~ Kapitel 11 ~

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Die Nacht war frisch und roch nach feuchtem Wald. Schilfpfote reckte sich gelangweilt und miaute monoton: „Hey, Pantherpfote! Wollen wir nicht irgendetwas spannenderes machen, als nur in unseren Nestern zu liegen?" Der junge Kater sah zu ihr auf und musterte die Schülerin von den Pfoten bis zu den Ohrenspitzen. „Warum möchtest du denn etwas machen? Es ist Nacht und wir wollen doch keinen Ärger bekommen, weil wir draußen noch herumstreifen!"

Schilfpfote legte ihren Kopf leicht schief und meinte glücklich: „Wir laufen doch nicht aus dem Lager! Wir bleiben natürlich hier und erwischen wird uns sowieso keiner!" Genervt sah Pantherpfote seiner Baugefährtin in die ozeanblauen Augen, doch er konnte es ihr nicht übel nehmen. „Und was möchtest du machen?", fragte er neugierig. Die Kätzin leckte sich über ihre Pfote und erwiderte: „Keine Ahnung, hast du denn eine Idee?"

„Mir würden ein paar Sachen einfallen, aber...", brach der Schüler seinen Satz nervös ab. Der böse Blick seiner Freundin ließ ihn kurz erschaudern, da er genau wusste, was dieser bedeutete. Sie wollte unbedingt wissen, was er für Ideen hatte und egal welche es waren, sie würde diese machen wollen. Schilfpfote war unermüdlich und definitiv nicht zu stoppen. Wenn sie sich eine Sache in den Kopf gesetzt hatte, hörte sie nicht auf zu arbeiten, bevor sie es schaffte, ihr Ziel zu erreichen.

Es war egal, was dafür nötig war! Sie hatte es bisher immer geschafft! „Komm schon, sag mir was dir einfällt!", forderte die Kätzin die Informationen ein und sah ihrem Freund streng in die grasgrünen Augen. Pantherpfote stöhnte ein wenig genervt und miaute: „Och, Schilfpfote! Warum müssen wir denn immer etwas machen, was wir nicht dürfen? Ich dachte nur gerade an die drei kleinen Jungen in der Nebenhöhle vom Heilerbau."

„Ich wusste es! Du bist der Beste, Pantherpfote! Das ist perfekt! Los komm, wir besuchen sie!", rief die Schülerin aufgeregt, während sie schon aufsprang und und losrannte. Der Kater blieb, wie so häufig, nur kurz zurück und war einen Moment später ebenfalls auf den Beinen. Direkt spurtete er ihr hinterher und eilte Richtung Heilerbau.

Als er um die Ecke in die geheime Nebenhöhle sprang, landete der Kater fast im Rücken seiner Freundin. Schilfpfote war stehen geblieben und freute sich über die verwunderten Blicke der drei Jungen. Sie grinsten den Schülern entgegen und riefen wild durcheinander. Pantherpfote war inzwischen ein wenig aufgeheitert und lächelte ebenfalls.

„Wollt ihr was mit uns machen?", fragte Schilfpfote schnell. Ohne zu zögern rief Löwenjunges: „Ja, natürlich! Was spielen wir denn?" Ratlos sah sich die Schülerin im Raum um und zuckte enttäuscht mit den Schultern. Ohne, dass es irgendjemand der anwesenden Katzen, gedacht hätte, kam es plötzlich aus dem Maul von Pantherpfote: „Lasst uns doch verstecken spielen!"

Alle waren überrascht und zugleich einfach begeistert von der Idee. Schließlich machten sich die fünf Clankatzen auf zum großen Platz vor den Bauten des Lagers. „Ich suche nicht!", rief Schilfpfote hastig. „Ich auch nicht!", stimmten Eulenjunges und Büffeljunges mit ein. Die zwei verdatterten Kater, die übrig geblieben waren, sahen sich krumm an und grinsten. „Ich suche auch nicht!", riefen sie beide im Chor.

Schilfpfote seuzte und miaute kurzerhand: „Ihr ward gleich schnell! Dann sucht doch gemeinsam!" Das Problem war nach einem kurzen Nicken zwischen dem Jungen und dem Schüler gelöst. Und schon ging es los. Die beiden Suchenden zählten runter und fingen an, in den Gebüschen und hinter den riesigen Bäumen nach den anderen Katzen zu suchen.

