Kapitel 71

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Es war stockdunkel. Fröstelnd presste sich Herbstbrise flach zu Boden. Ihre Beine schlotterten dank des eisigen Windes.

Die klirrende Kälte kroch ihr den Nacken hoch. Um sie herum war Kriegsgeschrei zu vernehmen und die Luft war mit Blutgeruch verseucht.

Mit angelegten Ohren hob Herbstbrise den Kopf und ließ den Blick über die Umgebung schweifen.

Sie befand sich in mitten des Lagers. Um sie herum waren Katzen - überall Katzen. Es waren weit aus mehr,

als nur ihre Clangefährten und die vielen fremden Gesichter hatte  etwas böses an sich - etwas blutrünstiges.

Und sie kämpften kreischend und brutal gegen den Himmelclan. Einige Katzen lagen teilweise zerschmettert,

teilweise zerfetzt auf dem Boden und bewegten sich nicht, als hätte man ihnen die Luft aus den Lungen gepresst.

Herbstbrise setzte das Herz einen Schlag aus, als sie erkannte, dass sie tot waren. So viele tote Katzen,

dachte sie entsetzt, wer hat sie ermordet? Doch diese Frage beantwortete sich von selbst,

als ihr Blick auf Rosenblut fiel, die im Zweikampf gegen Bienenfeder rang. Sie grub der hübschen Himmelclan Kriegerin

grässlich lachend die Krallen in die Flanke und zerrte anschließend mehrmals an ihr.

Bienenfeder heulte so schmerzhaft auf, dass Herbstbrise ihr am liebsten zur Hilfe geeilt wäre,

ihre Pfoten schienen aber vor Angst am Boden festzufrieren. Außerdem hätte sie Bienenfeder so oder so nicht retten können,

da sie nun wusste dass sie träumte. Der Anblick von Rosenblut hatte ihr gezeigt, dass das ganze eine Vision vom Sternenclan war.

Eine, die ihr einen Blick in die Zukunft schenkte. Das muss der Kampf gegen den Dämmerclan sein,

sagte Herbstbrise sich. Sie sah sich nach Hortensienglanz um und konnte nach einer Weile eine blassgraue Gestalt ausmachen.

Sie trabte so leichtfüßig auf sie zu, dass man meinen könnte, sie würde schweben.

Ihr Pelz war mit Sternenstaub versehen und in ihren Augen spiegelte sich der Nachthimmel. Als sie anfing zu sprechen,

klang ihre Stimme so klar wie Wasser, das auf die Steine plätscherte. "Heute bist du noch sicher, Herbstbrise", murmelte sie,

"aber das wird nicht lange so bleiben. Es nähert sich euch eine schreckliche Gefahr, die den Himmelclan für immer vernichten könnte.

Denn bald werden du und deine Clangefährten in einen Kampf geraten, der riesiger ist, als du ihn dir je vorstellen kannst. Sei gewarnt!"

Herbstbrises Antwort war lediglich ein Schlucken. Sie hatte nicht erwartet, dass der Dämmerclan eine so große Gefahr darstellte.

Klar, seine Katzen waren stark und schreckten nicht davor zurück, zu töten, aber dass er den Himmelclan zerstören könnte,

war mehr als nur schockierend. Herbstbrise musste mehrmals schlucken, bevor sie das Maul aufbekam.

Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Wundersamerweise brachte sie trotzdem eine Erwiderung zustande, indem sie flüsterte:

"Ich weiß bereits, dass der Dämmerclan vor hat, uns anzugreifen, aber ich habe nicht geahnt, dass er uns so enorm schaden könnte.

Ist ein Kampf gegen ihn denn gar nicht zu verhindern?" Hortensienglanz senkte bedauernd den Kopf.

"Leider nein. Aber wie der Krieg zwischen beiden Clans ausgeht, das liegt ganz allein in den Pfoten ihrer Krieger.

Habe Mut, Herbstbrise, und sehe Hoffnung im Himmelclan. Die Dämmerclan Katzen mögen zwar stark sein,

aber ihr seid ebenso stark. Und weniger Brutalität muss ja nicht gleich Schwäche heißen, oder?

