~ Kapitel 6 ~

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Es war ein etwas kühlerer Tag, als der Vorherige. Ein paar Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben und ließen nur splitterweise einzelne Strahlen durch. Der Wind fuhr Pantherjunges grob durch das dicke, pechschwarze Fell und wirbelte durch die Bäume. Die Blätter rauschten unaufhaltsam und das laute Geräusch drang ständig aufs neue an sein großes Ohr. Das Junge wartete aufgeregt. Nebelblüte, seine Mutter, hatte ihn bei den ersten warmen Strahlen aus seinem Nest gekehrt und auf den Platz vor dem Lager getrieben.

Heute war endlich auch sein großer Tag. Pantherjunges würde in einen anderen Bau umziehen und Schilfpfote endlich hinterher kommen. Er wurde heute zum Schüler ernannt. Die Vorfreude tanzte wie klitzekleine, kitzelnde Schmetterlinge in seinem Bauch und sein kompletter Körper kribbelte. Das Junge sah sich immer wieder neugierig um, ob schon jemand kam, doch der große Platz blieb leer. Wo waren alle? Hatte sein Vater noch keine Versammlung einberufen?

Langsam begannen Zweifel an ihm zu nagen. Würde überhaupt jemand kommen? Plötzlich knackte ein Zweig hinter ihm und Pantherjunges wand seinen Kopf hastig herum. Er blickte einem allzu vertrauten Gesicht in die ozeanblauen Augen. Schilfpfote! Nun war jemand da, der sich bewusst war, wie viel dem Kater die Zeremonie bedeutete. „Hallo, Pantherjunges! Oder sollte ich eher sagen, Pantherpfote?", begrüßte seine Freundin ihn glücklich.

„Hey, noch bin ich kein Schüler!", verbesserte das Junge die Kätzin. Schilfpfote machte ein krummes Gesicht und miaute: „Na ja, ich bin ja auch noch nicht ganz eine Schülerin! Lianenfalle und ich gehen morgen los zum geheimen Platz der Heiler. Ich hab den Namen nur leider wieder vergessen." Nachdenklich kratzte sich die Schülerin mit der Pfote hinter dem Ohr und zuckte schließlich nur mit den Schultern, „Sollten nicht eigentlich alle Katzen des Clans hier stehen und darauf warten, dass du zum Schüler wirst?"

„Es kommt irgendwie keiner", miaute Pantherjunges traurig und senkte ergeben den Kopf. Doch bevor er sich darüber aufregen konnte, dass sein Vater es scheinbar vergessen hatte, kam ein Krieger auf die Beiden zugelaufen. „Hey, ihr zwei! Vipernstern hat zu einer Clanversammlung aufgerufen! Alle treffen sich auf dem großen Platz!", meinte Eschentrieb, der knapp vor den Wartenden zum Stehen kam. Schilfpfote verdrehte genervt die Augen und knurrte: „Wir warten doch bereits drauf, du Dusselkopf!"

Die Schülerin versuchte ihm energisch klar zu machen: „WIR SIND AUF DEM GROßEN PLATZ!" Der Kater blickte sich um, schloss angestrengt die Augen und meinte schließlich: „Tut mir leid. Ich bin ein bisschen durch den Wind heute!" Mit diesen Worten sprang er auf und lief in Richtung des Ältesten-Baus davon. Nach einer Weile hatten sich endlich einige Katzen um sie herum versammelt und warteten gespannt auf den Anführer. Vipernstern kam kurze Zeit später aus seinem Bau auf den Felsen zugeschritten.

Nachdem er auf den Stein gesprungen war und über die Menge gesehen hatte, begann er zu sprechen: „Katzen des NebelClans! Heute ist mal wieder ein sehr freudiger Tag und heute möchte ich euch einen neuen Schüler vorstellen. Mein eigener Sohn wird ab dem heutigen Tag lernen, wie man jagt und wie das Kriegerleben aussieht. Pantherjunges, du bist nun sechs Monde alt und bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast, wirst du Pantherpfote heißen. Ich bitte den SternenClan über diesen Schüler zu wachen, bis er in seinen Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers trägt."

Pantherpfotes Beine kribbelten fürchterlich und er musste aufpassen, dass sie nicht einfach zusammen klappten. Der neue Schüler trat einen Schritt vor und wartete auf die weiteren Worte des Anführers. „Igelteich, tritt vor. Du bist nun bereit für deinen ersten Schüler!" Ein kleiner, etwas pummeliger Kater zwängte sich zwischen ein paar Katzen hindurch und stellte sich schließlich zu Pantherpfote. Sein schildpattfarbenes Fell schimmerte gold-braun in der späten Sonne und der Krieger sah den jungen Schüler mit seinen bernsteinfarbenen Augen geheimnisvoll an.

