Kapitel 34

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Gegenwart

Nervös lief ich den Garten auf und ab.
Ab und auf. Hoch und runter.
Dieses Gespräch hatte mich noch viel mehr aufgewühlt, als ich es sowieso schon war.
"Jetzt setzt dich wieder hin. Du machst sogar mich nervös." Ermahnte mich Denny.
"Ist mir egal." Ich lief weiter. Mein Blick fiel immer wieder zu der Tür. Ich wusste, dass Luc jede Sekunde durch diese kommen würde. Elias im Schlepptau.
Und ich wusste, dass es für mich dann kein Zurück mehr geben würde.

"Jetzt setz dich!" Seine Stimme wurde laut und er erhob sich.
"Nein!" Fuhr ich ihn an. Unsere Blicke trafen sich und ein leichtes lächeln bildete sich auf seinen Lippen ab.
"Sieh an Süße. Du hast ja sogar Feuer."
Ich hielt seinem Blick stand. Sein Grün vermischte sich mit meinem Braun.
Irgendwann wandte er sich ab.
"Na schön. Dann lauf halt weiter. Ich bin mir sicher, du läufst Nila einen neuen Weg in den Garten." Ich ignorierte seinen Kommentar, blieb stehen als ich die Wohnungstür hörte.
"Showtime." flüsterte Denny und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen.

"Alora? Denny?" Seine Stimme hallte durch das Haus und überzog meinen Körper mit Gänsehaut. War ich bereit, ihn zu sehen? Ihm in die Augen zu schauen?
"Wir sind hier." Rief Denny zurück.
Meine Atmung beschleunigte sich.
Hilfesuchend schaute ich zu ihm, aber er zuckte nur mit den Schultern.

"Alora." Seine Stimme war jetzt ganz nah. Ich wirbelte herum. Blickte in seine wunderschönen grauen Augen. In ihnen blitzte der Sturm, der sich jedesmal auftat, wenn seine Gefühle ihn übermannten.
"Luc." flüsterte ich. Er blieb vor mir stehen. Ich näherte mich auch kein Stück. Wie angewurzelt standen wir da. Unsere Blicke verwoben sich miteinander. Und ich hatte das Gefühl, sie sagten alles, was wir aussprechen wollten.
"Ich ehm -" Denny drängelte sich an mir vorbei.
"Ich müsste hier Mal durch."
Er zwinkerte mir zu und verließ den Garten. Ließ uns in unserer Blase des Ungesagtem zurück.

"Hat er dich -?" Sofort sah ich Sorge in seinen Augen.
"Er hat mich nicht angefasst."
Auch wenn wir gerade nicht zusammen waren, irgendwo zwischen den Zeilen schwebten, sorgte er sich genauso wie am ersten Tag. Eifersucht stand ihm schon immer gut.
"Wir haben nur geredet. Er hat mir alles erzählt." Fuhr ich fort.
"Alles?" Fragte er.
Ich nickte.

"Von deinem Auftrag, meine Eltern zu töten. Von deiner Idee, sie zu Grunde zu richten. Und dass du das alles nur für mich getan hast. Und dann -" Ich stockte. Wusste nicht, wie ich es ihm sagen sollte.
"Denny hat mir eine Art Deal angeboten. Ich verzeihe dir und dafür erlässt er meinen Eltern ihre Schulden."
Seine Augen weiteten sich.
"Alle Schulden?"
"Alle Schulden." Wiederholte ich.

Er schwieg. Ich verstand es.
Ich wusste in dem Moment, als Denny die Worte ausgesprochen hatte, genauso wenig was ich sagen sollte.
"Und ein Treffen." Kam es mir über die Lippen.
"Was meinst du? Was für ein Treffen?"
"Meine Eltern und ich auf der einen Seite. Und ihr drei auf der anderen Seite. Damit ich sichergehen kann, dass Denny sein Wort hält. Und meine Mutter versteht, dass du es nie böse gemeint hast."

Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er das nicht für eine gute Idee hielt. Aber es war mir egal, es war die einzige Chance um alles gerade zu biegen. Um alles wieder gut zu machen. Oder zumindest ein wenig zu retten. Ich sah etwas in Denny. Etwas Gutes, was wahrscheinlich nur wenige Menschen bis jetzt überhaupt zu Gesicht bekommen haben. Aber er hat es mir gezeigt. Und ich habe mich entschieden, ihm zu vertrauen.

"Und wann soll das stattfinden?"
"Morgen, denke ich. Ich werde gleich nach Hause fahren, meinen Eltern Bescheid sagen." Er nickte. Streckte die Hand nach mir aus. Doch der Gedanke daran ihn zu berühren, ließ mich immer noch schwer schlucken. Ich musste ihm verzeihen. Die Frage nach dem wie lange es dauern würde, war nicht Teil des Deals.
Außerdem machte sich das ungute Gefühl in mir breit, dass er ohne mich besser dran wäre. Diesem Gefühl wäre ich gerne nachgegangen. Hätte gerne herausgefunden, ob es stimmt. Ob es besser wäre, wenn ich nicht mehr an seiner Seite stehe.

"Du verzeihst mir nicht?" Er zog seine Hand wieder zurück. Steckte sie in seine Hosentasche.
"Wenn es nur so einfach wäre Luc. Wenn ich deine Hand nehmen könnte und alles wäre wieder beim alten. Aber du musst mir Zeit geben. Ich werde zu dir zurückkommen, dass verspreche ich dir. Aber ich brauche viel mehr Zeit um das alles zu verarbeiten. Ich war ein normales Mädchen, habe mich auf ein normales Leben gefreut. Und das hier ist alles andere als normal." Er lächelte schwach. Zeigte mir so sein Verständnis, seine Zustimmung.

"Ich werde warten, solange es dauert. Du bist jeden Tag, jede Woche, jeden Monat wert den du brauchst um wieder zu mir zu finden. Solange du es überhaupt tust." Den letzten Teil des Satzes flüsterte er nur, doch ich verstand ihn trotzdem. Ich hätte ihn auch ohne Worte verstanden.
Ihn so traurig zu sehen, ließ mein Herz eingehen. Doch mein Herz hatte diese Kämpfe schon viel zu oft gewonnen. Diesmal war mein Kopf an der Reihe zu entscheiden, wie der Weg weiterging.

"Na ihr Turteltäubchen. Braucht ihr ein Zimmer oder?" Denny spazierte mit Elias in den Garten.
"Was wollt ihr?" Luc's Blick verhärtete sich augenblicklich, sein Körper spannte sich an. Wieder einmal wären wir bei dem Thema - diese Männer und bloß keine Verletzlichkeit.
"Oh Denny, lange keinen Frauenbesuch mehr gehabt?" Schoss ich zurück.
"Wo war dieses Feuer die ganze Zeit über? Sie gefällt mir immer besser."
Luc fuhr herum, aber Elias hielt ihn zurück.

"Wann und wo treffen wir uns?" fragte ich, den Blick auf Denny gerichtet.
"Du kannst es wohl kaum noch abwarten."
"Es geht um meine Eltern -."
"Morgen, 19 Uhr in unserer Lagerhalle. Weißt du, wo du hin musst?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Lucilein, willst du es ihr vielleicht noch zeigen?"
"Hör auf mich so zu nennen." Fuhr Luc ihn an. Wieder einmal reichte er mir seine Hand. Dieses Mal entschied ich mich, sie zu nehmen. Umschloss seine mit meiner.

Es fühlte sich gut und befremdlich zur gleichen Zeit an. Und ich wünschte mir, zwischen uns wäre alles geklärt. Ich wünschte mir, ich könnte seine Hand ohne dieses befremdliche Gefühl halten. Doch bis dahin würde noch eine lange Zeit vergehen.
Es gab viel zu sagen. Viel wiedergutzumachen. So viele Karten, die endlich auf den Tisch gelegt werden mussten. Ich wusste nicht, wann dieser Tag kommen würde. Oder ob er überhaupt jemals kommen würde. Aber ich hatte Luc vor Jahren versprochen, ihm alles zu verzeihen, was er jemals anstellen würde.

Und ich wollte zumindest unbedingt versuchen, dieses Versprechen auch einzuhalten.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro