~ Kapitel 1 ~

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Der Wind jagte in unbändigen Rhythmen durch eine kleine Luke oberhalb des mageren Gestrüpps in der Höhle und fegte unschlüssig um die Ohren der jungen Kätzin. Diese zuckten erfreut und das Junge umspielte ihren Bauch sanft mit dem Schwanz. Auf dem Boden wogen sich die wenigen Grashalme langsam und sachte in den wilden Luftzirkulationen. Schilfjunges lag zusammengerollt in ihrem weichen Nest aus Farnblättern und döste fröhlich vor sich hin. Die Sonne stand hoch am Himmel und ihre feinen Strahlen kitzelten sie auf der Nase.

Plötzlich eilte ein junger Kater herein und kam nur knapp vor dem Nest von Schilfjunges zum Stehen. Völlig außer Atem beglotzte er die Kätzin, die seelenruhig ihre Pfoten von sich streckte und ihren Kopf leicht wand. Als sie aufsah, meinte sie belustigt: „Pantherjunges! Was ist denn mit dir los?" Dieser konnte ihre Aussage kaum verstehen und antwortete geschockt: „Wie kannst du noch so faul in deinem Nest liegen, Schilfjunges? Du hast gleich deine Schülerzeremonie! Vipernstern hat gerade zum Clantreffen gerufen!" „Oh je! Die Schülerzeremonie!", jaulte Schilfjunges und geriet auf einmal in Panik. Das schwarze Junge fragte ungläubig: „Hast du sie etwa vergessen?" Schilfjunges nickte eifrig und sah beschämt auf den erdigen Boden.

Sie hatte sich aufgerappelt und schleckte sich gerade noch die Vorderpfoten ab, als Pantherjunges an ihre Seite trat und leise miaute: „Du hast es nicht nötig, dich zu putzen, Schilfjunges! Dein weißes Fell glänzt so schön in der Sonne, da wird doch jeder neidisch. Ich meine es ernst!" Die junge Kätzin hielt kurz inne und hob ihren Kopf schließlich, sodass Pantherpfote ihr direkt ins Gesicht sah. „Deine Augen leuchten so tiefblau", schnurrte der Kater, „als würde ein ganzer Ozean darin gefangen sein."

Schilfpfote blickte ihm einen kurzen Augenblick einfach nur in die stechend grünen Augen und tippte anschließend ihre Nase an seine. Sie grinste und lief überglücklich aus der Kinderstube. Die Kätzin drehte sich noch einmal um und rief fröhlich: „Danke für deine Hilfe, Pantherjunges!" Mit diesen Worten hastete sie los und ließ das schwarze Junge einfach in der Kinderstube stehen.

Der kleine Kater sah ihr sehnsüchtig nach und legte sich dann traurig in Schilfpfotes Nest. Er musste an ihre gemeinsame Zeit denken. Würde diese, jetzt wo sie zur Schülerin wird, vorbei sein? Ist sie dann zu beschäftigt, um mit mir etwas zu machen, dachte Pantherjunges enttäuscht. Er war nur ein paar Sonnen jünger als sie und von ihren ersten Tagen an, hatten sie immer alles zusammen gemacht. Hatte das nun ein Ende? Ein kleiner Schniefer entfuhr Pantherjunges und er rollte sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Langsam wurden seine Lider schwer und schließlich nickte er im samtigen Nest seiner Freundin ein.

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Schilfjunges war auf den freien Platz in der Mitte des Lagers gerannt und gesellte sich zu Windwächter, ihrem großen Bruder. Dieser sah sie streng an und lächelte schließlich. „ Du bist spät, dafür, dass es deine Schülerzeremonie ist." „Ha Ha!", entgegnete die Kätzin leicht beleidigt. Sie hatte gerade ihr Maul aufgemacht, um einen Spruch ihrerseits loszulassen, der Windwächter necken würde, doch plötzlich trat Vipernstern auf den riesigen Felsen, der am Rande des Lagers empor ragte.

Der prächtige Anführer ließ kurz seinen Blick über die Menge schweifen, nickte Schilfjunges sanftmütig zu und begann schließlich zu sprechen: „Heute ist für unseren Clan ein ganz besonderer und freudiger Tag. Heute darf ich euch allen eine neue Schülerin vorstellen. Doch bevor dies geschieht, möchte ich das Wort an unseren treuen Heiler Lianenfalle übergeben."

