Kapitel 72

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Düsterfrost rappelte sich eilig auf. "Warte mal Herbstbrise", murmelte er, "du möchtest doch zum Zweibeinerort, richtig?

Ich kenne einen optimalen Weg dorthin. Wenn du ihm folgst, dann bist du innerhalb kürzester Zeit dort angekommen.

Ich kann ihn dir zeigen, wenn du willst." Salbeiherz, der durch den Klang von Düsterfrosts Stimme aus dem Schlaf gerissen worden war,

meldete sich als nächstes zu Wort. "Das stimmt", bestätigte er, "ich kenne den Weg ebenfalls und würde dir und Mondstrahl gerne bei eurer Suche behilflich sein",

miaute er an Herbstbrise gewandt." Nachdem, was du uns über deine Töchter erzählt hast, war ich sehr geschockt

und würde alles tun, was in meiner Macht steht um dir zu helfen." Herbstbrise überlegte einen Moment.

Sie hatte den Verdacht, dass die beiden Brüder sie nur in die Irre führen oder von Schleiermonds Weg abbringen könnten.

Dann aber entschied sie, dass es das Risiko wert war. Wenn Salbeiherz und Düsterfrost tatsächlich einen Pfad kannten,

der kürzer war als der ihre, dann könnte sie Blaubeerjunges und Schwalbenjunges umso früher retten

und es vielleicht auch noch rechtzeitig zu ihrem Clan schaffen, um ihn vor dem drohenden Unheil zu warnen.

"Nun gut", willigte sie schließlich ein, "ich vertraue auf euer Wort und werde euren Vorschlag annehmen."

Düsterforst nickte zufrieden und schnurrte: "Ich bin mir sicher, wir werden dich nicht enttäuschen."

Er machte eine Pause und drehte sich zu seiner getigerten Schwester um. "Finkenblatt, kommst du auch mit?", erkundigte er sich.

Finkenblatt, die eben noch in ein Gespräch mit Mondstrahl vertieft gewesen war, drehte langsam den Kopf.

"Um was geht es?", fragte sie zurück und bedeutete Mondstrahl, zu schweigen. "Salbeiherz und ich wollen Herbstbrise zum Zweibeinerort führen",

erklärte Düsterfrost, "möchtest du uns begleiten?" Finkenblatt legte die Ohren an. "Natürlich will ich das!"

Und schon war sie auf den Beinen. "Wann brechen wir auf?" Düsterfrost schnippte mit dem Schwanz. "Warum nicht gleich?

Ich vermute nur, dass sich Mondstrahl und Herbstbrise gerne von unseren Eltern verabschieden würden,

bevor wir gehen." Herbstbrise richtete sich auf und miaute nebenbei: "Und damit behälst du recht.

Ich werde nicht gehen, ehe ich Distelkralle und Eisminze auf Wiedersehen gesagt habe."

Finkenblatt schnurrte nur, Salbeiherz jedoch half Mondstrahl auf und stützte sie beim Laufen.

Herbstbrise setzte sich in Bewegung und glitt an Mondstrahls andere Seite. Bei Distelkralle und Eisminze angekommen,

berichtete sie rasch, was Sache war. Distelkralle sah dabei alles andere als zufrieden aus, bändigte seine Wut aber, indem er mit den Krallen den Boden zerrupfte.

Eisminze fegte ihm kurz mit dem Schwanz über die Schnauze, um somit eine scharfe Erwiderung zu verhindern

und schnurrte: "Ich bin damit einverstanden, dass unsere Jungen uns für ein paar Nächte verlassen werden.

Schließlich tun sie das für einen guten Zweck." Sie richtete ihren sanften, grünen Blick auf Distelkralle und gab ihm einen Stups.

"Und wir zwei haben dann unsere Ruhe, stimmt's?" Distelkralle grummelte irgendetwas, das Herbstbrise nicht verstand.

Dann aber ließ er die Schultern hängen und murmelte: "Sie können meinetwegen gehen. Aber passt auf sie auf, ja?"

Erst jetzt konnte Herbstbrise die Sorge aus seinen verzerrten Gesichtszügen lesen.

Sie nickte hastig. "Selbstverständlich werden wir das." Zögernd trat sie einen Schritt näher und legte Distelkralle die Schnauze auf den Kopf.

"Mach's gut!" Ihr ehemaliger Mentor zuckte kurz zusammen, als käme diese Geste unerwartet, dann entspannte er sich.

"Viel Glück auf deiner Reise" , brummte er, "sieh zu dass du heil zu deinem Clan zutückkehrst und gib auch auf Mondstrahl acht!"

Herbstbrise nickte betrübt und streifte an ihm vorbei zu Eisminze." Tschüss Eisminze. Ich hoffe du kannst hier nun sicherer leben,

als beim Himmelclan. Das hoffe ich für Distelkralle und eure Jungen natürlich auch.

Beten wir einfach, dass ihr nie wieder Opfer des Dämmerclans oder einer anderen skrupellosen Streunerbande werdet. Denn ihr habt wirklich alles andere verdient als das."

Eisminze senkte den Kopf. "Pass auf dich auf, Herbstbrise. Auf dich auf und Mondstrahl. Wenn der Sternenclan es so will,

dann sehen wir uns vielleicht mal wieder." Herbstbrise sah die schwarz-weiße Kätzin lange an.

Sie zweifelte ein wenig an ihren Worten. Trotzdem flüsterte sie: Vielleicht..."

