20. Kapitel

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Oh, schon das 20. Kapitel! Ich bin gerade irgendwie echt schnell ^^ 

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Flutpfote vergrub kurz noch sein Geschäft, bevor er wieder auf die Lichtung zurückkehrte. Da hörte er ein leises Fiepen. 

Ein Junges!, dachte er und folgte dem Geräusch zur Kinderstube und durch ein Gebüsch. 

Leise schlich er hindurch und was er da erblickte, ließ ihn ängstlich nach Luft schnappen: Vor ihm war die Hinterwand der Kinderstube zu sehen, in der ein großes Loch prangte. 

Er hörte ein leises, unzufriedenes Knurren, dann stiegen zwei Gestalten, eine große, weißgrau gesprenkelte und eine kleinere, dunkelrote, durch das Loch. 

Reis und Maulbeere!, erkannte Flutpfote. 

Nun bemerkte er, dass ein winziges, braunes Junges mit geschlossenen Augen unter Maulbeeres Maul baumelte. 

Das konnte nur das neue Junge, das Lockenreif Artischockenjunges genannt hatte, sein. 

Er wusste, dass er jetzt leise sein und Regenstern alarmieren musste. Lautlos machte er einen Schritt zurück, um zu seiner Anführerin zu gehen, da fiel ihm etwas ein: 

Wenn ich Artischockenjunges rette, beweise ich meine Treue! Vielleicht trauen sie mir dann!  

Der Gedanke gefiel ihm so sehr, dass er, obwohl er wusste, dass er das Lager nicht ohne Erlaubnis verlassen durfte, Reis und Maulbeere unauffällig folgte. 

Der Wind kam von vorne, weshalb sie ihn nicht bemerkten. 

"Hier muss Flut untergekommen sein", hörte er die vertraute Stimme seiner Mutter. 

"Stimmt", kam es jetzt von Maulbeere. 

"Hoffentlich funktioniert Blutfängers Plan!", murmelte Reis. 

Irgendwann merkte Flutpfote, dass sie bereits in Reißerterritorium waren. Ihm war das gar nicht aufgefallen, weil er sich so darauf konzentriert hatte, nicht bemerkt zu werden und den Kätzinnen vor ihm zu folgen.

Plötzlich drehte sich der Wind und trug seinen Geruch Reis und Maulbeere zu, die ihn sofort witterte. 

"Flut folgt uns!", zischte die Rote Reis zu. 

"Geh schonmal weiter, ich komme dann nach", antwortete diese und grinste diabolisch. Dann wandte sich sich Flutpfote zu. 

"Ich weiß, dass du hier bist, Flut! Und gleich nicht mehr, denn dann wirst du im Gefangenenbau sitzen!", fauchte sie. 

Ängstlich riss Flutpfote die Augen auf. Er rannte los. 

Er rannte weiter und konnte den Atem seines Verfolgers an seiner Schwanzspitze spüren. Flut rannte immer schneller und schneller. 

Doch die Kätzin blieb ihm hartnäckig auf den Fersen. Langsam ging ihm die Puste aus. Sein Atem ging schnell und stoßweise und er keuchte. 

Jetzt kam ein Baumstamm in Sicht. Das war seine Chance. 

Gelenkig sprang er drüber hinweg und versteckte sich blitzschnell hinter ihm.

Sein Herz raste. Vorsichtig spähte er hinüber. 

Reis war stehen geblieben und sah sich suchend um.  Triumph blitzte in ihren Augen auf, als sie ihn entdeckte und sie sprang auf ihn zu. 

„Ich sehe dich, Flut! Du kannst dich nicht vor mir verstecken!", rief sie zähnefletschend. 

„Ich heiße jetzt Flutpfote", entgegnete er.  

Seine Mutter flog durch die Luft, die ausgefahrenen Krallen nach vorne gestreckt. Geschickt wich er dem Sprung aus. 

Reis landete auf dem Bauch und rappelte sich auf. 

Er rannte wieder los. Weg, weg, weg. Seine Pfoten trugen ihn weg von seiner Mutter. Immer weiter weg... 

Er setzte über einen dünnen Baumstamm, sprang über Wurzeln und rannte direkt in einen Mischwald. 

Wohin renne ich?, fragte er sich. 

Panik machte sich in ihm breit, als er Pfotengetrommel hinter sich hörte. Er lief noch schneller. 

Ich muss zurück zu dem LaubClan und ihm alles berichten!  

Flutpfote hetzte um einen Baum herum, schlug Haken, wich seiner Mutter aus. Er durfte nicht von ihr eingeholt werden, das würde sein Ende bedeuten! 

Er konnte spüren, wie sein Herz gegen seine Brust hämmerte, als er hinter einem Baum stehen blieb und verschnaufte. Seine Mutter rannte vorbei und seine Augen schlossen sich erschöpft, doch er zwang sich, sie wieder zu öffnen. Kein Risiko eingehen.

Als er sich sicher war, Reis abgehängt zu haben, machte sich Flutpfote mit gemischten Gefühlen auf den Heimweg. Die Sonne ging schon wider auf. 

Als er wieder im Lager war, hörte er mehrere Stimmen: "Dieser Verräter!", "Wo ist er?", "Hoffentlich geht es Artischockenjunges gut und er hat ihr nichts angetan..." 

Redeten sie über ihn? Aber er hatte Artischockenjunges doch gar nicht entführt, sondern Reis und Maulbeere! 

