~ Kapitel 18 ~

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Müde wankte Löwenjunges hin und her. Er war völlig erschöpft und konnte sich kaum noch auf den kurzen Beinchen halten. Schilfpfote spornte ihn immer wieder an, sodass er sich erneut hoch kämpfte und die nächsten wackeligen Schritte tat. Sie waren bereits seit zwei Sonnen unterwegs und hatten ohne Pause nach ihrem Lager gesucht.

Eines Morgens hatte es angefangen zu regnen. Die Wassermassen rannen ihnen durch das inzwischen herunter hängende Fell. Der Kater war völlig ausgelaugt und fiel erschöpft gegen einen Baumstamm. „Keine Sorge, Löwenjunges!", brüllte die Schülerin gegen den Regen an und versuchte ihm mentale Kraft einzuflößen, „Sobald wir einen Unterschlupf gefunden haben, warten wir den Regen ab und ruhen uns aus!"

Ein kaum hörbares Wimmern mischte sich unter den unersättlichen Lärm der prasselnden Tropfen. Schilfpfote wollte dem Kleinen helfen, doch sie wusste nicht wie. Wenn sie ihn bei sämtlichen Stürzen auffangen würde, gäbe es für sie kein Morgen mehr und darauf konnte die Kätzin gut verzichten. Plötzlich fiel ihr eine Idee ein. Wie hatte Windwächter die Toten ins Lager geschafft?

„Warte kurz hier!", forderte sie ihren jungen Begleiter auf, der gerade auf dem feuchten Boden ausrutschte und in einer braunen Pfütze landete. Flehend sah der Kater die Schülerin an, dass sie ihn nicht verlassen sollte. Doch Schilfpfote bedeutete ihm mit einem ernsten Ohrenzucken, Vertrau mir. Mit diesen Worten verschwand sie nicht weit von ihm in einem Busch und erklomm einen dicken Baum.

Sie rammte ihre spitzen Krallen in das Holz und kämpfte sich mit Mühe auf einen hohen Ast. Die Kätzin balancierte geschickt bis zu einer Gabelung, an der breite und starke Blätter hingen. Vorsichtig ließ sie sich nieder und kaute ein gigantisches Grasgrünes von dem Haufen ab.

Sie nahm den Stiel zwischen die Zähne und eilte zurück zum Stamm, immer darauf bedacht nicht vom Ast zu gleiten und so doch noch in den Tod zu stürzen. Als sie Löwenjunges immer noch in der schlammigen Einkerbung im Boden fand, rief sie ihm zu: „Hier! Kletter auf das Blatt und mach es dir gemütlich!" Sofort legte sie den Fund vor dem Kater auf ein paar Wurzeln und die feuchte Erde.

Ohne zu zögern biss sich das Junge in einer herumliegenden Liane fest und zog sich angestrengt aus dem Loch. Mit letzter Kraft schaffte er es auf das nasse Blatt und schlug kurz darauf seine Krallen in das dichte Material. Komplett fertig mit der Welt sackte er in sich zusammen und schloss langsam die Augen. Der Matsch perlte von Löwenjunges durchnässtem Pelz sachte ab und tropfte auf das gewölbte Blatt.

Der Schlamm vermischte sich mit dem herabfallenden Wasser und blieb als breiige Suppe am tiefsten Punkt des schalenähnlichen Transportmittels zurück. Die tiefbraune Flüssigkeit heftete sich an die Pfoten des kleinen  Jungen. Schilfpfote zögerte keine Sekunde und packte den Stängel mit den langen Zähnen.

Sie zog den Kater durch den Wald, rutschte mehrmals in kleinen Schlammgruben aus und stolperte über grobe Wurzeln. Einmal stieg sie versehentlich in einen Lianenhaufen vor einer dünnen Grasfront. Die Stränge waren zerbissen worden und dieses Tier, das das veranstaltet hatte, musste ein riesiges Maul haben! Doch das interessierte die Schülerin in diesem Moment nicht.

Sie brauchten dringend einen Unterschlupf, wo sie den Regen vorbei ziehen lassen konnten. Ein schmaler Pfad führte zwischen den Bäumen hindurch. Scheinbar war das schon einmal etwas entlang geschlurft. Doch Schilfpfote war zu müde und zu konzentriert, um sich darüber jetzt Gedanken zu machen. Sollten sie doch der Spur eines großen Tieres folgen.

Sie strebte nach einer kleinen Kuhle, über der ein großer Baum hing. Oder eine trockene Höhle. Irgendetwas, was sie vor der Trauer des SternenClans schützte. Nach einer kleinen Weile stand sie tatsächlich vor einem Fuchsbau, der in die Erde führte. Endlich, dachte die Kätzin erleichtert. Ohne groß darüber nachzudenken, ob er verlassen war oder nicht, zog sie das Blatt rückwärts in die Dunkelheit.

Mit dem Schwanz tastete sie sich ein Stück weiter hinein und ließ sich erschöpft hinter dem Stengel auf den Staub plumpsen. Halbwegs wachsam sah sie über Löwenjunges hinweg zum Eingang der Höhle. Dabei streifte ihr Blick das glatte Fell, das wie ein dünner Film auf seiner Haut klebte. Der Regen hatte den Matsch vom Körper des Jungen gespült und das Blatt völlig überschwemmt. Vom Dreck am Pelz des Katers waren nur noch minimale Überreste auf dem grasgrünen Material zu finden.

