste Schock überwunden war betrachtete ich skeptisch meine Flügel. "Jetzt oder nie! Wird schon funktionieren...", dachte ich mir, ehe ich einmal kräftig damit schlug und in die Höhe schoss.

Es war schwerer als erwartet das Gleichgewicht zu halten und zu steuern, doch nichts ist unmöglich. Nach wenigen testenden Manövern, flog ich recht sicher durch die Luft und näherte mich der Brücke.

Es schien einige Zeit vergangen zu sein seit ich gefallen war, denn die Brücke war weiter zerstört und das Feuer niedergebrannt. An einen der absplitternden Steinteile sah ich den jungen Earl hängen. Fluchend flog ich zu ihm rüber. Wie konnte der Dämon seinen Meister nur einer solchen Gefahr aussetzen! Mit nur einem Blick erfasste ich die restliche Situation. Anscheinend nahte der Showdown, denn Sebastian war inzwischen fast komplett in seiner Dämonenform und ich musste zugeben, dass es echt teuflisch gut aussah. Im vorbei fliegen schnappte ich mir "Ciel", der überrascht aufschrie und zappelte. Jedoch ließ er seine Augen dabei geschlossen, weshalb ich ihn mit meiner Stimme beruhigen musste. "Halt still oder ich lass dich fallen! Ich bin schließlich noch kein Meisterflieger!" Ach sagte ich beruhigen? Nee mir war das eindeutig zu blöd, aber zum Glück schien er mich zu erkennen und hörte auf zu strampeln. Vorsichtig setzte ich ihn an einer sicheren Stelle ab, ehe ich mich wieder einmal ins Geschehen stürzte. Elegant landete ich neben Sebastian. "Mensch schickes Outfit, aber sind die Schuhe nicht etwas übertrieben?", konnte ich mir einen neckischen Kommentar nicht verkneifen. Sein Blick war Gold wert, so irritiert wie er mich ansah. Doch fing er sich sofort wieder und musterte mich. "Du hast dich aber auch ganz schön aufgebrezelt. Wusste gar nicht das du gerne so ein Federfieh wärst", grinste er mich seinerseits hämisch an.

Unser kleines Geplänkel wurde jäh unterbrochen als Angela ihren Senf dazugeben musste.

"Die Prophezeiung nähert sich immer weiter deiner Bestimmung! Du hast deine Kräfte entfesselt, nun steige hinauf und vollende es!"

"Sei still!", fuhren der Butler und ich sie gleichzeitig an. Die hatte anscheinend echt nen Sprung in der Platte.

Während er nun vollständig in seine wahre Form wechselte und seine dunklen Präsenz Freiraum ließ, wies ich diesen Himmelsparasiten weiter zurecht. "Ich werde gar nichts tun! Deine Prophezeiung ist mir scheiß egal, ich will nur Antworten!"

Inzwischen schien sie jedoch ihren letzten Rest Verstand abgelegt zu haben, lachte verrückt und griff uns wieder an. Tja, sie hatte es ja nicht anders gewollt. Zusammen bekämpften wir sie.
Er bodennah und ich aus der Luft. Endlich brachte der teuflische Butler sie zu Fall, sodass ich kurz darauf über ihr stand.

"Das ist für all das Leid was du uns zugefügt hast! Auch ohne dich werde ich alles herausfinden was ich wissen will!", dies waren meine letzten Worte an sie, bevor ich mein Schwert auf sie niedersausen lies und ihr die Flügel abtrennte. Ohne Probleme glitt meine Waffe hindurch, ihr Schrei hallte laut durch ganz London, bevor Sebastian ihr den Todesstoß verpasste. Erschöpft steckte ich mein Schwert weg. Zusammen holten wir den jungen Phantomhive und machten uns auf den Weg ins Manor.

Zum Glück war dieser Alptraum nun zu Ende. Die Flügel des verrückten Engels schmückten nun die London Bridge und wir müssten uns keine Sorgen mehr machen. Jetzt würde sicher etwas Ruhe einkehren. Doch ich wusste, dass dies nur der Anfang gewesen war. Auf mich warteten noch einige Abenteuer und Gefahren, denn wie sonst sollte ich herausfinden was in der Vergangenheit lag und was die Zukunft brachte? Doch das musste auf den nächsten Tag warten, denn hier und jetzt war ich bei meinen Freunden und das war für den Moment genug.

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