Ein kleines Lächeln überspielte das breite Maul und den stillen Kater. „Igelteich! Du wurdest von Spechtgeflüster hervorragend ausgebildet und du hast deine Kenntnisse im Jagen und im Clanleben unter Beweis gestellt. Nun bekommst du Pantherpfote als deinen Schüler. Ich bin mir sicher, dass du ihm dein Wissen treu weitergeben wirst." Der Krieger nickte zustimmend und drehte sich dann zu seinem Schüler. Der junge Krieger berührte Pantherjunges Nase mit seiner und grinste.

Der Schüler tat es ihm gleich und freute sich unheimlich, dass er nun ein Schüler war. Manches würde sich verändern, das war ihm wohl bewusst. Doch er konnte endlich wieder in den selben Bau wie seine Freundin. Der Kater blickte freudig zu Schilfpfote, die ihm aufmunternd zu lächelte und eine kleine Grimasse schnitt.

„Ich heiße hiermit unseren neuen Schüler Pantherpfote willkommen!", rief Vipernstern über den Platz. Alle Katzen erhoben ihre Stimmen und miauten laut: „Pantherpfote! Pantherpfote!" Damit war die Versammlung beendet und mit der Zeit verstreuten sich die Mitglieder des Clans wieder. Igelteich hingegen blieb an seinem Platz stehen und meinte freundlich zu seinem Schüler: „Soweit ich weiß, müssen wir jetzt direkt unsere erste gemeinsame Patrouille machen und das Territorium erkunden! Hast du Lust?" „Auf jeden Fall!", antwortete Pantherpfote glücklich und machte einen Freudensprung in die Höhe.

Neben den beiden tauchte plötzlich Schilfpfote auf und fragte neugierig: „Darf ich mitkommen?" Igelteich sah sie mitleidig an und miaute: „Nein, leider nicht. Das müssen Pantherpfote und ich allein machen. Es ist unsere allererste gemeinsame Tour." „Na gut", schmollte die Kätzin und setzte sich hin. Der Krieger setzte sich in Bewegung und ging auf den Lager-Ausgang zu. Pantherpfote verharrte an seiner Stelle und sah seine Freundin traurig an. Angst machte sich in ihm breit, sie alleine lassen zu müssen. Er hätte sie so gerne für immer an seiner Seite, doch nun trennten sich ihre Wege langsam.

Sie wurde eine Heilerin und er ein Krieger. Wie sollte das nun weiter gehen? Die Augen des Schülers wurden glasig und die Welt um ihn verschwamm. Er wollte nicht von ihr weg! „Du musst los, Pantherpfote", drangen die traurigen Worte der Kätzin an seine großen Ohren, doch er wollte sie nicht wahrhaben. Er schloss seine Augen und starrte für eine kurze Zeit nur in die Dunkelheit. Danach öffnete er seine Lider wieder, um Schilfpfote ein letztes Mal in ihre tiefblauen Augen zu sehen.

Er nahm ihren ebenfalls sehnsüchtigen Blick wahr und fühlte sich von der Realität zertrampelt. Wie konnte das nur geschehen? Langsam drehte sich der Kater um. Es fühlte sich an, als würde er gehen und sie nie wieder sehen. Doch er lief los und folgte Igelteich in den dichten Dschungel.

— ~ einige Zeit später ~ —

Der Krieger und sein frischer Schüler waren tief im Wald und Igelteich laberte ununterbrochen von seinem tollen Jagdverhalten. Doch der junge Kater hörte ihm nicht zu. Die vielen, schnellen Wörter drangen nur gedämpft und undeutlich an Pantherpfotes Ohr. Er musste immer noch an Schilfpfote denken. Wie traurig sie dasaß und er ihr nicht helfen konnte. Es brach ihm das Herz den Gedanken an sie bei Seite zu schieben, allerdings durfte er den ersten Tag als Schüler nicht gleich verbocken.

Vipernstern hatte Vertrauen in ihn und stellte hohe Ansprüche an seinen Sohn. Pantherpfote gefiel das nicht. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet und noch kein einziges Mal zur Seite seines Mentors gewichen. Die bunt schillernden Vögel flogen durch die Baumwipfel und genossen ihre Freiheit. Der Schüler hätte jetzt liebend gerne auch Flügel bekommen und wäre seinen Gedanken und Igelteich entwichen. Doch die vielen Szenen klebten in seinem Kopf, wie an flüssigem Honig.

Sie waren unmöglich abzuschütteln.

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