Die Aufgabe

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Flammenzorn spannte die Muskeln an, machte aber keine Anstalten, sie anzugreifen. »Nenn mich nicht Flammenzorn«, knurrte er wütend und legte die Ohren flach an. »Ich weiß, wer ich war, wer ich bin und wer ich sein werde.«

Der feuerrote Kater kauerte sich hin. Schwarzblüte wich zurück, denn sie dachte, er würde gleich springen, doch nichts weiter geschah. Hinter sich hörte sie die lauten Jagdrufe der WasserClan- Kämpfer.

»Ich war Tigerstern.« Plötzlich änderte sich seine Fellfarbe. Sein Pelz wurde dunkelbraun und bekam Streifen. Am ganzen Körper waren Narben zu sehen und gelbe Augen funkelten die schwarze Kätzin an. »Ich war Krallenstern.« Wieder veränderte sich sein Fell. Es wurde dunkler, tiefschwarz. »Ich bin Flammenzorn.« Aus schwarz wurde leuchtend Rot und der Kater verzerrte sein Gesicht vor Schmerz, als sich die Narbe herausbildete. Schließlich schaute er Schwarzblüte an. »Und ich werde wieder geboren werden. In dem nächsten Jungen, das das Licht der Welt sieht. Oder eher gesagt die Dunkelheit der Welt. Das einzige, was ich dafür brauche, ist deine Hilfe. Du weißt nicht mal, wie du mir helfen kannst, aber ich weiß, dass du es trotzdem tun wirst...« Triumphierend reckte er den Kopf in die Höhe.

Schwarzblüte fuhr die Krallen aus und stellte sich direkt vor Flammenzorn. Nase an Nase standen sie da und blickten sich gegenseitig in die Augen.»Du wirst nicht wieder geboren, denn ich werde dich nicht töten«, zischte die schwarze Kätzin. »Und ich persönlich werde noch zusätzlich dafür sorgen, dass jede Katze dich vergisst. Dann wirst du vergehen, das stimmt doch, oder?«

Der Blick ihres ehemaligen Gefährten flackerte. Er war verunsichert.

»Leuchtflügel hat es mir erzählt, bevor du sie ermordet hast. Du kommst aus dem Wald der Finsternis!«

Flammenzorn fauchte, stürzte sich auf Schwarzblüte und drückte sie zu Boden. Seine langen Krallen bohrten sich in ihre Schultern. Sie schrie auf.

»Du kommst genauso wie ich aus dem Wald der Finsternis! Du hast kein Recht, so über ihn zu reden!«, fauchte der rote Kater. Dann lächelte er. »Wir haben jetzt mehr gemeinsam, als du denkst. Mein rechtes Auge ist entstellt, deins ebenfalls.«

»Wenigstens habe ich nicht diese schreckliche Narbe«, warf Schwarzblüte ihm entgegen und versuchte, sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch er war zu stark. Das Geheul der WasserClan- Katzen wurde lauter.

Flammenzorn knurrte wütend, hob seine Pfote und fuhr ihr mit den Krallen über den Bauch. Unheilvoller Schmerz schoss der Kätzin wie Feuer durch den Körper. »Lass mich los!«, fauchte sie und fuchtelte mit ihren Pfoten in der Luft herum, ohne den Kater zu treffen. Vor ihren Augen verschwamm alles.

»Du wirst sterben, wenn du mich nicht tötest. Noch heute. Und dann werden wir wieder vereint sein im Wald der Finsternis«, ertönte Flammenzorns Stimme ganz dicht an ihrem Ohr. Das war das letzte, was sie von ihm hörte.Allgemein hörte sie nichts mehr. Die schwarze Kätzin lag auf der Seite. Sie spürte, wie ihr eigenes Blut ihr Fell tränkte und den Erdboden rot färbte.

Bitte helft mir!, dachte Schwarzblüte, während sie einfach nur dalag und verblutete. Der Drang, die Augen zu schließen und einfach einzuschlafen war fast unwiderstehlich. Sie versuchte sich daran zu erinnern, wie der Clan hieß, der über die wachte. Und plötzlich fiel es ihr ein.

SternenClan! Hilf mir! Bitte!, kreischte die Kätzin in Gedanken, bevor alles schwarz wurde. Erst dachte sie, sie wäre tot, doch etwas war falsch, anders.Schwarzblüte spürte immer noch ihren Körper und das Blut.

Plötzlich blitzte direkt vor ihr ein silberner Stern auf. Dann noch einer, und noch einer. Nach einer Weile formte sich eine Katze daraus. Ein roter Kater.

Die schwarze Kätzin wich erschrocken zurück, soweit es in ihrer Situation möglich war, entspannte sich dann aber, als sie die großen, weißen Pfoten erblickte. Es war nicht Flammenzorn, sondern ein anderer Kater. Hinter ihm erschienen weitere Sterne und letztendlich standen noch weitere drei Katzen hinter dem Fremden.

»Sei gegrüßt, Schwarzblüte«, miaute er und neigte respektvoll den Kopf vor ihr. Die anderen drei Katzen taten es ihm nach. Nun erkannte die Kätzin sie auch. Es waren Wind, Fluss und Schatten.

»Mein Name ist Donner«, erklärte der rote Kater ihr. Seine gelben Augen funkelten belustigt, als er ihren erstaunten Blick sah.

