Kapitel 4. Von Milchpackungen und Lesezeichen

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Hm.
Das kam jetzt alles ein wenig plötzlich.

Egal.

Es hat inzwischen aufgehört zu regnen, der Nebel allerdings bleibt wie eine dünne, geheimnisvolle Wolke in der kalten Luft.
Doch er scheint schwächer geworden zu sein,
die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages bahnen sich durch das Gewirr aus dichtem Nebel und üppigen Laubwerk und tauchen die gesamte Szenerie in ein orange-goldenes Licht.
Nur die dutzenden kleinen Pfützen, welche mit dem Kontakt der Strahlen wie Edelsteine schimmern, lassen einen erahnen, was vor kurzem geschehen war.

Wie genau zeitlich gesehen das zusammenpasst?

Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau.
Ich vermute, dass das mit dem Schlafrythmus der anderen Protagonisten in irgendeiner Weise  zusammenhängt.
Oder mit deren Zeitgefühl im allgemeinen.

Wie sonst ließen sich die plötzlichen Zeitsprünge oder monatelange Schmollphasen erklären?

Apropos Erklären, ich sollte den Doktor wiederfinden.
Er hat in seinem seltsamen Buch sein Lesezeichen vergessen.
Ich möchte ihn bitten, es zu verbrennen.
Dieses Ding ist einfach nur hässlich und obwohl ich weiß, dass Aussehen Geschmackssache bleibt und es zudem ziemlich dreist ist, so etwas dergleichen zu behaupten, werde ich meine Meinung nicht ändern.

Wenn eine Feder von einem drogensüchtigen Rotkelchen und ein Exkrement von einer Kuh ein Kind aufgrund einer ungewollten Schwangerschaft bekommen hätten, dann würde es das im Entferntesten beschreiben.

Ich weiß, ich bin gemein.

Das Teil scheint feuerresisten zu sein,
denn meine Versuche, sie alleine zu vernichten, sind grandios gescheitert.
Wahrscheinlich besitzt selbst die Mutation von einem verklebten Haar ,,magische Fähigkeiten“.
Juhu.
Ein Grund mehr, sie zu vernichten.

Hm.

Ich sollte mir eine Liste anschaffen, damit ich den roten Faden nicht ständig verliere.

Ich krame mit meiner Hand in meine billige Handtasche herum. Allerlei Gegenstände kommen zum Vorschein, auch Dinge, die höchstwahrscheinlich einmal in die Tasche geworfen und schließlich vergessen wurden.

,,Ein Stift, eine Haarbürste, meine ach so geliebte bereits benutzte Kaugummisammlung, rote Boxhandschuhe, ein Jojo...“

....aber kein Papier.
Hm.
Kurzerhand nehme ich eine Milchpackung aus einer der Alditüten und beginne zu schreiben.

1.Doktor finden
2. Einkäufe nach hause bringen
3. ....

Ich überlege.
Einen dritten Punkt gibt es nicht wirklich, aber nur zwei sehen irgendwie armselig aus.
Also muss ich einen weiteren erfinden.

3. Lesezeichen/Feder vernichten

Klingt vernünftig.
Also gut.
Weiter im Text.
Ich habe mich ohnehin verlaufen, da kann ich auch genauso gut den Doktor finden.
Auch Wenn ich wirklich bezweifle, dass es sich hierbei wirklich um einen  Doktor und nicht um jemanden mit Langeweile handelt.

Ist ja auch egal.

Meine Schritte hallen durch die einsame Häuserreihe, als ich ziellos umherlaufe. Wahrscheinlich wird gerade die gesamte Nachbarschaft geweckt. Falls es diese überhaupt gibt.

Jedes Gebäude sieht verwahrlost aus.  Sogar ein kleines Bäumchen ragt aus den Resten eines verrosteten Autos.
Grünes Moos bedeckt einige Stellen des grauen Betons, welche den verlassenen Stadtteil ein wenig wie ein Urwald aussehen lassen.

Die übrigen Reste der Vernunft.
Wenn ich die Logik wäre, hätte ich mir einen Gärtner besorgt.

Vielleicht.

Und wo zum Teufel ist der Dokto-

Meine Gedanken werden von einem schmerzhaften Aufschrei unterbrochen.

Gefunden.

Ich folge der Richtung, aus der der Laut gekommen war.

Habe ich schon mal gesagt, dass ich Cliffhanger einfach nur für satanistisch halte?

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