~ Kapitel 10 ~

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Augenblicklich ertönte rätselhaftes Getuschel in den Reihen. Viele Katzen unterhielten sich leise und aufgeregt. Wirklich niemand hatte so etwas kommen sehen. Mehrere geschockte und ungläubig blickende Katzen starrten den Krieger in der Mitte des Baumkreises entsetzt an. Eine kurze Weile lang sagte niemand etwas. Kein einziges Wort hallte an den Steinwänden empor, bis sich Rubinstern als erster wieder fassen konnte.

Er schüttelte kurz seinen Kopf und miaute mit gedämpfter Stimme: „Stimmt es wirklich, was du da sagt?" Der Krieger aus dem NebelClan senkte traurig seinen Schädel und schloss für einen Moment seine Augen. „Ja. So wahr ich hier stehe und mein Name Windwächter lautet! Es tut mir leid, doch das GeisterRudel ist zurück gekehrt!"

Der große Kater an der Spitze des SonnenClans konnte Vipernstern problemlos ansehen, wie schwer dieser schlucken musste. Die Blicke der Anführer trafen sich und die Augen von Rubinstern verfinsterten sich leicht. Vipernstern trat einen Schritt nach vorne und meinte stockend: „Auch mir tut es unheimlich leid! Ich war so feige, dass ich euch nicht aufgeklärt habe, was wirklich in unserem Lager passiert ist.

„Allerdings!", fauchte Donnerstern sarkastisch und fügte ohne jegliches Mitleid hinzu: „Du hast es voll verhauen, Vipernstern!" „Hey! Halte dich gefälligst ein bisschen zurück mit deinen Kommentaren, Donnerstern! Mach es doch selbst erst einmal besser!", dröhnten die Worte aus dem kleinen Maul des SonnenClan-Anführers. Nach dieser messerscharfen Ansage verstummte die Kätzin und verzog grimmig das Gesicht.

Vipernstern räusperte sich kurz und trat erhobenen Hauptes, mit neuer Lebensenergie, neben Windwächter. Er hob seinen Kopf, sah furchtlos durch die Menge und miaute stark: „Ich bin mir dessen bewusst, ich habe versagt! Doch noch ist es nicht zu spät! Wir brauchen einen funktionierenden Plan mit dem wir das GeisterRudel überlisten können! Jedoch ist noch etwas passiert."

Es fiel ihm schwer, es auszusprechen. Vipernstern machte eine kleine Pause und seufzte. Rubinstern sah ihn entsetzt an und fragte schnell: „Was? Was ist noch passiert?" „Wir haben eine Prophezeiung vom SternenClan erhalten!", entgegnete der niedergeschlagene Anführer leise. Donnerstern verdrehte die Augen und rief genervt: „Und wie lautet die Prophezeiung, bitte?"

Vipernstern knirschte mit den Zähnen und miaute laut, sodass es alle anwesenden Katzen hören konnten: „Jeder wird sterben. Und niemand kann es aufhalten." Sofort begannen viele der Teilnehmer leise zu tuscheln und besorgte Blicke sahen erst zum Krieger und anschließend zu den Anführern der Clans. Rubinstern stand der Schock auf die Stirn geschrieben und nach einem kurzen Moment trat der Anführer vor.

Er stellte sich gegenüber von Vipernstern und meinte mit klarer Stimme: „Ja, das ist schrecklich! Doch wir haben auch eine Prophezeiung erhalten! Sie lautet folgendermaßen: Vier werden gehen, doch nur drei sind auserwählt den Feind zu besiegen. Und die Welt zu retten." Eine grauenhafte Stille legte sich wie ein Schleier über die Katzen und niemand wagte es zu sprechen.

Schließlich ergriff Donnerstern höhnisch das Wort und fauchte: „Oh, ich gratuliere euch! Ihr habt beide eine Prophezeiung erhalten und wir gehen mal wieder leer aus! Grandios!" „Hey! Hast du eigentlich zugehört, Donnerstern? Klingen diese Prophezeiungen wirklich so gut?", erwiderte Vipernstern harsch. Die Anführerin knurrte erbost und machte ihr Maul auf.

