Weihnachtspläne

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>Driving home for christmas von Chris Rea<

Sie fuhren eine Zeit lang schweigend dahin, lauschten den Liedern und den Wetter- und Verkehrsdurchsagen im Radio, während sie nur langsam den Weg auf die Autobahn erreichten. Alle hingen ihren Gedanken nach, hofften darauf, dass sie es bis zum Abend vor Weihnachten nach Hause schaffen würden, während der Zustand der Straßen, die noch immer mit Schnee bedeckt waren und zu sehen, wie selbst Räumfahrzeuge Schwierigkeiten hatten, die Straßen vollständig frei zu kriegen, ihnen Sorgen machte. 

"Was habt ihr alle Weihnachten vor?", durchbrach Sam schließlich die Stille, die ihn allmählich nervös machte. Wären seine Beifahrer alle am Schlafen, wäre es etwas anderes, aber er sah ihnen allen an, dass sie besorgt und nachdenklich waren und wollte ihnen etwas ihrer Sorgen nehmen, indem er sie ablenkte. Auch seine eigenen, denn er hatte im Rückspiegel Penny beobachtet, die gedankenverloren aus dem Fenster gestarrt hatte und nicht wirklich die gute Laune an den Tag legte, die sie sonst immer mit so viel Leichtigkeit zeigte.

"Nun, da du ja immer freiwillig die Schicht an Weihnachten übernimmst, kann ich mit meiner Schwester unsere Eltern in Cardiff besuchen fahren", warf Ellie neckend ein und er verdrehte genervt die Augen darüber, lächelte aber ebenso. 

"Ich bin auch in Newtown bei meinen Eltern, schlafe wahrscheinlich in meinem alten Kinderzimmer, weil mein Dad den besten Glühwein der Welt macht und meine Mutter wird darüber lamentieren, warum ich noch keine Frau mit nach Hause gebracht habe", warf Ben grinsend ein, als er sich ein wenig tiefer in seinen Sitz gleiten ließ und die Knie gegen die Frontkonsole legte. 

"Tröste dich, Ben. Bei uns ist es das selbe mit den Männern!", stellte Ellie lachend fest und tätschelte ihm aufmunternd die Schulter."Eltern sind doch alle gleich, oder? Wie siehts bei dir aus, Sam? Beschweren deine Eltern sich auch darüber?"

"Ist es nicht überall das selbe?", erwiderte er nur lächelnd und warf Penny einen weiteren Blick im Rückspiegel zu, die noch immer aus dem Fenster schaute, als wäre sie grade lieber wo anders, als hier."Was ist mit dir Penny?", fragte er sie dann also, um sie irgendwie aus ihren Gedanken aufzuwecken.

"Ich fahre auch wie jedes Jahr zu meinen Eltern nach der Schicht", antwortete sie nur und schaute weiter aus dem Fenster. Alle warfen sich einen Blick zu. Jeder hatte bemerkt, dass sie die Frage nach den Beschwerden der Eltern ausgelassen hatte.

"Und? Werden deine Eltern sich auch darüber beklagen, dass du alleine bist?", hakte Ellie nach und es brachte Penny immerhin dazu, dass sie auf ihre Hände sah, die nervös in ihrem Schoß miteinander zu spielen begannen. 

"Uhm...dieses Jahr wohl eher nicht", murmelte sie verlegen.

"Warum? Gibt es da was, was du uns sagen möchtest?", konnte Ellie sich nicht bremsen, sie mit wackelnden Augenbrauen und frech grinsend zu necken. 

"Eigentlich nicht", erwiderte Penny nur ernst, bekam aber gleich Ellies Ellenbogen in die Rippen in einer stummen Aufforderung und sie sah ein, dass ihre Freundin nicht locker lassen würde, bevor sie nicht gesagt hatte, was alle auf einmal wissen wollten. Selbst Ben hatte sich in seinem Sitz zu ihr herumgedreht, um sie neugierig anzusehen und Sam's verwirrtem Blick begegnete sie nicht zum ersten Mal im Innenspiegel."Ich habe jemanden kennengelernt, okay? Nichts Besonderes", erwiderte sie also und verschränkte die Arme vor der Brust, um wieder aus dem Fenster zu schauen, während Sam dachte, ihn träfe der Schlag und im Stillen dafür dankbar war, dass sie in Schrittgeschwindigkeit gradeaus fuhren. So konnte er sich in seinem Schock ans Lenkrad krallen und nicht Gefahr laufen, das Auto aus der Spur zu bringen. 

"Warum wissen wir nichts davon? Wir sind deine Freunde", begehrte Ellie verwirrt und auch ein wenig beleidigt auf. 

"Ich will da keinen Wirbel drum machen. Ich dachte, es wäre besser berufliches und privates zu trennen", antwortete Penny leise, ohne jemanden von ihnen anzusehen. 