Büffeljunges war schnell gefunden und seufzte traurig vor sich hin. Er trottete den anderen hinterher und schmollte. Dabei wollte er sich doch noch verstecken! Nach einer Zeit waren alle fünf wieder versammelt und losten den nächsten Sucher aus. Dieses Mal musste Eulenjunges suchen und schloss schon ihre Augen. Schilfpfote rannte los und drehte sich einmal kurz um. Sie rief den anderen noch hinterher: „Ihr kennt die Regeln! Niemand darf einen anderen Spieler berühren!"

Dann lief sie ebenfalls los und versteckte sich hinter einem hohen Laubhaufen am Rand des Lagers.
Eulenjunges tappte mehrere Male knapp an ihr vorbei und entdeckte sie glücklicherweise trotzdem nicht. Inzwischen war der Mond schon wieder von seinem gewaltigen Wolkenpodest gestiegen und machte sich auf den Weg hinter den Horizont. Die ersten hellen Streifen am Himmel kräuselten sich im Wind und gewährten dem ersten Blick in den nächsten Morgen.

Doch plötzlich ertönte ein enormer Schrei und versetzte die Schülerin in eine kurze Schockstarre. Er kam aus dem Geäst des monströsen Baumes in der Nähe des Clanfelsens. Sofort weiteten sich die Augen der Kätzin, als aus der Baumkrone ein großer Ast zu Boden viel. Es flogen mehrere Kleine hinterher und verteilten sich auf dem staubigen Boden. Schilfpfotes Blick folgte dem Flugweg der braunen Stöcke und auf einmal sträubte sich ihr kurzes Nackenfell.

Eine Kätzin hing kopfüber an einem dicken Ast und schlug ihre scharfen Krallen in das dicke Holz. Sie schrie etwas unverständliches durch die Nacht und krallte sich mit letzter Kraft fest. Einen Augenblick lang verharrte Schilfpfote in ihrer Starre. Doch sie riss sich los und sprintete in Richtung des gigantischen Baumriesen. Ängstlich rief die Kätzin: „Halte durch! Ich hole Hilfe!" Sie wollte gerade losrennen, doch es war zu spät.

Die Kriegerin verlor den Halt am Baum und stürzte in die Tiefe. Sie prallte von einem Ast zum nächsten und mehrere kleinere Blättersammlungen schlugen ihr ins Gesicht, während sie immer weiter fiel. Schilfpfote's Herz pochte wild in ihrer Brust, als sie das Geschehen erlebte und mit eigenen Augen zusehen musste. Plötzlich krachte die Verunfallte auf einen dicken Zweig und wurde nun endlich von der Baumkrone freigegeben.

Sie fiel wie ein Stein die letzten Meter und schlug mit einem dumpfen Krach auf dem harten, sandigen Boden auf. Der Schülerin stockte der Atem, als sie die verkratzte und blutende Kriegerin vor ihr liegen sah. Die Kätzin lag einfach nur da und hustete angestrengt, bis sie plötzlich still wurde und die Augenlieder nur noch schwerfällig öffnete. Sofort hastete Schilfpfote zu der verletzten Katze und schluchzte laut.

Als die Kriegerin ihren Kopf leicht wandte, zog sich ein knacksendes Geräusch durch ihren kompletten Rücken und schmerzerfüllt schrie die Kätzin auf, als sie ihren Kopf zurück auf den Boden fallen ließ. Zitternd lag sie da und Schilfpfote wusste nicht, was sie machen konnte. Plötzlich erschien ein rascher Schatten über dem fast leblosen Körper vor ihr und die Schülerin drehte sich erleichtert um.

Hinter ihr tauchte Eschentrieb auf, der ein wenig schnaufend zum Stehen kam. Sein entsetzter Blick wandte sich an Schilfpfote. Sie zuckte mit ihrem Ohr und schluchzte herzzerreißend. „Was ist passiert? Rankenfluch!", schrie der Kater völlig außer sich vor Angst. Die Tochter des Anführers wimmerte leise und zuckte unter den extremen Schmerzen zusammen. Sie kniff ihre Augen zu, eine kleine Träne lief an ihrer Nase vorbei und tropfte sachte auf den Staub.

Eschentrieb beugte sich über die verwundete Kätzin und rief: „Nicht bewegen, Rankenfluch! Wir bekommen das schon wieder hin!" Schilfpfote machte dem ausgewachsenen Krieger Platz und rappelte sich schniefend auf. Entsetzt rannte sie davon und fast in Eulenjunges hinein. Diese drehte sich begeistert um und fragte: „Ich hab dich! Hee! Hast du das Prinzip vom Verstecken spielen noch nicht begriffen? Ich soll dich doch nicht finden!"

„Wir brauchen die anderen!", jaulte sie panisch. Das Junge glotzte die Schülerin verstört an, zögerte jedoch keinen Augenblick und brüllte lauthals über den Lagerplatz: „Löwenjunges, Büffeljunges und Pantherpfote! Das ist kein Scherz, aber kommt schnell her!" Nach einer kurzen Zeit waren sie tatsächlich vollständig und Schilfpfote führte sie hastig wieder in den Heilerbau rein.

„Ich habe sie gehört! Die anderen sind von der Versammlung zurück!", mit diesen Worten drängten die beiden Schüler ihre Spielkameraden zurück ins Farnnest und verabschiedeten sich knapp. Pantherpfote fügte im Gehen noch schnell hinzu: „Bleibt auf jeden Fall hier! Wir kommen euch schon bald wieder besuchen!" Sie liefen an den Ausgang des Heilerbaus und lugten vorsichtig um die Ecke. Eschentrieb sank in sich zusammen und er hörte nicht auf, um Hilfe zu rufen.

Zwei andere Katzen waren heran geeilt und sahen traurig in Richtung der fast toten Tochter. Ihr Herz pochte leise und schwach in ihrer verschrammten Brust. Doch niemand wusste, wie lange ihr Geist noch kämpfen konnte. Ob sie es noch konnte, oder ob sich ihre Seele schon bald vom Körper lösen würde, um die Pforten zum SternenClan zu passieren. So viele Fragen türmten sich in dieser einen, schrecklichen Nacht auf einem großen Haufen in Schilfpfote's Kopf.

Plötzlich drehte Eschentrieb seine Ohren in Richtung des Lagereingangs und rannte los. Für kurze Zeit verschwand er im Wald, doch schon im nächsten Moment spurtete er mit den Ankömmlingen im Schlepptau durch den Eingang. Vipernstern lief ihm hinterher und stolperte entgeistert ein paar Schritte zurück, als er seine eigene Tochter so leblos am Boden liegen sah.

Der blanke Schrecken stand ihm auf die Stirn geschrieben und die nackte Angst blitzte in seinen tiefen, dunklen Augen. Sofort fasste er sich wieder und eilte zu Rankenfluch. Die Augen des Anführers wurden schnell feucht und er rief seine Tochter ebenfalls mehrmals bei ihrem Namen. Es kam keine Reaktion. Lianenfalle kam angelaufen und rief ein paar Katzen zu sich.

Die beiden Schüler flitzten trauernd aus dem Heilerbau und versteckten sich hinter einem dicken Baumstamm. Schilfpfote wollte nicht an das Szenario von eben denken. Doch was passierte nun? Versorgten die anderen Katzen Rankenfluch ordentlich? Sie war eine Heilerschülerin! Musste sie nicht helfen? Die Kätzin kniff die Augen zusammen und wimmerte still vor sich hin. Sie musste etwas tun!

Ohne groß darüber nachzudenken, drehte sie sich um und wollte gerade aus ihrem Versteck rennen. Doch Pantherpfote griff ein und zog sie traurig zurück. „Du musst jetzt stark bleiben, Schilfpfote! Doch wenn du den anderen in den Weg läufst, können sie sich nicht mehr konzentrieren und Rankenfluch geht es wohlmöglich noch schlechter! Das willst du doch nicht, oder?"

Es zerriss die Schülerin förmlich von innen, nicht zu helfen. Sie war die Erste am Unfallort gewesen und war weggerannt! Wie feige das doch gewesen ist! Völlig aufgewirbelt schüttelte sie ihren Kopf, fuhr ihre Krallen aus und rammte sie entsetzt und wütend auf sich selbst, in die harte Erde vor ihnen. Schilfpfote zog ihre Pfote ein wenig zurück und ließ die Krallen dort stecken.

Eine dicke Kratzspur säumte nun den Boden und Schilfpfote's Vorderlauf schlaffte in sich zusammen. Mental war die Schülerin komplett am Boden zerstört und wollte nur noch kurz um den Stamm lugen. Doch vor ihr tauchten nicht mehr die verletzte Kätzin und alle anderen auf, sondern ein dichtes, beige-rotes Fell. Vorsichtig wanderte ihr Blick den Hals hoch und schließlich in die Augen des Kriegers.

Brombeerbauch versperrte den Schülern die verschwommene Sicht und sah Schilfpfote streng in die blauen Augen. Er zog eine Augenbraue hoch und miaute scharf: „Kommt ihr mir jetzt wieder mit einer stinkenden Ausrede?" Die Schüler schmolzen förmlich in sich zusammen und meinten zaghaft: „Äh, ja! Nein!"

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