Sie überlegte kurz: „Hmm, ich finde, es ist besser als nichts!" „Ist das dein Ernst?", fragte Rubinstern entsetzt. Doch nun mischte sich eine weitere Katze ein und gesellte sich zu ihrem Bruder. Lichtufer rief in die Menge: „Sollten wir nicht lieber eine Lösung suchen, anstatt uns dauernd nur zu streiten?" „Ja, ich stimme ihr zu! Sonst sitzen wir bis zum nächsten Halbmond ja noch hier!", stellte Elsterflügel genervt fest.

„Na gut! Also, haben die Prophezeiungen vielleicht einen Zusammenhang?", erkundigte sich Vipernstern und blickte sich bei den anderen Anführern um. Elsterflügel griff als Erste ein und miaute sichtlich gestresst: „Natürlich haben sie einen Zusammenhang! Es bedeutet doch nur, dass drei Katzen das GeisterRudel besiegen werden und naja, alle anderen Katzen sterben mit der Zeit irgendwann! Die vierte Katze aus eurer Prophezeiung können wir ja direkt weglassen, wenn sowieso nur drei die Welt retten sollen!"

„Das ergibt Sinn!", stellte Donnerstern überzeugt fest und lächelte schelmisch in Elsterflügel's Richtung. Diese wiederum stellte sich in die Mitte des Baumkreises und verkündete lauthals: „Wenn wir drei Katzen für diese Missionen brauchen, dann sage ich, muss sich der SonnenClan darum kümmern! Denn seine Mitglieder waren Schuld am Ausbruch des GeisterRudels!"

„Wir sollen das gewesen sein? Jetzt übertreibst du aber, Elsterflügel! Wie sollen wir es denn verursacht haben?", fragte Rubinstern entsetzt weiter und verengte seine Augen. Elsterflügel hatte regelrecht auf diese Frage gewartet und antwortete sofort: „Ganz einfach. Die Toten, die uns auch einen Krieger das Leben gekostet haben, waren Tränenfluss und Schwarznacht. Zwei ehemalige Katzen aus dem SonnenClan. Ich weiß auch nicht, weswegen sie in unserem Territorium waren!"

Rubinstern schloss die Augen und dachte kurz nach. Dann trat er zwei Schritte auf Elsterflügel zu, die leicht nach hinten wich, und miaute stark: „Ja, es waren zwei gute Krieger. Ich habe ihnen verboten, gemeinsam Junge zu bekommen, weil Tränenfluss als Streunerin zu uns gekommen war. Doch sie haben es trotzdem getan! Wahrscheinlich wollten sie fliehen!"

„Eure Katzen haben uns alle verflucht und nur Unheil gebracht!", stellte Elsterflügel selbstsicher fest. Mehrere Katzen hinter ihr fingen an zu schimpfen und stimmten der Kätzin wütend zu. Rubinstern knurrte leise und der zweiten Anführerin jagte ein eiskalter Schauer über das Rückenfell. Der Kater schritt bedächtig zurück in die Mitte des Kreises.

Schließlich öffnete er sein Maul und gab langsam preis: „Wir können nichts dafür! Aber wenn doch, was sollten wir eurer Meinung nach machen, um uns alle zu retten?" Donnerstern schaltete sich ein, bevor Elsterflügel etwas sagen konnte, und meinte genervt: „Hast du es nicht verstanden? Aus dem SonnenClan sollen drei Katzen die Welt beschützen und das GeisterRudel besiegen!"

Diesmal warf Vipernstern hastig ein: „Nein, stopp! In der Prophezeiung ist von drei Katzen die Rede und wir sind drei Clans! Fällt euch da nicht irgendetwas auf?" Stille säumte die feuchten Steine auf dem Boden des Baumkreises und jeder einzelne schwieg. Rubinstern machte einen kleinen Satz auf seinen Clan zu und stellte sich schützend vor seine Clanmitglieder.

„Nur um das klar zustellen! Vipernstern hat völlig recht! Wenn wir die Mission leiten sollen, meinet wegen! Aber nur, wenn aus jedem eurer Clans auch noch eine Katze dazu kommt! Wir werden diejenigen mit in den SonnenClan nehmen und bis die Mission gestartet wird, sind die Auserwählten bei uns herzlich Willkommen. Ich verspreche euch, dass niemandem etwas zu Leide getan wird. Ihr bekommt sogar einen kleinen Einblick in unser Lager! Doch das muss euch genügen!", verteidigte Rubinstern seinen Clan.

