Kapitel 45 Gespräche am Lagerfeuer

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Mein Blick war steif auf das Feuer gerichtet, welches Gerold entfacht hatte um uns zu wärmen.
Er hätte in meiner Welt sicher einen tollen Pfadfinder abgegeben. Sternenstaub fraß in einiger Entfernung Gras und Jame lag auf ihren Rücken.
Er hatte Glück, dass die Stute so gutmütig war, andere Pferde würden ihn sicher nicht so einfach auf ihrem Rücken ein Schläfchen machen lassen. „Sollen wir reden", fragte Ger.
Ich sah nun in seine Augen.
Das waren die ersten Wörter, welche er seit einer Weile an mich richtete.
„Über was?", wollte ich wisse. „Etwa darüber, dass ich einen Menschen umgebracht habe, eine verdammte ganze Gemeinde abgefackelt habe und nebenbei noch ein kleines Mädchen zurückgelassen habe? Was soll ich denn verdammt noch mal dazu sagen?"

Kurz war es still zwischen uns und nur James Schnarchen fühlte die von uns erzeugte Stille. Schließlich seufzte Ger: „Ich meine über dich? Denkst du mir fällt es nicht auf?"
„Denkst du, dass ich mit einem Manne jetzt darüber reden willst", hielt ich mit verschränkten Armen dagegen.
„Nein, aber eine Frau kann ich dir nicht anbieten und ich denke, du brauchst jetzt einen Freund", entgegnete er. „Vielleicht, aber was soll ich dir erzählen, wenn ich selbst nicht sicher bin was ich fühle", antwortete ich.

Er nickte und tatsächlich hatte ich kurz den Eindruck, dass er verstand.
„Soll ich dir vielleicht etwas erzählen", fragte er. Dieses Mal nickte ich. „Vielleicht über den Dolch", schlug ich vor. „Eigentlich dachte ich immer, dass es nur eine Kindergeschichte war und nicht wirklich eine tiefe Bedeutung besitzt", meinte er.
Sein Blick senkte sich.
Erneut ergriff die Stille zwischen uns Raum, aber dann stellte er gerade heraus eine Frage: „Kennst du meinen Nachnamen?"
Auf mein Kopfschütteln sprach er weiter: „Tante Kora hat ihn auch niemand anvertraut. Zumindest nicht den echten.
Ich schätze Fynn kennt ihn nicht einmal, damit er ihn nicht ausversehen nennen kann.
Avery, eigentlich all meine Freunde kennen mich unter den Namen Gerold Braunwurz.
Er ist absolut abscheulich, oder?"

„Ja", stimmte ich ihn zu, „aber warum erzählst du mir das?"
Nun wanderte sein Blick wieder zu mir. „Ich weiß es selbst nicht Bella. Du hast etwas so Vertrautes an dir.
Als ich gesagt habe, dass ich mein Leben nicht für dich riskieren würde, war es gelogen. Ich würde es jeder Zeit", meinte er schließlich.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. „Warum hört sich, dass an wie eine Liebeserklärung?", wollte ich wissen.
Ich kannte seine und meine Gefühle.
Da war eine Verbindung, aber keine in dieser Art und trotzdem erfüllte es mein Inneres mit Schmetterlingen, dass er jederzeit mich retten würde. „Vielleicht weil es genau das ist.
Ich liebe dich, Bella.
Ich liebe dich genauso wie Tuuli, nur mit weniger Streitereien.
Ich liebe dich wie Familie und dabei bist du nicht mein Blut.
Ich vertäue dir nun genug um dir meinem echten Namen zu verraten.

Ich heiße Gerold von Geschlecht des Willes der II.", sagte er.
Beim Sprechen würde seine Stimme immer leiser, als ob er sich selbst unsicher war, ob es eine gute Idee war mir das Familiengeheimnis anzuvertrauen.
„Oh", brachte ich schließlich clever heraus, „hört sich ähm sehr Adlig an." Er nickte langsam: „Bin ich auch."

„Aber Ger reicht noch oder eure Hoheit?", fragte ich.
Nun lachte er: „Eigentlich bevorzuge ich mein ganzer Vorname, aber du kannst mich gerne so nennen.
Bella ich erwarte noch nicht einmal, dass du dir meinen ganzen Namen merkst.
Nebenbei ist Hoheit nicht die richtige Anrede." „Klar, mit Adrael war ich bei du, da wäre es auch ziemlich arrogant nun eine bessere Behandlung als der König zu wünschen", meinte ich grinsend.

„Aber warum haltet ihr das Geheim, als ob Avery oder Earl sich dafür interessiert ob du nun ein Lord oder Bauer bist." „Sie nicht, aber andere. Unter Adrael würde alles komplizierter. Der Hass auf die Adlige nahm zu. Avery hat dir doch meine tragische Vergangenheit erzählt.
Sie ist ähm etwas anderes", meinte er schließlich.

