Kapitel 39 Der Tanz ins Ungewisse

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„Ger? Ich dachte wir sollten noch mal reden", sagte ich und zwar zu der Gestalt, welche einsam trainierte, während alle anderen feierten.
„Du solltest zu den anderen gehen, dass muss doch aufregen sein für dich als Frau", meinte er und seine Stimme war von Spott getrieft.
Ich schluckte meinen Ärger herunter und erwiderte so ruhig wie ich könnte: „Für dich natürlich nicht, als Unnahbarer.
Avery wartet auf Ella und ich will nicht das dritte Rad am Wagen sein."

„Dann geh zu Tuuli", meinte er grob. Ich seufzte und stellte mit verschränkten Armen klar: „Die kann sich gerade kaum vor Verehren retten." Nun hatte ich seine Aufmerksamkeit. Erschrocken sah er mich an und fast schon besorgt.
Ich liebte es wie sehr die beiden sich umeinander sorgten und es gleichzeitig niemals zu geben würden.

Ich bemerkte im Licht der Laternen, die man anlässlich der Festlichkeiten in die Bäume gehangen hatte, dass auch er sein Ärger herunterschluckte.
Etwas anderes trat in seine Augen.
„Ich schätze, ich sollte etwas sagen wie, dass du gut aussiehst?", gab er relativ knapp von sich.
Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht. „Tue ich das denn", wollte ich wissen. „Ich bin kein großer Frauenheld, aber selbst ich erkenne es an wie großartig du heute aussiehst", meinte er.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Er musste das Kleid, welches ich trug kennen es gehörte Tuuli und trotzdem freute es mich ob so sehr, dass er mir Lob aussprach.
Das weiße Kleid schmiegte sich angenehm an meinen Oberkörper und offenbarte mit einem V-Ausschnitt etwas Haut. Die Ärmel und der Rock dagegen fielen locker und weit hinab.

„Du siehst dagegen übrigens aus wie immer und magst du jetzt vielleicht lieber mit mir als mit einem Schwert tanzen?", fragte ich lächelnd.
„Dieses Schwert hat meiner Mutter gehört. Es ist das Einzige außer Erinnerungen, was ich von ihr besitze", meinte er und trat einen Schritt auf mich zu.
Auffordernd hielt er es mir entgegen. Vorsichtig nahm ich es ihn die Hand und gab dann ein leichtes Stöhnen von mir.
„Es ist schwerer als ich gedacht habe", brachte ich hervor.
Ger nickte und ergriff vorsichtig die Klinge. Erleichtert atmete ich auf, als ein Großteil des Gewichts sich daraufhin auf ihn verlagerte.
„Siehst du es", fragte er mich und blickte herab zur Klinge.

Sie war relativ schlicht und ihr Griff war in Leder gebunden, doch ein einzelner schwungvoller Buchstaben Schmückte sie.
Es war ein V. „Der Buchstabe ihres Vornamens", erklärte er mir. „Mein Vater war Schmied und dieses Schwert war sein Hochzeitsgeschenk an sie.
Es ist das wertvollste was ich besitze, aber ja für diese eine Nacht würde ich eine Frau vorziehen zum Tanz als die Klinge."

Ich lächelte kurz und damit steckte er das Schwert in die Scheide und ergriff mit seiner eine Hand meine.
„Ger."
„Ja?"
„Du bist der einzige, den ich vertrauen kann, weder Ella noch Avery kann ich einschätzen.
Du dagegen bist der treue Held,
sei dir gewiss, dass du auch mir trauen kannst", sagte ich.

Er nickte stumpf, aber tief in meinem Inneren wusste ich es, dass er es genauso sah.
Wir waren keine Liebhaber.
Wir waren nichts in diese Richtung, aber wir kannten dem Schmerz des anderen.
Ob so mehr wir uns Earl näherten, ob so lauter würde die Musik.
Ein paar der Elfen spielten auf Saiteninstrumenten und Flöten. Andere wiegten sich seicht in den Klängen.
Wieder anderen bedienten sich an den Essen.

Ich sah kurz zu einem anderen Elfenpaar und nahm dann Gerolds Hand, während ich die andere auf seiner Schulter ablegte.
Eine ganze Weile tanzten wir nur.
Die Stille des Moments gab uns beiden etwas zurück.
Etwas was wir schmerzlich vermisst hatten, nämlich nähe ein anderes lebendes Wesen.
Diese Ruhe wie sollte es anders sein würde von Ella unterbrochen mit Avery im Schlepptau.

„Was sehe ich denn da", flötete sie.
Mit einem aufgesetzten Lächeln drehte ich mich zu ihr um.
Unser Verhältnis war noch immer Schwierig. Sie nahm mir meine Wörter nach immer übel und ich die ihre. Gerold war es der das Wort ergriff: „Mein bester Freund anscheinend." Überraschend umarmte er den anderen Mann.
Sowohl ich als auch Ella warfen uns einen verwirrten Blick zu.
Keiner von uns war von den Elfen so etwas wie besonders tiefe Gefühlsduseleien gewöhnt.

