Unauffällig bleiben

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Blütenfrost schlich sich wieder aus dem Lager. Sie war in der letzten Zeit viel zu nachtaktiv geworden, als dass sie jetzt, bei Mondhoch, noch schlafen könnte.

Also hatte die Kätzin es sich angewöhnt, bei Einbruch der Dämmerung sofort in ihr Nest zu gehen und dann bis Mondhoch zu schlafen.

Nachts musste sie sich sowieso die halbe Zeit mit Blutstern treffen und war der Wald nicht so viel schöner, wenn alles in der Dunkelheit verborgen blieb?

Blütenfrost bemerkte, wie rasch der Nebel aufzog und nun zwischen den Bäumen herumwaberte. Die Kätzin musste grinsen, das erinnerte sie an eines ihrer ersten Opfer...

Als sie tiefer in den Wald lief, konnte die Kriegerin nach einer Weile zwei schemenhafte Gestalten ausmachen.

Die Gelbbraune schlich sich durch die Bäume näher heran und stellte fest, dass es Rosenfeuer und ein weiterer Kater, den sie nicht kannte, war.

Sie konnte nur den Geruch von Sonnenclan ausmachen und musste leicht überrascht nach Luft schnappen.

Ich dachte, Rosenfeuer wäre mit diesem Erdclanschüler zusammen? Was hat sie denn jetzt mit dem Sonnenclan zu tun?

Da wurde das Gemurmel zwischen Rosenfeuer und der Sonnenclankatze, offensichtlich ein Kater, lauter.

"Rosenfeuer, ich wünschte, wir könnten hier noch ewig bleiben...Mit dir vergesse ich immer, wie spät es doch schon ist.", schnurrte der Kater.

Rosenfeuer lächelte ihn an. "Ich doch auch, Sprenkelflut. Aber jetzt solltest du wirklich zu deinem Clan zurück, nicht, dass sie dein Verschwinden noch bemerken."

Der Sonnenclankrieger grinste nur. "Und wenn sie das tun würden? Dann würde ich einfach zu dir in den Clan kommen. Rosenfeuer, wir könnten unser Leben zusammen verbringen."

Langsam verstand Blütenfrost, was hier vor sich ging. Anscheinend hatte ihre Schwester soeben einen weiteren Kater gefunden, den sie bezirzen konnte.

Ich dachte, sie wäre mit diesem Erdclanschüler zusammen?! Reicht es ihr denn nicht, dass ihr der halbe Clan hinterherläuft, muss sie sich denn auch noch an den Sonnenclan heranmachen?

Trotzdem beobachtete die Gelbbraune still, was wenige Fuchslängen vor sich ging, schließlich wollte sie nicht auffallen.

Soeben strich ihre Schwester mit ihrem Schweif unter das Kinn des Katers. "Natürlich wäre das toll, aber wirf nicht deine Zukunft weg, das möchte ich nicht.", meinte sie und sah ihm tief in die Augen.

Du möchtest wohl eher nicht, dass es auffliegt, dass du hier zweigleisig fährst...

Der Kater seufzte. "Du hast ja recht, ich mache mich schon auf den Weg. Bis dann, meine Geliebte!", schnurrte er. Rosenfeuer erwiederte mit einem Lächeln und tappte zurück ins Lager.

Blütenfrost musste einen Würgreiz unterdrücken und hielt die Luft an, als ihre Schwester an ihr vorbeilief. Als diese vorbeigegangen war, fuhr sie die Krallen aus und knurrte vor Wut.

Wieso bekam ihre Schwester auch alles, ohne etwas dafür zu tun? Sie hatte im Wald hungern müssen und wäre fast gestorben, nur, um sich ein wenig Respekt zu verschaffen.

Aber das hatte ihr gar nichts gebracht. Rosenfeuer war ja schon immer die Beliebteste im ganzen Clan gewesen.

Wieso lief ihr auch jeder Kater hinterher, erkannten sie nicht, was für ein falsches Spiel diese Kätzin spielte?

Schließlich fasste Blütenfrost einen Gedanken, sie musste dem Kater einfach folgen. Wie von selbst trugen ihre Pfoten sie leichtfüßig über die Grenze.

Der Nebel war hier noch viel dichter, doch sie konnte den Kater, der vor ihr lief noch gut erkennen. Leise grinste die Kätzin.

Manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie durch das viele Training und das Treffen mit den Katzen aus dem Wald der Finsternis selbst eine von ihnen geworden war.

Ihr Lächeln wurde breiter, als sie sah, dass der Sonnenclankrieger sich immer wieder leicht ängstlich umdrehte.