Damit erhob sie sich, warf noch einen letzten Blick auf Distelkralle und Eisminze zurück

und trabte schließlich schweigend zu Düsterfrost, der zusammen mit seinen Wurfgefährten und Mondstrahl auf sie wartete.

Sobald sie bei ihnen Anschluss gefunden hatte, wanderten sie auch schon los, in das aufgehende Licht der Sonne.

Während der Reise sprach kaum einer ein Wort. Düsterfrost gab seinen Gefährten lediglich ein paar Anweisungen,

die verrieten in welche Richtung sie zu laufen hatten, mehr wurde aber auch nicht gesprochen. Sobald die Scheune außer Sichtweite war,

zweigte sich der Pfad. Düsterfrost wählte ohne zu Zögern die rechte Weggabelung

und er und seine Begleiter folgten für eine Weile einfach nur der entsprechenden Himmelsrichtung.

Es kam Herbstbrise wie eine Ewigkeit vor, bis er endlich die Richtung wechselte. Diesmal führte der Weg sie zu einem lichten Wald,

der nur noch ein paar verdorrte Bäume besaß. In ihm schmeckte die Luft scharf und beißend. Herbstbrise konnte den Geruch nicht einordnen,

wusste allerdings, dass er von einem Zweibeinerding stammen musste. Auch wenn sie im Moment nichts außer der Natur entdeckte.

Einige gefallene Bäume versperrten Herbstbrise den Weg und machten ihr und ihren Reisegefährten, vor allem Mondstrahl das Laufen schwer.

Herbstbrise hatte nicht den leisesten Schimmer, was so viele junge Bäume von ihren Wurzeln entzweit hatte.

Doch das war ihr im Moment sowieso egal. Sie war viel mehr damit beschäftigt, Mondstrahl beim Überwinden der größten Stämme zu helfen,

als sich darüber den Kopf zu zermürben. Immer wieder strauchelte ihre cremeweiße Freundin und bekam allmählich einen Nervenzusammenbruch.

"Herbstbrise, ich kann nicht mehr!", klagte sie, "meine Wunden hindern mich am Laufen. Noch weniger kann ich über Baumstämme springen

mit einem kaputten Bein." Herbstbrise spürte wie Missmut in ihr hochkroch. Sie krallte sich am Baumstamm fest, um nicht die Beherrschung zu verlieren.

"Wir müssen aber weiter", knurrte sie zähneknirschend, "ich helfe dir doch wo ich kann!" Mondstrahl stieß entnervt die Luft aus.

"Aber deine Hilfe bringt mich nicht weiter wie du siehst" , bemerkte sie schnippisch, "ich komme trotzdem kein Stück eher voran."

Herbstbrise stöhnte entmutigt auf. "Aber du musst nun mal weiter", blaffte sie. Und ich hatte auch noch vor,

Mondstrahl allein zum Himmelclan zurückzuschicken... Was hätte sie dann ohne meine Unterstützung getan?

Schnaubend versuchte Herbstbrise wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Doch noch bevor sie zum überlegen kam,

packte Düsterfrost Mondstrahl am Nackenfell und hievte sie über den Stamm. Mondstrahl jaulte überrascht auf und zappelte zwischen seinen Zähnen,

was ihn allerdings nicht dazu brachte, sie loszulassen. Als sie hinter dem Baumstamm zu Boden plumpste,

leckte sich Düsterfrost äußerst zufrieden die Vorderpfote. "So macht man das." Peinlich berührt funkelte Mondstrahl ihn an

und stakste hinkend weiter. Als sich ihr der nächste gefallene Baum näherte, war Düsterfrost sofort wieder an ihrer Seite

und hob sie ungefragt erneut über den Stamm. Das wiederholte er so lange, bis er und seine Reisekameraden den Waldrand erreicht hatten.

Herbstbrise warf ihm einen dankbaren Blick zu, während sie auf eine ewig weite Wiese trabten.

Sie war so groß, dass man meinen konnte, sie würde nie enden. Und auf einmal erschien Herbstbrise der Zweibeinerort ferner denn je.

Hat Düsterfrost nicht gesagt, dass der Weg zum Zweibeinerort nicht weit sein würde?, fragte sie sich bekümmert.

Doch als der blauäugige Kater den Zweifel in ihrem Gesicht sah, meinte er munter: "Ich weiß, die Wiese sieht zwar riesig aus,

aber du hast sie relativ schnell durchquert. Es dauert ungefähr einen Tag, bis du von hier aus zum Zweibeinerort gelangst."

Herbstbrise nickte beklommen. "Solange das der kürzeste Weg ist, der mich zu meinen Jungen führt, werde ich ihm weiterhin folgen."

"Das ist er." Mit diesen Worten raste Düsterfrost los. "Komm mit" , rief er ihr über die Schulter zu,

"je schneller wir laufen desto früher werden wir da sein." Herbstbrise gab den restlichen Katzen ein Zeichen,

ihr zu folgen und rannte ihm hinterher. Dann aber fiel ihr Blick auf Mondstrahl. Ihre Freundin würde es nicht schaffen,

mit den anderen zu rennen. Also verlangsamte Herbstbrise seufzend die Schritte und lief nur noch so schnell weiter,

wie es Mondstrahls Beine zuließen. Sobald Mondhoch erreicht war, ermüdete die Reisegruppe allmählich

und suchte sich Schutz zwischen den wenigen Bäumen, welche die offene Wiese zu bieten hatte.

Durch die Müdigkeit übermannte Herbstbrise schon früh der Schlaf.

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