Kapitel 17

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Gegenwart

Ich saß in dem Raum, den Denny mir gezeigt hatte.
Es war ein schlichtes Schlafzimmer im Landhausstil.
Ein großes, hellbraunes Bett stand mitten im Raum.
Ein Schreibtisch unter dem Fenster mit weißen Läden.
Auch hier war ein Bücherregal eingebaut. Zu meinem Bedauern stand aber kein einziges Buch darin. Ich hielt immer noch das Exemplar von Stolz und Vorurteile in meinen Händen.
Es war eine neuere Ausgabe.
Sie gefiel mir nicht.
Deswegen laß ich sie nicht.
Ich hielt sie nur, um irgendwie eine Verbindung zu Luc zu erzwingen.

Dann klopfte es an der Tür. Verwundert darüber, dass er in seinem Haus nicht einfach herein kam, blieb ich still. Einige Sekunden später öffnete er die Tür sowieso.
"Da möchte ich einmal nett sein und klopfe an -"
"Nicht nötig." unterbrach ich ihn. Schaute ihn nicht an.
"Was möchtest du?" sprach ich weiter. Fokussierte einen Fleck auf dem hellen Teppich.
"Dir einen Deal vorschlagen."
Damit zog er meine Aufmerksamkeit auf sich.
Ich suchte seinen Blick. Versuchte etwas zu erkennen, was mir verriet ob er mit mir spielte, aber dafür kannte ich ihn viel zu wenig. Konnte nichts erkennen außer einer perfekt sitzenden Maske.
"Einen Deal?" wiederholte ich skeptisch.
Er nickte sanft, setzte sich dann auf einen Stuhl der schräg gegenüber vom Bett stand.
"Ich höre."
Ich wusste, dass es kein guter Deal sein müsste, damit ich darauf eingehen würde.
Ich würde gerade fast alles tuen.

"Schlaf mit mir." Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
"Wieso sollte ich das machen?"
Er sah unbegeistert aus, etwas beleidigt. Wahrscheinlich hatte noch keine Frau jemals so reagiert, wenn es um Sex mit ihm ging. Er sah gut aus, keine Frage. Mir war bewusst, dass die Frauen Schlange stehen müssten. Umso weniger erschloss es sich mir, warum er ausgerechnet mit mir schlafen wollte. Was sollte das für ein Deal sein? Sex gegen was?

"Dann sind Luc und du von allen Sorgen befreit. Keine Aufgaben mehr. Ich stehe euch nicht weiter im Weg. Nie wieder werde ich ihn um etwas bitten. Er ist dann entgültig und für immer raus aus der Sache. So wie er es immer wollte, seit er dich kennengelernt hat. Und Luc muss nie was davon erfahren. Ein Gentleman schweigt und genießt."
In seiner Stimme schwang kein Hauch an Ironie.
Er schien es vollkommen Ernst zu meinen.
"Du willst das ich mit dir schlafe? Ohne, dass du es Luc danach unter die Nase reiben würdest? Was hättest du davon? Was würde es dir bringen, außer die Befriedigung deiner perversen Fantasien?" fuhr ich ihn an.
"Vielleicht reicht mir die Befriedigung dieser Fantasien ja aus? Vielleicht will ich gar nicht mehr? Außer der Tatsache, dass ich dann das gehabt habe, was Luc im Leben am meisten bedeutet. Ich hatte sie alle. Seine Frauen, meine ich, doch nie haben sie ihm etwas bedeutet. Bei dir ist das anders. Das reizt mich."
Er wippte ungeduldig mit seinem Bein. Doch wieso war er ungeduldig?

"Sag mir, was Luc für dich erledigen soll."
"Den Teil werde ich nicht mit in unseren Deal einbinden. Das kann Luc dir selber erzählen, wenn es soweit ist."
"Woher soll ich dann wissen, ob sich der Deal überhaupt lohnt?"
"Da wirst du wohl auf Risiko spielen müssen, meine Süße."
Er ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. Blieb einen Moment zu lang an meinen Lippen hängen. Mein Kopf fuhr Karussell. Ich würde blind einen Deal eingehen. Was wenn der Preis es nicht wert wäre? Was wenn Luc es rausfinden würde?
Was, wenn es mir gefallen würde?

Den letzten Gedanken versuchte ich genau so schnell aus meinem Kopf zu vertreiben, wie er gekommen war. Luc war der einzige Mann für mich. Ich würde das für ihn tuen.
Für seinen Frieden. Für unseren Frieden.
"Haben wir einen Deal?" Sein Bein hatte aufgehört zu wippen.
Meine Finger verwoben sich nervös ineinander.
"Luc wird nie davon erfahren." machte ich noch einmal deutlich.
Er musste es nicht wissen. Seine Eifersucht würde ihn zu Grunde richten.
"Luc wird nie davon erfahren." sprach er mir nach.
"Dann haben wir einen Deal." flüsterte ich.
Augenblicklich spiegelte sich ein Siegeslächeln auf seinen Lippen wieder.
"Wie schön. 19 Uhr in meinem Zimmer. Direkt gegenüber von diesem hier."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwand er wieder.

Übelkeit überkam mich. Gemeinsam mit einem Gefühl von eisiger Kälte.
Tat ich das Richtige? Wie sollte ich das wissen? Konnte ich das wissen?
Ich beschloss duschen zu gehen, hoffte dass das heiße Wasser meine Zweifel wegspülen konnte, doch es half nichts. 20 Minuten, 40 Minuten, ich fühlte mich noch genauso ekelhaft wie zuvor.
Meine Beine zitterten. Doch ich wusste, ich müsste das jetzt durchziehen.
Ein Deal war ein Deal, auch wenn er mit dem Teufel geschlossen wurde.
Luc wird niemals etwas davon erfahren - wiederholte ich immer und immer wieder in meinem Kopf. Versuchte mich zu beruhigen, runterzufahren.
Doch als es kurz vor 19 Uhr war, war ich alles andere als ruhig.
Ich klopfte an der Tür, die er mir beschrieben hatte und er öffnete augenblicklich.
Als hätte ein Hund auf seinen Knochen gewartet.

Sein Zimmer war um einiges größer. Kerzen erhellten den Raum. Musik lief im Hintergrund.
"Was denkst du, was das hier wird? Glaubst du mir macht das Spaß?" fragte ich ihn aufgebracht.
Das Zimmer sah eher nach einem romantisches Date aus, als nach einem Deal.
Er stand hinter mir.
Strich mir die Haare aus dem Nacken und drehte sie zwischen seinen Fingern zusammen.
"Ich hoffe doch, dass es dir eine Menge Spaß machen wird." flüsterte er in mein Ohr.
Instinktiv schloss ich die Augen, versuchte mir vorzustellen, er wäre Luc.
Doch seine Finger auf meiner Haut fühlten sich anders an, der Geruch in meiner Nase war nicht der selbe. Mein Gehirn ließ sich keinen Streich spielen, würde nicht darauf reinfallen.
"Ich habe dir was zum anziehen besorgt." säuselte er und deutete auf eine Schachtel auf seinem Bett. "Zieh dich um." fügte er hinzu.

In der Schachtel befand sich ein rotes Dessou.
Wiederwillig holte ich es raus, wollte damit ins Badezimmer gehen.
"Na na, wo willst du hin?" lachte er.
Ich hielt mir vor Augen, dass Denny mich zu nichts zwang. Ich hatte eine Wahl getroffen, ob es die richtige oder falsche war, spielte im Moment keine Rolle. Ich hatte sie getroffen.
"Ich hätte gerne den Überraschungsmoment auf meiner Seite." Meine Stimme klang weniger anziehend, als ich es gewollt hatte, doch es schien auszureichen, um ihn zu überzeugen.

Mit viel zu hohem Puls betrat ich das Badezimmer.
Suchte kurz und impulsiv nach einer Fluchtmöglichkeit.
Doch erstens gab es keine und zweitens würde Luc das auch nicht den Arsch retten.
Das ich meinen Arsch hinhielt, würde seinen Arsch retten.
Wortwörtlich.

Zum Zeit schinden zog ich mich möglichst langsam um. Schaute mich drei Mal im Spiegel an, obwohl ich mich am liebsten gar nicht sehen wollte. Mich selbst gerade kaum ertragen konnte.
Die Lingerie schmiegte sich erstaunlich passend an meinen Körper.
Jedoch war rot noch nie meine Farbe gewesen.
Ich krallte mich an den Rand des Waschbeckens, dachte kurz ich müsste mich übergeben, doch atmete stattdessen ein und unglaublich langsam wieder aus, spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht, doch nichts half um meinen schnellen Herzschlag zu beruhigen.
Ich würde mit Denny schlafen.
Es führte kein Weg daran vorbei.

Als mein Kopf das endlich verstanden hatte, schien auch mein Herz seine Rolle zu kennen.
Ich griff den Türknauf, atmete ein letztes Mal ein und aus, bevor ich das Badezimmer hinter mir ließ. Mich ins Ungewisse begab.
Jedoch fiel mein Blick nur auf Dunkelheit.
Die Kerzen brannten nicht länger. Kein Licht fiel in den Raum. Alles lag im Verborgenen.
"Was soll das jetzt schon wieder werden?" fragte ich unsicher. Panik machte sich in mir breit.
Ich hatte Angst, das Denny auf einmal vor mir stand, hinter mir.
Noch immer wusste ich kaum, wozu dieser Mann in der Lage war.

Urplötzlich erhellte sich der Raum. Ich blinzelte gegen das Licht, schirmte es mit der Hand ab.
Doch mit dem Bild, welches sich vor mir auftat, hatte ich in keinster Weise gerechnet.
"Alora?" flüsterte er schmerzlich.
"Luc."

Meine Kehle wurde staubtrocken.
Denny lag unter seinem Fuß. Eine Waffe war auf seinen Kopf gerichtet.
Sein Blick glitt meinen Körper hinunter. Ich fühlte mich unglaublich entblöst,
obwohl er der Mensch war der meinen Körper am besten kannte.
Dann schaute er wieder zu Denny. Zu mir. Zu Denny.

"Wolltest du mit ihm schlafen?"
In seiner Stimme klang Angst und Verletzlichkeit.
"Ich hab dir doch gesagt, dass ich sie ficke. Hast du mir nicht geglaubt?" fragte Denny ohne zu zögern. Ohne Reue. Schon beinahe mit Belustigung.

Dann drückte Luc die Waffe in seiner Hand ab.


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