„Nun gut, Rubinstern!", entgegnete Donnerstern genervt, „Du sollst zwei weitere Katzen für die Mission bekommen. Doch wen soll ich dir mitgeben?" Mit einem kurzen Ohrenzucken bedeutete der Anführer ihr, egal wen, Hauptsache die Katze ist für die Mission geeignet. Donnerstern überlegte nicht lange und rief laut in ihren Clan: Seelensturm, komm bitte her!"

Aus der Menge der Katzen trat ein gewaltiger, braun marmorierter Kater. Es war ein Ältester, jedoch konnte er es ganz allein mit einem jungen Nebelparder aufnehmen, wenn man seine Größe betrachtete. Es war die größte Katze, die Vipernstern je gesehen hatte und er kam viel in der Gegend herum. Der Kater war sogar größer als die Anführer. Er nickte seiner Anführerin ergeben zu.

„Seelensturm", begann Donnerstern, „du wirst der Auserwählte aus dem SturmClan sein. Du bist groß und stark, mehr brauchen sie ja wohl nicht." Das helle Gesicht des Ältesten verfinsterte sich leicht, allerdings widersprach er ihr nicht. „Natürlich, Donnerstern", bestätigte Seelensturm ihre fiese Aussage. Donnerstern sah sich im Baumkreis um und stellte gekränkt fest: „Vipernstern, du hast ja noch niemanden auserwählt! Nun beeile dich! Wir haben nicht die gesamte Nacht Zeit!"

Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, blickte Vipernstern sich bedächtig zwischen den Katzen aus seinem Clan um. Seine Augen schweiften an Windwächter und Lichtufer vorbei und über die Köpfe von Farnblatt und Brombeerbauch hinweg, bis hin zu Igelteich. Dort stoppte Vipernstern und sah dem Krieger tief in seine sonnengelben Augen.

„Igelteich, wäre es für dich in Ordnung, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen und mit auf die Mission zu gehen?", fragte der Anführer höflich. Der Krieger versank kurz in seinen Gedanken und kam schnell zu einem Entschluss. Er sah dem riesigen Kater in die dunklen Pupillen und antwortete lächelnd: „Ja, wenn du es so möchtest, Vipernstern. Ich werde meine erste Mission nicht verpassen!"

Gut, dann hätten wir das also geklärt, sagte Donnerstern mit einem kleinen Ohrenzucken. Rubinstern setzte sich hin und miaute: „Seelensturm aus dem SturmClan und Igelteich aus dem NebelClan. Ihr seid die Auserwählten, die die Welt vor dem Unheil des GeisterRudels beschützen werden! Wenn wir zurück im SonnenClan-Territorium sind, werde ich euch einen dritten Wegbegleiter aus meinem Clan an die Seite stellen. Dann kann die Mission starten!"

In der Ferne blitzten die ersten helleren Streifen am Horizont durch die Wolken und geleiteten den Mond langsam aus dem Sichtfeld der Katzen. „Der neue Tag bricht bald an! Können wir jetzt endlich gehen und die Versammlung beenden?", fragte Donnerstern ungeduldig und schleckte ihre Vorderpfote sanft ab. Vipernstern richtete sich schnell auf und miaute selbstbewusst: „Nein, wir beenden die Versammlung noch nicht! Gibt es von irgendeinem Clan noch etwas beizutragen?"

Die Anführerin des SturmClans stöhnte und brummte angestrengt: „Ja, bei uns ist etwas merkwürdiges passiert. Auf einer unserer Patrouillen sind die Krieger auf einen kleinen Haufen toter Bäume gestoßen. Sie waren komplett abgestorben und völlig schwarz. Wie als hätte sie etwas verbrannt! Es hätte ein Feuer gewesen sein können, aber wir haben es länger beobachtet..."

„Und dann???", erkundigte sich Rubinstern entsetzt und glotzte in Donnerstern's Richtung. Diese machte eine kurze Pause und seufzte schwer. Schließlich schloss sie ihre Augen und meinte: „und die Fläche der toten Bäume ist gewachsen!" Augenblicklich wurde es mucksmäuschenstill im Baumkreis und niemand wagte es in Wort zu sagen. Jede einzelne Katze war schockiert über diese Nachricht, bis Rubinstern das Schweigen unterbrach und hart verkündete: „Trotzdem hat die Mission jetzt erst einmal Vorrang!"

