Kapitel 1 - Vater und Sohn (Teil 2)

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Schweigend marschierten Tante und Neffe durch den Wald. Erlenherz überlegte auf der gesamten Route, wie er Schattenhelle behandeln könnte, aber auch die Worte seines Großvaters halfen nicht. Wie sollte er einen zweiten Weg finden, wenn er nicht mal einen Plan hat?

Dazu befürchtete Erlenherz, dass das Vertrauen in Schattenhelle nicht zunehmen werde, wenn er weiter Anfälle bekäme. Er als Donnerclan Katze besaß mehr Vertrauen der Mitglieder des Schattenclan als ihr eigener Heiler. Wenn Pfützenglanz nicht zurückkehre, könnte der Clan langfristig darunter leiden. Wiederum könne er auch nicht Ewigkeiten im Schattenclan arbeiten. Irgendwann würde Brombeerstern persönlich auftauchen, um ihn nach Hause zu schleppen. Erlenherz prophezeite jetzt schon eine lange Diskussion mit seinem Vater.

Im Lager des Donnerclans angekommen, begrüßte Funkenpelz ihren Bruder glücklich. Dabei prüfte sie aber auch den Körper des roten Katers: "Bleibst du jetzt hier? Ich brauche dich hier." "Schattenhelle hatte wieder einen Krampfanfall. Er war so stark, dass selbst Tigerstern ihn nicht festhalten konnte. Sie brauchen mich unbedingt", flüsterte Erlenherz. "So wie ich dich kenne, wirst du dich nicht überzeugen lassen, hier zu bleiben. Ich stehe jedenfalls hinter dir. Du solltest nur aufpassen, wenn du Vater triffst. Er ist immer noch angefressen und lässt seine gute Laune an allen aus", erwiderte Funkenpelz.

Wie gerufen, tauchte Brombeerstern knurrend auf. Mit einem weiten Sprung positionierte sich der Anführer vor seinen Sohn und schob Funkenpelz zur Seite. Der Kater zeigte seine mächtigen Muskeln und machte sich so groß, er konnte. Anstatt Schwäche zu zeigen, imitierte der rote Kater seinen Vater. Erlenherz gelang es, die Größe seines Vaters anzunehmen. Für einen Heiler besaß Erlenherz kräftige Muskeln, die er von seinem Vater erbte. Niemand konnte jetzt leugnen, dass es sich um Vater und Sohn handelte. Ohne es zu merken, knurrte Erlenherz ebenfalls. Die Stimmung im Lager knisterte. Die Katzen fürchteten, dass Brombeerstern sich gleich auf seinen Sohn stürzen würde. So wütend hatten die Mitglieder des Donnerclans ihren Anführer noch nie gesehen. Gleichzeitig erwartete auch niemand, dass Erlenherz seinen Vater trotze. Wenn Brombeerstern aber angreife, könnte Erlenherz sich nicht verteidigen.

Um die beiden Kater herum bereiteten sich Krieger vor, um im Notfall eingreifen zu können. Besonders Funkenpelz positionierte sich so, dass sie ihren Vater abfangen könnte. Dieser bemerkte nicht, wie seine Krieger sich gegen ihn stellten. Er wartete nur auf eine Reaktion seines Sohnes, doch dieser blickte ihm entschlossen in die Augen. Er wollte sich Brombeerstern nicht unterwerfen lassen.

Als Brombeerstern seine Muskeln anspannte, um sich auf seinen Sohn zu stürzen, tauchte ein roter Blitz auf und stieß den Anführer des Donnerclans im Flug zur Seite. Dieser knallte hart gegen die Wand der Schlucht und stieß einen Schmerzensschrei aus, der durch das gesamte Territorium des Donnerclans schallte. Es war aber nicht Funkenpelz, die Brombeerstern wegschlug, sondern Eichhornschweif. Wutentbrannt fixierte sie ihren Gefährten auf dem Boden: "Wie kannst du es wagen, deinen eigenen Sohn anzugreifen!"

Brombeerstern war kaum in der Lage, darauf etwas zu erwidern. Währenddessen entspannte sich die Lage im Clan ein wenig.
Nur ein paar Momente später tauchte Häherfeder mit seinem Bruder Löwenglut auf. Der blinde Heiler hetzte zu seinem Ziehvater, um sich über seine Verletzungen ein Bild zu machen. Erst als Häherfeder Eichhornschweif bat, den Kater freizulassen, sprang sie von ihm ab.

