5. Kapitel

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Lucy

Meine Finger lagen auf dem dicken Hefter in meiner Hand, ein Textmarker war zwischen meine Lippen geklemmt, während meine Augen über die geschriebenen Worte glitten. Aus der kleinen Anlage meines Autos lief leise Musik während ich langsam mit meinem Fuß mit wippte, ob es jetzt im Takt war oder eben nicht interessierte mich eher weniger. Meine Schwestern hatten noch eine Nachmittagsvorlesung, weshalb ich auf dem Parkplatz in meinem kleinen blauen Auto wartete. Um meine Zeit wenigstens etwas produktiv zu nutzen, hatte ich meine Unisachen mit genommen und versuchte mir gerade irgendetwas davon einzuprägen, was eher schlecht als recht funktionierte, da als ich gerade umblättern wollte, jemand an meine Scheibe klopfte und ich leicht zusammen zuckte.

Mein Blick wanderte zu Fenster und ich nahm meinen Textmarker aus dem Mund. Es war Chris, welcher mich durch seine dunkelblauen Augen ansah, jedes zweites Mädchen wäre jetzt geschmolzen, jedoch zog ich skeptisch eine Augenbraue hoch und fuhr meine Fensterscheibe runter. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. ,,Na, fleißig am Lernen?", fragte er und stütze sich an meinem Autodach ab. Seine blonden Haare waren leicht gestylt und betonten dadurch nur noch mehr sein kantiges Gesicht, was viele Mädchen zum Sabbern brachte, besonders meine Schwestern, aber ich war nicht wirklich von ihm angetan ,,Mehr oder weniger. Was gibt's?", fragte ich und sah zu ihm auf. ,,Ich hab mir gedacht, ich frage dich noch mal persönlich, ob du heute Abend in den Club gehst", meinte er und ich musste mir verkneifen nicht die Augen zu verdrehen, da es in letzter Zeit nur um diese ach so geniale Party geht, welche von dem Barbie Ken vor mir organisiert wurde. ,,Ach stimmt, da war ja was. Alles Gute zum Geburtstag", sagte ich und setzte mich etwas besser hin. ,,Danke, und naja ich wollt dich nur mal dran erinnern, könnte echt cool werden", meinte er lächelnd und ich strich über das Lenkrad, von welchem sich das dunkelbraune Kunstleder langsam löste. ,,Ich guck mal, ob ich Zeit hab", sagte ich und sah durch die Frontscheibe. Konnten meine Schwestern nicht einfach mal auftauchen, bevor er mich noch mehr voll redet? ,,Oh, ich hoffe, sonst verpasst du echt was. Und wenn ich würde mich wirklich freuen, wenn du kommst", erklärte er und strich sich durch seine Haare. ,,Hm naja, ich entscheid das spontan", ich zuckte mit den Schultern und suchte immer noch verzweifelt nach den zwei Rotschöpfen. ,,Hast du eigentlich schon viel gelernt? Naja die Klausuren stehen ja erst in zwei Wochen an", fing er an und sah zu meinem dicken Hefter. Er studierte Bio-Chemie, genau wie ich, weshalb ich ihn auch kannte. ,,Es geht, aber ich wollte wenigsten einigermaßen vorbereitet sein bevor die alte Professorin wieder ihre schlechten Launen auslebt", erklärte ich und er musste schmunzeln. Die alte Professorin, auch als das Biest bekannt, war eine Frau, welche Anfang sechzig war und ihre grauen Haare immer in einem strengen Dutt zusammen hatte. Ihre Blicke konnten töten, sowie ihre strenge Art. Sie tolerierte wirklich gar nichts und war auf dem Standpunkt des Mittelalters, was Technik anging. ,,Da hast du wohl recht, sollte ich auch machen", sagte er und sah nun ebenfalls über den Parkplatz. Wo sich die Zwillinge langsam näherten, endlich. ,,Wir sehen uns heute Abend, ein Nein akzeptiere ich nicht", sagte er und mit einem Lächeln und entfernte sich von meinem Auto.

,,Was haben wir denn nun schon wieder verpasst?", fragte Maya mit einem vielsagendem Lächeln, als sie meinen Hefter hoch hob und sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Jette rutschte auf die Rückbank und lehnte sich vor. ,,Haben da etwa Ken und meine Schwester miteinander geredet?", fragte Jette und sah mich durchlöchernd an. ,,Weil das ja auch so eine Neuigkeit ist, Leute wir sitzen in den gleichen Kursen", sagte ich genervt und startete den Motor. ,,Ja das ist uns klar, aber das die Gespräche nun auch außerhalb des Hörsaals passieren ist was Neues", meinte Jette und grinste mich an. ,,Lucy, dass ist einer der heißesten Jungs an der Schule", fing Maya an und ich stöhnte genervt auf. ,,und er hat ein Auge auf dich geworfen, da würde ich Gift drauf nehmen", fügte Jette hinzu und ich fuhr vom Parkplatz. Ich werde diese beiden Nervensägen nie wieder mit nachhause nehmen, sie können von mir aus nun immer allein dafür sorgen irgendwie heimzukommen, auf die andere Seite der Stadt, wofür man mit der Straßenbahn mindestens eine halbe Stunde brauchte. ,,Zwischen uns wird aber nichts laufen. Also Themawechsel oder ihr könnt beide aussteigen", sagte ich und die beiden legten ein Unschuldsgesicht auf. ,,Ich weiß ja nicht, was du hast, Schwesterchen, aber wir haben doch nichts gemacht", meinte Jette und lehnte sich zurück.