Plötzlich drang ein tiefes und bedrohliches Knurren aus der Dunkelheit des Fuchsbaus. Schilfpfote jagte ein eisiger Schauer über den Rücken und ihre feinen Nackenhaare stellten sich kerzengerade auf. Was war das gewesen? War der Tunnel doch nicht unbewohnt und jetzt waren sie in das Zuhause eines Fuchses eingedrungen? Bereit für einen Kampf mit dem Raubtier stemmte sie sich schnell hoch und fuhr ihre messerscharfen Krallen aus.

Die Angst vor dem gewaltigen Jäger kroch in ihr hoch und biss sich tief in ihren Magen, doch sie dachte fest an ihre Worte zu Löwenjunges. Die Schülerin hatte ihm versprochen, den Kleinen zu beschützen und sogar ihr eigenes Leben dafür zu geben. Daran wollte sie sich halten und nicht schon kurz danach versagen. Sie wich keinen Zentimeter zurück, als sich aufeinmal starke Schritte näherten.

Die Kätzin hatte nicht vor ihren Begleiter an den Fuchs zu überliefern. Der Boden unter ihr leitete die immer näher kommenden Tatzen weiter und an die der Schülerin heran. Sie spannte ihre Muskeln an und grub ihre Hinterbeine fest in die Erde. So schnell würde sie nicht das Gleichgewicht verlieren! Plötzlich war die Bewegung des Feindes schon kurz vor ihnen und Schilfpfote starrte erschrocken und doch tapfer in die Dunkelheit.

Auf einmal regte sich eine riesige Silhouette in den Schatten und trat aus der Finsternis. Doch es war kein Fuchs, der darauf wartete, dass sich seine Beute von selbst erledigte. Es war ein gigantischer Kater! So eine riesige Katze hatte die Schülerin noch nie zuvor gesehen. Brummend glotzten die bernsteinfarbenen Augen in die von Schilfpfote und fesselten ihren Blick an den seinen.

„Wer bist denn du?", fragte eine tiefe, jedoch friedliche Stimme. Stur und bereit zum Sprung an die gewaltige Kehle, die sie niemals in ihr Maul bekommen könnte, fauchte die Kätzin: „Das ist irrelevant, denn schon gleich wirst du deinen letzten Atemzug machen und uns nie wieder sehen!" Der massige Körper gluckste amüsiert und beugte sich ein wenig vor.

„Tut mir leid, aber ich hatte heute eigentlich nicht vor, durch eine Schülerin zu sterben. Und obendrein noch so eine schlagfertige!", beteuerte er lächelnd. „Wenn du Löwenjunges irgendetwas tun möchtest, musst du erst an mir vorbei!", schnaubte Schilfpfote wütend. Überrascht neigte der Riese seinen Kopf ein wenig zur Seite und lugte an der dünnen Katze vorbei.

Er entdeckte das wimmernde Junge und sein Gesicht wurde schlagartig ernst. „Du hast Löwenjunges dabei!", stellte er ein wenig benommen fest. „Ja...und? Versuche ihm etwas zu tun und du bist tot!", drohte die schmale Kätzin knurrend. Doch nun bekam sie eine Antwort mit der sie nicht gerechnet hatte! „Ich bin Seelensturm. Ein Ältester aus dem SturmClan. Ich wurde auf eine heikle Mission geschickt, nämlich soll ich das GeisterRudel finden und zerstören."

Sprachlos stand Schilfpfote vor ihm und starrte in die verschrammten Augen des Katers. Das hatte sie definitiv nicht erwartet. „Dann kommen wir mit!", entschied die Schülerin schnell. Doch der Ausdruck im Gesicht des Ältesten verfinsterte sich: „Ihr könnt nicht mitkommen! Das ist viel zu gefährlich!" „Aber hier hast gerade den Ursprung des Rudels vor dir liegen und vielleicht schwirrt ja irgendwo in seinem Kopf die Information umher, wo sich die Heimat des GeisterRudels befindet. Gib es doch zu! Du brauchst uns!"

Nachdem er den Schädel einmal kurz gedreht hatte und anschließend einen winzigen Fluch aussprach, nickte er ergeben: „Ja gut! Dann kommt doch mit! Aber ihr müsst euch erst mit meiner kleinen Begleiterin bekannt machen!" Freundlich schickte er einen kurzen Impuls durch seine Glieder und nach einem Moment der Stille lugte auf einmal ein winziges Fellknäuel aus dem Pelz des Katers.

„Das ist Traumjunges. Sie begleitet mich auch und ist ein zusätzliches wachsames Augenpaar für Hindernisse in der Umgebung und mögliche Feinde, die sich unbemerkt nähern", verkündete er schmunzelnd und schielte nach oben. Die zwei verscheiden farbigen Seher blinzelten glücklich und das dazugehörige winzige Maul fragte neugierig: „Und von wo seid ihr?"

„Ach ja, wir sind aus dem NebelClan, allerdings haben wir uns verlaufen und finden nicht mehr zurück.", antwortete die Kätzin nun wieder freundlich. Seelensturm riss sein gigantisches Maul auf und entblößte seine spitzen Zähne. Gähnend ließ er sich im Bau nieder und miaute: „Lasst uns morgen alles weitere besprechen. Ich bin hundemüde und brauche ein wenig Schlaf."

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