Ger bemerkte wohl unsere ausgetauschten Blicke und meinte: „Darf ich mich noch nicht einmal meinen besten Freund 'Hallo' sagen." Damit wandte er sich ab und verschwand in der Menge.
„Okay, das war selbst für ihn eigenartig. Sind wir uns sicher, dass der Troll ihn nicht am Kopf getroffen hat?", wollte Ella wissen.

Von mir bekam sie keine Antwort. Ich verließ selbst die Gruppe.
Ein bitteres Gefühl hatte sich in mir breit gemacht und etwas sagte mir, dass das nicht nur eine Umarmung war. Lautlos verließ meine Lippen der Satz 'Ich hoffe, dass war nicht unser letzter Moment zu viert'.

Doch bleiben könnte ich nicht.
Ich hatte dank Verena zu viel verloren um nichts zu tun.
Sie wollte mich umbringen, aber hatte dabei erst das Feuer in meinem Adern erweckt.
Die Bitch war vielleicht auf freien Fuß, aber sie sollte sehen, was ich allein wegen ihr tue.
Ich lehnte mich an die Rinde der Eiche und wartete schlicht.
Nach etwa zehn Minuten fragte ich mich ob ich nicht doch Gerolds Verhalten falsch eingeschätzt hatte, aber dann vernahm ich das Klappern von Hufen.

„So der Held hat ein Pferd gestohlen?", sagte ich.
„So die Dame lauert am Wegesrand herum", entgegnete er.
„Und der Held hat nebenbei noch lange gebraucht", sagte ich.
Er lachte auf: „Der Held musste sich halt noch bei seiner Familie verabschieden."

„Sie wissen, dass du gehst", wollte ich wissen.
Er schüttelt seinen Kopf. „Nein, aber gerade an Fynn wollte ich noch ein paar Wörter richten", erklärte er sich. Ich nickte zaghaft.
Dann war es kurz still zwischen uns. „Ich nehme an du willst mit", meinte er. „Ich will klarstellen, dass ich das Wohl von Nox Mundi über deine Stelle."

„Etwas anderes hätte ich auch nie verlangt, aber du nimmst mich wirklich mit", fragte ich noch immer misstrauisch. Ich hatte mit einem längeren Kampf gerechnet.
Er zuckte jeglich seine Schultern und meinte: „Ich will keine unnötige Diskussion riskieren bei der du das halbe Dorf auf uns aufmerksam machst."

„Klug", murmelte ich.
Erhielt mir auffordernd die Zügel des Tieres entgegen und ohne Protest nahm ich sie.
Ger dagegen ging zu einem naheliegenden Gestrüpp und holte eine Tasche wie Bogen heraus.
Dann nahm er selbst die Zügel und schwang sich anmutig auf den Rücken des Tieres. Angeber.
Danach half er mir.

„Wir gehen dahin, wo ich denken wir gehen hin", fragte ich. „Was ist denn der Ort an den du denkst", fragte er mich und hörte das Grinsen geradezu aus seiner Stimme heraus.
„Ach das ist so ein schönes kleines Hügelchen mit netten Bewohnern", erwiderte ich.
„Ganz recht", sagte er. Was wir dort wollten müsste keiner von uns aussprechen. Es war die reine Magie, welche die Nachtmahre von ihrem Fluch befreien könnte und nicht nur sie. Vielleicht könnte man mit ihr auch Adrael helfen.
Zumindest würde es Hoffnung geben, wenn wir sie bekamen.

Nur müsste man selbst für diese Hoffnung gegen einen Berg voller Kannibalen ankommen.

„Wie lange ungefähr wird diese Reise andauern", fragte ich.
„Wir werden ein paar Tage Unterwegs sein.
Der Berg der Wendigos liegt nicht gerade am anderen des Waldes, aber Sternenstaub wird uns schon sicher dort hinbringen", meinte er.
„Du musst einfach vertrauen haben in sie." Ich nickte und entgegnete noch: „Kannst du mir zeigen wie man kämpft? Ich will nicht so schutzlos wie ein Schaff in eine Wolfhöhle sein."

„Das hatte ich durchaus vor sobald wir den Wald auch verlassen haben, machen wir die erste Rast.
Unter uns, sie beobachten uns seit wir die Lichtung verlassen haben", flüsterte Ger.
Genauso leise erwiderte ich: „Ich weiß." Auch mir waren die tausenden Augen in Gebüschen, Ästen und im Dickicht aufgefallen.

Nachtmahre.
Ich war mir nicht sicher was sie wollten, aber solange sie uns nicht tun war es mir recht. Genau in diesen Moment rief eine schrille Stimme hinter uns unsere Namen oder eher die, welche er uns gegeben hatte.

Und heute mal wieder ein normal langes Kapitel. Habt ihr damit gerechnet, dass Bella und Ger ihr Ding durchziehen ohne Avery und Ella?
Und wer war das am Ende hinter ihnen?

Hm, wer weiß es schon so genau...

Was habt ihr außerdem so geträumt?

Auf jeden Fall gibt es nächste Woche einige Antworten, also bis dahin:D●

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