"Aber irgendwie scheinst du trotzdem nicht so happy zu sein", stellte Jodie nun fest und schreckte Penny damit dann doch auf. 

"Was? Doch, sicher, alles gut", stammelte sie sofort. 

"Penny!", ermahnte Ellie sie ernst und Penny gab nach, seufzte einmal tief durch und beschloss mit offenen Karten zu spielen. Es ging ihr jetzt schon so lange durch den Kopf und sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie war umgeben von ihren besten Freunden. Darüber zu reden würde ihr vielleicht helfen, ein wenig Klarheit für sich selbst zu gewinnen. 

"Meine Mum hat sich heute morgen am Telefon verplappert, dass er die Tage meiner Abwesenheit genutzt hat, um meine Eltern um ihren Segen zu bitten", murmelte sie betreten und spielte wieder nervös mit ihren Fingern.

"Wie bitte?", rief Ellie schockiert auf, während sie und Sam schockiert nach Luft schnappten. 

"Wie Segen? Was soll das denn? Ist dein Dad Pfarrer?", wandte Ben amüsiert ein.

"Idiot, der Kerl will um Pennys Hand anhalten", wandte Ellie sich an Ben und verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, der Ben mehr vor Schreck, als Schmerz zusammenzucken ließ. 

"Wofür braucht man dann die Erlaubnis der Eltern? Ich dachte immer die Frau müsse zustimmen?!", erwiderte Ben und wandte sich in seinem Sitz Ellie zu. 

"Das gehört sich so, Ben!", murmelte Sam nur durch zusammengebissene Zähne, dem es sichtlich auf die Nerven ging, dass Ben so auf dem Schlauch stand und dieses Thema noch vertiefte.

"Wie heißt er eigentlich?", warf Jodie nun lächelnd ein, die die einzige war, die ein wenig mehr Freude für Penny und weniger Schock als ihre Schwester und Sam an den Tag legte.

"Matty, also...eigentlich Matthew."

"Was ist er von Beruf?", fragte Ben dann. 

"Verwaltungsangestellter", erwiderte Penny verlegen und schaute wieder in den Spiegel auf, um zu sehen, wie Sam reagierte, doch der starrte nur auf die Straße. 

"Uh, klingt nach einer interessanten Geschichte. Hat er dir ein Knöllchen verpasst oder dir einen Vorteil bei der letzten Steuererklärung gewährt?", warf Ellie grinsend ein."Erzähl schon! Wie lange geht das schon mit euch, dass er schon so einen Schritt machen möchte?", hakte sie neugierig nach.

"Ich habe ihn auf der Geburtstagsparty meines Bruders kennengelernt. Die beiden sind Kollegen. Vor 6 Monaten."

"Wow, das ist schnell", warf Jodie überrascht ein. 

"Er muss sich ziemlich sicher sein, dass er nichts besseres als Penny finden wird", stellte Sam emotionslos fest und zum ersten Mal trafen sich ihrer beider Blicke im Spiegel. 

"Das klang jetzt irgendwie nicht so positiv. Weder für ihn noch für mich. Danke Sam", warf Penny ein wenig sarkastisch ein. 

"Dich ausgeschlossen natürlich. Ich meinte das eher positiv. Ihn kann ich wohl kaum beurteilen. Aber es muss ja einen Grund haben, warum wir ihn nie kennengelernt haben", erwiderte Sam und Penny runzelte verwirrt die Stirn über seine Worte. Sam war niemals so abwertend, vor allem nicht jemandem gegenüber, den er nicht einmal kannte. 

"Ich bin sicher, dass er ein ganz toller Mann ist und einfach nur zu schätzen weiß, welches Goldstück er in Penny gefunden hat", warf Jodie lächelnd ein, um die aufkommenden Wogen zu glätten, die spürbar in der Luft lagen. Das Letzte, was sie jetzt noch brauchen konnten war, neben der Tatsache für ungewisse Zeit in einem engen Auto zusammen gepfercht zu sein, auch noch schlechte Laune und Streit untereinander. Zumal sie spürte, dass sich der Stimmung von wenigstens zwei Mitfahrern seit Pennys Geständnis verändert hatte.

"Danke, Jodie", erwiderte Penny ihr mit einem knappen Lächeln, dass Jodie ihr sofort erwiderte, bevor Penny wieder ernst in den Spiegel aufschaute, nur um zu sehen, dass Sam wieder auf die Straße schaute, während Ben im Handschufach kramte.

"Wie siehts mit dir aus, Penny? Wirst du annehmen?", fragte Ben und spielte mit einem Stabfeuerzeug, das er darin gefunden hatte.

