Funkenjunges

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"Alle, die zur großen Versammlung mitgehen, versammeln sich bitte am Höhleneingang!"

Himmelssturms Jaulen hallte durch die Höhle. 

Funkenjunges Herz pochte wie wild. Die große Versammlung! Das erste Mal, dass sie ihre Freunde wiedersehen konnte! Wie sie sich wohl verändert hatten? 

Wie viele Katzen wohl da sein werden?  Ich hoffe, Moosjunges darf auch kommen ...

"Funkenjunges, komm", knurrte ihre Mutter aufgebracht und stapfte ohne sie weiter zu beachten zum Höhleneingang, wo sich die Versammlungspatroullie zusammenfand. Eilig hüpfte Funkenjunges ihrer Mutter hinterher. 

"Himmelssturm, auf ein Wort." 

Mit vor Aufregung peitschenden Schwanz beobachtete sie wie die beiden stolzen Katzen aufeinander zu marschierten. Ihre Mutter war sichtlich ungehalten, ihre Schulterfell war gesträubt. Als sie sich dem Anführer des GipfelClans bis auf eine Mauselänge genähert hatte, reckte sie den Kopf nach oben und empörte sich lautstark: 

"Wie kannst du verlangen, dass ich Funkenjunges hier lasse? Entweder sie kommt mit mir, oder ich werde mich deiner Patroullie nicht anschließen!" 

Himmelssturm neigte seinen großen Kopf und zuckte ungeduldig mit dem Ohr. "Rotlaub, das habe ich dir doch bereits erklärt. Funkenjunges ist noch keine sechs Monde alt. Erst wenn sie zur Schülerin ernannt worden ist, kann sie mitkommen." "So ein Mäusedung, sie ist bereits jetzt kräftig genug für den Weg!", fauchte ihre Mutter und Funkenjunges schnurrte stolz, als sie das Lob ihrer Mutter hörte. 

Doch der große Weiße schüttelte nur den Kopf. "Das mag ja sein, aber das Gesetz der Krieger verlangt es so. Der SternenClan ist da eindeutig, tut mir leid." 

Rotlaub knurrte verächtlich. 

"Deine Sternenkatzengeister können mich mal, ich habe mein Junges bereits einmal fast verloren, ich lasse sie nie wieder alleine zurück. Dann komme ich eben nicht mit" Mit diesen Worten machte die rote Kätzin auf dem Absatz kehr und wollte gehen, doch Himmelssturm hielt sie auf. "Rotlaub, ich brauche dich auf der Großen Versammlung! Du bist kräftig und eindrucksvoll, genau die Eigenschaften, die ich brauche, wenn wir uns den anderen Clans präsentieren." Als Rotlaub ihm immer noch den Rücken zukehrte, seufzte er und gab nach. "Na gut, nimm Funkenjunges mit. Es ist die erste Versammlung. Die anderen werden schon nicht so kleinlich sein..." 

Während ihre Mutter sich zufrieden den anderen Katzen anschloss, fiel Funkenjunges die junge Kätzin Adlerruf auf, die ihre Mutter mit einem misstrauischen Blick anstarrte. Als sie allerdings bemerkte, dass Funkenjunges sie ansah, liefen ihre Ohren hochrot an und sie verzog sich schnellstens zurück in die tiefen Schatten.

Funkenjunges schnurrte. Mittlerweile wusste jede Katze im GipfelClan, dass Adlerruf in den starken Anführer Himmelssturm verliebt war. Der einzige, der das nicht bemerkte, war Himmelssturm selbst. 

Doch ihre Begeisterung über die bevorstehende Große Versammlung ließ keinen Platz für Mitleid. Sie verschwendete keinen Gedanken mehr über die junge Kätzin und schoss aus der Höhle den Katzen hinterher, die auch das Glück hatten, mitkommen zu dürfen. 

Die Reise zum Versammlungsort war ein Kinderspiel im Vergleich zum qualvollen Aufstieg vor einem Mond. In der Zeit seit ihrer Ankunft in ihrem neuen Lager hatte sich viel verändert. Funkenjunges war fast jeden Tag mit Nebelpfote, ihrer Schwester, außerhalb des Lagers gewesen und hatte die raue Berglandschaft erkundet. Zwar durften sie sich nie außer Sichtweite der Lagerwachen begeben, da der Bär, den sie aus der Höhle vertrieben hatten, immer noch in ihrem Territorium herumstreifen könnte, doch es gab genug hohe Felsen zum Klettern, ausreichend große Bergwiesen, um zu rennen und genug kleine Gipfel, um die fantastische Aussicht zu genießen. Funkenjunges fühlte, wie ihre starken Muskeln unter dem Fell arbeiteten. Sie war nicht länger ein kleines schwaches Fellknäuel. Nebelpfote teilte alles, was sie von ihrer Mutter, die auch ihre Mentorin war, lernte. Wie die seltsamen Tiere auf den Wiesen hießen, die gehörnten Wesen zwischen den Felsen und die silbernen Schatten unter der Wasseroberfläche im Bergsee.  Sogar die unterschiedlichen Vögel konnte Nebelpfote mittlerweile unterscheiden: Schwarze Bergdohlen, kleine Steinschmätzer, unterschiedliche Arten von gefährlichen Adlern. Der Adler, der sie als kleines Junges entführen wollte, war ein Steinadler gewesen, das wusste Funkenjunges. Den Rest der Tiere verwechselte sie ständig, egal wie oft Nebelpfote ihr es erklärte. 

Der Mond stand bereits hoch oben am Nachthimmel und seine strahlende Pracht verwandelte das hohe Gras der Bergwiesen in ein silbernes Meer. Als sie am Bergsee vorbeikamen,klappte Funkenjunges vor Erstaunen ihr Maul auf. Der See hatte sich in eine eisglatte, schwarze Oberfläche verwandelt, auf der ein zweiter Mond und tausende Sterne einen seichten Tanz vollführten. Sie konnte nicht glauben, dass der Himmel auf die Erde gekommen war. Ob dort SternenClankatzen waren? Nebelpfote hatte ihr zwar vom Gesetz der Krieger erzählt, doch für Funkenjunges waren sie immer noch ein unglaubliches Märchen. 

Funkenjunges starrte den See an, der aus dieser Entfernung fast wie eine Pfütze aussah. Der Anblick war einfach wunderschön. 

Erst als ihre Schwester Nebelpfote ihr ungeduldig in die Seite stieß, schreckte sie aus ihrer Bewunderung auf und eilte der Katzegruppe hinterher, um den Anschluss nicht zu verlieren. 

"Wooaaa, ist das nicht aufregend?", jauchzte Funkenjunges und sprang übermütig mit einem Satz über ihre Schwester hinweg, nur um dann wieder im Gleichschritt neben ihr her zu traben. Nebelpfote zuckte nur mit dem Ohr, doch ihr breites Grinsen verriet, dass auch die ernste Schülerin vor Vorfreude am liebsten Luftsprünge vollführen würde. Gerade wollte Funkenjunges ein weiteres Mal über ihre Schwester hinweg fliegen, als sie jemand am Nackenfell packte und in die Höhe hob. 

"Hey, lass mich runter, ich kann selber laufen!", protestiere Funkenjunges und fuchtelte wild mit den Pfoten. "Mama!"

Rotlaub sagte nichts, sondern ließ sie nur das schnurrende Beben ihrer Kehle spüren. 

