2. Kapitel

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Zeit ist relativ.

Ein Herzschlag kann den Bruchteil eines Augenschlags ausmachen oder die Entstehung und den Verfall ganzer Völker miterleben.

Für unsereins ist Zeit kaum wahrnehmbar.

Alles geschieht jetzt.

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.

Ich spüre alles und sehe alles.

Was Sterbliche als Ewigkeit wahrnehmen ist für mich ein Atemzug.

Wenn ich denn atmen müsste.



Und doch scheint alles so endlos langsam zu geschehen, seit ich in die sterbliche Dimension eingedrungen bin.

Ich beherrsche das Leben, ich vernichte die Ungläubigen.

Mein Verlangen, alles Leben zu mir zu holen, es in Tod zu verwandeln, ist unermesslich und ewig. 

Und es zerrt mich auf.




Deswegen macht es mich rasend, zu sehen, dass die Gläubigen immer noch Widerstand leisten.

Ihre Götter sind nichts gegen mich. Sie sind Insekten, die ich mit einem Gedanken auslöschen kann. Aber es sind so viele.

Und sie übertragen ihre Samen auf die Sterblichen.

Das ist unendlich lästig.

So viele Samenträger, die die Toten finden und auslöschen müssen. Manche korrumpiert die Macht, die sie dadurch erlangen. Dadurch können meine Dämonen sie wittern, auffinden und vernichten.

Doch selbst die Götter, die ich vernichte.

Sie entstehen in dem Moment wieder, in dem es noch Sterbliche gibt, die von ihrer Existenz wissen und an sie glauben.

Ich weiß, dass diese ewige Regel mich ebenfalls betrifft.

Doch solange sich mein Kern in dieser Welt befindet, bin ich davon unabhängig.



Noch so eine lästige Einschränkung, die ich unterschätzt hatte.

Ich kann nicht von diesem Altar weg.

Sobald ich das tue, schwächt es mich und das Leben kann sich besser gegen mich verteidigen.


Und dieser Kater.

Dieser Kater, den ich aus meinem sadistischen Wesen heraus mit Macht gefüttert habe.

Es wäre lustig gewesen, ihn von mir abhängig zu machen und dann leiden zu lassen.

Als Zeitvertreib für diese elend lange Schlacht.

Doch mein eigener Stolz hat mich eingeholt.

So ungern ich es zugeben möchte.

Nun bin ich derjenige, der abhängig ist.

Von diesem ekelerregenden, winzigen, schwachen Erdling.





Denn ich spüre sie.

Sie.

Die einzige, die mir ebenbürtig ist.

Sie versucht, ihrem Verblassen zu entgehen.

Ich spüre ihre Verzweiflung.

Es ist ein köstliches Gefühl.


Dennoch werde ich die Vorahnung nicht los, dass sie kommen wird.

Sie hat bisher immer einen Weg gefunden.

Und immer hat sie mich zurückgedrängt.

Das darf ich nicht mehr zulassen.




Der einzige Weg, die Manifestation eines Gottes in der sterblichen Ebene zu übertrumpfen, ist die Verschmelzung mit einem sterblichen Körper.

Dadurch löst sich der Zwang nach Machtzug und die Fesselung an den Ort der Beschwörung.

Ein Gottesgefäß verbindet göttliche und sterbliche Ebene und wird zur Verbindungsstelle zweier ewiger Mächte.

Der Knoten, wo die ewigen Energien der Eben verschmelzen.


Ein Gottesgefäß ist Ebenenbinder.


Und ihm steht die Universalenergie seiner Ebenen zur Verfügung.

Ich werde zum Ebenenbinder werden müssen.

Doch das bedeutet auch, dass mein Urbewusstsein mit der Seele des Körpers eins wird.

Je nach Stärke dieser Seele kann sie Einfluss auf die Urseele des Todes nehmen.

Das ist gefährlich.


Es könnte von meinem seelischen Existenzgrund, der Vernichtung von Leben, minimal ablenken.

Und das reicht, um IHR Zeit zu verschaffen.


Sie wird nicht zögern.

Sie wird zum Ebenenbinder werden in dem Moment, in dem sie es hierher schafft.

Sie weiß, dass mein Stolz mich von jeher von diesem Schritt abgehalten hat.

So hat sie mich immer verbannen können.



Doch ich bin ewig.


Der Tod ist unvermeidlich.

Und er kann aus seinen Fehlern lernen.



Mein ältester Diener wäre ideal.

Sein Ziel ist das meine und ich könnte mir diese Ebene ein und für alle Male einverleiben.

Sie hätte keine Chance, rechtzeitig einzugreifen.

Doch er ist bereits tot.

Er ist eine hilfreiche Hülle, die dank des Blutes meiner Feinde, weiterhin seinen Zweck erfüllt.

Doch die Hülle ist nicht sterblich. Nicht mehr Teil dieser Ebene.

Schon lange nicht mehr.



Also bleibt mir nur dieser Kater.

Wenn ich eine andere Wahl hätte, würde ich ein deutlich stärkeres Gefäß wählen.

Doch ich war töricht.

Er besitzt einen Teil meiner Macht und hat sie in sich verschlossen.



Mir ist unbegreiflich, wie das passieren konnte.

Er sollte meine Macht nicht behalten können.


Sie gehört mir.

Und ich gebe und nehme, wie es mir gefällt.



Doch er verhindert das.

Ich könnte ihn auslöschen.

Aber bringe ich ihn um, verliere ich auch den Teil meiner Macht.

Die ausgelöschte Macht zurückzubekommen, dauert länger als die Lebensdauer ganzer Welten.

Das kann ich mir nicht leisten.

Mir bleibt also nichts anderes übrig.



Ekelhaft.

Ich bin der Tod.

Ich sollte keine Fehler machen.

Niemandem untergeordnet sein.

Ich sollte ewig sein und ich sollte der einzige sein.



Und das werde ich.


Dieses Mal.


Ein für alle Mal.




Es gibt nur einen Weg, ein Gottesgefäß zu töten.

Und den Gott zurück in seine Ebene zu verbannen.

Er hängt von den Sterblichen ab.

Und Sterbliche sind berechenbar.



Sie werden den Weg niemals finden.


Ich kenne sie.


Ihre Geschichte.





Sie können mich nicht töten. 

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