Die zweite Anführerin begab sich zu ihrem Sohn, der immer noch bei Funkenpelz stand. Die Geschwister hielten ihre Positionen noch bei. Erst als ihre Mutter sie beruhigte, entspannten sich die beiden roten Katzen. Eichhornschweif selbst kämpfte jedoch weiter mit ihrer Wut.
Während Häherfeder Erlenherz aufforderte, Unterstützung zu leisten, verließ Bernsteinpelz ihren Rückzugsort, um die rote Kätzin zu beruhigen.

Nachdem die Heiler Brombeerstern versorgt hatten, stießen sie zu Eichhornschweif, Bernsteinpelz und Funkenpelz. "Wie geht es ihm?", wollte Bernsteinpelz besorgt wissen. "Sagen wir mal so, ich würde schlimmer verletzt sein, wenn er mich getroffen hätte", antwortete Erlenherz leicht verlegen. "Dieser mausehirnige Kater!", fluchte Eichhornschweif. Häherfeder reagierte trocken: "Wenn er aufwacht, wird er ordentlich unter Kopfschmerzen leiden."

Üblicherweise hätte Erlenherz Häherfeder jetzt in die Seite gestoßen, um ihn aufzufordern, diplomatischer zu sein, aber dieses Mal war es ihm völlig egal. Innerlich brodelte immer noch seine Wut, auch wenn er es verdeckte.

"Kommen wir endlich zum Thema! Ich muss wieder in den Heilerbau!", knurrte der blinde Heiler. "Schattenhelle hatte wieder einen Krampfanfall, der stärker war, als alle zuvor.", berichtete Bernsteinpelz besorgt. "Also, hatte Schattenhelle wieder eine Vision?", fragte Eichhornschweif. Ihr Sohn schüttelte entmutigt den Kopf: "Ich habe während des Anfalls, Kontakt zum Sternenclan aufgenommen, um sie zu bitten, die Vision zu beenden, doch Feuerstern und Nadelschweif stritten ab, der Grund zu sein." Funkenpelz musterte ihren Bruder, als er Nadelschweif erwähnte. Erlenherz befürchtete, dass sie sein Geheimnis entlarvt, aber sie beschäftigte sich dann mit Häherfeder. "Die vielen Anfälle durch den Sternenclan haben also dazu geführt, dass Schattenhelle an Epilepsie erkrankt ist", stellte der blinde Heiler fest. "Solange Pfützenglanz verschwunden ist und wir die Anfälle nicht unterbinden können, benötigt der Schattenclan einen weiteren Heiler", erklärte Erlenherz, um Häherfeder zu überzeugen, dem zuzustimmen. "Ich stelle mich nicht gegen deine Entscheidung", äußerte Eichhornschweif und gab ihren Sohn damit die Erlaubnis, den Clan vorübergehend zu verlassen. "Brombeerstern bringt dich um, wenn er davon erfährt", stellte Funkenpelz fest. Ihre Mutter erwiderte trocken: "Das kann er ja gerne versuchen." Häherfeder gab ebenfalls seine Zustimmung mit einem langen Seufzen.

Erlenherz bat Bernsteinpelz kurz, den Bau zu verlassen, sodass nur noch die Rotpelze und Häherfeder in der Höhle waren. "Glaubst du wirklich, dass es sich um eine Vision handelte?", fragte der blinde Kater seinen ehemaligen Schüler. "Nein, natürlich nicht. Seine Verbindung existiert weiter nicht", beantwortete Erlenherz beunruhigt. "Tigerstern und Taubenflug kennen also immer noch nicht die Wahrheit", schlussfolgerte seine Schwester "Belassen wir es erstmal dabei. Es steht uns nicht zu, sein Geheimnis zu lüften", beschloss ihre Mutter und beendete damit das Gespräch.

Funkenpelz entschied, sie bis zur Grenze zu begleiten, während Eichhornschweif nach dem Verabschieden zu ihrem Gefährten ging. Eigentlich hätte sich Erlenherz noch mit seinem Vater vertragen wollen, aber sie reisten ab, bevor er wieder zu Bewusstsein kam. Der rote Kater bezweifelte auch, dass er ihn dann sehen möchte.
Als sie das Territorium des Schattenclans betraten, flüsterte Funkenpelz Erlenherz noch ins Ohr, dass sie alles über Nadelschweif erfahren will, wenn sie sich das nächste Mal treffen.

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