Kapitel 5

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vor 3 Jahren

"Hast du noch einen Moment Zeit?" fragte er neugierig, als wir das kleine Café an der Themse verließen. Ich konnte verstehen, wieso es sein Lieblingscafé war.
Ich war mir sicher, es würde genauso schnell zu meinem werden. 

Ich schaute auf meine Uhr, wohlwissend mit dem Gedanken, dass ich heute nichts mehr vor hatte, mir extra den ganzen Tag freigehalten hatte. Für ihn. 
"Ich denke, ein wenig Zeit kann ich noch aufbringen." 
"Super. Die Antwort hatte ich mir erhofft."
Ich spürte, wie seine Hand meine umschloss. 
Einen Moment hatte ich das Gefühl, meine Hand wegziehen zu müssen. 
Doch seine Leichtigkeit, seine Unbeschwertheit begeisterte mich, zogen mich vollkommen in seinen Bann. Also ließ ich ihn meine Hand nehmen, ließ es einfach zu. 

Voller Aufregung zog er mich sanft hinter sich her.
Seine Aufregung färbte innerhalb einiger Sekunden auf mich ab, ließ mich von ihm mitziehen. 
"Wo gehen wir hin?" 
Einen Moment sagte er nichts, Spannung baute sich zwischen uns auf. 
Dann blieb er stehen.
Natürlich lief ich in ihn hinein. Nahm augenblicklich wieder seinen Geruch in meiner Nase war. 
Er schaute auf mich herab, musterte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen mein Gesicht. 
Nahm meine Aufregung in sich auf. Ich spürte, wie ich augenblicklich ruhiger wurde.
"Sag es mir." drängelte ich ihn weiter. Und sein Lächeln wurde breiter. 
"Du bist ganz schön neugierig, Darling."
Er verschränkte auch noch die andere hat mit meiner, zog mich ein Stück dichter zu sich. 

Menschen drängelten sich an uns vorbei, riefen uns zu, nicht mitten im Weg stehen zu bleiben, doch es war ihm egal.
Er wandte seinen Blick nicht von mir ab.
Reagierte auf keinen der anderen Menschen - er reagierte nur auf mich.
Ich spürte seine Finger, wie sie sanft über meine Knöcheln strichen. 

Schmetterlinge machten sich in meinem Bauch breit, verdoppelten sich und stiegen alle auf einmal hoch. Wie wir mitten auf dem Bürgersteig standen, unserer Hände verschränkt ineinander, unsere Augen verwoben.
Tief, einfühlsam, voller Gefühl.
All das ließ so viele Schmetterlinge in mir aufstiegen, so viele hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben gespürt.
Sein Blick, seine sanfte Hand, allein das reichte aus, mich Sachen fühlen zu lassen, von denen ich lange nicht mehr dachte, sie fühlen zu können. 
Er beugte sich ein  Stück dichter zu mir. Mein Herz schlug wie wild.

"Ich zeige dir den schönsten Ort in ganz London, zumindest ist er das für mich."
"Und du willst ihn mit mir teilen?" 
"Es gibt niemanden, den ich dorthin lieber mit hinnehmen würde, als dich." 

Ohne mir zu verraten, wo genau die Reise hinging, stiegen wir in die nächste U-Bahn.
Wir erwischten zwei leere Sitze, doch eigentlich war ich viel zu aufgeregt um mich hinzusetzen. 
"Setz dich lieber, wir fahren einen Moment." sagte er, als wüsste er, was in meinem Kopf vor sich ging. Also nahm ich Platz. Für wenige Sekunden trennten sich unsere Hände, doch sobald wir uns hingesetzt hatten, griff er auch schon wieder danach. 
Meine Finger umspielten seine Ringe, die Kälte fühlte sich gut an auf meiner heißen Haut. 

Die Fahrt über schwiegen wir, doch es war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil.
Ich genoss den Blick aus dem Fenster, ließ die Stadt auf mich wirken und versuchte alles aufzusaugen, was mein Auge erfasste. Ich spürte seine Hand, verschränkt mit meiner. 
Er hatte Recht, wir fuhren 25 Minuten, bis wir an der Haltestelle ausstiegen. 
Ich hatte jedoch keine Ahnung, wo wir uns befanden, die Gegend hatte ich bei keinem meiner Urlaube kennengelernt. 
"Du siehst ein wenig verloren aus." spottete er. 
"Genau das bin ich wahrscheinlich auch, ich habe keine Ahnung wo wir sind." 

