Kapitel 25- TW

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Gegenwart

Ich hatte mich doch dazu entschieden, ein paar Tage bei meinen Eltern unterzukommen.
Mein zu Hause konnte ich gerade einfach nicht ertragen, denn ich wusste, alles daran würde mich an Luc erinnern. Dort standen so viele gesammelte Erinnerungen von uns.
Es würde mich übermannen, dass stand außer Frage.

Es waren 8 Tage vergangen, an denen ich nichts von ihm gehört hatte. Und auch nichts von Denny oder Elias. Ich hatte gehofft, Elias und ich könnten uns verbinden. Er könnte ein Spitzel für mich sein. Aber immer mehr beschlich mich der Gedanke, dass Luc mich nur heil zu Hause wissen wollte - und ich auch von Elias so schnell nichts mehr hören würde.
So viele ungeklärte Fragen standen im Raum, doch ich hatte nicht die Kraft auch nur nach einer Antwort zu suchen.

Ich war nicht arbeiten gegangen, hatte das Haus nur verlassen, um meiner Mutter beim einkaufen zu helfen. Sie fragte nicht, dass war gut so, denn ich würde ihr sowieso nicht antworten. Mein Vater war kaum daheim, es gab Ärger mit der Firma, mit dem Geld.

Ansonsten laß ich - Stolz und Vorurteile - immer und immer wieder. Riss jedes verdammte rosa glückliche Klebezettelchen raus, welches ich finden konnte.
Laß irgendwann nur noch die traurigen Stellen, die blauen.
Doch nach Tag 5 Funkstille, wurde selbst lesen mir zu anstrengend. Ich kauerte vor dem großen Fenster. Blickte in den Garten. Sah den Tag an mir vorbeiziehen.
Erst war es dunkel, es hörte sich an, als würde es regnen. Mit der Dunkelheit schwand der Regen, mit der Helligkeit zog ein wenig Nebel über dem Teich auf. Es war wolkig, dann sonnig.
Dann sah es wieder nach Regen aus doch es kam keiner. Es blieb trocken. Irgendwann wurde es wieder dunkel.

Ein leises klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Oder aus meiner Starre.
"Komm rein." murmelte ich so leise, dass es meine Mutter wahrscheinlich sowieso nicht gehört hatte. Die Tür öffnete sich einen Spalt.
"Du musst was Essen, Lora." Meine Mutter hatte einen Teller in der Hand, doch alleine bei dem Gedanken an Essen, wurde mir schlecht. So wie schon die letzten 8 Tage.
"Stell es bitte einfach auf den Tisch."
"Alora." Eine sanfte Strenge lang in ihrer Stimme.
"Stell es einfach hin!" wiederholte ich mich lauter.
Sie zuckte leicht zusammen.
"Tut mir leid."
Ich wusste, dass sie nichts dafür konnte, doch ich hatte mich nicht unter Kontrolle.
Mit niemandem reden, dann konnte ich nichts falsch machen.

Meine Mutter stellte den Teller schweigend auf den Tisch, doch anstatt wieder zu gehen, setzte sie sich auf mein Bett. Nur einen knappen Meter neben mich.
Ihre Anwesenheit ließ mich noch tiefer spüren, wie verletzt ich war.
Wie tief die Wunde ging, die Luc mir zugefügt hatte. Und wie allein ich jetzt bin.
"Mama, bitte geh wieder." flüsterte ich.
Schaute sie dabei nicht an, denn ich wusste, dann würde mein Damm brechen.
Ich hatte die Gefühle in die hinterste Ecke meines Kopfes verbannt und die Tür verschlossen. Doch wenn meine Mutter daran rütteln würde, würde die Tür für sie aufgehen.

"Ich lass dich nicht alleine." flüsterte sie zurück.
"Aber ich möchte alleine sein."
"Lora. Bitte rede mit mir. Ich ertrage es nicht dich zu verlieren. Ich bringe dir jeden Abend dein Essen und hole den Teller morgens wieder raus. Du hast seit 8 Tagen keinen Bissen davon gegessen." Ich hörte Sorge in ihrer Stimme. Berichtigt.
"Ich habe einfach keinen Hunger, Mama." Und der wird so schnell auch nicht zurückkommen.
"Kann ich dir irgendwie helfen?"
"Kannst du mir Luc wieder zurückbringen?"
Die Worte rutschten mir aus dem Mund, ohne das ich jemals geplant hatte, sie laut auszusprechen.

"Er wird wiederkommen." versuchte sie mich zu ermutigen.
Jetzt drehte ich meinen Kopf zu ihr. Schaute sie an.
Eine Sorgenfalte hatte sich auf ihrer Stirn breitgemacht und ich hasste mich dafür, dass sie wegen mir entstanden war.
"Das wird er nicht. Es sind 8 Tage ..."
"8 Tage sind einen Wimpernschlag."
"Du weißt nicht -"
"Erzähl es mir."
Sie war aufgestanden, hatte ihre Hand auf meine Schulter gelegt.
Ihr Blick fand meinen, doch ich schüttelte nur den Kopf.