"Mama, ich bin schon fast eine Schülerin! Das ist peinlich, lass mich runter!" Funkenjunges tobte und kratzte und fauchte, bis ihre Mutter sie endlich wieder absetzte. Sobald ihre Pfoten wieder den Boden berührten, sprang Funkenjunges mit großen Sprüngen voraus und schüttelte sich verärgert den Pelz. Rotlaub hatte sie allerdings einen Herzschlag später eingeholt und trabte locker neben ihrer Tochter her. "Wenn du weiter so übermütig bist, verletzt du dich noch, Funkenjunges. Sei vorsichtig.", warnte sie die junge Kätzin, doch die schüttelte nur unwirsch den Kopf und preschte zur Spitze der Patroullie. Neben dem gewaltigen Anführer des GipfelClans fühlte sie sich ernst genommen. Als sich der Anführer aber innerhalb eines Herzschlages weit von ihr entfernte, war Funkenjunges entsetzt. Wie konnte ein Kater so riesige Schritte machen? Sie versuchte ihn ein zweites Mal einzuholen, doch um mit ihm auf gleicher Höhe zu laufen, müsste sie wie ein tollwütiger Fuchs rennen und das war ihr dann doch zu anstrengend. Also ließ sie sich wieder zurück fallen und trabte erneut neben ihrer Schwester her. "Woa, Nebelpfote, Himmelssturm ist echt riesig...", bekundete sie feierlich ihre neue Erkenntnis. "Und seine Pfoten! Wie riiiiesig die sind!" Nebelpfote schnaubte leicht belustigt, nickte aber dann zustimmend. "Er ist wirklich ein großartiger Anführer! Wusstest du, dass er ganz allein zwei Murmeltiere getötet hat?" Funkenjunges schnappte nach Luft. "Du meinst, diese schnellen hüpfenden Dinger, mit den großen Ohren? Gleich zwei davon?" "Nein, du Mäusehirn, doch keine Hasen. Murmeltiere! Diese riesigen braunen Tiere, die so groß wie eine Katze oder größer werden können!" Funkenjunges versuchte sich zu erinnern. "Ah, die mit den Hörnern?" schlug sie vor und erinnerte sich, wie diese beeindruckenden Tiere in Windeseile über steile Felswände gejagt waren. Nebelpfote schlug ungeduldig mit dem Schweif. "Das sind Steinböcke. Steinböcke bauen keine Höhlen und pfeifen nicht." "Aaaaaah", fiel es ihr wieder ein. "Die meinst du? Das ist aber schon etwas her, oder?" Nebelpfote nickte und setzte über einen bemoosten, umgefallenen Baumstamm hinweg. "Er hat regelmäßig unglaublich viel Beute mit Brandpelz und Dohlenkralle herangeschafft, weil der Rest von uns noch nicht jagen gelernt hatte. Doch keiner hat es je geschafft, wie Himmelssturm ein so großes Tier, wie einen Adler oder ein Murmeltier zu erbeuten." Während sie von dem Festmahl, das die Katzen dadurch mehrere Tage hindurch genießen konnten, berichtete, glänzten die Augen von Funkenjunges Schwester und sie selbst wünschte sich, noch besser daran erinnern zu können. 

Plötzlich hielt die Patroullie abrupt an und Funkenjunges verschluckte ein paar Haare ihres Vordermanns. Himmelssturms Miauen drang über die Köpfe hinweg: "Wir sind kurz vor dem Bergfluss, den wir vorläufig als Grenze zwischen unserem Territorium und dem des HeideClans ausgewählt haben. Dohlenkralle wartet bereits auf uns. Wir halten uns nahe am See aus Respekt vor dem HeideClan, verstanden?" Zustimmendes Miauen kam von den GipfelClan-Katzen und zusammen jagten sie den Berghang hinab. Das Heidekraut flog unter ihren Pfoten nur so dahin. Ein unglaubliches Gefühl durchströmte Funkenjunges Pfoten, als sie das Beben der Pfotenschläge spürte. Als sie die Leiber mit den aufgeregt pochenden Herzen neben sich spürte. Als sie auf den Fluss zujagten und die Luft den frischen Geruch der Heide empor trug. Es war, als wären sie ein Körper geworden. 

Doch schon Herzschläge später war der Moment vorbei. Eine Katze nach der anderen kam am Bergfluss zu stehen und überquerte ihn eilig. Als Funkenjunges durch das dunkle Nass watete, war sie überrascht wie seicht der Fluss war. Sie konnte sich noch erinnern, welche Panik sie noch vor einem Mond gehabt hatte, als sie im Mund ihrer Mutter gebaumelt war. 

Wie vorhergesagt wartete Dohlenkralle bereits auf der anderen Uferseite und reihte sich rechts von Himmelssturm ein. Sofort steckten die beiden ihre Köpfe zusammen und tauschten Informationen aus. 

"Funkenjunges!"

Rotlaub hievte sich aus dem Fluss und schüttelte sich gründlich, als wollte sie absichtlich das gesamte Flusswasser auf Funkenjunges verteilen. Doch bevor sich Funkenjunges beschweren konnte, strich ihre Mutter an ihr vorbei und fing erneut an zu laufen. "Bleib dicht bei mir, ja? Wir sind jetzt auf fremden Territorium." Funkenjunges tat wie ihr geheißen, doch sie wunderte sich schon, warum ihre Mutter so ernst klang. Vor einem Mond waren sie doch alle schon einmal durch dieses Gebiet gewandert und alle Katzen waren nett zu ihr gewesen. Warum sollten sie das jetzt nicht mehr sein? Sie waren doch alle Freunde, oder nicht? 

Bei diesem Gedanken kam ihr sofort ihre Spielkameradin Moosjunges in den Sinn und ihre Vorfreude machte sie ganz tollpatschig, sodass sie beinahe in den See gestolpert wäre, wenn ihre Schwester sie nicht vor einer großen Wurzel gewarnt hätte. Doch ihre Aufregung konnte das nicht bremsen.

Moosjunges, ich komme! 



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