Ich hatte den Verdacht, dass er mit etwas viel meinte.
„Also wir sind tatsächlich geflohen vor Adrael.
Ich kann mich daran erinnern, manchmal mit ihn gespielt zu haben als Kind.
Es ist verrückt, wenn man vor einen einstigen Kindheitsfreund fliehen muss. Es war eigentlich nur wegen der Familie meiner Tante warum wir den Hof verlassen wollten.
Mein Vater wollte die Witwe seines Bruders nicht allein mit zwei Kindern fliehen lassen.

Der Grund unserer Flucht war, dass Adraels kein Mischblut mehr unter den Adligen wollte.
Kurz vor den Wald holten uns die Soldaten schließlich ein.
Mein Vater starb. Ich weiß nicht wie. Es könnte die Soldaten gewesen sein, ein Nachtmahr oder eine Hinrichtung, aber mit Sicherheit lebt er nicht länger.
Den Rest meiner Geschichte kennst du. Ich habe immer wieder nur Kleinigkeiten in meiner Vergangenheit geändert, wie das mein Vater Schmidt war und doch habe ich stettig das Gefühl ein Lügner zu sein."

In seiner Erzählung hatte er wieder den Blick von mir abgewandt und starrte in das Feuer, als wäre es das Einzige was er noch ertrug.
Mein Held war wohl gebrochen. Vielleicht war das richtige Leben kein Märchen, welches nur einen starken heldenhaften Mann brauchte um der Prinzessin ihr Happy End zu schenken. Ich stand schließlich auf.
Mein Gefühl sagte mir, dass nun Gerold derjenige war, der jemanden brauchte um ihn zu retten.
Neben ihn ließ ich mich in Graß nieder. Umarmen tat ich ihn nicht.
Nur seine warme Hand nahm ich in die meine, ich könnte nicht mehr Hautkontakt ertragen. „Vielleicht können wir uns gegenseitig retten. Ich dich und du die Welt?", schlug ich flüsternd vor.

„Ja, das wäre schön", stimmte er mir zu. „Weißt du als Verena Estavio getötet hat, wollte ich aufgeben. Dann würde mir jedoch bewusst, dass ich es ihr irgendwie heimzahlen müsste. Genau wie du, die Welt retten willst um es Lios heimzahlen.
Jetzt wo ich L getötet habe, denke ich nicht mehr, dass ich das will. Ich will kein weiteres Blut", erzählte ich ihn.

Ich wusste nicht warum ich nun ebenso mein Herz ausschütten tat.
Er nickte langsam, dann meinte er: „Sie hieß Verana, also meine Mutter. So ähnliche Name und doch so unterschiedlich."
„Wie hieß dein Vater", fragte ich.
Meine Stimme hatte leicht angefangen zu zittern, als ich gefragt hatte.
Gerold bemerkte es zu meinem Glücke nicht.
„Janosch." er hatte nur den Namen dieses Mannes ausgesprochen und doch traf es mich härter, als alles andere davor.
Er war es.
Er war das töte Kind.

Ich dachte an Verenas oder Veranas Wörter zurück: 'Weißt du, du wirst nie wieder so sehr jemanden lieben wie das Kind, welches du verloren hast'.
Nun hallte sie fast höhnisch in meinen Ohren wieder.

Ich sah zu Ger, der seinerseits verträumt in den Sternenhimmel sah. Es gab eine Chance, dass er es nicht war.
Es gab eine Chance, dass Verena nicht wegen ihn Estavio ermordet hat, mich ins Koma geworfen hat, ihre Tochter ein Trauma für immer geschenkt hat und schließlich ihren Ehemann betrogen hat.

„Erzähl mir doch mehr über dich", brachte ich schlicht über die Lippen. Ich fühlte mich wie ein schrecklicher Lügner dabei, wollte ich ihn nur nicht weh tun. Er hielt so viel auf seine Mutter.
Ich dürfte ihn nicht auch noch das wegnehmen, das war ich ihn wohl schuldig, als seine Stiefschwester. Stiefschwester, dass hörte sich seltsam an, noch seltsamer war nur die Vorstellung einen Stiefbruder nun zu haben.

Wow, dass war mal ein reveal:O
Aber denkt ihr Bella und Ger sind wirklich Stiefgeschwister oder ist das nur eine dumme Namenschaos?

Vor allem wenn ihr ersteres denkt, heißt ihr dann Bellas Entscheidung gut, dass sie es Gerold aus Schutz nicht erzählen mag?

Naja, egal was ihr denkt, erzählt mir auf jeden Fall von euren Träumen.

Btw danke an Madame-Storyteller , die die Idee hatte, dass Verena Gerolds Mutter war...
Wegen dieser Idee habe ich so viel geändert, aber selbst, wenn sie es nicht ist, liebe ich einfach Bellas inneren Konflikt darüber:D

Bis zur nächsten Woche●

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