Er war stehengeblieben. Wie sollte er den LaubClan überzeugen, dass er es nicht gewesen war? 

Plötzlich landete etwas Schweres auf seinem Rücken, seine Knie knickten ein, er sackte zu Boden und eine Stimme über ihm rief: "Ich habe ihn! Kommt, schnell!" 

Flutpfote versuchte, den Kopf zu heben und etwas zu sagen, doch der Kater über ihm drückte sein Gesicht in den Staub, sodass seine Rufe erstickt wurden. 

Blitzschnell hatten die LaubClankatzen ihn umringt. 

"Sieh an, wen haben wir denn da? Den Kater, der unser Vertrauen missbraucht hat!" 

Sein Kopf wurde noch oben gezogen, damit er etwas sehen konnte. Vor ihm stand Abendsee. Seine Augen blitzten vor Wut und er fauchte. 

"Wo hast du Artischockenjunges hingebracht? Antworte,  du Fuchsherz!" 

"Ich habe dein Junges nicht genommen. Die Reißer waren es. Ich habe sie gese-" 

"Wir wollen Geständnisse!", knurrte Lorbeerpfote, der vorgetreten war. 

"Lass die Ausreden. Es ist doch klar, dass du das warst. Du bist ein Reißer. Natürlich warst du es", sagte er kalt und der Kater auf ihm bohrte ihm die Krallen schmerzhaft in die Schultern. 

Flutpfote wimmerte. 

"Lasst ihn, er sagt euch doch, was er weiß", knurrte Rattenkralle, der bislang nur schweigend zugesehen hatte. 

"Halt die Klappe, Rattenkralle! Sieh der Wahrheit ins Auge, statt dich zu verstecken!", zischte Abendsee. 

"Fuchskralle! Was machst du da?", jaulte plötzlich jemand. 

"Ich...", stotterte Fuchskralle. 

"Lass Flutpfote aufstehen!", befahl die Kätzin, die elegant nach vorne schritt und die Katzen machten Platz, um sie durchzulassen. 

Der orangene Kater stieg von ihm herunter, warf ihm aber einen bösen Blick zu. 

Flutpfote stöhnte leise. Seine Schultern und sein Rücken schmerzten. Mit zusammengekniffenen Augen erhob er sich taumelnd. 

"Was ist hier los?", fragte Regenstern ihn. 

"Abendsee... Und alle Anderen... Denken, ich hätte... Artischockenjunges entführt...", erstattete er Bericht und zitterte dabei am ganzen Körper, seine Wunden brannten höllisch. 

"Habt ihr Beweise, Abendsee?" 

Die Augen der Clananführerin funkelten herausfordernd. 

"Na ja... Er war nicht da, als wir den Raub bemerkten...", meinte Abendsee, eine leichte Unsicherheit schlich sich dabei in seine Stimme, als er merkte, dass die Kätzin seinen Verdacht kein bisschen zu teilen schien. 

"Das ist kein Beweis", knurrte Regenstern, "Ihr habt Flutpfote ohne einen ordentlichen Grund verdächtigt und verletzt. So einen Clankameraden zu behandeln. Schämt euch!" 

Abendsee senkte verunsichert den Kopf. 

"Tut mir leid...", murmelte er. 

"Flutpfote, lass die bei Minzbart etwas für deine Verletzungen geben. Aber zuerst... Was hast du gesehen?" 

"Ich war beim Schmutzplatz. Da habe ich ein Fiepen gehört und nachgesehen. Und da standen Reis und Maulbeere, haben sich Artischockenjunges geholt und sind weggerannt! Ich habe sie verfolgt und am Ende hat Maulbeere sie ins Lager gebracht, während Reis mich verfolgt hat. Da bin ich weggerannt", erzählte er müde. 

Regenstern nickte grimmig, bevor sie ihn wegschickte. Auf dem Weg zum Heiler hörte er noch, wie sie mit den Katzen schimpfte. 

"Tut das nie wieder!", hörte er, während er missmutig Richtung Heilerbau schlich.

Bei Minzbart bekam er ein paar Kräuter auf die Kratzer geschmiert, während er stur in die kleine Pfütze zum Trinken starrte, die sich in einer Vertiefung im Boden befand. 

Grimmig betrachtete er sein verkniffenes Spiegelbild, musterte sich selbst. Seine markanten Gesichtszüge, die leicht entblößten Fänge. 

Schließlich blieb sein Blick an seinen blauen Augen mit dem sturmgrauen Ring um die Pupille herum hängen, er blickte sich selber in die Augen, suchte die Emotion in ihnen, das Fröhliche. Doch alles, was er finden konnte, waren Wut und Zweifel, doch vor allem eines: Enttäuschung. 

Ja, das war er. Er war enttäuscht. Enttäuscht von seinem Clan, enttäuscht von sich selbst. 

Minzbarts barsches "Du kannst gehen", riss ihn aus seinem tranceähnlichen Zustand und er ging, ohne den Heiler anzusehen, aus dem Heilerbau und in den Schülerbau hinein, wo er sich einfach hinlegte und jeglichen Blick mied. 

Er hörte noch das leise Schnarchen Buchenpfotes, das ihn förmlich dazu einlud, sich der Müdigkeit hinzugeben, bevor er in die dunkle Welt der Träume katapultiert wurde. 


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