Schnell sprang die Kätzin in einem großen Bogen um den Kater herum, sodass er sie nicht bemerken würde. Dann sah Blütenfrost zwischen ihm und dem Ort, an dem sie das Lager vermutete, hin und her.

Schließlich malte sie sich die Route aus, die Sprenkelflut wohl nehmen würde und suchte nach einem geeigneten Versteck.

Die Kätzin tappte ein Stück weiter, bis sie auf einer großen Lichtung, schon fast ein Feld, gelangte. Dort standen sich gegenüber zwei große Felsbrocken.

Die Kriegerin kletterte auf einen von ihnen, dann wartete sie, bis der Kater sie erreicht hatte und zwischen den Felsen hindurchlaufen wollte.

Leichtfüßig sprang die Smaragdclankätzin herunter und versperrte ihm so den Weg. "Was machst du noch so spät außerhalb des Lagers?", fragte sie ihn mit gefährlich leiser Stimme.

Der Kater sah sie skeptisch an. "Das geht dich nichts an, außerdem, was macht du in unserem Territorium. Du riechst nach Smaragdclan.", knurrte er.

"Vorher hat es dir doch auch nichts ausgemacht, in unserem Territorium herumzustreunen und fremde Katzen zu treffen.", erwiederte die Kätzin und genoss den überraschten Blick des Katers.

"Woher weißt du davon?", wollte er erst wissen, dann verhärtete sich seine Miene. "Du solltest nicht hier sein." Blütenfrost lächelte. "Du auch nicht..."

Sie kam ein Stück näher und strich um den Kater herum. "Weißt du eigentlich, was Rosenfeuer für ein Spiel treibt?", fragte sie und sah ihm tief in die Augen.

"Was willst du? Geh in dein Territorium zurück und lass mich in Ruhe.", funkelte der Kater sie an.

"Sie macht das immer so, ihr Leben lang. Sie hat schon immer alles bekommen und sich nie verändert.", flüsterte die Kriegerin.

Dann verhärtete sich ihr Blick ebenfalls. "Ich denke, das sollte einmal geändert werden."
Der Kater wich zurück. "Was meinst du?", fragte er sie und legte seinen Kopf schief.

Blütenfrosts Augen wurden leer. "Ich werde eines ihrer...Spielchen beenden.", hauchte sie und stürzte sich auf den Kater.

Völlig perplex von diesem Überraschungsangriff wurde er umgeworfen und lag nun auf der harten, braunen Erde.

Blütenfrost fuhr ihre Krallen aus, versenkte diese dann im Pelz ihres Gegners. Mit ihren Pfoten schnitt sie ein gezacktes Muster in sein Fell.

Sprenkelflut wandt sich unter ihr vor und versuchte, nach ihr zu schlagen. Das verlorene Blut, das immer weiter aus seiner Wunde tropfte schwächte ihn zunehmend, doch er war ein starker Kater.

Schnell erwischte er sie an der Schnauze und Blütenfrost taumelte zurück. Der Schmerz verursachte eine solche Wut in ihr, dass sie einen Schrei unterdrücken musste.

Die Kätzin versuchte, sich an alles zu erinnern, was sie die letzten Monde im Wald der Finsternis gelernt hatte und sprang den Sonnenclankrieger wieder an.

Sie machte sich etwas kleiner, sodass der Kater sich überlegener fühlen würde. Er bäumte sich auf und wollte sich auf Blütenfrost fallen lassen.

Blitzschnell sprang die Kätzin hoch und zeriss ihm seinen ungeschützten Bauch. Der Kater jaulte auf und blieb schlaff auf dem Boden liegen.

Seine Flanken hoben und senkten sich noch, die Bewegungen wurden aber immer kleiner. Mit letzter Kraft sah er zu ihr hoch.

"Wer bist du?", wollte er wissen. "Du müsstest mich eigentlich kennen.", schnurrte sie und wischte sich das Blut von ihren Schnurrhaaren. "Ich bin Finsterseele."

Sprenkelflut sah sie verwirrt an, langsam schien er zu begreifen, dass Graßbart wohl nicht der Mörder gewesen war.

Noch bevor Blütenfrost irgendetwas hinzufügen konnte, hörte sie plötzlich Schritte, es waren anscheinend eine oder mehrere Katzen vom Kampfeslärm aufgewacht.

Schnell huschte sie zurück. Sie musste in ihr eigenes Territorium und in ihr eigenes Lager. Sprenkelflut würde verbluten, da war sie sich sicher. Sie musste nur unauffällig bleiben.

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