Kapitel 36

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vor 5 Jahren

Luc's Sicht

Wir saßen auf den Dächern unserer Autos. Blickten in die Ferne, über die Weiten der Berge.
Die Sonne schien auf unsere Köpfe. Eine leichte Briese wehte mir um die Nase.
Ich hatte das Gefühl, die ganze große Welt lag uns zu Füßen, die ganze Welt stand uns offen.
Elias, Denny und mir.
Die ganze, verdammte Welt.
Wir fingen gerade erst an.

"Könnt ihr mir was versprechen?" Stimmte Elias das nächste Thema an.
Durchbrach damit die Stille, die seit einer Weile herrschte.
Zog an seiner Zigarette und bließ den Rauch in die klare Sommerluft.
"Werd jetzt nicht sentimental, Alter." Versuchte Denny ihn zu stoppen, aber Elias grinste nur frech zurück.
Er würde also sentimental werden.
Mit einer Hand streckte er sein Bier zum Himmel, mit der anderen nahm er noch einen tiefen Zug seiner Zigarette.
"Es sind wir drei, für immer. Versprecht mir das Jungs." Stimmte er an
"Wir drei -"
"Für immer." unterbrachen Denny und ich ihn gleichzeitig.
Denny jedoch immer noch in seinem typisch sarkastischen Denny-Unterton.

Wir hoben unser Bier in den Himmel. Versprachen uns die Ewigkeit, ohne zu wissen, was überhaupt noch vor uns lag. Aber wir waren glücklich.
Hier auf den Dächern dieser geklauten Autos mitten in den Bergen.
Wir waren es jetzt und ich hoffte, wir würden es auch noch lange bleiben.
Die Zeit fühlte sich unendlich an. Leicht und sorgenlos, obwohl uns ein Problem nach dem anderen jagte. Ich hatte das Gefühl, mit diesen beiden Männer an der Seite, konnte mir nie wieder etwas passieren. Ich fühlte mich sicher.

"Nila ist übrigens herzlich Willkommen in unserer kleinen Gruppe." sagte Denny.
Elias Augen weiteten sich. Er hatte es uns noch nicht erzählt, aber wir wussten es schon lange.
Keine Ahnung, ob er sich nicht getraut hatte. Ob er Angst hatte, die Gruppendynamik würde darunter leiden, aber er hatte es uns verschwiegen.
"Solange du glücklich bist, sind wir es auch, Man." ergänzte ich Denny.
Augenblicklich begann er breit zu grinsen.
"Dankeschön. Ich hätte es euch erzählt. Früher oder später. Aber-"
"Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Sowas machen wir nicht mehr. Oder hast du unseren Deal schon vergessen?" unterbrach Denny ihn.

Dieser Deal.
Er war das Blödeste und zeitgleich Beste, was uns jemals hätte einfallen können.
Niemand muss sich jemals für irgendwas rechtfertigen, was er sagt, was er macht oder eben auch nicht sagt, oder nicht macht. Es war Denny's Idee gewesen, diesen Deal einzuführen.
Wir wollten immer füreinander da sein, dafür mussten wir nicht alles wissen.
Es gab Sachen, die behält jeder manchmal gerne für sich.
Und wir wollten diese Freundschaft ohne Druck, ohne Vorurteile.
Natürlich durfte immer noch alles erzählt werden, was erzählt werden wollte.
Aber durch den Deal zwingen wir niemanden von uns, sich zu rechtfertigen oder
Sachen preiszugeben, die manchmal lieber ungesagt bleiben sollten.

Einen Moment war es still. Wir genossen die Ruhe, die Gesellschaft.
Wussten alle drei, dass sie nicht mehr all zu lange andauern würde.
Der nächste Auftrag eigentlich schon fast um die Ecke lauerte.
"Kommt Nila klar, mit dem was wir machen?" In Denny's Stimme lag Unsicherheit.
Er wollte sichergehen, dass er sich nicht für Nila und gegen uns entscheidet.
Sichergehen, dass er sich für uns alle entscheidet.

