02.01: Die Flucht - Frühstück

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Sydney:

Ich hasse die Uhr.

Sie ist hässlich. Sie ist laut. Sie ist nervig.

Ich rühre in meinem Frühstück. Haferzeug. Wie immer.

Am Anfang konnte man es Haferbrei nennen, dann wurde es Haferschleim, dann Müsli und jetzt, wo es fast gar keinen Hafer mehr gibt ist es Milch mit Hafer.

Ekelhaftes Zeug.

Aber Verhungern ist kein schöner Tod also würge ich es mir rein.

Mein Vater kommt herein und setzt sich mir gegenüber: „Guten Morgen Syd."

„Komm zum Punkt.", sage ich.

„Gut. Heute versuchen wir-"

„Nein.", unterbreche ich ihn und lasse meinen Löffel fallen. „Ich hab es Satt. Seit einem ganzen Monat willst du mir alles mögliche beibringen, wann verstehst du endlich dass es NICHT FUNKTIONIEREN WIRD!"

Der Löffel springt hoch und bleibt in der Wand hinter meinem Vater stecken.

„Hör zu Syd, ich weiß-"

„Du weißt gar nichts.", fauche ich. „Du ... du hast mich abgeholt und gesagt, du würdest mir helfen! Wir würden alles herausfinden! Und du hast NICHTS gemacht!"

„Ich denke wir machen Fortschritte.", lügt er.

„Natürlich. Genau. Wir machen Fortschritte.", zische ich.

„Syd, ich glaube einfach, dass du zu viel Angst hast, deine Kräfte einzusetzen!"

„Das letzte Mal als ich sie benutzt habe hab ich jemanden umgebracht! Ich will sie nie wieder einsetzten! NIE WIEDER!"

„Was ist denn heute los mit dir? Du bist immer schlecht gelaunt aber das heute ist wirklich ein ganz neues Level."

Ich sehe Stan vor mir, mit seinem blauen Auge, neben sich die braune Papiertüte. Stan, der fast exakt dasselbe gesagt hat.

Am Tag des Homecoming.

„Es reicht mir einfach.", sage ich wütend. „Ein Monat, Dad! EIN MONAT! Du bist vielleicht tot aber – stimmt, das hatten wir ja auch noch nicht geklärt, weil du meinen Fragen immer ausweichst, während ich deine so lange beantworten musst bis du restlos davon überzeugt bist, dass ich die verdammte Wahrheit sage!"

„Syd, das reicht."

„Dann sind wir einer Meinung.", sage ich und stehe auf.

„Sydney Novak.", faucht er. „Wir müssen noch so vieles klären, wenn du jetzt wegläufst – du wirst es nicht einmal schaffen wegzulaufen."

„Stimmt. Du findest mich ja immer, weil du tot bist oder so!", rufe ich.

„Du läufst immer weg. Wann stellst du dich dem Leben?!"

„Wann stellst du dich dem Tod?!"

Darauf antwortet mein Vater nichts mehr und ich verlasse das Zimmer.

Ich muss hier weg.

Ich muss hier endlich weg.


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