Nutzte im Kampf nicht nur deine Krallen, sondern viel mehr deinen Verstand. Wende Tricks an,

von denen deine Feinde noch nie gehört haben und vor allem: Kämpfe mit dem Herzen eines wahren Kriegers.

Wenn du dich an all diese Punkte hälst, dann wird der Krieg hoffentlich gut ausgehen. Allerdings kann das auch anders kommen..."

Herbstbrise nickte beklommen und starrte Hortensienglanz schweigend an, die allmählich im Schein des Mondes verblasste.

Was soll ich jetzt tun? Doch bevor sie sich darüber groß Gedanken machen konnte, erwachte sie schon im fahlen Schein der Sonne.

Neben ihr säuberte Mondstrahl in Ruhe das Fell. In ihrem Gesicht stand nicht das kleinste bisschen Sorge.

Herbstbrise seufzte. Ich wünschte, ich könnte so unbekümmert sein wie sie. Aber als ihr klar wurde,

dass Mondstrahl genau demselben Problem gegenüber stehen würde, schien der Gedanke Vergangenheit.

Kämpfe mit dem Herzen eines wahren Kriegers, hallte Hortensienglanz Miauen in ihrem Kopf wider.

Herbstbrise schüttelte sich energisch. Hortensienglanz hat Unrecht. Nicht nur ich muss wie eine echte Kriegerin kämpfen,

sondern auch der restliche Clan. Wir müssen auf den Krieg vorbereitet sein und uns Fallen für den Dämmerclan ausdenken.

Außerdem sollten wir uns mit den anderen Clans verbünden. Sie hob entschlossen den Kopf und miaute fest: "Ja, genau so sollten wir das Problem angehen."

Aber dann kroch ein Gedanke in ihr hoch, der den kompletten Plan zu Fall brachte. Moment mal... Rosenblut, Adlerklaue und Dämmerfluss

müssen glauben, dass mich Gewitterstern beseitigt hat und keinen Grund mehr sehen, einen Angriff auf den Himmelclan zu stoppen.

Denn wäre ich tot, dann könnte ich meine Clan Kameraden nicht warnen und ihr Schlachtplan würde aufgehen.

Und wenn sie genau das tun würden, dann hätten sie obwohl ich noch am Leben bin ihr Ziel erreicht

und könnten den unwissenden Himmelclan problemlos überfallen.
Herbstbrises Magen verkrampfte sich.

Das ist alles meine Schuld. Ich war nach Gewittersterns Verrat so vernebelt, dass ich das Allerwichtigste vergessen habe:

Meinen Clan vor dem zukünftigen Angriff des Dämmerclans zu warnen! Es überlief sie kalt.

"Wie kann man nur so dumm sein?", fauchte sie sich selbst an. Mondstrahl war von ihrem Wutsausbruch hochgeschreckt

und setzte sich beunruhigt neben sie." Herbstbrise, was ist los?", fragte sie mit zitternden Schnurrhaaren.

Herbstbrise ließ knurrend den Kopf auf die Pfoten sinken." Ich habe dem Himmelclan noch nicht von dem Überfall des Dämmerclans erzählt."

Sie sah Angst in den blauen Augen ihrer Freundin aufblitzen." Aber was ist mit Lavendelsee", miaute diese zögernd,

"sie hat doch Adlerstern von Gewittersterns Attacke auf dich erzählt.

Dann muss sie sicherlich auch den Krieg gegen den Dämmerclan erwähnt haben."

Herbstbrise schrumpfte in sich zusammen vor Scham. "Nein", sagte sie mit matter Stimme,"das konnte sie nicht mal.

Gewitterstern hat vor Lavendelsee nämlich einiges verheimlicht. Und damit bestimmt auch die ganze Vorgeschichte,

die der Grund ist, warum er mich töten wollte. Denn hätte Lavendelsee davon gewusst, dann hätte sie Gewitterstern bestimmt nicht bei seinem Plan unterstützt.