Der imposante Bruder von Pantherjunges trat zu Vipernstern empor und sein orange-roter Pelz schimmerte golden in der Sonne. „Nun, Katzen des NebelClans, wie ihr alle wisst, werde ich nicht für immer unter euch verweilen. Deshalb ist es an der Zeit, dass ich mir einen Heilerschüler wähle. Ich habe eine junge Kätzin gewählt, die genau das mitbringt, was einen Heiler ausmacht. Somit stelle ich euch nun die neue Heilerschülerin Schilfpfote vor."

Vipernstern sah freudig zu der werdenden Schülerin, die immer noch regungslos in der ersten Reihe neben Windwächter stand. Dieser nickte ihr aufmunternd zu. Schilfjunges schluckte und verharrte noch ein paar Augenblicke an ihrer Stelle, bis ihr Bruder den entscheidenden Stoß gab. Nun stolperte sie vorsichtig nach vorne und wartete vor dem Stein. Vipernstern ergriff erneut das Wort: „Schilfjunges, akzeptierst du die Position als eine Heilerschülerin?" „Äh, das tue ich", stammelte die Kätzin.

Lianenfalle war zu ihr hinab getreten und miaute freudig: „Dann musst du mit mir beim nächsten Halbmond zur Sternenbucht reisen, um vom SternenClan akzeptiert zu werden." Schilfpfotes Bauch zog sich ungewollt zusammen, da sie Angst vor dem weiten Weg zum heiligen Platz der Heiler hatte. Andererseits war ihre Freude zu groß, um daran zu denken. Nun war sie fast eine Schülerin. Sie wollte schon lauthals anfangen zu jubeln, als der Anführer mit seiner imposanten Stimme verkündete: „Die besten Wünsche werden mit dir reisen, Schilfpfote!" Sie nickte Vipernstern hochachtungsvoll zu. Lianenfalle räusperte sich unauffällig, sodass die junge Kätzin hochschreckte und ihm in die freundlichen Augen sah. Er wiederum schielte kurz auf seine Nasenspitze und Schilfpfote verstand. Ohne einen Moment zu zögern tippten sie ihre Nasen aneinander, so wie es Schilfpfote heute morgen auch bei Pantherpfote getan hatte.

Ein letztes Mal öffnete der gigantische Anführer sein breites Maul vor der Menge und miaute laut: „Heißen wir unsere neue Schülerin im NebelClan willkommen und hiermit ist die Zeremonie beendet!" Mit einem gewaltigen Satz sprang er elegant vom Felsen und ohne auch nur den feinsten Aufprall zu verursachen, landete Vipernstern stolz vor den anderen Katzen. Diese wichen zur Seite und machten dem Anführer respektvoll Platz. Er schritt durch den Haufen aus Katzen und verschwand in seinem Bau. Mit der Zeit löste sich die Versammlung auf und bald standen nur noch Lianenfalle und die neue Schülerin da.

Der Heiler wurde ernst und sah Schilfpfote tief in die ozeanblauen Augen. „In drei Tagen, wenn der Halbmond am höchsten steht, erwarte ich dich hier, an diesem Felsen." Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den riesigen Stein, wo vor kurzem noch der Anführer gestanden hatte. Er fügte wichtigtuerisch hinzu: „Und du darfst unter keinen Umständen zu spät sein. Der Weg ist lang und anstrengend." Schilfpfote bestätigte seinen Befehl mit einer zuckenden Ohrenbewegung. „Ruh dich nun ein bisschen aus. Diese Zeremonien sind extrem langweilig!" Mit diesen Worten und einem Lächeln auf den Zügen verschwand Schilfpfotes Mentor gemächlich zwischen ein paar Katzen und ließ sich sobald nicht mehr blicken.

Die junge Schülerin folgte ihrem Drang nach Ruhe und fand sich schon bald in der Kinderstube wieder. Dort flackte sie sich in ein beliebiges Nest und schloss sofort ihre Augen. Doch es war viel zu hell. Außerdem war sie viel zu aufgeregt, da sie Pantherjunges alles von der Zeremonie erzählen musste. Plötzlich trat eine kleine rote Kätzin an die Farnblätter und richtete ihren Blick auf die Schülerin. Sonnenjunges. Die junge Katze miaute eifrig: „Du musst doch in den Schülerbau! Hier ist kein Platz mehr für dich!" Schilfpfote verdrehte genervt die Augen, doch da sie keine Ahnung von der jetzigen Umstellung hatte, würde sie das Nest freimachen müssen. Ihre Pfoten stemmten ihren Körper in die Höhe und sie trottete los.

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