"Ich habe nie drüber nachgedacht. Keine Ahnung. Man wird ja nicht jünger...", murmelte Penny nur wahrheitsgemäß, was ihr seit der Offenbarung ihrer Mutter durch den Kopf ging. Das stetige Klicken, des Feuerzeugs, wenn Ben es immer und immer wieder aufflammen ließ, erfüllte die sonst herrschende Stille. 

"Kein guter Grund einem Antrag zuzustimmen", murmelte Sam nur missmutig, ehe er zu Ben hinüber griff, ihm energisch das Feuerzeug aus der Hand riss und es ins Handschuhfach zurück warf, um dieses sofort zuzuknallen. 

"Besser, als gar nicht erst einen zu machen. Was Sam?!", maulte Ellie nur und verpasste ihm einen Klaps gegen die Schulter. Die Blicke der beiden begegneten sich kurz im Rückspiegel und sie blitzten sich böse an. Es war kein Geheimnis, dass Ellie sie beide mehr als alles andere zusammen sehen wollte. Sam dagegen schwieg beharrlich. Denn offensichtlich war das Schicksal Ellies Plänen nicht ganz so hold, wie sie es sich erhofft hatte - und Sam ebenso wenig.

Ellie warf sich demonstrativ mit vor der Brust verschränkten Armen und einem mehr als beleidigten Blick in Pennys Richtung zurück in den Sitz. Sie konnte es nicht fassen, dass die beiden so stur waren und noch dazu ihre beste Freundin hinter ihrem Rücken beschlossen hatte, sich einen anderen zu suchen. 

Während wieder Stille im Auto einkehrte und nur die Weihnachtslieder aus dem Radio die Stille durchbrachen, hing Sam seinen Gedanken nach, die ihm unmissverständlich klar machten, dass er zu lange gewartet, zu lange gezögert hatte. Er hatte die Frau verloren, die er liebte, bevor er auch nur die Möglichkeit oder den Mut gefunden hatte, sie überhaupt zu gewinnen.

Penny entging nicht, dass Sam's Stimmung umgeschlagen war, als sie ihren Freund erwähnt hatte und noch weniger sein düsterer Blick auf die Straße. Sie kannte ihn zu gut, um sich einzureden, dass er nur konzentriert und besorgt wegen dem Wetter war. Da war noch etwas anderes, aber sie wusste auch, dass es vermessen wäre, darauf zu hoffen, es läge daran, dass er mehr für sie empfand, als sie bisher angenommen hatte.

Das war der einzige Grund gewesen, warum sie sich vor einem halben Jahr auf Matty eingelassen hatte, als ihr Bruder ihr seinen Kollegen vorgestellt hatte. Jahre lang hatte sie sich an Sam festgehalten, während der in keiner Weise angedeutet oder zu verstehen gegeben hatte, dass er an mehr interessiert war, als ihrer guten Zusammenarbeit und ihrer Freundschaft. Ellie wollte sie beide immer so gerne zusammen sehen. Sie sprach immer davon, dass sie miteinander flirten würden, doch für Sam schienen es nicht mehr, als harmlose Späße zu sein. Hätte er nicht sonst mal etwas gesagt oder sie um ein Date gebeten?  

Matty war ganz anders als Sam. Er hatte sich wirklich um sie bemüht und mit vielen kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten langsam ihr Herz erobert. Sie war glücklich mit ihm, wenn sie auch immer noch getrennt wohnten, weil Penny eben nicht so schnell zu viel wollte. Sie hatte alles langsam angehen lassen wollen, um über Sam hinweg zu kommen. Zu hören, dass Matty jetzt schon bereit war, mit ihr den Bund der Ehe einzugehen, schmeichelte und erschreckte sie zugleich. War sie überhaupt bereit dafür? Wollte sie wirklich mit ihm bis an ihr Lebensende zusammen sein und eine Familie gründen?

Sie hatte niemals groß über ihre Zukunft nachgedacht, aber in dem bisschen, was sie sich vorgestellt hatte, hatte sie sich auch im hohen Alter noch als Mitglied des Pontypandy Rettungsteams gesehen und sich vorgestellt, dass sie auch in späteren Jahren immer mit Sam zusammen arbeiten würde. In ihr war also der Wunsch mit Sam beruflich alt zu werden. Würde sie es auch privat wollen? Lohnte es sich überhaupt darüber nachzudenken? Wohl eher nicht, denn wenn Sam wirklich gewollt hätte, hätte er in den letzten 6 Jahren sicher einen entsprechenden Schritt gewagt. 

Sam war der Held von Nebenan. Der beste Feuerwehrmann aller Zeiten. Niemand würde ihr einreden können, dass er vor irgendetwas Angst haben konnte, erst recht nicht vor ihr.

Fortsetzung folgt...

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