Kapitel 52

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Von Glück berauscht stürmte Herbstbrise über die Wiese. Ein plötzlicher Energieschub zusammen mit dem Drang,

sofort zum Himmelclan zurückzukehren trieb sie vorwärts. Neben ihr raste Mondstrahl daher.

Beide Freundinnen waren auf dem Weg zum Lager. Noch einmal richtete Herbstbrise ihre Augen auf den blassblauen Himmel,

in dem die nachtschwarzen Silhouetten der Krähen mit ausgebreiteten Schwingen ihre Kreise drehten.

Herbstbrise starrte so gebannt auf sie, dass sie gar nicht merkte, wie Mondstrahl sie allmählich einholte und sich von ihr entfernte.

Erst als ein Körper in sie hineinkrachte, kehrte sie so langsam wieder in die Wirklichkeit zurück.

Zähne packten sie am Nackenfell und zerrten sie rückwärts in ein Gebüsch. Erschrocken kreischte Herbstbrise auf, wollte sich freistrampeln,

schaffte es jedoch nicht. Sie warf ihren Kopf nach hinten und erhaschte einen Blick auf grau getigertes Fell,

wurde dann aber so grob nach vorne gestoßen, dass ihr Sichtfeld schwangte. Keuchend fielen Herbstbrise die Augen zu.

Das war zu viel für eine schwangere Kätzin wie sie. Sternenclan, hilf mir! Doch mit der Zeit lockerte sich der Griff der Katze wieder.

Sie drückte sie nun vorsichtiger zu Boden. "Tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun",murmelte eine tiefe Stimme.

Herbstbrise zuckte zusammen." Schilfherz, bist du das?" Sie zwang ihre Augen, sich wieder zu öffnen. Und Tatsache.

Über ihr stand der getigerte Krieger und musterte sie aus kühlen, gelben Augen. "Was soll das?",fragte Herbstbrise ein wenig schockiert.

Schilfherz' Mine verdüsterte sich und er bleckte die Zähne. "Hör auf mich zu ignorieren!" Verdattert legte Herbstbrise die Ohren an.

Mit dieser direkten Aufforderung hatte sie nicht gerechnet. "Das stimmt... ähm, ich meine..." "Schweig!",

fauchte Schilfherz sie zornig an. Schmerz und Wut glänzten in seinen Augen. "Du hast doch keine Ahnung",schnaubte er.

"Du weißt überhaupt nicht wie sehr du mich ignorierst. Seit sich dieser Eschenblatt uns angeschlossen hat,

ist er die einzige Katze, die dir ständig im Kopf rumschwirrt. Man könnte meinen, du hättest mich völlig vergessen!"

Sein letzter Satz endete in einem verzweifelten Schrei. Herbstbrise bekam es so langsam mit der Angst zu tun.

So wütend hatte sie ihn noch nie erlebt. Ob er mich wohl verletzen wird? Aber Schilfherz hatte scheinbar nichts anderes vor,

als sie zur Rede zu stellen. "Ich habe dich nicht vergessen",verteidigte sich Herbstbrise schuldbewusst.

"Eschenblatt ist nun mal mein Gefährte." Das war so ziemlich das Falscheste, was sie hätte sagen können.

Schilfherz brauste nun völlig auf. "Ach ja?",fuhr er sie an. "Und das heißt dass du mich einfach links liegengelassen kannst?"

Sein Blick bohrte sich in ihren. Herbstbrises erste Reaktion war Panik. Und sie schlug blind vor Angst auf Schilfherz ein.

Ihre Krallen rissen dessen Haut auf und schon nach kurzer Zeit verpestete ein metallischer Blutgeruch die Luft.

Schilfherz bekam Herbstbrise aber gleich wieder unter Kontrolle, indem er ihre Pfoten am Boden festnagelte.

Er beugte sich so nah über sie, dass sie seinen rasselnden Atem spüren konnte, als er ihr ins Ohr knurrte:

"Fauch mich an, schlage mir deine Krallen ins Gesicht, verachte oder töte mich - Aber all das wird dir nichts bringen, Herbstbrise!

Nichts kann meine Gefühle stoppen! Und ich sage es dir hier und jetzt: Ich liebe dich!"

Herbstbrise erstarrte. Ihre Augen sprühten grünes Feuer, als sie stöhnte: "Ich erwarte Jungen - von Eschenblatt.

Bleib mir einfach vom Pelz, verstanden?" Eine Welle der Traurigkeit verschleierte Schilfherz' Blick.

"Verstehe",flüsterte er enttäuscht. Tränen glänzten in seinen bernsteinfarbenen Augen. Auf einmal wirkte er erschöpft und fertig, seine Wut war vollkommen verschwunden.

Mit hängenden Schwanz tappte er davon. Herbstbrise sah ihm traurig nach. Auf einmal tat ihr ihre direkte Art leid.

Doch das war nun nicht mehr gutzumachen. Sie hatte Schilfherz mehr als deutlich zurückgewiesen

und vielleicht war das auch am besten so. "Herbstbrise, da bist du ja!"seufzte eine sanfte, freundliche Stimme.

Mondstrahl trabte zu ihr und legte ihr den Schwanz auf die Schulter. "Ich habe dich warum auch immer aus den Augen verloren

und musste ewig nach dir suchen."
Ihr Blick fiel auf den blutbefleckten Boden. "Heiliger Sternenclan, was ist hier passiert?"

Mit gesträubtem Fell schmiegte sie sich an Herbstbrise. Doch diese konnte nur den Kopf schütteln.

"Das ist jetzt nicht wichtig",murmelte sie, "lasst uns einfach zu Eschenblatt gehen. Mehr ist momentan egal."

Mondstrahl merkte anscheinend, dass Herbstbrise über das blutige Geschehen nicht reden wollte,

also stellte sie keine weiteren Fragen zu diesem Thema. Stattdessen fuhr sie mit einem verständnisvollem Blinzeln ihren Weg fort.

Herbstbrise folgte ihr erleichtert. Im Lager teilte Nebelschweif gerade eine Grenzpatrouille ein,

während Lilienglanz sich mit Bienenfeder die Zunge gab. Weizenschnee, Farnschatten, Weidenfell und Nesselblitz

reparierten den schon lange verlassenen Heilerbau und Eulenschlag teilte sich mit Birkenpelz und Rotbeere zwei Mäuse.

Nur Eschenblatt war schwer zu finden. Nach einer Weile suchen, entdeckte Herbstbrise ihn dann doch noch auf einem Felsen.

Er hatte sich im angenehm warmen Sonnenlicht ausgestreckt und döste. Aber Herbstbrises Pfoten trommelten so laut über den Boden,

dass er augenblicklich aus dem Schlaf fuhr. Als er seine Gefährtin erkannte, entspannte er sich wieder.

"Großer Sternenclan und alle anderen Geister noch dazu, was soll der Lärm?",gähnte er.

Diesmal war Herbstbrise diejenige, die grinste. Sie stürzte überglücklich zu ihm und vergrub die Schnauze in seinem duftenden Fell.

"Du wirst Vater",hauchte sie, "ich bekomme bald Junge." Eschenblatt trat einen Schritt von ihr weg

und musterte sie mit glänzenden, grünen Augen. "Ich danke dir",flüsterte er fassungslos. "Danke, dass du uns Junge schenkst,

meine Schöne." Herbstbrise schnurrte geschmeichelt und verschlang ihren Schwanz mit seinem.

"Nein, du bist schön und ich möchte dir auch für die Jungen danken."

Und so saßen die zwei Katzen aneinander geschmiegt bis zum Einbruch der Dämmerung auf dem Felsen,

und genossen einfach nur ihr Glück.

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