Ich stellte meinen Rucksack an meinen kleinen Schreibtisch und lief durch das kleine Zimmer zu meinem Bett, welches über die Hälfte meines Zimmers einnahm. Mein Blick blieb kurz an den vielen Bildern über meinem Bett hängen, bevor ich mich in die dutzend Kissen fallen ließ und erleichtert aufseufzte. Ich war viel zu kaputt, um gerade irgendetwas vernünftiges anzustellen. Es war gerade mal vier Uhr, die Zwillinge wollten wahrscheinlich in drei Stunden wieder los, weshalb es nicht unbedingt die beste Idee wäre jetzt schlafen zugehen...egal.

Meine Zimmertür wurde aufgeknallt und ich hob etwas verschlafen meinen Kopf, meine Augen waren noch etwas verschleiert, weshalb ich nicht sofort verstand, was gerade passierte. ,,Lucy! Wir wollen gleich los", quietschte Jette und zog mich hoch. ,,Das kann jetzt nicht dein Ernst sein", fluchte sie und öffnete meinen Schrank. ,,Wie viel Uhr haben wir es denn?", fragte ich und stand auf. Jette funkelte mich durch ihren dunkelgeschminkten Augen wütend an ,,halb sieben", sagte sie und musterte mich. ,,Reicht Deo oder musst du dich vorher duschen?", fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Jaja ich nehm Deo. Ich zieh mich schnell um und dann können wir los", sagte ich und lief zu meinem Schrank. ,,Willst du echt so weg? Also ungeschminkt und keine Haare gemacht?", fragt Maya ruhig, welche nun auch in mein Zimmer trat. ,,Ja, das hatte ich vor. Ich muss ja nicht jedem gefallen", meinte ich und zog einen dunkelgrünen Einteiler aus dem Schrank. ,,Doch Ken", lachte Jette und lief in Richtung Zimmertür. ,,Du ziehst dich um und dann machen ich und Maya den Rest, so können wir dich nun wirklich nicht auf die Menschheit loslassen", sagte sie lachend und zog Maya hinter sich her. ,,Danke, das merk ich mir", rief ich ihr hinterher und zog meinen Pulli über meinen Kopf. Eigentlich hatte ich keine Motivation auf diese Party und nur noch weniger auf Chris, der ja laut meinen Schwestern was von mir wöllte. Ich schlüpfte aus meiner Jeans und strich dabei über das kalte Metall. Mein mehr oder weniger kleines Geheimnis, was ich seitdem ich auf der Uni war vor jedem fremdem hütete. Mein ganzer rechter Unterschenkel...zumindest dort wo mal einer war, bestand aus kaltem Metall, sowie mein rechter Fuß. Bisher ist es niemanden aufgefallen, da ich seitdem ich acht war, an nichts anderes gewöhnt war, eine Prothese zutragen. Dazu kam, dass mein Vater meine früher einmal steife und unhandliche Prothese weiter entwickelt hat und sie neu gebaut hatte, sodass ich mich wie jeder andere Bewegen konnte. Selber wusste ich nicht wie es funktionierte, aber es war ein kleines Meisterwerk für sich. Mein Vater hat mit einem Ärzteteam zusammen gearbeitet und so ist es entstanden, dass ich durch eine lange Operation einen perfekten Ersatz bekommen habe für mein Fuß, welchen ich damals einbüßen musste.

Ich zog den dunkelgrünen Einteiler über, wessen Beine bis zum Boden reichten und somit mein Bein verdeckten, nur die metallischen Zehen lugten unter dem Stoff hervor, jedoch zog ich schwarze Turnschuhe an, um wirklich alles zu verdecken. Ja, ich braucht immer nur eine Socke, da der Stoff an den Metall hängen bleiben würde oder an den feinen Drähten reißen könnte. Meine Schwestern stürmen in mein Zimmer und machten mir in weniger als einer viertel Stunde Locken und schminkten mich, währenddessen ich Jette anmeckerte, wenn sie nur vor hatte zu einem auffälligen oder dunklen Farbton mit dem Pinsel zu gehen.

,,Wenn Dad nur sehen würde, was du für einen knappen Rock trägst", sagte ich, als ich die Wohnungstür schloss und mich zu Jette umdrehte. Sie trug einen engen Rock, welcher ihr gerade mal bis zur Mitte ihres Oberschenkels reichte, dafür jedoch bis zu ihrem Brustkorb hoch ging. Goldene Knöpfe waren vorne von oben bis unten eingenäht, dazu trug sie ein royal blaues Oberteil. ,,Ach komm, er ist nicht hier, also beschwer dich mal nicht", meinte sie und lief das Treppenhaus runter. Ich sah zu Maya, welche nur mit den Schultern zuckte, bevor wir ihr folgten. Das konnte ja ein Abend werden...

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