🥀 Nightmare III

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•°🥀°•

Nachtmahr

Begehrenswert, stolz, elegant - die Kinder des Mondes Schein;
kommen zu dir nachts; suchen dich heim.

°•🥀•°

• H E R •

Der kühle Abendwind streicht durch das Unterholz; lässt Zweige ächzen und Blätter rascheln. Die Sonne beginnt am Horizont zu verschwinden und ich spüre bereits, wie die Kälte der Nacht in meine steifen Glieder kriecht. Immer wieder mischt sich der Ruf eines unbekannten Wesens unter das abendliche Lied des Windes, was jedes einzelne Mal einen prickelnden Schauer über mein Rückgrat laufen lässt.

Die Zähne fest aufeinanderbeißend schließe ich die Augen und lehne meinen Kopf gegen die raue Holzwand in meinem Rücken.

Ich bin Tapfer. Ich schaffe das.

Wärme breitet sich auf meinen Wangen aus, als mehrere stumme Tränen über mein Gesicht rinnen. Nachdem Robin einfach so verschwunden ist, habe ich noch lange an der Stelle gesessen, an der er sich vor meinen Augen in Luft aufgelöst hat. Habe geweint, geschrien und meine Stiefmutter verflucht.

Inzwischen bin ich mir sicher, dass sie eine Art Hexe sein muss, die sich als Mensch getarnt in unser Dorf geschlichen und unseren Vater verführt hat. Unser Leben in einen Albtraum verwandelt hat.

Wer weiß - vielleicht hat sie auch diese Quellen verhext...

Mit Sicherheit gäbe es nichts Schöneres für sie, als mir meinen Bruder zu nehmen.

Doch ich bin nicht zusammengebrochen. Ich habe nicht aufgegeben - so schwer es mir auch fiel. Ich habe mich zusammengerissen und weitergequält, bis ich wie aus dem Nichts auf eine hölzerne Hütte, mitten im Wald gestoßen bin. Meine sichere Unterkunft für diese Nacht.

Gerade möchte ich mich aufrichten, um den kleinen Laubhaufen, der für diese Nacht mein notdürftiges Bett darstellt, ein wenig zusammenzukratzen, da flackert etwas in meinem Augenwinkel auf.

Sofort spüre ich, wie sich die scharfe Kralle der Angst um mein Herz legt, welches panisch beginnt schneller zu schlagen. Mit einem Knall schließt sich die schmale Tür der Hütte, durch die ich eben noch nach draußen gelinst habe.

Wie hätte ich denn ahnen können, dass die wahre Gefahr soeben im Begriff ist, mitten in meinem scheinbar sicheren Unterschlupf Gestalt anzunehmen?

Ein silbern schimmernder Umriss breitet sich auf dem von Blättern und Staub bedeckten Boden der klapprigen Hütte aus. Ich presse mich gegen die Wand, als könne ich mit den alten Brettern verschmelzen. Ein Schrei will sich aus meiner Kehle lösen, doch meine Hand ist rechtzeitig zur Stelle, um den Laut des Grauens zu unterdrücken.

Erst sieht es aus wie ein Geist. Dann nimmt das schimmernde Etwas Form an. Ein langes, dunkles Gewand weht in einer nicht existierenden Brise. Ein blasses Gesicht erscheint; silbern funkelnde Augen sehen mich mit unendlicher Traurigkeit an und die Lippen der Gestalt formen ein einziges Wort, das alle Angst in mir auf einen Schlag verpuffen lässt.

"Ava."

Tränen der Freude treten in meine Augen, als ich mich von der Wand abstoße, mit wenigen Schritten bei ihm bin und mich in die Arme meines Bruders werfe.

Seine eigenartige Kleidung fühlt sich auf merkwürdige Weise angenehm an, glatt und schimmernd wie gesponnenes Wasser. Seine Haare haben ihre Farbe verloren und seine sonnengebräunte Haut ist bleich geworden, doch als ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrabe, steigt mir derselbe vertraute Geruch von Wiesenblumen, Kuhmist und etwas, das ich nicht ganz identifizieren kann, in die Nase.

„Rob...", hauche ich; kann kaum glauben was hier passiert. „Du lebst!"

Robin gibt einen undefinierbaren Laut, irgendwo zwischen einem Lachen und einem Schnauben von sich. „Sieht so aus. Ich habe mich gebückt, von diesem Wasser getrunken und dann..."

„...wurdest du zu einem Nachtmahr", führe ich seinen Satz mit geweiteten Augen zu Ende, löse mich etwas von ihm und sehe meinen Bruder an.

Seine blass-silberne Erscheinung... diese dunkle Kleidung, in der bei genauerem Hinsehen tausende kleine Sterne funkeln... alles macht auf einmal Sinn.

Nachtmahre sind - soweit uns Menschen bekannt ist - die gefährlichsten Kreaturen in diesem Wald. Geschickt, elegant und wunderschön, aber dennoch keineswegs freundlich gesinnt. Jede Nacht schleichen sich diese Wesen in die Behausungen der Menschen und suchen die Schlafenden heim. So mancher Bewohner unseres Dorfes ist unter dem Einfluss ihrer Albträume bereits wahnsinnig geworden.

Sie sind unheilvolle Kreaturen, welche die Träume des Menschen mit seinen größten Ängsten verseuchen. Sie werden gehasst und gefürchtet. Eine Plage, ein Monster.

Wenn ich vorher geglaubt habe, Mutters schönste Vorstellung wäre es, mir meinen großen Bruder zu nehmen, weiß ich es nun besser.

Robin wurde mir nicht genommen. Er wurde verflucht.

Das sollte sie sogar noch glücklicher machen.

Denn nun kann ich mich mein Leben lang mit der Frage herumschlagen, was passiert wäre, wenn ich ein paar Sekunden eher bei ihm gewesen wäre. Warum ich ihn nicht vom Trinken habe abhalten können.

(747 W)

°•🥀•°

Schon ein interessantes Wesen - so ein Nachtmahr, oder? c:

Im Mittelalter haben die Menschen an diese Kreaturen übrigens tatsächlich geglaubt. Damals wurden sie unmittelbar mit dem Teufel verbunden und als kleine, schwarze teufelige Wesen dargestellt.

Das wollte ich Rob nun nicht unbedingt antun... deshalb habe ich dem Nachtmahr (oder Nachtalb genannt) für meine Geschichte ein kleines Makeover verpasst. xD

Obwohl es schon ein lustiges Bild gewesen wäre, wenn Ava von einem kleinen, dunklen haarigen Wesen verfolgt werden würde, was?









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