"Ihr habt genug im Kopf, Mama."
"Nichts ist wichtiger als meine Tochter."
Jetzt blieb auch ich an ihren grünen Augen hängen. In ihnen fand ich Liebe und Vertrauen. Aber auch Schmerz und Leid. Sie wollte wissen, was in mir vorging. Wollte wissen, wie sie mir helfen konnte. Doch was wäre ich für eine Tochter, wenn ich meinen Schmerz und mein Leid auf ihren Schultern ablud?

"Wir haben uns getrennt, vielmehr gibt es da nicht zu erzählen. Irgendwann wird es mir besser gehen, versprochen." Sie beobachtete mich mit Skepsis.
Dann reichte sie mir ihren kleinen Finger.
"Versprich mir bitte auch, dass du mit mir redest, wenn es nicht mehr geht."
Widerwillig hakte ich meinen kleinen Finger in ihren.
"Versprochen, Mama."
Und ich wusste, ein kleinen Fingerschwur durfte man nie brechen.
Sie hauchte mir einen Kuss auf den Haaransatz. Ein kurzer Moment der Liebe durchrauschte mich, doch genauso schnell wie er gekommen war, verschwand er auch wieder.

Als meine Mutter das Zimmer verließ, schrie alles in mir danach, von ihr in den Arm genommen zu werden. Ihr alles zu erzählen, was vorgefallen war. Alles über Luc auszupacken, über Denny und die Entführung. Ich wollte in ihren Armen weinen und schreien, solange bis das Gefühl in mir endlich starb. Bis es Ruhe gab und mich endlich in Frieden ließ. Bis ich wieder Essen und Schlafen konnte. Solange bis mein Körper nicht mehr bei jedem Atemzug ums Überleben kämpfe. Doch sie verschwand durch die Tür und ich bekämpfte die Schreie in mir.

Weitere 3 Tage waren vergangen, bis ich mich dazu aufraffen konnte, das Zimmer zu verlassen.
Mich an den Frühstückstisch zu setzen.
Mein Vater hetzte durch die Küche, drückte mir nur einen schnellen Kuss auf die Wange.
Ich nahm es ihm nicht übel, ich wusste, wie gestresst er war.
Als ich mich setzte, lächelte meine Mutter leicht. Sie hatte mir einen Kaffee und eine Waffel gemacht. Das einfachste, aber beste Frühstück was es für mich gab.
Hunger verspürte ich keinen. Doch ein paar bisschen rang ich meiner Mutter zur Liebe runter.
"Wieso ist Papa so gestresst?"
Ihr gerade noch glücklicher Blick verhärtete sich wieder.

"Ich denke nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um darüber zu reden, Lora."
"Ich möchte es aber wissen." Ein weiterer Bissen begleitet von unfassbarer Übelkeit.
"Wir -" Sie pausierte, ich sah ihr an, dass Sie nach den passenden Wörtern suchte, um mir alles zu erklären. Doch sie schienen ihr nicht in den Sinn zu kommen.
Einige Minuten herrschte Stille zwischen uns. Unsicherheit machte sich in mir breit.
"Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll." beichtete sie mir ehrlich.
"Am besten einfach gerade heraus. Du musst dir keine Wörter für mich bereitlegen, Mama. Sag mir was los ist, ich fange an mir Sorgen zu machen."
Doch ihre Worte trafen mich noch so unvorbereitet.

"Das Geld, was wir uns geliehen haben. Zum expandieren der Firma. Wir hätten es schon länger zurückzahlen müssen, doch es läuft gerade nicht so gut. Das scheint wohl an die Presse gekommen zu sein. Sowie einige anscheinend krumme Deals die dein Vater mal gemacht haben soll. Wovon natürlich nichts der Wahrheit entspricht. Die Zahlen sinken ins Minus. Wir verlieren in dieser Minute Unmengen an Geld. Wir sollen das Haus verkaufen, die Autos, die Firma verschlachten damit wir vielleicht noch minimale Gewinne daraus erzielen können."

Tränen traten in ihre Augen, doch sie versuchte sie möglichst schnell wegzuwischen.
Dass sie vor mir keine Schwäche zeigen wollte, verletzte mich, obwohl es mir nie anders ging, als ihr.
Ihre Hand zitterte, als sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm.

"Wir haben noch 10 Tage Zeit um so viel Geld wie möglich aufzutreiben, aber wenn das nicht der vorgegebenen Summe entspricht, wäre es gut möglich -" Sie schluckte schwer.
"Wäre es gut möglich dass dein Vater ins Gefängnis muss."

Jetzt liefen ihr die Tränen unkontrolliert über die Wange. Egal wie oft sie versuchte sie wegzuwischen, neue folgten sogleich.
Mein Kopf versuchte zu verarbeiten, was ich gerade erfahren habe.
"Ihr verliert alles?"
"Wir verlieren alles, Lora."
Ihr Körper bebte.

"Wer hat euch das Geld geliehen, Mama?"
"Was spielt das für eine Rolle?"
Verwirrung lag in ihrem Blick.
"Oder wisst ihr, wer diese Gerüchte über Papa erzählt?"
Mein Kopf saß an einem Puzzle.
Und ich wusste, dass ich das letzte Teil schon längst gefunden hatte.

"Lora. Das ist doch unwichtig."
"Nein Mama, es ist alles andere als unwichtig. Sag mir einen Namen."
Sie schaute mir direkt in die Augen - und es fühlte sich an als würde der Name sich direkt in mein Herz bohren.

"Sein Name war Greco. Denny Greco."


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