„Er hat Recht", stimmte Vipernstern dem Anführer zu, „Wir müssen um jeden Preis verhindern, dass die Welt,
wie wir sie kennen, untergeht!" Donnerstern blickte ein wenig ängstlich zu den anderen Anführern und miaute sachte: „Ja, das stimmt! Das Baum-Problem müssen wir vorerst beiseite schieben." Vipernstern nickte ihr kurz freundlich zu und wandte sich an die Masse.

„Hat noch irgendwer etwas mitzuteilen, was alle Clans betrifft und bei der Versammlung erwähnt werden sollte?", fragte er laut in die Runde. Keine Seele rührte sich und somit fuhr der Anführer des NebelClans ernst fort: „Nun, wir wünschen den Auserwählten viel Glück auf der Mission und dann erkläre ich die Versammlung hiermit als beendet. Liegt das auch in eurem Sinne, Rubinstern und Donnerstern?"

Ein lautes, erleichtertes Seufzen drang aus der Richtung des SturmClans an Vipernstern's Ohr und Donnerstern verkündete fröhlich: „Ja! Endlich! Ok, wir gehen!" Sie lief zu den Felswänden und sprang auf den ersten Vorsprung. Rubinstern nickte dem letzten Anführer grinsend zu und drehte sich ebenfalls zu seinen Clanmitgliedern. Ein kühler Wind bließ Vipernstern durch das lange Fell und er sah zu seinem Clan.

Die meisten Katzen waren schon aufgestanden und blickten erwartungsvoll zu ihrem Führer, der kurz darauf durch die Menge schritt. Seine breiten Tatzen stießen sich kräftig vom Boden ab und er landete geschickt auf dem nächsten Felsen. Der schroffe Untergrund unter seinen Pfoten verschwand und schon in der nächsten Sekunde passten sich seine Tatzen an den folgenden, unebenen Grund an.

Bald waren auch die letzten Katzen am Rand der steilen Felswände angekommen und jeder Anführer leitete seinen Clan in eine andere Himmelsrichtung.

•    •    •    •    •    •    •    •    •    •    •    •    •

Der Weg, der bis zum Lager noch vor der Gruppe lag, war nicht mehr allzu weit. Eine frische Brise fegte durch die dicht stehenden Baumstämme und jagte übermütig durch das matschbraun-marmorierte Fell des Anführers. Vipernstern hielt kurz inne, bevor er weiterging, und hob seine feuchte Nase in den Wind. Ein moosiger Geruch erfüllte seine Gedanken und er musste lächeln.

Endlich waren sie wieder im eigenen Territorium. Die Versammlung war nicht gerade glänzend verlaufen, doch nun konnte er sich ein wenig entspannen. Doch plötzlich drang eine laute Stimme an die Ohren. Er drehte seine Lauscher in die Richtung, aus der die verzweifelten Rufe kamen, um sie genauer zu verstehen. Vipernstern verstand schnell, dass die Katzen in seinem Lager standen und beschleunigte augenblicklich seine Schritte.

Dicht gefolgt von Windwächter und mit ein wenig Abstand auch von den anderen Clanmitgliedern, rannten sie auf den Lagereingang zu. Immer lauter und klagender wurden die Rufe und ein stechender Schmerz breitete sich tief in der Brust des Anführers aus. Er hatte versagt! Er war es gewesen, der seinen Clan alleine gelassen und allen denkbaren Gefahren ausgesetzt hatte. Die Schuldgefühle zerrissen ihn förmlich, doch er sträubte sich dagegen, von ihnen zernagt zu werden.

Er musste sich konzentrieren! Immer hastiger beschleunigten seine Beine und eine gefühlte Ewigkeit später erschienen die Pforten des NebelClan-Lagers vor seinen Augen. Sie hatten es fast geschafft! Sofort eilte Eschentrieb den Ankömmlingen entgegen und jaulte aufgeregt. Vipernstern's Augen weiteten sich angsterfüllt, als der Krieger völlig niedergeschlagen rief: „Da seid ihr ja endlich! Rankenfluch, sie ist gestürzt und hat sich schwer verletzt!"

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