Kapitel 24

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Gegenwart

Ich sah dem Auto hinter her, als es von der Einfahrt fuhr.
In ihm meine einzige Chance auf wahres Glück, wahre Liebe.
Sie fuhren gemeinsam in Richtung Horizont.
Meine Augen verloren ihn schnell, mein Kopf konnte das alles nicht richtig verarbeiten, trübte mir ständig wieder die Sicht.
Auf wiedersehen, Luc.
Ich weiß, dass das hier nicht das letzte Mal gewesen ist.

Ich hielt mich an der Stange zum Eingang fest und versuchte meinen schlaffen Körper mühselig auf die Beine zu bekommen. Es dauerte einen Moment, bis ich einigermaßen sicher stand. Meinen Halt wiedergefunden hatte.
Alles in mir fühlte sich taub an. Leer und einsam von dem Schmerz der mich durchzog.
Wenn mir jetzt jemand ein Messer in die Brust stechen würde, war ich mir sicher, ich würde es nicht mehr spüren. Da war kein Prickeln, dass mir versicherte ich würde gleich wieder aufwachen. Da war einfach nur Stille. Dunkelheit. Leere.

Leider hatte ich keine Ahnung wo ich war. Auch mein Handy war noch bei Denny.
Oder in diesem Haus. Doch wie sollte ich es bei der Größe jemals finden?
Es könnte Stunden dauern.
Für einen Moment wollte ich mich einfach wieder auf die Steine sinken lassen und die Augen schließen. Irgendwann würde irgendjemand kommen, der mich findet.
Der Gedanke war verlockend. Doch ich konnte hier nicht bleiben.

Was wenn Luc zurück kommen würde?
Sei nicht albern, Arlie. Dann hätte er dich gar nicht erst hiergelassen.
Es müsste wehtun, ich wusste, es sollte Schmerzen an ihn zu denken, daran, dass ich hier ganz alleine war, dass er mich verlassen hatte. Doch das tat es nicht.

Ich ging zurück ins Haus, holte mir eine Flasche Wasser und beschloss einfach loszulaufen.
Hier wohnt weit und breit niemand, Süße.
Denny's Worte hallten in meinem Kopf wieder. Aber auch dabei - kein Schmerz.
Ich wusste nicht einmal ob er lebte und eigentlich sollte es mir auch egal sein.
Dass es das nicht war, konnte ich nicht leugnen.
Aber Schmerz war dort keiner.

Meine Beine trugen mich wie von alleine auf die weite Landstraße.
Egal in welche Richtung ich blickte, niemand war in Sicht.
Also lief ich los, was blieb mir auch anderes übrig?
In meinem Kopf herrschte Leere, meine Beine funktionierten wie von selbst.
Ich lief, und lief, und lief - bis ich nicht mehr laufen konnte.
Bis alle Gefühle über mich hinein brachen, mich eine dunkle Flut von Traurigkeit zu überrollen zu drohte.
Luc war weg.
Er war gegangen.
Hatte mich allein gelassen, in einem riesigen Haus mitten im nirgendwo.
Ich war mir sicher, er hatte mich auf der Treppe kauern gesehen - doch er war trotzdem gefahren.

Ich versuchte alles zu verdrängen, mich weiter durch die einsame Straße zu kämpfen und nicht daran zu denken, was passiert war, geschweige denn daran zu denken, wie es weitergehen sollte.
Ob es jemals weitergehen konnte.
Oder ob das vielleicht wirklich das Ende gewesen war. Das Ende von ihm, von mir, von uns.
Mein letztes Gespräch mit Luc.

Die Flut wurde stärker, kroch durch meine Adern wie heißes Öl, versuchte mich vollends für sich zu gewinnen.
Sie wollte, dass ich in ihr untergehe, versinke wie ein einsames Schiff auf dem offenem Meer. Mein Wrack würde untergehen, verschwunden in den Tiefen. Und ich war mir nicht sicher, ob mich jemals jemand wiederfinden würde.

Aber ich hielt mich auf den Beinen. Hielt mich solange auf den Beinen bis ich ein Geräusch neben mir wahrnahm.
Ein Auto neben mir langsam zum stehen kam. Ich lief weiter. Wusste, ich würde sowieso nicht zu einem Fremden ins Auto steigen. Doch das Auto rollte langsam neben mir her.

"Taxi." Hörte ich eine Stimme neben mir. Sie kam mir bekannt vor, ich konnte sie nur nicht direkt zuordnen. Also blieb ich stehen, widmete der Stimme meine Aufmerksamkeit.
Es war Elias, in Luc's Wagen.
Eine Sonnenbrille lag über seinen Augen, deswegen konnte ich seinen Gesichtsausdruck kaum deuten.
War er gut? War er schlecht?
Wie ging es Denny?
Und wer hatte Elias geschickt?

"Was willst du?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
"Du bist langsamer unterwegs als eine Schnecke. Ich schlage vor, du steigst ein."
"Nein."
"Dann fahre ich neben dir her. Schneckentempo, natürlich. Du hast die Wahl."
Er nahm die Sonnenbrille ab. Doch sein Blick war immer noch undurchsichtig.
Wieso hatten diese Scheißkerle alle so eine harte Maske auf? Wieso ließen sie nie jemanden an sich heran?

"Wer schickt dich?" Unsicherheit lag in meiner Stimme, wollte ich die Antwort überhaupt wissen?
"Niemand schickt mich. Ich bin kein Aufpasser." Er klopfte auf den Beifahrersitz. Nervös öffnete ich die Tür.
Woher wusste ich, ob ich ihm überhaupt trauen konnte?

"Was machst du dann hier?"
Ich schnallte mich an und augenblicklich drückte er das Gaspedal durch.
"Dich abholen. Damit du nicht verloren gehst. Denn Man, dass würde genauso zu meinem Problem werden. Ich müsste dich suchen. Denny kann es nicht."
"Denny lebt?"
Elias lachte leise.
"Was interessiert es dich?"
"Er ist Luc's bester Freund." Antworte ich knapp. Schaute aus dem Fenster um seinem Blick auszuweichen.
"Ja, klar."
Einen Moment herrschte Stille. Doch die Stille in diesem Auto war viel größer als alles andere.

"Wo fahren wir hin?" Mein Blick wanderte wieder zu ihm. Er war auf die Straße konzentriert.
Meine Augen blieben an einer Stelle an seiner Wange hingen. Eine Narbe zierte sein Gesicht. Ich begann mich zu fragen, woher diese stammt. Mich zu fragen, ob es mit einem Auftrag zusammenhing. Ob Luc dabei gewesen war.
Ohne auf die Antwort zu warten stellte ich meine nächste Frage.
"Warst du auch bei dem Unfall dabei?"

"Du bist zu neugierig, Kleine."
"Alora." Verbesserte ich ihn.
"Denny nennt mich Süße, du nennst mich Kleine. Ich habe einen Namen, Alora."
"Ich weiß ganz genau wie du heißt, Kleine." Er betonte es noch einmal extra.
"Ich war bei dem Unfall dabei, ja. Ich bin immer dabei."

Er war genauso groß wie Luc, hatte markante Gesichtszüge, hellbraune Haare, aber keine Tattoos. Zumindest keine, die ich sehen konnte.
"Wenn du jetzt wissen willst ob ich mich schlecht gefühlt habe, ich bin nicht dein Babysitter. Wir reden nicht über Gefühle."
"Okay."
"Okay."

Ich wollte noch so viel mehr fragen. Wollte genauer wissen, wie es Denny geht. Oder Luc. Vor allem Luc. Mein Herz sehnte sich jetzt schon nach ihm und wir waren nicht Mal seit einer Stunde getrennt.
Wie geht es Luc, Elias?
Die Frage war so leicht, doch sie kam mir nicht über die Lippen.
Wir reden nicht über Gefühle.

"Wo fahren wir hin?" Murmelte ich.
"Zu dir nach Hause."
"Zu mir nach Hause?" Wiederholte ich perplex. Nicht zu den Anderen? Fügte ich in meinem Kopf dazu.
"Genau. Oder zu deinen Eltern. Was wäre dir lieber?"
"Wieso -" Meine Stimme brach.
"Wieso fahren wir nicht zu den anderen?" Versuchte ich es erneut.

"Er will dich nicht sehen, Alora. Luc will dich nicht sehen."

Seine Stimme war sanft, beinahe so als hätte er Mitleid mit mir.

"Okay, dann zu mir nach Hause, bitte."





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