Elias nickte. Sein Gesicht sah entspannt aus, glücklich.
"Sie weiß Bescheid. Sie hat gesagt solange ich niemanden umbringe oder selbst draufgehe,
ist sie bereit es zumindest zu versuchen. Klar, glücklich darüber ist sie nicht. Aber ich habe ihr gesagt, dass das die einzige Version von mir ist, die noch exestiert."
"Niemanden umbringen? Luc, ist dann ab jetzt wohl deine Aufgabe."
"Scheint eine gute Frau zu sein." flüsterte ich in Gedanken versunken.
"Du findest schon auch noch die richtige, Loverboy."
Ich funkelte Denny böse an, doch konnte nicht anders, als dabei zu lachen.
"Du wirst wohl niemals eine finde." feixte ich.
"Oh glaub mir, ich könnte mich sowieso nicht für eine entscheiden. Für das Familienleben bin ich einfach nicht gemacht."

Diese Männer waren mein Anker in stürmischen Zeiten.
Eine Freundschaft, die ein Leben lang halten sollte. Halten musste.
Wir waren durch dick und dünn gegangen. Hatte jede noch so große Scheiße zusammen durchgemacht. Und hatten noch mehr, die uns gerade erst bevorstand.
Doch als Trio waren wir unschlagbar.

Elias, der Gutmütige. Der eigentlich nie etwas mit dieser ganzen Scheiße zutun haben wollte,
aber diesen Job jetzt besser macht als wir beide zusammen.
Der Schlaue von uns. Der Schlauste. Er hätte groß rauskommen können, hätte seine Familie nur ein bisschen mehr Geld gehabt. Seit er dabei ist, sind die Situationen weniger brenzlich geworden, denn er bekommt sie immer irgendwie wieder unter Kontrolle.

Denny. Unser Arschloch. Die harte Schale mit einem nicht ganz so weichen Kern.
Der Draufgänger. Aber doch würde er sein Leben ohne zu zögern für meins geben.
Oder für das von Elias. Er ist der böse Cop. Immer einen sarkastischen Spruch auf den Lippen.
Doch gleichzeitig auch der treuste Freund, den man sich vorstellen kann.
Auch wenn seine Vorgehensweisen manchmal fraglich waren, weiß ich, dass er
einer von der guten Sorte ist. Egal was er in seinem Leben schon tun musste.
Er hat nie eine andere Wahl gehabt.

Und ich. Der dritte im Bunde. Der Loverboy. Weich, gutgläubig.
Auch wenn die ganze Scheiße an dieser Gutgläubigkeit zerrt.
Die mittelharte Schale mit dem sehr weichen Kern. Der gute Cop.
Der Fluchtfahrer und Kopf mit den Strategien, die am wenigstens Chaos verursachen.

Die schrägste und doch beste Kombination, die ich mir vorstellen kann.
Die drei Musketiere auf ihrer eigenen Art und Weise.
Keiner von uns wusste, was passieren würde, wenn wir einander verlieren.
Was passieren würde, wenn das Schicksal uns herausfordern würde.
Entscheiden würde, dass diese Freundschaft nicht länger bestehen bleiben soll.
Wir brauchten uns.
Jeder auf seine eigene Art und Weise.
Ich brauchte Denny für Aufmunterung, eine Schulter zum ausheulen.
Elias für gute Ratschläge und Ruhe in meinem Leben.
Ich brauchte sie beide.

Ein Leben ohne sie wäre undenkbar.

"Auf uns, Jungs. Auf unser bescheuertes, sentimentales und kleines für immer." prostete ich.

Und hoffte, dass wir nie herausfinden mussten, wie das Leben ohne einander sein würde.

Nur leider hatte das Leben andere Pläne als wir.



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