»Träume ich?«, fragte Schwarzblüte Donner und kam sich etwas dumm vor, sowas zu fragen. »Oder bin ich tot?«

»Nein, meine Liebe«, sagte diesmal Wind und lächelte ihr aufmunternd zu. »Du lebst und du bist in der echten Welt. Wir sind zu dir gekommen, um dich zu schützen. Schatten hier...«, sie deutete auf die schwarze Kätzin, die Schwarzblüte zunickte, »...hat einen dichten Busch wachsen lassen, der dich vor dem WasserClan versteckt.« Die braun getigerte Kätzin stellte die Ohren auf, als würde sie lauschen. Die schwarze Kätzin tat es ihr nach, konnte aber nichts hören. »Die Kämpfer vom WasserClan sind soeben hier vorbeigelaufen, ohne dich zu bemerken.«

»Wir haben dich auch geheilt«, fügte Schatten hinzu. »Du kannst ruhig aufstehen. Nur dein Augenlicht konnten wir dir nicht wiedergeben. Solche Verletzungen sind zu schwer zu heilen.«

Schwarzblüte stand vorsichtig auf. Sie fühlte sich immer noch sehr wackelig auf den Beinen, aber wenigstens konnte sie stehen.

»Warum seid ihr hier? Habt ihr eine Botschaft für mich?«, fragte sie schüchtern und schaute Donner erwartungsvoll an.

Der rote Kater öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, wurde aber von Fluss unterbrochen, der bisher noch nichts zu dem Gespräch beigetragen hatte.

»Meinst du wirklich, sie ist die Richtige?«, fragte der silberne Kater und schaute zu Schwarzblüte. »Ich meine ja nur, ihre Seele...«

»Ihre Seele ist vollkommen in Ordnung!«, erwiderte Wind barsch und setzte eine trotzige Miene auf. »Nur weil eines ihrer vorherigen Leben sie in den Wald der Finsternis gebracht hat, heißt es nicht, dass sie durch und durch böse ist!«

»Wer war ich denn vorher?«, flüsterte Schwarzblüte leise.

Schatten winkte ab: »Ach, du weißt doch sowieso schon alles.«

»Du warst früher Ahornschatten, dann Schneepelz und jetzt bist du Schwarzblüte. Natürlich leben noch andere Seelen in dir weiter, doch sie haben eines gemeinsam: Sie alle verliebten sich unglücklich«, erklärte Wind ihr und verdrehte die Augen in Richtung Schatten. »Sei ihr nicht böse. Sie ist nur beleidigt, dass ich dir schon alles erzählt habe, nicht wahr?«

Die geisterhafte Kätzin kniff die Augen zusammen und wandte sich ab, sagte aber nichts.Donner räusperte sich und Schwarzblüte schenkte ihre Aufmerksamkeit wieder dem roten Kater.

»Deine Aufgabe wird es sein, Katzen zu suchen, die die gleiche Denkweise haben wie du. Du musst sie zusammenführen und versammeln. Lasst die Clans und die Gesetze der Winde hinter euch und begebt euch auf eine lange Reise zu den Überbleibseln meines Clans. Des DonnerClans.«

Schwarzblüte starrte den Kater erstaunt und entgeistert zugleich an. »Ich soll das machen? Aber... Ich... Ich bin nur eine Jägerin! Ich kann nicht kämpfen! Ich kann keinen Aufstand anführen! Ich schaffe das nicht! Und Krallenmond lässt überall nach mir suchen! Und meine Jungen, ich kann sie doch nicht alleine lassen! Und Weises Reh! Sie braucht mich!«

Fluss sah Donner genervt an. »Ich habe doch gleich gesagt: Sie wird ablehnen.«

Der rote Kater schüttelte trotzig den Kopf. »Es ist beschlossen. Schwarzblüte wird die alten Clans wieder zusammenführen!«

»Und Krallenmond?«, wandte die schwarze Kätzin ein. »Er hat den Clans gedroht, sie auszulöschen, wenn sie mich ihm nicht ausliefern. Und meine Jungen? Und Weises Reh?«

»Wegen Krallenmond hast du Recht. Du musst eben besonders vorsichtig sein«, meinte Donner. »Und ich habe dir ja gesagt, dass du Katzen mitnehmen sollst. Du nimmst Weises Reh, Nebeljunges, Dunkeljunges und Sprenkeljunges einfach mit!«

Schwarzblüte nickte langsam. »In Ordnung. Aber in welche Richtung sollen wir aufbrechen, wenn alle versammelt sind?«

»Mach dir keine Sorgen«, miauten die vier Katzen im Chor, während sie sich auflösten und die Sterne in ihrem Pelz immer blasser wurden. »Das Zeichen wird kommen.«

Die Kätzin blieb alleine zurück. Nun konnte sie auch die dunklen Äste des Busches erkennen, den Schatten hat wachsen lassen. Sie wollte gerade unter den Ästen hindurch nach draußen schlüpfen, beschloss aber, erst bis zum Anbruch der Dunkelheit zu warten, wenn keine Katzen mehr unterwegs waren. Schließlich würden die WasserClan-Kämpfer vermutlich den gleichen Weg zurück nehmen.

Also bohrte sie mit den Krallen ein kleines Loch in die Blätterschicht, bis ein kleiner Strahl Licht auf den Boden fiel. Wenn er weg war, würde sie nach draußen gehen. So lange konnte sie darüber nachdenken, wen sie mitnehmen würde.

Traumschweif und Seelenpfote auf jeden Fall. Jedenfalls wenn ihnen nichts zugestoßen ist, überlegte sie und hockte sich hin. Hechtkralle und Spitzfell. Brud! Rabenflügel, wenn sie ihre Jungen mitnimmt. Aber die Gefährtin des Anführers? Soll ich... Darf ich...Sie schüttelte den Kopf, um den einen Gedanken zu verscheuchen, der in ihr hochkam und doch blieb er da. Krallenmond...

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Was denkt ihr, wen wird sie alles mitnehmen?

Edit: Und wer sich auch hier über die Kommentare wundert: Ich habe vorher nach Jungennamen für zwei Pärchen gefragt :)

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