~ Kapitel 15 ~

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng


Das grelle Licht der Sonne brach durch die Baumkronen herab und beschien sanft das weiße Fell der Schülerin. Munter huschte sie über die Lichtung im Lager und lief in den Heilerbau. Hinter ein paar Kräutern bog sie um die Ecke und erblickte Löwenjunges. Der kleine Kater lag zusammengerollt im Farnnest und öffnete neugierig die großen Augen, als seine Ohren die schnellen Schritte erfassten.

„Schilfpfote! Na endlich bekomme ich mal wieder Besuch!", miaute er erfreut und stemmte sich auf die Beine. Das Junge machte einen Schritt auf die Kätzin zu, wahrte allerdings immer noch den Abstand, sodass sie sich nicht berührten. Denn dann wäre es Schilfpfotes letzter Besuch bei ihm gewesen. Die Schülerin zuckte mit dem Ohr und bedeutete ihm, warum bin ich nochmal hergekommen?.

Der Kater kicherte und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als es blitzschnell aus der Kätzin geschossen kam: „Ah, genau! Ich bin hergekommen, weil ich nichts besseres zu tun hatte!" Freudestrahlend sah sie das Junge an, das den Kopf schief legte. „Achsooo...", erwiderte Löwenjunges gedehnt, „... das erklärt natürlich alles."

Grinsend ließ Schilfpfote sich knapp neben ihm nieder und brauchte nicht einmal den Hals zu recken, um größer als der winzige Kater zu sein. „Wo sind denn deine Geschwister?", fragte sie verwundert nach und sah sich suchend im Raum um. Doch nirgendwo war auch nur die blasse Spur eines Daseins der beiden Racker. Schließlich antwortete Löwenjunges monoton: „Die sind rausgelaufen und spielen was. Ich hatte keine Lust mitzumachen, bin gerade einfach zu müde."

Zustimmend nickte die Schülerin und wollte etwas hinzufügen, als ihre Ohren blitzschnell nach hinten zuckten. Hastig sprang sie auf und spannte ihre Hinterbeine an, jederzeit bereit, Löwenjunges zu verteidigen. Doch der gemächliche Gang klang nicht nach einem Eindringling, sondern eher nach... „Oh nein! Vipernstern kommt! Er darf mich hier nicht sehen!", keifte Schilfpfote, so leise sie konnte. Geschockt stierte ihr Blick zwischen den Kräutern hindurch, auf der beschränkten Suche nach einem guten Versteck.

Doch es war bereits zu spät. Die Geräusche der sanft auf die Erde aufprallenden Pfoten kamen näher und schon stand der Anführer des NebelClans in der kleinen Nebelkuhle des Heilerbaus. Völlig überrascht glotzte er die Kätzin an und fragte dann verblüfft: „Schilfpfote! Was machst du denn hier?" Immer noch halb in der Schockstarre, dass jemand gekommen war, öffnete sie ihr Maul, jedoch blieben ihr die Wörter aus.

Wütend auf sich selber, dass sie dastand wie der letzte Dreck, fasste die Katze einen klaren Gedanken und löste sich ruckartig aus der ungemütlichen und verdrehten Position. „Was Ich hier mache? Sollte ich das nicht lieber dich fragen, Vipernstern? Ich bin eine Heilerschülerin! Lianenfalle versorgt gerade eine Katze mit einem Dorn in der Pfote und ich sollte ihm ein wenig von diesem einen Kraut holen. Ach, wo ist es noch gleich...?", flunkerte sie auf die Schnelle.

Wichtigtuerisch drehte Schilfpfote sich um und begann an den verschiedensten Pflanzen zu schnuppern. Sie wanderte von einem kleinen Haufen mit Salbeiblättern über den Thymian bis hin zur Katzenminze. Angetan beobachtete der Anführer das Schauspiel, bis er schließlich belustigt miaute: „Du kannst echt gut lügen, Schilfpfote. Wäre da nicht dein einziger und gravierendster Fehler gewesen: Lianenfalle war gerade eben bei mir."

Ungläubig starrte die Schülerin ihn an und fragte gespielt besorgt: „Was? Hast Du dir etwa den Dorn eingetreten?" Innerlich verfluchte sie sich für die vorherige, grottenschlechte Ausrede und sah ihm weiterhin stur in die bernsteinfarbenen Augen. „Nein...", antwortete der große Kater relativ schnell, „er hat mir etwas gezeigt." „Aha, und warum bist du dann jetzt hier?", löcherte die Schülerin ihn weiter.

„Weil ich hier mit jemandem verabredet bin" Schilfpfote stierte ihn an. Verabredet? Ungläubig ließ sie ihren Blick auf den kleinen Kräuterhaufen liegen und verharrte so eine kurze Zeit. Niemand sagte etwas, bis sie sich mal wieder nicht scheute und weiter Fragen stellte: „Mit wem denn?" „Mit mir", zischte eine spitze Stimme, die nur zu einer Katze passte.

Die Antwort hatte sich die Schülerin von Vipernstern gewünscht und nicht von dem schlanken Schatten, der jetzt den Eingang verdunkelte. Elsterflügel sah sie vorwurfsvoll an, wandte kurz darauf jedoch ihren Kopf in Richtung des Anführers. „Ich wusste nicht, dass wir noch Zuschauer brauchen, um dieses Thema zu besprechen!", presste sie zwischen ihren scharfen Zähnen hervor und glotzte die beiden jüngeren Katzen kurz böse an.

Zögernd sprach Vipernstern: „Nein... ! Schilfpfote, würdest du bitte so nett sein und auf Löwenjunges aufpassen, solange wir uns hier unterhalten? Und bleibe bitte dann auch draußen." Völlig entgeistert blieb die Schülerin wie angewurzelt stehen. Er will sich NUR mit Elsterflügel unterhalten? Hier??? Was führt ihr beiden nur im Schilde? Ihre Gedanken kreisten um sich selbst und verloren sich in der tiefsten Anstrengung, die Schilfpfote aufbrachte, um aus dem Blick der zweiten Anführerin etwas Nützliches zu lesen.

Vergebens. Die große Kätzin blieb hart und grinste triumphierend, jedoch nur so weit, dass es Vipernstern nicht mitbekam. „Und wieso unterhaltet ihr euch ausgerechnet hier und nicht im Bau des Anführers, wenn ich fragen darf?", keifte sie scharf, als ihr Blick erst über die Augen Elsterflügel's huschte und dann bei Vipernstern verharrten. Leicht flehend sah sie ihn an, ihr alles zu verraten, doch es half nichts.

„Das war keine Bitte!", bestätigte Vipernstern und entgegnete ihren Blick mit einer bösen Warnung. Die Kätzin murmelte etwas Unverständliches und protestierte leise vor sich. Schließlich sog sie die Luft so stark ein, dass sie in ihrer Lunge kratzte und die Schülerin lauthals hustete. Nachdem es wieder aufgehört hatte, miaute sie trotzig: „Komm, Löwenjunges! Wir sind hier nicht erwünscht!"

So machten sich die beiden auf den Weg aus dem Heilerbau hinaus. Als Schilfpfote an Elsterflügel vorbei marschierte, fuhr sie kurz die Krallen aus und sofort spürte sie deutlich, wie die zweite Anführerin ihre Muskeln anspannte, jederzeit bereit einen Angriff abzuwehren. Was glaubt die denn von mir?, schoss es der jungen Kätzin durch den Schädel. Hat sie im Ernst Angst vor mir?

Mit einem winzigen und schadenfreudigen Lächeln auf den Zügen verließ sie den Heilerbau mit dem Jungen im Schlepptau.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro