Kapitel 2

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Vor drei Jahren

Ich traute meinen Augen kaum.
Endlich war ich angekommen.
Jahrelang konnte ich von dieser Stadt nur träumen, ich habe sie natürlich besucht, doch ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich es wirklich schaffe, hier herzuziehen.
Ich stand mitten in der schönsten Stadt der Welt - London.
Mein neues zu Hauses.

Meine Augen wanderten über die Themse. Das Gefühl von Glück machte sich in meinem ganzen Körper breit. Automatisch strahlte ich über beide Wangen. Es fühlte sich ein bisschen an, wie frisch verliebt sein.
Mein neues Leben konnte heute beginnen.

Überglücklich lief ich weiter, doch ein leichter Aufprall riss mich aus meinen Tagträumen.
Verwirrt blickte ich auf. Vor mir stand ein junger Mann. Er war kaum älter als ich.
Seine schwarzen Haare waren zerzaust, doch er wirkte unglaublich attraktiv.

"Ohje, es tut mir leid, ich war so in Gedanken versunken, ich..." Stotterte ich.
Mein Blick blieb an seinen Augen hängen.
Sie waren hellgrau und strahlten eine unfassbare Tiefe aus.
Hellgrau war normalerweise nicht die Farbe, die einen in seinen Bann zog,
doch bei ihm war das anders.
Sie wirkten gleichermaßen vertraut und unerforscht.

"Alles gut bei dir?"
Ich blinzelte zwei Mal, toll, ich hatte ihn angestarrt.
"Ja, sorry. Nochmal. War wirklich keine Absicht."
Ich riss meinen Blick von ihm los und lief weiter.
Das war peinlich. Sehr peinlich.

"Hey warte Mal." Hörte ich ihn rufen.
Seine Stimme war dunkel und rau. Sie ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.
Ich blieb stehen und drehte mich um. Setzte ein leichtes Lächeln auf, in der Hoffnung damit
meinen Scham verbergen zu können.

"Dein Buch ist runtergefallen."
Er kam mir entgegen und hielt mein Buch in den Händen.
Dann musterte er das Cover.
"Stolz und Vorurteile also?"
Er blätterte einmal durch und blieb an einer Stelle hängen die ich markiert hatte.
"Männer sind entweder von Dummheit zerfressen oder von Arroganz. Und ist einer liebenswert, lässt er sich so leicht lenken, als hätte er keinen eigenen Verstand."

Die Worte die über seine Lippen kamen überzogen mich mit Gänsehaut.
Den letzten Teil sagte er, ohne ihn abzulesen.
"Eine gute Stelle, ebenfalls einer meiner liebsten."
Er hielt mir das Buch entgegen.
Ich war sprachlos, brachte kein Wort über meine Lippen.

"Du hast es gelesen?"
"Ich hab es nicht nur gelesen, ich hab es geliebt. Guter Geschmack. Auch wenn nicht jeder verliebte Mann so leicht zu lenken ist, als hätte er keinen eigenen Verstand."
Er lächelte ein verschmitztes Lächeln.
Ich nahm das Buch entgegen, dabei berührten sich unseren Hände für einen kleinen Moment. Es war kitschig, kaum merkbar, doch seine Berührung löste etwas in mir aus.
Gott Alora, reiß dich zusammen.

Mein Blick fiel auf zwei silberne Ringe, einen trug er am Ringfinger, den anderem am Zeigefinger.

"Dankeschön, ich hätte gar nicht gemerkt, dass es mir runtergefallen ist."
Schnell steckte ich es mir in die Tasche.

"Darf ich fragen, was dich so in deinen Gedanken gefesselt hat, dass du gegen mich gelaufen bist?"
"Ich bin gerade erst hergezogen und sehr fasziniert von der Schönheit dieser Stadt. Ich war nur glücklich endlich angekommen zu sein." Er musterte mein Gesicht.
Augenblicklich machte sich Nervosität in mir breit.

"Heute ist dein erster Tag?"
Ich nickte.
"Mein allererste, ich bin heute früh angekommen."
Ich wollte mehr sagen, das Gespräch versuchen aufrecht zu halten.
Doch was besprach man mit einem Fremden?
"Dann viel Glück und herzlich Willkommen..." Er machte eine Pause.
"Ich weiß deinen Namen noch gar nicht."
"Alora."
"Luc. Schön dich kennenzulernen, Alora."
"Ich freue mich ebenfalls Bekanntschaft mit dir zu machen, Luc."
"Pass das nächste Mal auf, gegen wen du läufst, nicht alle hier sind so nett wie ich."
Einen Moment standen wir nur voreinander. Schweigen nahm den Platz zwischen uns ein.

Ich war neu in der Stadt, was konnte mir schon passieren?
Wenn ich mich gleich am ersten Tag blamiere, habe ich immer hin genug
Zeit darüber hinweg zu kommen. Und wiedersehen würde ich ihn vermutlich auch nicht.

"Willst du einen Kaffee trinken gehen..." Ich geriet ins stocken.
"Mit mir, meine ich natürlich." Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
Ich war schlecht in sowas, unterirdisch schlecht,
doch ich wusste ich würde es bereuen, wenn ich nicht gefragt hätte.

"Gerade passt es nicht, ich bin auf dem Weg zu Arbeit und vermutlich schon viel zu spät dran."
"Oh okay. Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Danke nochmal."
"Aber du kannst mir gerne deine Nummer geben. Ich hätte morgen Zeit auf einen Kaffee?"
Aufregung machte sich in mir breit.
"Gerne, dass würde mich freuen."

Ich gab ihm meine Nummer und wir verabschiedeten uns.
Nur Sekunden später klingelte mein Handy.
"Hallo?"
"Wollte nur was ausprobieren."
Ich drehte mich um. Er stand 10 Meter von mir entfernt und grinste.
"Wann sehen wir uns morgen?"
Jetzt grinste ich ebenfalls.
"15 Uhr?"
"Perfekt, ich schicke dir die Adresse."
"Bis morgen."
Dann legte ich auf.

Den Rest des Tages verbracht ich mit einem dummen Grinsen in meinem Gesicht.
Ich lief durch die Stadt, schlenderte durch ein paar Geschäfte
und verbrachte zwei Stunden in einer nächstgelegenen Bibliothek.
Doch egal worauf ich versuchte mich zu konzentrieren, die ganze Zeit spielte sich unsere Begegnung in meinem Kopf ab, in Dauerschleife lief sein Lächeln vor meinen Augen ab.*
Ständig sah ich das grau seiner Augen vor mir.
Ich musste verrückt sein, anders konnte ich es mir nicht erklären.

Abends bekam ich eine Nachricht von ihm. Ich schaute nach dem Café, es lag ganz in der Nähe von der Stelle, an der ich heute in ihn hinein gerannt war.
Dazu schrieb er nur:
"Mein Lieblingscafé in der ganzen Stadt, mehr verrate ich dir nicht, lass dich überraschen."


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