Die Sonne begann langsam über der Stadt unterzugehen. Die Wolken zeichneten bereits ein weiches Orange ab. 
Luc streckte den Arm aus, zeigte auf einen nicht weit entfernten Hügel. 
Ich hatte eine Vorahnung. Eine wunderschöne - ich - werde - mich - so - sehr - in - dich - verlieben - Vorahnung. 
"Wir müssen da oben sein, bevor die Sonne untergangen ist. Sonst hat sich die ganze Fahrt nur halb so sehr gelohnt, wie ich es gerne hätte." 
Noch bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, setzten wir uns wieder in Bewegung. 
Er setzte sich in Bewegung, ich ließ mich hinter ihm herziehen. 

Wir liefen durch einen Park, ich sah einen See, in dem trotz der nicht all zu warmen Temperaturen Menschen badeten. Sie lachten, spritzen sich gegenseitig mit Wasser voll. Sie waren glücklich. Wir alle waren es in diesem Moment. 
Ein Stückchen weiter hinten folgte ein Freibad, weite Wiesen erstreckten sich durch den ganzen Park. Auch ein Fußballfeld konnte ich erkennen. Die Blumen sprossen an den Gehwegen, alles blühte. Wieso war ich hier noch nie gewesen? 

Luc bog scharf um die Kurve. Wir standen am unteren Teil des Hügels. Er schaute zum Himmel, dann zu mir. Diesmal setzten wir uns gleichzeitig in Bewegung. Ich wollte mir diesen Sonnenuntergang an seinem Lieblingsplatz keinesfalls entgehen lassen. 
Es dauerte ungefähr 7 Minuten, bis wir die Spitze des Hügels erreicht hatten. 
Er zog seine dunkelblaue Jeansjacke aus, legte sie auf die Wiese, bevor er sich selbst mit einem leisen stöhnen setzte. Dann klopfte er auf seine Jacke, sie lag zwischen seinen Beinen. 

Ich konnte meinen Herzschlag hören - und ich war mir sicher, dass auch der Rest des Parkes ihn hören konnte. Er schlug lauter als alles, was ich bis jetzt in meinem Leben gehört hatte.
Aber ich atmete tief ein, setzte mich auf seine Jacke. Ich spürte seine Wärme, als er seine Arme sanft von hinten um mich legte. Ganz automatisch senkte ich meinen Kopf gegen seine Brust. Sie zeichnete sich spürbar unter seinem T-Shirt ab. 
"Es ist der schönste Ort dieser Welt, oder?" flüsterte er an mein Ohr. Seine raue Stimme durchzog meinen Körper wie ein guter Whiskey - und hinterließ Gänsehaut auf meinem Nacken.
Ich bekam kein Wort heraus, ich würde jedes einzelne verschlucken, also nickte ich nur. Dabei war ein Nicken viel zu wenig für all das hier. 

"Ist dir kalt?" fragte er sanft, als er seinem Finger über meine Gänsehaut fuhr und somit eigentlich nur noch mehr Gänsehaut auslöste.
"Nei -." Ich hatte Recht, meine Stimme versagte. Belohnt wurde ich mit einem dunklen Lachen. 
Ich räusperte mich. Versuchte meine Stimme zu retten. 
"Nein, mir ist nicht kalt - ganz im Gegenteil sogar. Es ist wirklich wunderschön hier." 

"So wunderschön." wiederholte er. 
Ich drehte meinen Kopf zu ihm, wollte ihn dabei beobachten, wie er den Sonnenuntergang genoss. Doch unsere Blicke trafen sich - er schaute nicht den Sonnenuntergang an, er schaute mich an. All seine Aufmerksamkeit lag auf mir. 
"Du bist so schön, Arlie." murmelte er leise.  

Sein Blick wanderte von meinen Augen langsam zu meiner Nasenspitze, dann weiter zu meinen Lippen. Er blieb an ihnen hängen. Ich konnte ihm ansehen, dass er überlegte. Sein Blick schärfte sich, das grau in seinen Augen wurde einen wenig dunkler. Kaum merklich - wie der Himmel weit bevor ein Sturm aufzog. 

Bevor ich mich versah, spürte ich seine Hand auf meiner Wange. 
Sanft zog er mich zu sich ran, doch bevor unsere Lippen sich berührten, hielt er inne.
Stoppte nur Millimeter vor meinen. 
Diese minimale Distanz war kaum auszuhalten, trieb die Spannung ins unermessliche. 
Es fühlte sich an, wie der Moment, kurz bevor das Feuerwerk explodiert, kurz bevor man den Sprung ins Kalte wagt, kurz bevor das Karussell von ganz oben herab fiel. 
Es fühlte sich an wie alles zur selben Zeit. 

Und dann explodierten wir. 



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