Sie hat nämlich gesagt, dass der einzige Anlass, der sie dazu gebracht hat mich in den Hinterhalt zu locken darin bestand,

mir durch ein paar harmlose Wunden eine Lektion zu erteilen. Niemals aber hätte sie gewollt, dass gleich mein kompletter Clan zerstört wird."

Mondstrahls Blick verlor sein Leuchten, als sie einsah, das Herbstbrise recht hatte.

"Dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als zum Himmelclan zurückzukehren, um ihn rechtzeitig zu warnen", meinte sie bedauernd.

Herbstbrise riss ungläubig und entsetzt zugleich die Augen auf. "Aber ich kann jetzt nicht einfach kehrtmachen",

keuchte sie, "du hast wohl meine Jungen ganz vergessen. Was ist mit ihnen? Ich kann sie doch nicht einfach im Stich lassen."

Ihr Satz endete in einem fassungslosen Schrei. Mondstrahl durchknetete schweigend mit den Pfoten das Stroh unter sich.

"Sicher, du willst deine Jungen retten, aber was wird dann aus unserem Clan? Er braucht dich mehr denn je!

Außerdem... Wer weiß, ob wir deine Jungen jemals finden werden. Sie könnten mittlerweile schon TOT sein."

Herbstbrise erschauderte für einen Moment, dann spürte sie wie Zorn in ihr hochkroch. Sie bäumte sich auf und fauchte:

"Wie kannst du nur so etwas sagen? Ich werde niemals die Hoffnung verlieren, sie zu finden und werde ebenso wenig aufhören,

nach ihnen zu suchen! Und ob ich den Himmelclan jetzt warne oder nicht - wo ist der Unterschied?

Ich kann den Kampf durch eine Warnung kein Stück verhindern und so wichtig sind diese blöden Fallen nun auch wieder nicht!

Aber eins garantiere ich dir: Das kostbarste für mich, ist das Leben meiner Töchter! Und ich werde sie finden.

Egal wie lange ich nach ihnen suche. Ich kann meinetwegen auf der Reise zu ihnen sterben - dann habe ich wenigstens versucht,

Schwalbenjunges und Blaubeerjunges zu finden." Mondstrahl stöhnte nur kläglich.

"Herbstbrise bitte", murmelte sie sanft, "du musst zum Himmelclan zurück." Doch Herbstbrise wich nur mit gesträubtem Fell vor ihr zurück.

"Mondstrahl, es tut mir leid", flüsterte sie, "aber ich kann nicht. Ich liebe meine Jungen und ich muss sie retten.

Aber falls du zum Himmelclan gehen willst, dann kann ich das verstehen." Zu ihrem Entsetzen aber schüttelte Mondstrahl den Kopf.

"Ich möchte und ich werde dich nicht alleine lassen. Ohne eine andere Katze kannst du schneller sterben als dir lieb ist.

Außerdem können wir den Dämmerclan aufhalten, falls wir ihm während dem Weg begegnen sollten.

Dann würde es nicht mal zu einem Krieg kommen." Herbstbrise schniefte." Doch das wird es. Ich kann dir jetzt nicht erklären wieso,

aber niemand hat die Macht, den Krieg zu verhindern, das weiß ich." Mondstrahl schien mit der Antwort nicht zufrieden, nickte dann aber.

"Ich komme trotzdem mit. Vielleicht können wir zumindest mal unseren Feinden schaden." Dagegen hatte Herbstbrise nichts einzuwenden.

Sie fegte mit dem Schwanz durch die Luft. "Dann sollten wir wohl Distelkralle und seiner Familie leb wohl sagen und anschließend aufbrechen."

Mondstrahl brummte Zustimmung und trabte zu Finkenblatt, um sie wachzustubsen. Herbstbrise sah erst eine Weile lang ins Morgenlicht,

bevor sie zu Düsterforst glitt. Sie wollte sich von ihm als erstes verabschieden. Nebenher aber hingen ihre Gedanken noch an ihren Jungen.

Habe ich die richtige Entscheidung getroffen oder werde ich nun auch noch meinen Clan aufgeben müssen?

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